Aber eigentlich ist das doch ein Skandal ersten Ranges, denn so weit mir bekannt ist, wurden die Gesetze und Verordnungen betreffs Heizkostenabrechnung doch gerade wegen einer gerechteren Verteilung verabschiedet. Deswegen ja die Regelung mit der 50/50 Abrechnung. Da kann es doch eigentlich nicht sein, das gerade eben dieses Gesetz eine ungerechtfertigte Heizkostenverteilung überhaupt erst schafft.
naja, da gabs vorher ganz andere missstände!
denk nur mal an die abrechnung nach quadratmetern, da musste ja der "sparer" mit seinen 18°C für den "wärmeliebhaber" mit 24°C mitzahlen - das kann's ja wohl auch nicht sein, da ist die jetzt gültige verordnung doch deutlich gerechter, findest du nicht?
wenn dann auch noch dazukommt, dass die verbrauchsunabhängigen heizungs-grundkosten (schorni, strom, wasser, wartung etc.) pro partei und nicht nach quadratmetern umgelegt werden, kann da ein sparsamer single in einer winz-wohnung möglicherweise so RICHTIG schlecht wegkommen.
und dann gab's ja auch noch die idiotischste und ungerechteste aller früher möglichen varianten: die abrechnung pro kopf. da hat dann der yuppie-single in der 150qm-wohnung möglicherweise einen bruchteil von dem bezahlt, was die 5köpfige familie in der 60qm-wohnung bezahlt hat...
Übrigens hätten wir mehr als 1.600 Euro Heizkosten nachzahlen sollen. Für eine Wohnung die gerade mal 60qm hat und das für ein einziges Jahr!!!
also meine erste frage dazu wäre erstmal: wie war denn die vorauszahlung kalkuliert? möglicherweise viel zu niedrig? wenn man natürlich nur 10 euro pro monat für heizkosten vorausgezahlt hat, wird man meist sehr viel nachzahlen müssen... die höhe der nachzahlung sagt also nicht wirklich etwas aus.
die zweite frage wäre: hast du dir mal die belege zeigen lassen? hast du gründlich kontrolliert? warst du beim mieterschutzbund oder so?
Ich kenne übrigens andere Wohnungsbaugenossenschaften, die das Problem dadurch lösen, das sie einigen Mietern eine Art Heizkostenzuschuss zahlen.
Jepp... ganz genau.
was glaubst du wohl warum mietwohnungen in altbauten mit schlechter dämmung und womöglich schlechtem heizungssystem billiger sind als mietwohnungen in supermodernen energiesparhäuser?
das ist letztendlich auch nichts anderes als eine art "heizkostenzuschuss" wenn der vermieter eine niedrige kaltmiete verlangt...
aber das werd ich ohnehin nie verstehen dass soviele leute immer nur auf die kaltmiete schauen und nach ihr ihre entscheidungen treffen - wenn man das beste angebot finden will, sollte man in jedem falle auch die betriebskosten anschauen, und zwar nicht nur die vorauszahlungshöhe sondern eben die tatsächlich entstehenden kosten!
Bei besagter Mietwohnung kam auch später heraus das die Vormieterin über viele Jahre lang Nachzahlungen leisten musste. Der Vermieter, eine Wohnungsgenossenschaft, hat den Betrag in der Wohnungsanzeige aber viel zu niedrig angesetzt und das rechtswidrig, wohlgemerkt.
rechtswidrig ist das erst aber einer bestimmten grenze, und die liegt sehr, sehr hoch. übrigens muss der mieter bei überschreitung dieser grenze, d.h. bei vom vermieter wissentlich extrem falsch angegebenen betriebskosten dann garnicht nachzahlen, dazu gibt's mehrere urteile.
ABER: schlaue mieter regeln das selbst, in dem sie ihrerseits ihre vorauszahlung entsprechend erhöhen, wenn der vermieter das nicht tut. das ist völlig legitim und theoretisch muss man dazu noch nicht mal ein brieflein schreiben (besser ist das aber natürlich).
ich kann vermieter nicht verstehen, die da so falsch kalkulieren. das gibt doch dann jahr für jahr nur ärger mit den mietern, man muss den nachzahlungen hinterherrennen usw. viel besser ist es doch, wenn so kalkuliert wird, dass die mieter noch was raus bekommen.
merke: wegen einer rückzahlung ist noch nie jemand zum mieterschutzbund gerannt - wegen einer nachzahlung (und seien es nur 5 euro) tut's aber fast jeder, und das ist IMMER mit ärger verbunden.
Aber meines Wissens ist das immer noch ein beliebter Trick um ältere und/oder überteuerte Wohnungen an den Mann zu bringen.
wie du selbst schon geschrieben hast: das ist nicht zulässig.
und wie ich im letzten posting schon erwähnt habe, halte ich es für ziemlich dämlich von wohnungs-interessenten, wenn sie sich nicht die alten abrechnungen zeigen lassen bzw. wenn möglich selbst mit ihren vormietern darüber reden.
mal ganz abgesehen davon, dass der energiepass mittlerweile pflicht ist, und der sagt ganz klar was über die heizkosten aus.
Eigentlich sollte man wirklich neben der Wohnung selbst, auch nach technischen Dingen fragen, z.B. wie alt die Heizung ist, was für ein System, wie die Aufteilung der Kosten bzw. Abrechnung erfolgt usw.
meine rede.
aber zur ergänzung: wie die kosten aufgeteilt werden steht normalerweise im mietvertrag bei den betriebskosten.
zu vielen technischen dingen muss der vermieter keine auskunft geben, er ist ja "nur" dafür verantwortlich dass alles reibungslos funktioniert. aber ein schlauer vermieter wird da nichts verheimlichen, damit schneidet er sich ja ins eigene fleisch.
das alter der heizung sagt übrigens auch nicht immer was darüber aus wie gut sie funktioniert. mein ölmonster von 1974 hat immerhin 34 jahre seinen dienst vorzüglich geleistet und hätte auch noch weiter prächtig funktioniert, aber es kamen halt immer mehr kleinere reparaturen daran, so dass es sich irgendwann einfach nicht mehr gerechnet hat, zumal es natürlich auch nicht sonderlich energiesparend war.
im mietshaus hat die zentralheizung schon nach 20 jahren den geist aufgegeben, obwohl sie deutlich gepflegter und häufiger gewartet war. man steckt da halt nicht drin.
altbau grundsätzlich zu verdammen halte ich aber für falsch.
vielen ist eine schöne altbauwohnung mit womöglich noch niedriger kaltmiete und einer entsprechenden atmosphäre halt lieber, auch wenn dann die hohen heizkosten die gesparte kaltmiete wieder auffressen.
andere wollen lieber mehr kaltmiete für eine moderne, möglicherweise eher "steril" wirkende neubauwohnung bezahlen und heizkosten sparen.
was ökologischer ist, darüber kann man vortrefflich streiten.
franz alt propagiert ja immer wieder gerne, dass man sämtliche altbauten abreissen soll, und nur noch energiespar- bzw. plusenergiehäuser bauen soll und rechnet dann gerne vor was da ökologisch gesehen gespart würde. dabei verschweigt er aber material- und baukosten, und selbstverständlich auch die enorm hohen kosten für das dämmmaterial, das in den meisten fällen ja auch aus erdöl hergestellt wird...
irgendwer hat mal die rechnung aufgestellt, wie denn die ökobilanz in solchen fällen tatsächlich wäre, auf 100 jahre gerechnet. und bekam heraus, dass es sich nichts schenkt (wobei ich nicht sonderlich an solche rechnungen glaube, ist halt wie mit der statistik...).
meine persönliche meinung: ich mag altbau. nicht nur wegen der optik und der atmosphäre, sondern auch wegen des raumklimas, das in energiesparhäusern zwangsläufig ein ganz anderes ist.