Jezz mal ganz ehrlich. Manche Gärten wären niemals meine. Und viele andere ordentliche Gärten auch nicht. Das mein ich nicht abwertend, aber eben nicht mein Gusto. Jeder Schmack ist anders. Wo setzt du denn den Maßstab?
Schwer zu sagen. Ich habe gestaltete Pflanzen gesehen, und versucht selber welche zu gestalten, und bin gescheitert. Ich habe Gärten geshen, die eine wunderschöne Struktur haben, mit geschwungen Wegen, Wasserflächen und Pflanzungen dazwischen. Ich habe festgestellt, dass ich so etwas im besten Fall nachahmen kann, aber nicht von der grünen Wiese weg entwerfen kann.
Ähnlich ist es mit Pflanzenarrangements. Manche Gärten haben wunderschön abgestimmte Gruppenpflanzungen, die zusammen oder in zeitlicher Folge blühen.
Ich krieg das nicht hin. Da fehlt es vorne und hinten. Das ist das eine - das andere ist die Zeit. Ich denke oft, mit mehr Zeit käme ich bestimmten Dingen näher. Wege und Wasserflächen könnte ich anlegen, wenn ich Zeit dafür hätte (und Geld für das Material, aber da könnte ich sicher das eine oder andere improvisieren), aber ich muss meine zeit aufteilen auf Pflichten, und meine Ideen, und insgesamt scheint mein Zeitbudget zumindest gefühlt nicht zu reichen. Wenn ich irgendwas weglasse, dann rückt sofort etwas anderes nach, das bislang warten musste.
Ich glaube, das Kernproblem zeigt sich gut in der Sammlung der Bilder oben - ich habe zu viele Ideen. Metalle schmelzen, Musik machen, Pflanzen unter Kunstlicht, ein Wasserspiel bauen, die Wohnung (teilweise) neu streichen.
Mit den Regentonnen wollte ich ein halbautomatsiches Bewässerungssystem basteln. Im Keller warten 40m Schlauch auf ihren einsatz.
In der Garage warten feuerfeste Steine darauf, dass ich aus ihnen einen besseren Schmelzofen baue.
Ich habe dieses Jahr noch gar nicht richtig Fotografiert, also Fotografie als Kunst und nicht nur um etwas online zu zeigen. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich dieses Jahr schon etwas gezeichnet habe, künstlerischerweise.
Und an manchen Tagen stehe ich da, einen Berg voll Ideen knapp in reichweite, aber zwischen mir und dem Berg ein Feld voller Pflichten, und bis ich an dem Ideenbeerg bin für den Aufstieg, habe ich keine Kraft mehr. So vergeht Woche um Woche, Jahr um Jahr und zu viele Ideen bleiben zu lange in der Wartschleife. Letzter Metallguss? Zu Schülerzeiten gemacht, 20 Jahre her. Als Student, 300 Skizzenblätter pro Jahr gezeichnet. Jetzt? Zwei oder drei im Jahr, mit Mühe.
Manchmal frage ich mich, wo sind all die Jahre hin, wos ind die Ergebnisse? Es gibt so wenig Ergebnisse. Ja, ich habe viel Zeit verbraten. Ich war spielsüchtig und habe Jahre verloren.
Aber seit vielen jahren versuche ich ein ganz normales Leben zu führen. Ich habe eine Teilzeitstelle und alles was ich zum Leben brauche. ich müsste Zeit haben, merh als andere, dennoch komme ich nicht voran. Nirgendwo ein Erfolg, der sich als Erfolg anfühlt. Ich strenge mich an, so wie ich es kann, ich würde sagen, ich strenge mich sehr an, aber nichts fruchtet. Immer wieder sind andere besser, schneller, schlauer, schöner, begabter usw.
Meistens will ich nur mitspielen. Aber so oft ist da jemand, der mir erklärt wie schlecht ich im Vergleich zu anderen bin.
Das ist die Krux - ich kann vieles, aber nichts richtig gut. Und jedesmal wenn ich etwas versuche ist da jemand, der ganau in diesem Feld richtig gut ist, und mir erst mal klar macht, was für ein Nichtskönner ich bin.
Schönes Beispiel war meine Begeisterung für Bonsai. Hast keinen, biste nichts. versuchste mit einem Bäumchen zu starten, wirste ausgelacht. "Mit so einem dünnen baum würde ich nicht arbeiten wollen", "Zahnstocher" usw, waren Bemerkungen die gefallen sind. Bis ich dann keine Lust mehr auf Bonsai hatte. Sollen die Snobs halt ihre elitären Zirkel pflegen, aber sie soltlen aufhören sich zu wundern, warum so wenig nachwuchs kommt, wenn interessenten erst mal kräftig niedergemacht werden.
Mit der Metallschmelzerei hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Auf einmal ein Posting, voll mit "ich weiss es besser und sage dir jetzt mal wie der Hase läuft". Danach war ich so eingeschüchtert, dass ich erst mal gar nichst mehr in der Richtung machen wollte.
Und so sehe ich es mit der Musik kommen. Sollte mein Tubufon jemals fertig sein, wird früher oder später jemand kommen, der mir erklärt wie schlecht es gemacht ist, und wie schlecht ich speilen kann. Dann hilft es mir nichst, dass ich Gemüse einkochen kann, oder Bronze scshmelzen, dass ich Fotografiern kann und zeichnen - denn in diesem Moment wird es nur um das Tubufon und meine Spielkunst gehen, und da bin ich als Neuling wieder ganz unten auf der Leiter.
Ich weiss das gut, mit vielseitigkeit komt man zwar gut durchs Leben, kann aber nirgends punkten, weil man auf jedem Feld den dortigen Spezialisten unterlegen ist. Das ist Gift für jemand wie mich, der sich viel über die Anerkennung durch andere Personen definiert. Die ist für mich schwer zu erlangen.
Aber ich glaube das war hier gar nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist dass zwischen meine Wollen und dem Können eine Differenz klafft. Teilweise, weil mir die Fähigkeiten fehlen, teilweise weil mir die Zeit fehlt. Zum lernen oder Üben bräcuhte ich auch Zeit, also letzendlich fehlt es immer an der Zeit.
Das war so etwa der Auslöser des aktuellen Frustes. Durch die vielen Pflichten im Moment hatte ich noch weniger Zeit als sonst für meine Ideen, und auch, die Ziele, wo ich gerne hinwollte, waren zu schwer zu erreichen.
Das hat nichst mit Perfektion zu tun, weil die Ziele nicht "Perfektion" waren oder sind, aber es hat mit Scheitern zu tun, für das ich vor allem den mangel an Zeit verantwortlich gemacht habe. Aber ich muss zugeben, die Ziele waren selbstgewählt, d.h. mit weniger Ambition hätte die Zeit vielleicht gereicht. Aber das ist nicht meine Art. Ich versuche zwar immer einen einfachen, schnellen und billigen Weg zu finden, z.B. ist mein Tubufon einfacher gebaut als das Vorbild. Aber letztendlich ist da ein Vorbild, dem ich nacheifere, und ich will kein anderes Instrument bauen oder gar kaufen, sondern eines, von dem ich dann sage, es ist Vergleichbar mit dem Vorbild - zumindest in den Aspekten die mir wichtig sind. Im Fall des Tubufons - es muss so klingen wie das Vorbild. Es darf einfacher gebaut sein, es wird weniger Töne haben, aber der Klang, der ist das Ziel.
Wenn ich das nicht erreiche, dann bin ich enttäuscht.
Die Frustration kam heute daher, dass zu vieles liegen geblieben ist, liegen bleiben musste, und ich das nicht akzeptieren wollte, dass ich nicht mal an den Zielen arbeiten kann, weil so viel anderes zu tun ist.