Inwiefern schlägst du den deutschen Bauvorschriften ein Schnippchen? Frage aus reinem Interesse, Aussteigergeschichten interessieren mich immer sehr, finde das immer sehr spannend, falls jemand bisschen erzählen mag.
Kurzgefasst: in DE existieren mehr Vorschriften und Auflagen, als gesund ist. Und sie sind problemlos zu umgehen.
Dies unabhängig der Qualität des Resultats, ergo auch dann, wenn du ein topmodernes, effizientes Konzept umsetzt, welches alle Mindestanforderungen bedeutend übertrifft. Viel relevanter als die tatsächliche Qualität der Umsetzung ist leider, leider der Stempel, das Logo, die Verifizierung. Auch, wenn das Resultat Baupfusch darstellt (gar nicht selten der Fall).
Dazu eine nicht unerhebliche Abhängigkeit von städtischen und privaten Unternehmen sowie deren auferlegten Grundkosten. Für ein sehr kleines Einfamilienhaus zahlst du im Jahr locker einen mittleren dreistelligen bis fast vierstelligen Betrag - ohne grundsätzlichen Verbrauch!
Möchtest du davon weg, zahlst du übrigens ebenfalls wieder Geld. Für das Abklemmen.

Darfst dann jedoch nicht "einfach so" eine unabhängigere Lösung nutzen. Umweltfreundliches Duschen (abbaubare Produkte) mit Wasserzisternen für Quell-/Regenwasser im Keller? Abwasser will bezahlt werden.
Eigene Solar-Inselanlage aufs Dach? Regionale Vorschriften zum Gestaltungsraum der Optik setzen bereits Grenzen.
Lässt du die Erschließung, wie sie ist und die Grundversorgungsmöglichkeiten "offen", bleiben jährliche immense Grundkosten - selbst, wenn du sie kaum nutzt. Oder: gerade, wenn du sie kaum nutzt. kWh-Preise > 50 Cent sind dann keine Seltenheit.
Ach, du möchtest eine Trenntoilette installieren, welche einen Teil kompostiert, den anderen dem Gieß(regen)wasser zuführt? Das ist rechtlich problematisch. Auch, wenn das Kompostieren technisch erlaubt ist.
Hingegen ist es kein Problem (gesetzesseitig), einen 7,5 m³ Whirlpool mit 2000 kWh jährlicher Heizleistungsaufnahme zu installieren.
Und da ich wenig Sinn darin sehe, mich samt Fertigkeiten und Fähigkeiten auf der Straße festzukleben sowie den projizierten Hass ganzer Regionen auf mich zu ziehen, gehe ich das Konzept anders an: nutze Grauzonen, welche rechtlich nicht zu bemängeln sind - und dir dennoch die Freiräume lassen, tatsächlich etwas zu bewirken. Nachhaltig, qualitativ, dauerhaft.
Hiervon existieren in DE zum Glück massenweise. Aus meiner Erfahrung kommen auf jedes Gesetz drei bis fünf umfassende Grauzonenbereiche, welche das Umsetzen von eigenen Zielen problemlos ermöglichen - dann unter losgelöste, abweichende Gesetze fallend und nicht mehr erfasst.
Die jährlichen Grundkosten meiner Grundstücke (eines mit Leitungs-/Frischwasser) liegen übrigens im zweistelligen Bereich bei Nullverbrauch.
