Zierkürbisse kann man aber definitiv nicht essen, oder?
hi nachar
grundsätzlich kann man alles essen, die frage die sich stellt, ist, ob's einem bekommt
ganz junge zierkürbisse könnte man ohne bedenken essen, doch eine empfehlung meinerseits soll dies nicht darstellen
hier ein auszug aus der NZZ (neue zürcher zeitung)
NZZ 17. Oktober 2002- kus:
Heftiges Erbrechen, Kolikschmerzen und schwerer, manchmal sogar blutiger
Durchfall - wen diese Symptome innert Stunden nach dem Genuss eines Kürbis-
oder Zucchini-Gerichts überfallen, der leidet wahrscheinlich an einer
Kürbisvergiftung. Vor wenigen Tagen hat das Schweizerische Toxikologische
Informationszentrum in Zürich bereits den zweiten solchen «mittelschweren»
Vergiftungsfall registriert. Die Mehrzahl der Fälle - das Zentrum erhält
etwa ein bis zwei private Anfragen pro Woche - verlaufe jedoch
glimpflicher, sagt Andrée Meier-Abt, Toxikologin am Informationszentrum.
Meist reiche es aus, dafür zu sorgen, dass die Patienten reichlich tränken,
am besten mit etwas Salz und Zucker angereichertes Wasser. Lebensbedrohlich
werde eine Kürbisvergiftung bei richtiger Behandlung hierzulande praktisch
nie.
Verantwortlich für die Magen-Darm-Symptome sind die
Cucurbitacine. Mit
diesen giftigen Bitterstoffen schützen sich wilde Kürbispflanzen (Familie
Cucurbitaceae) vor Insektenfrass. Aus den Speisekürbissen und Zucchini
wurden die Gifte jedoch herausgezüchtet. Bei Zierkürbissen machte sich
diese Mühe aber niemand. Da sich alle Kürbisvarianten, zu denen auch die
Zucchini zählen, miteinander kreuzen lassen, kann das «giftige» Gen auf
diese Weise in die Samen der Speiseformen gelangen sowie in die aus ihnen
gezogenen Früchte. Meier-Abt warnt daher davor, selbst gezüchtete Samen zu
säen oder Pflanzen abzuernten, die «von alleine» im Garten aufgetaucht
sind. Deklariertes, offizielles Saatgut sei dagegen unbedenklich. Optisch
lassen sich die giftigen praktisch nie von den ungiftigen Früchten
unterscheiden.
Die Cucurbitacine verraten sich zwar selbst durch ihren
bitteren Geschmack. Da dieser aber beispielsweise durch starke Gewürze
überdeckt werden kann, sollte man vor der Zubereitung ein kleines Stück des
Gemüses roh und ungewürzt probieren, rät Meier-Abt; schmecke es bitter, sei
der Bissen sofort auszuspucken. Mit dieser Vorsichtsmassnahme, meint die
Toxikologin, liessen sich die giftigen Exemplare mit hoher Sicherheit
erkennen.
herzliche grüsse
el tomatero
