Der Jammerlappen-Thread

Ach @Fjäril, das ist so schön, wieder von dir zu hören, wenn auch das, was du schreibst, sehr wenig schön ist. Du hast eine wirklich üble Zeit hinter dir! Kannst du denn wieder herumlaufen und dich bewegen? Und kannst du wenigstens malen und hast Lust zu irgendwas?

Versteht sich, dass ich dir die beste aller Besserungen wünsche - und Geduld mit dir selbst. Das stelle ich mir am schwersten vor. Ich schicke dir einfach mal ein paar Blümchen in Freufarben! :)

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  • Kannst du denn wieder herumlaufen und dich bewegen? Und kannst du wenigstens malen ..
    Heute nicht, ich liege die meiste Zeit flach und döse mehr oder weniger. Besserung geht offenbar nicht kontinuierlich, gestern hatte ich etwas mehr Energie, und jetzt ist sie wieder weg. Irgendwas in mir ist offenbar zu energieraubend. Dabei würde ich gerne wieder malen.
     
  • Besserung geht offenbar nicht kontinuierlich
    Das ist wahr, aber auch wenn man nicht krank ist, schwankt das Befinden ja von Tag zu Tag, das ist ganz normal. Wenigstens kannst du die Feiertage zuhause verbringen, das ist jedenfalls weniger deprimierend als im Krankenhaus. Wär schön, bald von dir zu lesen, dass das Malen wieder funktioniert! Wirst du gut versorgt?
     
  • Es ist nicht zu fassen: mir wird der Krankentransport verweigert, ich sei nicht in einem lebensgefährlichen Zustand, weil ich kein Fieber habe, nichts rausrinnt, keine roten Linien zu sehen sind etc. .. .. soll es 1 – 3 Tage beobachten und dann ggf. zum Hausarzt (zu Weihnachten?). Anruf beim Hausarzt .. nein, bloß nicht, ich soll ins Krankenhaus. Also wird mich mein Mann in die Chirurgische Ambulanz fahren müssen, wo ich hinsoll bei derartigen Problemen (es kann ja ein neuerlicher Gallenrückstau sein), und ich bin so überhaupt nicht in der Verfassung dafür .. ..
     
    Wirst du gut versorgt?
    Mein Mann bemüht sich. Ich habe Glück, dass er mit 82 noch fit genug ist um sich einigermaßen um mich zu kümmern. Und ich soll mich ja auch ein bisschen bewegen. Der größte Belastungs-Faktor (neben Heilung) ist Essen/Verdauen, dabei kann mir sowieso niemand helfen.
    Wär schön, bald von dir zu lesen, dass das Malen wieder funktioniert!
    Das wird wohl noch dauern. Dabei würde ich wirklich gerne.
     
    „Vier Wochen körperliche Schonung“ steht im Schreiben des Krankenhauses .. das ist ein „Witz“ für mich. Es geht nämlich nichts. Ein bisschen was essen .. .. k.o. Mich aufrappeln, was essen .. k.o. .. .. Ich habe es mit kleineren Portionen versucht, die machen nicht satt und trotzdem k.o.. Verdauen ist Energieaufwand ohne Gewinn, das Gehirn ist unterversorgt, die Augen fallen zu, Hände und Füße schwitzen. Die Waage zeigt auch schon wieder ein kg weniger an.

    Im KH sah es nach allmählicher Besserung aus, doch seit ich nach Hause gefahren wurde und erst recht nach der Aufregung wegen Flüssigkeitsansammlung und der Fahrt in die Ambulanz und zurück, herrscht absoluter Energiemangel. Es ist toll, ein paar Minuten am Computer sitzen zu können und dann mal eine halbe oder sogar ganze Stunde am Tisch, die Arme auf den Tisch gestützt, dann muss ich mich wieder hinlegen. Wenn ich versuche länger aufzubleiben, tut der Rücken schlimm weh und ich werde so erschöpft, dass ich zitternd und mit Herzklopfen ins Bett krieche.

    Ich habe im KH angerufen und gefragt, wollte wissen, ob es prinzipiell nach so einer OP notwendig ist, täglich Pantoloc 40 mg zu nehmen. Das steht nämlich in meinem vorläufigen Entlassungsbrief als Medikation, ohne Befristung und ohne Begründung, und es ist die erlaubte Höchstdosis, habe ich im Internet gefunden. So mitteilsam die Ärzte waren, darüber haben sie sich ausgeschwiegen. Was passiert, wenn ich es nicht nehme oder eine geringere Dosis? Der Zwölffingerdarm, der es gewöhnt war, dass ab und zu eine saure Portion aus dem Magen kommt, wurde entfernt und die Ersatz-Darmschlinge kennt das natürlich nicht. Hat das schlimme Folgen, wenn ich die Magensäure nicht so sehr reduziere?

    Antwort: ich bekomme diese Information telefonisch nicht, auch nicht am Montag, wenn nicht nur die Feiertags/Wochenendbesetzung da ist. Ich soll zum Hausarzt gehen .. klar, der wird über diese spezielle Information verfügen. Oder ich soll kommen, mich untersuchen lassen .. nein, noch mal je eine Stunde Fahrt hin und zurück, stundenlages Warten, eventuell anstrengende Untersuchungen, das schaffe ich nicht mehr.

    Und ich weiß nicht mal, ob es am Pantoloc liegt, vielleicht bin ich generell so geschwächt, dass nichts mehr geht. Ich habe kein Fieber, im Bereich der Nähte ist nichts Verdächtiges zu sehen. Und da Ärzte Energiemangel nicht messen können, wird es wohl auch keinen Sinn machen mich ins nächstgelegene KH einliefern zu lassen. Einfach um ein paar Tage künstliche Ernährung zu bitten, wird nicht funktionieren. Mal sehen, wie es Montag ist .. ..
     
    Liebe @Fjäril, das hört sich alles sehr kraftraubend an, mehr Energie verbrauchen als man sammeln kann.

    Ich versteh nicht ganz wie man dich in dem Zustand dann nach Hause schickt und nicht gleich auf eine Anschlußreha oder eine Anschluß AHB.
    Was wäre den gewesen wenn dein Mann mit seinen 82 Jahren sich nicht mehr um dich kümmern könnte, wobei ich mir das für einen auch noch fitten 82 jährigen auch nicht gerade einfach vorstelle. Versteh das absolut nicht das man dich da einfach nach Hause zur Erholung schickt.

    Ich weis nicht wie das in Österreich ist, hier bei uns gibts in den Kliniken halt den Sozialdienst der sich darum kümmert und mit der Krankenkasse alles bespricht und normalerweise wird da ab einem bestimmten Alter schon sehr darauf gedrängt das man so eine Anschluss Reha oder AHB auch in Anspruch nimmt. Das sind dann eher immer die Krankenkassen die erstmal nicht zustimmen wollen bzw. bzgl. der Länge usw. aber wenn der Arzt in der Klinik sagt der Patient braucht das dann kann die Kankenkasse das nicht ablehnen.

    Bei so einer Reha oder AHB wären dann auch Ärzte vorhanden die immer wieder deine Medikamente und Blutwerte kontrollieren. Klar kann man diese Medizinische Überwachung auch vom Hausarzt machen lassen, aber gerade jetzt in der Weihnachts- und Urlaubszeit stellt sich doch die Frage ob das durchgängig möglich ist.

    Sorry das hört sich wieder wie gut gemeinte Ratschläge an, aber ich weis ehrlich nicht was ich sonst darauf schreiben sollte.
    Wünsch dir ganz viel Kraft und drück ganz fest die Daumen das es dann endlich mal Berg auf geht.

    Liebe Grüße Gina
     
    Vielen Dank, liebe Gina!
    Stimmt, die Feiertage sind Sch .. in der Situtaion. Statt fünf stehen nur zwei bzw. drei Tage für die vorhandenen Patienten zur Verfügung, sodass es auch an diesen schwer ist einen Termin zu bekommen. Als eingeschobener Notfall muss man dann lange warten. Dabei weiß ich nicht, was ein Arzt tun könnte. Im KH wurde mir ja auch immer nur gesagt, es sei normal so nach einer so schweren OP. Allerdings bin ich im KH nicht nach jeder Mahlzeit weggetreten und war viel mehr wach. Offenbar hat niemand damit gerechnet, dass mich die Heimfahrt und dann erst recht die nochmalige Hin- und Rückfahrt in die Ambulanz derartig schwächt. In den letzten Tagen ist auch nichts mehr gemessen worden außer Blutzucker, Blutdruck und Temperatur. Und ich fand, dass die künstliche Ernährung mit Glucose im KH viel zu kurz gegeben worden war. Nicht mal ein Flüssigkeits-Tropf wurde angehängt, als ich noch kaum trinken konnte, da wird offenbar gespart.

    Und würde sich ein Hausarzt trauen, die von den KH-Ärzten vorgeschriebene Medikation in Frage zu stellen? Es ist mühsam, wenn man nicht so funktioniert wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Die Ärzte halten sich an ihre Routinen und Vorschriften, dann sind sie auf der sicheren Seite.

    Und ja, mein Mann ist überfordert. Wenn ich meine Befürchtungen äußere, meint er, ich sehe alles zu negativ. Solange ich mich immer wieder aufrappel, will er sich keine Sorgen machen. So war er immer schon. Ich erinnere mich an Grippe mit sehr hohem Fieber vor langer Zeit, da fand er es ausreichend die Türe zuzumachen und leise zu sein um mich nicht zu wecken, ich war schon halb verdurstet, als ich es schaffte aufzustehen um mir was zu trinken zu holen.

    Was wäre gewesen, wenn .. vielleicht hätte etwas organisiert werden können, aber mein Mann war ja da. Ich habe eine Broschüre bekommen mit Adressen. Pflege-Hotline, Sozialratgeber, Patienten- und Pflegeanwalt .. .. Caritas .. .. bis hin zum Dachverband der Selbsthilfegruppen Nö und dem Österreichischen Behindertenrat.

    Reha? Davon hat niemand irgendwas gesagt, keine Ahnung, ob es das nach solchen Operationen gibt. AHB habe ich überhaupt noch nie gehört.
     
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