Wir hatten auch einen Azubi, der Legastheniker war.
Der ist damit aber offen umgegangen. Gleich als er zu uns in die Abteilung kam, hat er uns darüber informiert. Im Vertrieb geht viel nach außen und auch das Berichtsheft soll ja gut aussehen. Wenn er also solche Sachen gemacht hat, dann hat er sie immer kurz liegen lassen, noch mal drüber geguckt , ggfs korrigiert und dann noch mal an jemanden von uns gegeben zum drüber lesen. Korrketuranmerkungen wurden postwendend und sauber umgesetzt.
Und er war deswegen ja nicht dumm!
Er war interessiert, hat viele Fragen gestellt und die Zusammenhänge gebildet.
Diese ganze Kombi hat aus ihm einen ganz tollen Azubi gemacht, der sich dann leider für ein Wirtschaftsinformatikstudium nach der Ausbildung entschlossen hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das gut packt.
Zum Thema Bildung habe ich aber noch etwas aus dem Kindergarten.
Das wurde aber auch schon wieder zurück genommen (zumindest an dem, an dem meine Freundin arbeitet).
Ich kannte es so, dass die Kindergärtnerinnen das Programm vorgeben. Z.B. heute basteln wir, also üben wir ausschneiden, sauber ausmalen, kleben etc. Morgen wird etwas mit Sport gemacht und übermorgen dann etwas anderes. Alle aus der Gruppe mussten das Programm mitmachen. Also haben auch alle gelernt, wie man eine Schere richtig hält und auf der Linie ausschneidet.
Und dann kam die Reform. Die Gruppen wurden tagsüber aufgelöst und in jedem Raum wurde etwas für andere Neigungen angeboten: Sport, Basteln, Bauklötze oder auch einfach nix tun.
Die kleinen Kinder konnten sich selbstständig aussuchen, was sie gerne machen wollten. Nun ist da so ein Zwerg, der kann nicht gut mit der Schere umgehen. Weil er es nicht richtig kann, ist das Ergebnis nicht schön und drum lässt er es.
Ergebnis: Kind wird eingeschult und kann nicht richtig mit einer Schere schneiden.
Dafür hatte es im Kindergarten aber alle Freiheiten, seine Neigungen typgerecht auszuleben.
Super Vorbereitung auf das Leben!