Wie ihr wisst, gehen wir öfters wandern.
Bei den Wanderungen in Wald und Flur begegnen mir oft Pflanzen, die man nur zum Teil kennt. Die Schönheit liegt manchmal im Detail und zum Greifen nahe. Man muss sie nur beachten. Einige habe ich mal aufgenommen und versucht ihnen einen Namen zu verpassen. Ich hoffe, dass ich damit richtig liege.
Ist ein bisschen viel Text. Wer den nicht lesen will, macht nix, dann schaut die Bilder an. Vielen Dank für euer Interesse, bei mir rein zu schauen.
Ein sehr kleines Blümchen, die Blüte gerade mal Centgröße. VERONICA CHAMAEDRYS - Gamander-Ehrenpreis, auch genannt Männertreu, Frauenbiss, Augentrost oder Wildes Vergissmeinnicht genannt, aus der Familie der Wegeriche. Man findet sie von April bis Juli in Mitteleuropa am Rand von Hecken und Gebüschen, Wiesen, Wegraine, Waldränder, lichte Trockenwälder bis in eine Höhenlage von 2200 Meter. Im Volksmund heißt der Ehrenpreis auch Gewitterblümchen, da man glaubte, dass er entweder in gewitterreichen Jahren vermehrt blüht oder sein Abpflücken Regen oder Gewitter hervorruft. Ein anderer Name rührt daher, dass beim Pflücken der Pflanze sehr schnell die Blüten abfallen. Daher der Name „Männertreu“.
Ajuga genevensis - Genfer Günsel auch Heide-Günsel
Der Genfer Günsel ist eine Pflanzenart der Trockenrasen und Halbtrockenrasen. In klimatisch begünstigten Regionen ist er auch entlang von Waldrändern in Europa zu finden. In der Naturheilkunde benutzt man von dem Günsel die gesamte Pflanze ohne die Wurzel. Der Günsel ist eine alte Heilpflanze. Ein Aufguss der Blüten soll bei Rheuma und Magenbeschwerden helfen.
Allium ursinum – Bärlauch
Bär-Lauch wächst in feuchten Laub- und Laubmischwäldern, schattig, auf humusreichem Boden. Vielfach bildet die Pflanze ausgedehnte Bestände wie hier im Nationalpark Hainich (Weltkulturerbe) aus. Hier habe ich viele Flächen, so groß wie Fußballfelder, gesehen. Der ganze Wald riecht dann intensiv nach Knoblauch. Für den Menschen ist die Pflanze ungiftig. Jedoch für einige Tiere ist die Pflanze giftig, wie für Pferde (in großen Mengen, sowie für Hasen, Kaninchen sowie Hamster und Meerschweinchen.
Bär-Lauch enthält, ähnlich dem Knoblauch, Lauchöl, Flavonoide, Biokatalysatoren, Fructosane und viel Vitamin C. Das frische Kraut ist ein hervorragendes Gewürz für Salate, Suppen, Gemüse und Tomatensoße. Man kann ihn roh aufs Brot essen oder auf Weichkäse legen und unter Kräuterquark mischen. Bär-Lauch ist aber auch eine wertvolle Heilpflanze und hat die gleichen Eigenschaften wie der Knoblauch. Er wirkt blutreinigend, krampflösend und blutdrucksenkend. Die Pflanze hilft bei Magen- und Darmstörungen bei Darminfektionen, Hautausschlägen, Bronchialkatarrhen, außerdem bei Bluthochdruck und Arterienverkalkung. Bär-Lauch ist ein wirksames Kraut bei Frühjahrskuren.
Arum maculatum - Aronstab
Der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum L.) ist die einzige heimische Spezies der Gattung Arum in Mitteleuropa. Zumeist ist die Art in den Subtropen beheimatet. Zahlreiche Arten sind bei uns als Zimmerpflanzen bekannt. Bekanntester Vertreter der Art ist der Titanenwurz, dessen Blütenstand bis zu 3m hoch wird. Wer die Blüte im Palmengarten (Frankfurt) bewundert, wird wohl den Duft nie vergessen. So eine Art hatten wir auch mal als Balkonpflanze. Nie wieder.
Unsere heimische Art ist Mittel- und Südeuropa zu hause. Aronstab wächst in feuchten Laub- und Laubmischwäldern auf lockerem und nährstoffreichem Humusboden. Bei uns ist er allerdings recht selten zu sehen. Am besten kann man im Herbst die Früchte sehen.
Die gesamte Pflanze ist für Mensch und Tiere giftig und enthält in großen Mengen Caliumoxalat und den Scharfstoff Aroin. Bei Kindern führen die rotem, süß schmeckenden Beeren immer wieder zu Vergiftungen, selbst beim Berühren der Pflanze kann es zu Hautrötung und Entzündungen kommen. Trotzdem ist es eine Heilpflanze.
Der Name nimmt Bezug auf das Alte Testament, Zitat (2. Mose 7, 10): Und Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und vor seine Knechte hin, und er ward zur Schlange. Der Lateinische Gattungsname maculatum bedeutet gefleckt, womit er sich auf die Laubblätter bezieht.
Convallaria majalis – Maiglöckchen
Bestimmungsmerkmale:
Die Pflanze wächst vorwiegend in Laubwäldern in West- und Mitteleuropa. Sie braucht warmen, humusreichen Boden. Maiglöckchen sind für Mensch und Tier giftig, haben aber zugleich eine Heilwirkung.
Das Maiglöckchen trägt seine weißen, glockenförmigen Blüten in einer endständigen, langgestielten Traube. Die Blüten duften stark. Blüte ist von Mai - Juni. Im Juli - August erscheinen dann die roten Beeren. Das Maiglöckchen wird 15 - 25 cm hoch. Wer an nicht verbotenen Stellen Bärlauchblätter sammelt, könne diese mit Maiglöckchen verwechseln. Es gibt zwar einen Geruchsunterschied, aber nach Sammeln mehrerer Blätter wird die Unterscheidung schwierig. Zumal die Blätter auch ähnlich.
Die Pflanze wird auch Maiblume, Maililie, Mairöschen und Maischellen genannt. Der Gattungsname Convallaria stammt vom lateinischen convallis und bedeutet Talkessel, womit er auf das Vorkommen der Pflanze hinweist. Der lateinische Artname majalis bezieht sich auf die Blütezeit (majus = Mai). sind.