Dachfußboden isolieren

premi

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Hallo!

Wir haben ein ein älteres, 1 stöckiges Haus (anfang 1900) und bin derzeit mit der Wärmedämmung beschäftigt.
Das Erdgeschoss wurde gemauert und anschließend das Obergeschoss in Riegelauweise aufgesetzt.
Nun steht das Isolieren des Dachbodens an.

Aufbau des Dachboden - Sporen von unten und oben mit Brettern verschlossen, Zwischenräume sind mit Schlacke gefüllt und darauf auch noch mal eine satte Schicht von dem dunkelgrauen Zeug (ca. 140m2).

Welches Material eignet sich dazu für die Isolation am besten?
Ich dachete da an diese bunten Styroplatten - weiß jetzt aber nicht wie die heissen.

Würde die Schlacke runterschaufeln (die in den Zwischenräumen jedoch lassen) und dann diese Platten verlegen. Unter und über die Platten eine diffusionsoffene Folie verlegen.
Der Dachboden wird nicht genutzt, da dieser nur 1,5. gesamthöhe hat. Kehrtüren für Kamin sind unmittelbar neben dem Aufgang.
Von innen sieht man die Dachziegel.

Jetzt habe ich vorhin gelesen, dass man solche Folien vermeiden soll. Würde die Folie verlegen, dass die dichte Seite nach oben schaut, sodass die Raumfeuchtigkeit nach oben entweichen kann. Nur wie ist es dann mit der Isolierung? ist dann die ganze Feuchtigkt da drinnen gespeichert?

Da das Obergeschoß in Holzbauweise aufgesetzt wurde, sind dadurch Hohlräume zwischen den Balken welche frei und unisoliert sind (im Winter immer kalter Boden im OG). Genügt es diese zu verschließen und isolieren oder müssen die ganzen Hohlräume ausgefüllt werden (Styroporgranulat einblasen odgl.)?

Danke
LG-Michael
 
  • Rhoener55

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    Hallo Michael,

    Zuerst, einen Energieberater könnte anhand Deine genaue ist Situation einen Sanierungplan mit amortizationszeitraum erstellen. Auch die jetztige Dämmsituation wird berücksichtigt (mit Feststellung welche Materialien jetzt verbaut sind und ob Entfernung oder Aufstockung sinnvoll ist).

    Auf jeden Fall einige tips von mir. Kehlbalkendämmung (=über d. oberste Geschoßdecke) ist sinnvoll wenn Dachboden kalt bleiben kann (oder soll). Diffusionsdicht zur warmen Räumen hin und diffusionsoffen zur Kalte seite. Mit bunten Styroporplatten meinst Du wahrscheinlich Styrodur (oder ähnlich), da diffusionsoffen können diese Platten verwendet werden, aber auch alle anderen Dämmstoff können auch verwendet werden. Einzige richtige Punkt für eine genaue Dämmmaßnahme ist: wie vermeide ich daß der Taupunkt in eine ungünstige Bereich in der Dämmschicht liegt (beispielsweise Kondensation im Balkenbereich). Eine durchgehende 30 Dämmschicht mit WLG035 ist anderes als 20cm WLG 035 auf eine 20cm WLG 060 zu sehen. Wenn Dampfsperre raumseitig schon besteht ist am besten.

    Ich bin kein Freund von Schüttdämmung (auch wenn eingeblasen) im Holzständerbauwerk. Durch Mikrobewegung wird das Dämmschüttung fester verdichtet und es entsteht i.d.R. irgendwann eine Kältebrücke in oberen Bereich der Holzständer. Mir wäre lieber eine Dämmung zwischen die Ständer mit Steinwolle oder andere Dämmstoff (Hanf/Wolle usw.). Bei Bio-Dämmstoffe muß mehr auf das Feuchtigkeitsproblemetik geachtet werden. Wenn Holzständer frei liegen, dann Dämmen und innenwand fertigstellen. Dampfsperre mit GK oder OSB. Häufig wird behauptet daß OSB auch eine Dampfdichte Ebene erstellt - hierzu meine ich daß jeder selber wissen muß was er tut, auch wenn viel Zeit für die Rechercehe aufzubringen ist.

    schönes WE wünscht,
    Mark
     

    premi

    Neuling
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    Danke Mark! Jetzt geht´s gleich um einiges leichter ;o)

    Denke, es wird die Geschoßdeckendämmung GD 16 von alpor, WLG 035werden. Die waren mit der Beratung top und mit dem Angebot am besten.

    LG aus dem Gesäuse
    Michael
     
  • premi

    Neuling
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    . Einzige richtige Punkt für eine genaue Dämmmaßnahme ist: wie vermeide ich daß der Taupunkt in eine ungünstige Bereich in der Dämmschicht liegt (beispielsweise Kondensation im Balkenbereich). Eine durchgehende 30 Dämmschicht mit WLG035 ist anderes als 20cm WLG 035 auf eine 20cm WLG 060 zu sehen. Wenn Dampfsperre raumseitig schon besteht ist am besten.

    hab da noch mal eine frage bzgl. taupunkt.
    wenn ich richtig verstanden habe: dämmung zu wenig = kondensation im balkenbereich? balken der geschoßdämmung?

    danke & lg
    michael
     
  • Rhoener55

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    Hallo Michael,

    Hat weniger zu tun mit zuwenig, sondern um eine unhomogene Dämmung. Wenn Warmseite nicht Dampfdicht, kann eine zusätzliche Lage gute Dämmung die Durchlüftung (die unter Umständen nötig ist um eine Feuchtigkeitsausfall zu vermeiden) durch den alten Dämmstoff soweit bremsen daß es schon zur Feuchtigkeitsausfall kommen kann. Ist alles auszurechen wenn die Ist-Zustand genaustens bekannt ist (Schlacke hat WLG??). Wenn Warmseite mit Dampfsperre versehen, dann sollte dieses Problem schon gelöst sein. Falls keine Dampfsperre vorhanden kann Taupunktunterschreitung in die Dämmung vorkommen (je nach Luftfeuchte/Temperaturunterschied-egal welche Dämmstoff verwendet wird). Feuchte Dämmung dämmt nicht und Holz soll ständig die Feuchtigkeit ausgesetzt werden.

    Ist Dampfsperre vorhanden? Falls nicht ist dann machbar (Beispielsweise Holzdecke unter - Dampfbremse rein - Holzdecke wieder drauf)? Wenn das Haus BJ +-1900 ist, dann gehe ich davon aus daß Dachboden "recht zügig" ist.


    Gruß,
    Mark

    PS ich wurde auch die Schlacke entfernen und nicht nur das "dunkelgrauen Zeug"
     

    premi

    Neuling
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    Danke Mark!

    Die WLG von dem damals verwendeten Dämmstoff/Schlacke in der "Zwischendecke" kann man nicht als solche bezeichnen - gehe jedenfalls mal davon aus - da diese sehr unregelmäßig verarbeitet wurde. Einmal sind es 15 cm, dann wieder nur ca. 3cm - verteilt auf die 130m2 der Decke. Oben auf (ist frei begehbar) beträgt die Stärke der Schlaken-Schüttung 10cm bis teilweise 20cm. Dampfsperre Rauminnenseite gibt es derzeit nur im Vorhaus und drei von fünf Räumen. In den weiteren Räumen werde ich diese im Zuge des Umbaues noch anbringen.

    Aufgrund des relativ hohen Arbeitsaufwandes hätte ich die Schlacke in den Hohlräumen gelassen und die begehbare Schicht durch die Geschoßdeckendämmung ersetzt - wenn geht? habe nur angst, dass das alles zu dicht wird und dann das Holz zusammenfault/schimmelt. Die Geschoßdeckendämmung ist atmungsaktiv und lt. Hersteller ist auch keine Folie nötig.
    Aussenrum ist die Isolation bis zum Dachstuhl rauf angebracht. Also gehe ich mal davon aus, dass die Luftzirkulation in den Zwischenräumen der Decke erheblich eingeschrenkt wurde.

    Ja, der Dachboden ist sehr gut durchlüftet. In den Räumen die noch nicht saniert wurden, flackern bei richtiger Windrichtung, im Winter die Flammen von aufgestellten Kerzen.

    Danke nochmal für die ausführliche Hilfe :cool:
    Michael
     
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