Billas Schnackschnack-Zackzack

  • *wäscheklammerzurücknehm*

    Leg dich doch einfach wie ein nasser Sack irgendwo inne Ecke. Wehe du riechst wie Hund.....:d
     
  • ein wenig leichte Kaminlektüüüre ??


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    *Datt Fell aufschüttel* Dicke Kissen und Decken..... Füsse hoch. Ich bin ganz Ohr.
     
  • Ich finde Vorlesen total geil. Und ich hab gerade Kopfkino. Die Meute liegt gemütlich vorm Feuer und hört zu. Diverse Tapas und Snacks stehen drumherum, und es gibt Glühwein. :pa:
     
  • Mein Oppa fuhr immmer nur Bochumer Autos und tankte nur Bochumer Benzin

    Etwas anders als ein Opel Kadett kam ihm nicht unter den Hintern, und in den Tank kam nur Aral. Er war fest davon überzeugt das dem Motor mit Shell Esso oder Texaco irreparabeler Schaden zugefügt würde. Das lehrte doch auch das Leben ganz allgemein : Durcheinandersaufen ist immer schlecht.
     
    Oppas erster Kadett war schneeweiß mit Fliesheck, innen Kunstleder. Er stand in der Garage

    der Aral Tankstelle.
    Am Wochenende wurde er hervorgeholt und dann ging es auf Ausflüge ins Münsterland oder zum

    einkaufen nach Venlo in Holland wo die Zagaretten so billig waren.
    Bevor es los ging lies mein Oppa aber erstmal den Wagen in der Garage 7 Minuten

    warmlaufen.Nein es handelte sich nicht um einen Diesel, aber die Flüssigkeiten mussten erst

    die richtige Temperatur haben und sich überall verteilen. meinte Oppa.
    Warmlaufenlassen, das war eine Glaubensfrage, und Oppa war da sehr religiös.
     
    *beine lang mach und die Öhrchen spitz* Und ein Lächeln, ein warmes auf den Wangen:pa:
     
    Es mag 1973 oder 74 gewesen sein, da überlies Oppa den schneeweißen Kadett bereits meinen Eltern, die im jugendlichen Übermut die Motorhaube und den Kofferraumdeckel schwarz lackieren liessen, sodass der Wagen aussah als würde er bei Paris Dakar mitfahren.
    Oppa legte sich ein grasgrünes Modell mit schmalen schwarzen Streifen an der Seite zu, und damit ging es auf die legendären Urlaubsfahrten nach Österreich, in deren Verlauf ich geräuchert wurde wie ein Landjäger, da mein Oppa zwar eine Lord Extra nach der anderen wegperzte offenbar aber unter einer schlimmen Sauerstoffallergie litt die es ihm verbot die Fenster auch nur einen Spalt breit zu öffnen.
     
    Herrlich. Erinnert mich an die legendären Fahrten mit meinem quarzenden Vadda im Manta.:)
     
    Ausserdem klebten in der Sommerhitze meine kurz-behosten Oberschenkel ständig am Kunstleder der Rückbank fest. Um den Genuss zu steigern wartete ich bis sie richtig festgepappt waren und riss sie dann mit einem fiesen Geräusch ruckartig hoch.
    In Österreich angekommen, bezogen wir ein Basiscamp in einer Pension in Bregenz am Bodensee und liessen uns vom Kadett das schöne Voralberg zeigen. Auch die Schweiz bis hin zum San Berardino, aber immer nur soweit das noch eine Aral Tankstelle in Reichweite war
     
    Wie tief und persönlich die Beziehung meines Oppas zu seinem Kadett war erkannte ich , als wir ebendort, auf dem San bernardino Pass eine Panne hatten. Der Motor ging aus und der Kadett rollte soeben noch auf den Seitenstreifen und sagte keinen Ton mehr.
    Oppa blickte zu mir auf die Rückbank, als sei ich Schuld.
    Zum Glück konnte er mich durch die dicken Nikotinschwaden kaum sehen.
    Denn mich plagte tatsächlich ein schlechtes Gewissen.
     
    Ich hatte unreine --- unkadettische, antiaralische Gedanken gehabt.
    Vorhin waren wir an einer Agip Tankstelle vorbeigekommen und mir war durch den Kopf geschossen: Da könnte man doch auch mal tanken.!
    Nur fünf Minuten später hatte der sensibele Mechanismus offebar beleidigt aufgegeben.
    Oppa versuchte noch ein paarmal den Wagen wieder zu starten und als sich nichts tat befahl er uns auszusteigen.
    Hätte ich gedacht, Oppa würde nun die Motorhaube öffnen, die Kabel überprüfen, an Kontakten rütteln oder nach dem Ölstand schauen, hatte ich mich getäuscht.
    Er ging neben dem Wagen in die Hocke, legte eine Hand auf den vorderen rechten Kotflügel und sagte leise , fast andächtig: " Hömma kannze nich machen! wir sind doch Kumpel, hamm soviel durchgemacht, datt schaffenwa auch noch.
     
    Is nich mehr weit dann kannze ausruhen. Dann fahren wir irgendwo rechts ran und dann machenwa Pause und du krichs schön frisches Aral. Watt hälze davon"?
     
    Omma raunzte mir zu : Als er datt letzte Mal so mit mir gesprochen hat, war ich 10 Minuten später mit deine Mutter schwanger .
     
    Oppa klopfte dem Kadett nochmal begütigend aufs Blech, wir stiegen wieder ein , Oppa drehte gefühlvoll den Zündschlüssel----und 2 Stunden später wurden wir ins nächste Dorf geschleppt.
     
    Der Beziehung meines Oppas zu seinem Auto tat das keinen Abbruch. Noch nach 10 Jahren sah er aus wie frisch vom Band, wärend der von meinen Eltern von einem kapitalem Motorbrand dahingerafft wurde, was Oppa mit den Worten kommentierte: Na SO warm musse den auch nich laufen lassen.

    Als ich endlich meinen Führerschein hatte und Oppa fragte , ob er mir seinen Wagen leihen würde, es gehe um eine sehr wichtige , erotischen Erfolg versprechende Verabredung mit einer Frau in Krefeld, erlitt er seinen ersten Lachanfall seit Kriegsende.
     
    Und übbahaupt watt willze denn in Krefeld *? gibts bei uns keine Frauen?
    Anne Aral Königsallee, da gibbet sonne kleine Rote, da hätteste zwei Fliegen mit einer Klappe. Kannze einen wegstecken und Tankgutscheine krisse anno , weisse ?
     
    Über die Jahre gingen eine Menge mehr oder weniger baufällige Autos durch meine Hände.
    Eines davon war ein roter Kadett mit Heckklappe, und ich kann stolz sagen:das ist der Wagen der mir buchstäblich unterm Arsch zusammengebrochen ist.
    Es war an einem regnerischen Novembertag.Ich kam von meiner damaligen Lebensbegleiterin
    und fuhr die Hofsteder Strasse hinunter zur Herner, als es plötzlich laut und vernehmlich *KLONG* machte und mir die Kontrolle über den Wagen zu entgleiten drohte. Ich lenkte ihn halb auf den Bürgersteig, wobei Metall sich panisch kreischend an Asphalt rieb, stieg aus und musste feststellen das die Hauptantriebswelle am vorderen Ende abgefallen war. Für einen Abschleppdienst hatte ich kein Geld, Kumpels waren um diese Tageszeit nicht zu erreichen, also rief ich Oppa an. Mit einem lahmen Kadett muss er doch Mitleid haben.

    Oppa betrachtete mein Werk, rieb sich die Bartstoppeln am Kinn, und fragte: " Watt hasse denn zuletzt getankt ? "
    Schuldbewusst gab ich zu , erst Gestern aus Kostengründen an einer freien Tankstelle Halt gemacht zu haben.

    Oppa schüttelte den Kopf und meinte : " Durcheinandersaufen und dann noch billigen Fusel ! Da kannze auch gleich Maggi in die Kiste kippen."
    Mit mühsam befestigten Gepäckspinnen banden wir die Antriebswelle hoch, das sie nicht mehr über den Asphalt schleifte, und schleppten den Wagen zur nächsten Autoverwertung.
    Oppas letzter Rat in KFZ Angelegenheiten an mich: " Kauf dir watt, womitte umgehen kannz.
    Einen Kadett habe ich mir jedoch nie wieder angeschafft.
    Ich fühlte mich dieser Aufgabe einfach nicht gewachsen
     
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