Zurück vom Wochenmarkt.
Jetzt weiß ich wieder, wieso ich sonst früher hinfahre. Ich habe diesmal zu lange auf eine größere Regenlücke gewartet. Nun war bei meinem Lieblingsbäcker gerade das Brot, das ich haben wollte, schon weg. Als ich mich gerade für ein anderes entscheiden wollte, riet mir der Verkäufer, ich solle doch erst meine anderen Einkäufe tätigen und dann wiederkommen, gegen 12.00 Uhr bekämen sie noch einmal Ware.
Gesagt, getan. Als ich wieder zurück war, hatten sie tatsächlich noch mein Lieblingsbrot reinbekommen. Einerseits freut es mich, dass ich mein Brot noch bekommen habe. Andererseits sehe ich es kritisch, dass der Stand zwei Stunden vor Marktschluss noch neue Ware bekommt, damit die Lücken nicht so groß werden. Sie hatten ja durchaus noch Brot, Brötchen und Kuchen; sie hätten niemand in ein hungriges Wochenende schicken müssen.
Auch wenn ich weiß, dass zuerst die münsteraner Tafel und, wenn dann noch was da ist, die Lebensmittelretter ihre Runde zum Marktschluss drehen, frage ich mich, ob ein immer volles Angebot nötig ist. Für mich jedenfalls nicht, ich wäre auch mit anderem Brot ins Wochenende gegangen und bestimmt trotzdem nicht meinem Bäcker untreu geworden.
Ihre Standnachbarn putzten übrigens schon die Regale, weil sie keinen Krümel mehr da hatten. Das hatte ich auch noch nie gesehen, dass ein Marktstand (ebenfalls ein Bäcker) komplett leergekauft war.