Am WE war bei uns auf dem Schloss mittelalterlicher Weihnachtsmarkt, liebevoll zusammengestellt und mit wiederum gewachsenen Umfang auf dem Schlosshof, dem Zwinger und im geräumigen Kellergewölbe.
Und da habe ich IHN gesehen!
Den St. Nikolaus, Bischof von Myra!. Hierzulande trägt er den Namen "Herrscheklas", der herrische Klaus.
Seine Amtszeit beginnt seit Jahrhunderten nicht am Nikolaustag, sondern am ersten Mittwoch im Dezember. Dann durchstreift er mit Lärm und Pomp die Region, belohnt guterzogene Kinder und sogar rechtschaffene Politiker, oder aber übergibt Übeltäter seinem düsteren Begleiter, Knecht Ruprecht, der dann alternativ die Rute schwingt und mit Ketten klirrt. Sicherlich ist er ein Cousin des "swarte Piet" bei den niederländischen Nachbarn.(Auf dem 2. Bild seht Ihr ihn!)
Die mindestens 600 Jahre alte Tradition des Herrscheklas ist umso bemerkenswerter, als von unserer Stadt das bis heute Gegenständliche der Reformation ausging: Die evangelische Bekenntnisschrift "Schmalkaldische Artikel", auf die bis heute weltweit die evangelischen Geistlichen ordiniert werden.
Der katholische Bischof von Myra ist im weitgehend evangelischen Südthüringen Volkes Liebling, während das von Luther selbst personifizierte Christkind bei den Katholiken in der deutschen Südhälfte jährlich seine Erfolge feiert.
Ist das nicht niedlich?? Und diese historisch gewachsenen Traditionen lassen wir uns nicht nehmen.
Soweit ich das noch nicht persönlich getan habe, wünsche ich uns allen eine stimmungsvolle, besinnliche und fröhliche Zeit im Advent.