Hallo,
viele nützliche Hinweise hat es ja schon gegeben, hier noch ein paar von mir.
Unter
Carsten Burkhardt's Web Project Paeonia findet sich eine riesige Namensdatenbank. Die in den Supermärkten angebotenen Pflanzen sind fast immer chinesische Suffuticosa-Sorten, die sehr früh blühen und somit anfällig gegen Spätfröste sind. Die Chinesen sind auch sehr findig beim entwickeln neuer Sorten, wenn wir mal davon ausgehen, dass zumindest Charming in der Übersetzung richtig ist, könnte es Hong Ling Yang sein. Was man genau bekommen hat, weiß man dann erst bei der ersten Blüte.
Die Pflanzen wurden letzten Winter getopft und standen geschützt, daher sind sie meist schon weit ausgetrieben. Meine eigenen Pflanzen fangen im Freiland gerade mal an die Knospen zu öffnen.
Also im Topf weiter pflegen, mit Topf nach den Eisheiligen in den Boden stellen und im Herbst einsetzen. Düngen braucht man anfangs nicht, die Pflanzen sind sehr genügsam, ab dem dritten Jahr etwas mineralischen Dünger vor der Blüte geben. Lehmiger Boden ist optimal für die Pflanzen, allerdings reagieren sie allergisch auf Staunässe und die Suffruticosas oftmals auch gegen die winterliche Nässe in unseren Breitengraden.
Kompost am besten gar nicht oder nur sehr gut gereifter verwenden, dieser macht die Pflanzen anfällig gegen Pilzkrankheiten. Beim Einsetzen darauf achten, dass die Veredelungsstelle ca 10cm tief im Boden sitzt, ähnlich wie bei Rosen und das absolute Gegenteil der staudigen Sorten.
Und jetzt kommt der schlimmste Teil: man sieht es ja, ob die Pflanzen den Topf durchwurzelt haben, sicher ist das nicht der Fall. Im ersten Jahr nach dem Umsetzen: hier von China in den Topf - ist es sehr empfehlenswert, alle Blütenknospen auszubrechen.
Die Pflanze muss erst ein komplett neues Wurzelsystem bilden, ihr wurden bei der Ausreise aus China sämtliche Haarwurzeln genommen.
Blüht sie und muss eventuell sogar noch Samen bilden, wird sie zuerst die Blüten versorgen, dann versuchen Wurzeln zu bilden und zum Schluß kommt dann die Versorgung des Holzes. In der Regel nimmt sie dabei schweren Schaden, alle Blüten bekommt man sowieso nicht durch und oftmals verliert man die Pflanze auch noch.
Ich rede da aus eigener leidvoller Erfahrung, meine erste eigenen Baumpfingstrose war eine 1,50m große Hochstamm-Feng Dan Bai mit 7 Blüten, und die konnte/wollte ich einfach nicht ausbrechen. Eine Blüte ging total verschrumpelt auf, die restlichen verkümmerten. Das zweite Jahr (den Stamm hatte ich bereits im ersten Winter verloren) ging sie dann ein. Seitdem ziehe ich mit dem Eimer los, man trauert mehr um die Pflanze als um ein paar Blüten.