Alten Rasen neu machen

[tomjones]

Hallo an alle, bin bisher nur Leser und habe schon ein paar Tipps erhalten. Nun habe ich selber ein Problem und wurde hier im Forum und auch bei Suchmaschinen nicht richtig fündig. Die Tipps die es hier gibt, treffen nicht so richtig auf mich zu. Denke ich zumindest.

Ich hoffe, dass ich hier im richtigen Forum bin oder auch Leidensgefährten sind/waren.

Problem: Ich habe einen Garten übernommen. Möchte diesen neu gestalten. Dazu möchte ich bisherige Beetflächen woanders anlegen und die alten Beetflächen als Rasenfläche umgestalten. Um die alten Beete ist alter Rasen. Darauf stehen 5 größere Obstbäume. Die Rasenfläce ist uneben, nicht schön, alt, usw.

Der alte Rasen hat ca. 200 qm.

Zwei Dinge sind zu tun:
1. Den alten Rasen so hinkriegen, das ein schöner "neuer" Rasen entsteht. Welche Techniken gibts hierzu?
2. Die alten Beete sollen als Rasen neu ausgesäht werden. Das muss aber mit dem alten Rasen passen und harmonieren!!!!

Wie und was mache ich nun?

Meine Idee: Damit ein einheitliches Bild/Fläche der Rasenfläche entsteht will ich den danebenstehenden alten Rasen abtragen und die gesamte Fläche neu mit Rasen ansähen. (märkischer Sandboden).

Muss ich das aber unbedingt?

Das ist ein Haufen Arbeit mit ziemlich viel Aushub bzw. alten Rasensoden.

Wenn ja: Wie bekomme ich den alten Rasen weg? Mit Technik muss es schon sein. Nur mit Spaten dass dauert zu lange und ist zu schweißtreibend. Die Idee: Einen Rasenschäler. Leider gibt es in meiner Umgebung (Cottbus) keinen zum ausleihen, auch hiesige Gartenfirmen haben keinen.

Zweite Überlegung:
Muss denn der alte Rasen richtig weg? Gibts andere Möglichkeiten?
Spontan fallen mir solche Geschichten ein:
- einfach Rasen ganz kurz mähen, neue Erde aufbringen, glattziehen, Aussaat
- Rasen mit "Vernichter" behandeln (geht das?, sinnvoll?), neue Erde, glatt, Aussat
- Rasen "umgraben", d.h. Rasen in Abschnitte/Soden ausstechen, verkehrt herum wieder hinlegen, neue Erde, glatt, Aussaat

Mein eigentliches zweites Problem hierbei: Noch "höher" kann der Garten nicht werden. Neuen Boden aufbringen möchte/kann ich nicht recht, da dann die gesamte Bodenhöhe noch höher wird. Kann ja nicht vom öffentlichen Gartenweg erstmal ein/zwei Stufen nach oben in meinen Garten steigen....

Ich möchte auch nicht 1 Woche mit Umgraben beschäftigt sein. Schweres Gerät ist auch nicht recht möglich, dann müsste ich erst Zaun abbauen und die dahinterstehende Hecken ausgraben. (Aber wenn das die einzige Lösung wäre, dann würde das irgendwie noch gehen)

Jemand Ideen?

Bleibt nur ein Minibagger und/oder Radlader? Habe sowas noch nie gehabt.
Was gibts noch für Techniken, um neuen Rasen anzulegen bzw. alten Rasen und neuen Rasen zu "verbinden"?

Für Tips jeglicher Art bin ich dankbar.

Gruß Thomas

 

[tomjones]

Nachtrag von mir selber:

Ich werde den alten Rasen so bearbeiten, wie von Bine27 beschrieben. Scheint mir am sinnvollsten zu sein.

Link: http://www.hausgarten.net/gartenforum/rasen/13916-alten-rasen-sanieren-2.html#post188008

 

[hajo-a]

hallo tomjones,

sollte auf jeden Fall nen Versuch wert sein. Allerdings wirst Du anfangs schon einen Unterschied zwischen der "renovierten" und der tatsächlich neu angelegten Nachbarfläche sehen, sowohl in der Farbe, als auch in der Wuchskraft. Dieses wird sich aber im Laufe der Zeit relativieren, also nur zu und viel Erfolg

 

[tomjones]

Danke für die Antwort!

Muss mich noch weiter hier und anderswo nochmals belesen. Aber irgendwo muss ich sicher Kompromisse eingehen... leider.

Ich werd mich weiter erkundigen. Wenn ich die Fläche jetzt noch machen will, kann ich eh nicht mehr aussähen, da der umgewühlte Boden der ehemaligen Beete sich erstmal setzen muss. Sonst habe ich ja wieder Hügellandschaften. Das dauert aber auch schon mal so 1-2 Wochen. Danach, fast Oktober, noch Raasen aussähen.... naja, wird eng.

Mal sehen, sonst wirds im Frühjahr. Bissl Frost für den Boden/Schollen kann auch nicht schaden.

 

[AlexX]

hallo,

wir gehen bei einer nachsaat (fast) immer so vor:

1. Tiefschnitt
Im ersten Arbeitsschritt wird der Rasen mit dem Rasenmäher sehr tief gemäht.
Das Schnittgut ist aufzusammeln und von der Fläche zu entfernen.

2. Vertikutieren
Die Rasenfläche mit einem Vertikutierer kreuzweise bearbeiten.
Wer keinen Vertikutierer besitzt kann sich in gut sortierten Baumärkten einen solchen ausleihen.
Den Rasenvertikutierer so einstellen, dass die Messer leicht die Bodenoberfläche anritzen.
Das Vertikutiergut im Anschluss aufsammeln und von der Rasenfläche entfernen.

3. Starterdünger ausbringen
Nun wird ein phosphorbetonter Starter-Dünger (Rasendünger) ausgebracht.
Dies sollte mit einem Düngerstreuer erfolgen.
4. Nachsaat / Rasennachsaat / Rasenerneuerung
Anschließend erfolgt die Aussaat von Rasensaatgut.
Vorzugsweise ebenfalls mit einem Streuwagen.

5. Abstreuen mit Substrat
Es empfiehlt sich die Fläche nun mit einem nicht düngemittelhaltigen Bodensubstrat (z. B. Torf) leicht abzustreuen.
Da Rasensamen Licht zu keimen benötigen sollte dies sehr dünn erfolgen (max. 0,5 cm).

6. Bewässern / Beregnen
Gerade in der Keimphase ist dies eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen.
Die obere Bodenschicht (immer so tief wie die Gräser wurzeln) muss stets feucht gehalten werden.
An trockenen/windigen Tagen muss häufig bis zu 10 Mal am Tag mit rel. geringen Mengen gewässert werden.

 

[tomjones]

Danke für Deine Anleitung.
Werde dies bei meinen Frühjahrsarbeiten berücksichtigen.
Im übrigen ist die Gestaltung des Gartens schon wieder geändert worden und die Rasenfläche ein wenig kleiner geworden. Aber Neuaussat steht immer noch an!

Gruß Tom

 

[Rasenblogger]

Bei Unebenheiten hilft nur Umfräsen oder Altrasen abbschäen und dann umfräsen um loses Material für eine neue Planie zu haben. Ich würde in jedem Fall die gesamte Fläche neu machen, denn alter und neuer Rasen passen nie zusammen, selbst wenn Du per Zufall das selbe Saatgut erwischst, denn was angesät wird und dann als Rasen nach einem Jahr steht sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Da spielen einfach ganz viele Umweltfaktoren eine Rolle.
Nach der Neuansaat in jedem Fall gut anwalzen, denn das Saatgut holt sich die Feuchtigkeit über eine Kapillarwirkung aus dem Boden, dafür braucht es Bodenschluß. Ein Abdecken ist nicht notwendig und sogar kontraproduktiv. Auf keinen Fall Torf einbringen das der den pH-Wert absenkt. Meist ist der in Rasenflächen eh schon zu niedrig.
Ich würde einen Stickstoffbetonten Rasendünger empfehlen, denn nach dem keimen brauch der Rasen sofort Futter.

 

[Marsusmar]

Du kannst aber abdecken wenn du eine Rasenfläche komplett weghaben willst. Ala einen Sommer lang ein Planschbecken im Rasen. Das geht auch schneller: Schwarze dickere Folie etwas Sonne und alles darunter ruckzuck ist verbrannt ca. eien Woche danch kannst du euren Sand Boden sicher mit einer Leihhacke aus dem Baumarkt bearbeiten.
Ansonten alten Rasen der bleiben soll mähen mähen mähen haben wir bei mittlerweile drei völig verwilderten grundstücken hinbekommen aber wir legen auch mehr Wert auf nutzbarkeit als auf akkurate Halme beim Rasen. Disteln muss man abstechen, alles andere geht ohne Blätter ein.

Gruß Suse