Die überwiegende Mehrheit wird einfach ihr altes Auto durch ein neues Auto mit fast identischen PS-Zahlen und Benzinverbrauch ersetzen.
Hallo LuckyGay,
na gut.... Selbst wenn sie das täte wäre es m.E. nicht sooo schlimm. Geld fließt in jedem Fall, so dass der Autoabsatz erst mal auf einem gewissen Niveau geschichert scheint. Eine Maßnahme zur Konjunkturförderung scheint also immerhin zu greifen.
Und ich sage es nochmal, ich glaube einfach nicht das man gerade mal 9 Jahre alte Autos als Dreckschleuder bezeichnen kann, während neue Wagen sozusagen das automobile Umweltgewissen schlechthin darstellen sollen.
Da hast du vermutlich recht - ich habe ja auch ein Beispiel geliefert; sogar eines für 20 Jahre wenig überzeugenden Fortschritt..
Das ändert aber nichts daran, dass jetzt ein Haufen Autos (vorzeitig) verschrottet wird. Das bringt auch den Gebrauchtwagenmarkt aus dem Tritt - der Export von "Bastelautos" dürfte sich reduzieren und die Nachfrage nach jüngeren Autos anheizen. Dadurch erfolgt eine Wertsteigerung und diese wiederum erleichtert den Besitzern jüngerer Autos ebenfalls einen Neukauf.
Über kurz oder lang wird (im Rahmen eiiner Steuerreform) wohl auch eine neue Runde Verbrauchssteuererhöhungen folgen und es wäre angesichts der aktuellen Lage nur folgerichtig, wenn das auch die Mineralölsteuer beträfe. Käme die Weltwirtschaft bald wieder in Fahrt, würden auch sofort die Rohölpreise wieder (auf ein neues Rekordniveau) steigen. M.E. sind also mittelfristig auch relativ kleine Verbrauchsminderungen durchaus für alle Verbraucher interessant.
Was ist denn bitte ein "wirklich schlechtes Auto"?
Da gibt es so einiges - selbst wenn man nur technisch schlechte Autos betrachte. Z.B. solche deren Fahrwerk nach 100.000 km so ausgeschlagen ist, dass Totalerneuerung erforderlich wird, nach 80.000 km ölsabbernde Kutschen usw.
Ich meinte aber vor allem solche Kisten, die ihren Besitzern (warum auch immer) keine echte Freude mehr machen - u.a. weil ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis einfach nicht [mehr) passt - also solche die von bersitzer als schlecht empfunden werden. Wenn ich z.B. an die ganzen Monsterkombis denke, die Hinz und Kunz für unverzichtbar hielten und halten.....
Abgesehen von kurzen Phasen wie "Kinderwagenzeit" (bedingt) oder "Hausbau in Eigenleistung" (hier voll berechtigt) sind größere Kombis m.E. Fahrwerke für unnütz herumgefahrenen Laderaum.
Ich vermute durchnaus, dass es unter den > 9-jährigen Autos eine ganze Menge gibt, die von ihren Besitzern selbst als "Schrott" angesehen werden. Sie existieren längst nicht alle zwingend weil kein Geld für ihren Ersatz da war/ist, sondern auch weil kein ausreichend dringender Anlass für eine Ersatzbeschaffung vorliegt. "Das tut's doch noch" in Verbindung mit Gewohnheit und evtl. Sparsamkeit (Guthaben bringt Zinsen) war schon immer ein guter Grund, zum Aufschub einer Ersatzbeschaffung.
Ein entsprechendes Klientel findet sich im Bereich Familien mit Zweit- oder Drittwagen, ein anderes im Bereich Verwitwete (und sonstwie "Vereinzelte" und vor allem (verwitwete) Rentner. Zahlreiche neue Kleinwagen bieten gerade älteren Leuten für eher kleines Geld viel Komfort (hohe Sitzposition, Klimaanlage, elektrische Schiebetüren, Einparkhilfe usw) auf den sie vor einigen Jahren evtl. noch zugunsten inzwischen überflüssigen "Ladevolumens" verzichtet haben.
Weit mehr als zwei Drittel aller in Deutschland gebauten Autos sind heute wie vor 20 Jahren wahre PS-Monster, allesamt jenseits von 1.500kg Gewicht, 1.500cm³ Hubraum und 100PS Leistung. Das einzige was sich geändert hat, ist die Geschwindigkeit mit der sich die Leistung der Autos erhöht hat.
Nun -ich bin zufrieden mit meinem PS-Monster, auch wenn ich es besser nur starte, um mindestens 100 km über eine Autobahn zu fahren.... Ich brauche so etwas weiterhin und ich sag dazu auch: "Hubraum und Drehmoment sind durch nichts zu ersetzen - zusätzliche Zylinder werden dankend angenommen"...
Trotz eine gewissen Bedarfes (den man durchaus an der Jahrsfahrleistung festmachen kann) stehen die von dir beschriebenen Autos jetzt auf Halde, bzw. werden nicht mehr so oft gebaut. Es ist nun mal so, dass heutzutage ein Kleinwagen durchaus die Durchschnittbedürfnisse erfüllen kann (1.x Insassen, um 12.000 km Jahr). "Exoten" wie ich fahren das dem gegenüber mehr als Fünffache, uind davon um 60% mit Zuladung, die mindestens etwa einem Kleinwagen entspricht.... Dazu sitzen sie obendrein 800 bis 1400 Stunden jährlich im Auto oft ganze Arbeitstage und insgesamt mehr Zeit, als andere bequem vor dem Fernseher lümmmeln. Mir persönlich ist es unverständlich, dass so viele Leute, die in der günstigeren Lage sind, sehr viel weniger fahren zu müssen, ihre Ansprüche ans Fahren "exotisch" hoch schrauben. Ich kauf mir ja auch keine >20-Zimmer-Villa für drei Dauerbewohnen nur weil ich ab und an mal Besuch bekomme....
Noch ein Aspekt zum Verständnis: Der von dir weitgehend bestrittene Wandel vollzieht sich eher sprunghaft, u.a. auch weil Kunden und Hersteller träge reagieren Neues gerne erst "reifen" lassen.
Übrigens gab es so einen Sprung wie heute nötig (damals allerdings hinsichtlich Verbrauchsenkung durch Gewichtsreduzierung und cw-Wert verbesserung) schon einmal anlässlich einer einschneidenden Erfahrung - Energiekriese 1972. Allerdings gab es damals wie heute, das Problem, dass gerade keine passende "weltbewegende" Innovation verfügbar war. Man konnte kurzfristig nur ältere Innovationen
(Obenliegende Nockenwelle, Zahnriemen, geregelte elektrische Kühler, Leichtmetallzylinderköpfe und mechanische Benzineinspritzung) zu besserer Alltagstauglichkeit bringen .
Also kamen erst etwa 10 Jahre später entsprechend optimierte Fahrzeuge auf den Markt. Man erinnere sich z.B. an den Sprung unter die 0,3- Marke beim cw-Wert von Serienpkw,die damalige Utopie "Audi 2000" mit Bodenwanne aus Kunststoff usw. Auch damals erwies sich längst nicht alles als so serien- oder alltagstauglich, wie es "Träumer" wünschten und so wie damals sollte man mit den Erwartungen für schnelle echte Verbesserungen zurückhaltend sein. Z.B. werden sich die vielgepriesenen ökologischen Vorteile der Hybridtechnik vor allem bei Fahrzeugen für den aktuellen Durchschnittsgebrauch und Bandbreite darum optimieren lassen.
Nach dem Sprung zu mehr Effizienz um 1980- 1985 herum war eher Sicherheit bei der seit jeher nachgefragten "Sportlichkeit" gewünscht und damit nahm das Gewicht relativ zur Größe wieder zu - unvermeidlich muss, wer mehr beschleunigen will, auch mehr "Tiger in den Tank" packen.
Tja... da bin ich dann mal wirklich gespannt. Denn in den vergangenen 100 Jahren ist die Entwicklung der Autos leider nur in eine Richtung gegangen, nämlich zu noch grösser, schneller und noch mehr Leistung.
Das ist ein bißchen einseitig. Du vergisst Vielseitigkeit (Universaltauglichkeit) und Sicherheit. Vor allem die von Kunden meist gewünschte Universaltauglichkeit (Beispiel "Kombi") macht es schwer, etwas zu optimieren. Wer gleichzeitig einen sportlich fahrbaren 5-Sitzer mit Transporterqualität und langstreckengeeigneter "Laufkultur" für "entspanntes und sicheres Fahren haben will, der darf sich nicht wundern, dass de Kiste zwar alles, aber nichts richtig kann....
Und sorry, aber so mancher Kleinwagen sieht auch heute noch eher nach einer rollenden Verzichtserklärung aus, statt eines Autos das sich tatsächlich mit der grösseren Konkurenz messen könnte.
Siehste.... Was soll der Vergleich? Wieso soll sich ein Single-Stadtauto mit dem Dienstwagen eines Handelsreisenden oder einer gepanzerten Staatskarosse vergleichen lassen?
Autos sollten optimal zweckdienlich sein, nicht Kopien von anderen Modellen für nur grundsätzlich ähnliche Zwecke.
Na ja... man muss ja auch daran denken, das die neuerliche Entwicklung zu mehr Kleinwagen auch rein politische Gründe hat. Denn der von der Europäischen Union beschlossene durchschnittliche Flottenverbrauch der Fahrzeuge, die bis zum Jahr 2015 umzusetzen ist, kann meines Wissens zur Zeit noch nicht einmal annähernd umgesetzt werden.
Hier klingt "politische Gründe" als wenn es sich um Lust und Laune einer Clique handeln würde... Die Forderungen haben aber wissenschaftlich festgestellte Gründe. Die gehen aber offfenbar - wenn ich so den Diskussionen lausche - den meisten Menschen (egal wo) ziemlich am Ar.... vorbei. Klimaschutz sollen doch andere machen / bezahlen. Da das immer noch Volkes Stimme zu sein scheint, wundert es micht nicht, dass Automobilindustrie, Energiewirtschaft usw. genauso denken und handeln; nämlich (mit der unvermeidlichen Verzögerung) erst etwas ändern, wenn es definitiv unausweichlich geworden ist.
Aber vor allen ist es eben ein Durchschnittsverbrauch aller Fahrzeuge einer Marke. Das heisst doch nichts anderes als das bsw. Mercedes in Zukunft schon mindestens 5 Autos der A-Klasse verkaufen müsste um damit den CO² Ausstoss von nur einen S-Klasse Auto zu kompensieren.
Ja. Es sei denn, sie bauen eine S-Klasse mit weniger CO2-Ausstoß. Die wird kommen, allerdings muss da noch ein wenig (Entwicklungs)Geld reingesteckt werden. Auch deshalb können wir uns keine allzu großen Verluste bei den Automobilkonzernen leisten. Hier rächt sich, die jahrzehntelange Vernachlässigung des Bildungswesens und staatlich finanzierter "freier" Grundlagenforschung an den Universitäten. Man könnte längst weiter sein, aber man hat der isolierten, konkurrierenden Werksforschung/-emtwicklung nun mal den Vorzug gegeben. Motto "Spare um jeden Preis, koste es was es wolle..." Nun bezahlen wir eben das Mehrfache vom (angeblich) Gesparten.
Und bei anderen deutschen Herstellern sieht es doch nicht besser aus. Auch BMW und Audi ist mit seinen durchschnittlichen Flottenverbrauch noch meilenweit von der angestrebten Grenze entfernt. Jedenfalls glaube ich, das dies auch ein Grund für den fast schon panischen Kampf um mehr Absatz im Kleinwagenbreich ist.
Der ist eine Notwendigkeit zum Überleben (untger vielen) der (meisten) Marken (Ausnahme Porsche). Geld wird mit Kleinwagen nur verdient, wenn die Stückzahlen wirklich laufen. Im Oberklassesegment bleibt pro Fahrzeug deutlich mehr Gewinn beim Hersteller hängen. Entsprechend sind die meisten Hersteller bemüht, die "Fahrzeugunterklasse" nicht allzu übermäßig zu entwickeln und immer auch "was besseres" (einträglicheres) abzusetzen. Nur stößt der Ottomotor als Antrieb bei einer gewissen Fahrzeuggröße eben an physikalische Grenzen. Da muss was Neues her und bis dahin muss man aktuell wohl von kleineren Autos leben bzw. inzwischen überleben.
Grüße
TB