Was sind für euch die "lohnendsten" Gemüsesorten?

Ich hatte bis letzten Herbs ca 1 qm mit Ruccola, die Wildsorte. Wenn man ihn mag, zählt er für mich auch unter "lohnend", braucht keinerlei Pflege und die Pflanzen kommen zuverlässig wieder. Werd ich wohl wieder aussäen, sobald der Garten umgestaltet ist.
 
  • Waren bei dem, was lohnt, exakte Sorten gefragt?
    Das nicht, aber ich wollte nur zu bedenken geben, dass Tomaten nicht pauschal lohnend sind (mengenmäßig) sondern dass es sehr von der Sorte abhängig ist.

    Ich hatte schon sehr viele Sorten, egal welche Form und Farbe, die nur ganz wenig abgeworfen haben.

    Mein Tipp war daher: wenn es um die reine Ertragsmenge geht unbedingt bei der Sortenwahl von Tomaten aufpassen.
    Macht schon einen ganz erheblichen Unterschied ob eine Pflanze nur 500g oder 1kg Ertrag bringt oder 7kg.
     
  • Welche Tomatensorten wären denn Massenträger?
    Rot und so gross, dass man vernünftige Mozarella-Tomaten draus schneiden kann, wäre wichtig. Cocktails und Wildtomaten ist eh klar....

    Zur Erklärung, meine Mutter hat einen riesen Gemüsegarten, den sie bisher weitgehend allein bestellt. Bestimmte Arbeiten nehme ich ihr ab, klar. U.A. auch ca. 40 Kübel mit Tomaten.
    Nun ist abzusehen, dass dieser Luxus nicht ewig währt, und ich muss mich an den Gedanken gewöhnen, selbst im viel kleineren Reihenhaus-Gärtchen ein bisschen vor mich hin zu gärtnern. Ein Standplatz im Holzunterstand (extra mit durchsichtigem Dach ausgerüstet) für ca. 6-8 Kübel mit Tomaten wäre vorhanden. Da soll es sich dann halt schon "lohnen".
     
  • Lohnend?
    Alles was wir gern essen, lohnt sich für uns anzubauen.
    Kartoffeln, Tomaten, Rote Rüben, Zwiebeln aller Art, Salate aller Art, Bohnen Möhren, Kräuter, Zucchini.....
    Es gibt doch nichts besseres als frisches Gemüse aus dem eigenen Garten.

    Dabei geht es doch nicht um teuer im Laden. Tomaten aus dem Laden kaufen wir nicht, weil sie uns nicht schmecken.
    Selbst Kartoffeln bauen wir an, eben unsere Lieblingssorte.
     
    Das nicht, aber ich wollte nur zu bedenken geben, dass Tomaten nicht pauschal lohnend sind (mengenmäßig) sondern dass es sehr von der Sorte abhängig ist.

    Ich hatte schon sehr viele Sorten, egal welche Form und Farbe, die nur ganz wenig abgeworfen haben.

    Mein Tipp war daher: wenn es um die reine Ertragsmenge geht unbedingt bei der Sortenwahl von Tomaten aufpassen.
    Macht schon einen ganz erheblichen Unterschied ob eine Pflanze nur 500g oder 1kg Ertrag bringt oder 7kg.
    Genau! Deshalb habe ich für mich die "Berner Rose" aussortiert. So lecker sie ist, reift später als andere und bringt dann vergleichsweise wenig Früchte...."lohnt also nicht". Bei meiner Mutter stehen immer so 8 Pflanzen davon, sie hat den Platz, ihr ist es egal.
     
  • Welche Tomatensorten wären denn Massenträger?
    Rot und so gross, dass man vernünftige Mozarella-Tomaten draus schneiden kann, wäre wichtig.
    Da könnte ich die Red Pear von Franchi und auch die Vivagrande sehr empfehlen. Die haben unheimlich viel getragen. Locker 7-9kg pro Busch, wenn nicht mehr. War eine tolle Ernte!
    Die Vivagrande ist allerdings spät. Die Red Pear (eine Art Ochsenherz von Franghi Sementi) so Mittel.

    Ebenfalls größere Früchte aber kleine Pflanzen: der Mongolische Zwerg und Chelnok. Die tragen über 10kg/Pflanze, Früchte haben Fleischtomatengröße/Romatomatengröße.
    Die Pflanzen sind klein (nur so 20cm hoch) bilden aber große Büsche am Boden.

    Ich glaube das waren letztes Jahr meine vier ertragreichsten Sorten. (Abgesehen von den Cocktails - da waren auch 2-3 super ertragreiche dabei)

    Dieses Jahr teste ich noch mehr Massenträger an - auch in ausgefallenen Farben/Formen und mit hoffentlich sehr gutem Geschmack.
     
    Finanziell lohnt sich für mich garnichts, wenn ich meinen Stundenlohn ansetzen würde.

    Schlecht bei der Relation von Geldnutzen sind Melonen, Möhren, Kohlrabi, Kartoffeln, Zwiebeln, Rosenkohl

    Vereinfacht gesagt, alles was auch auf dem Feld wächst kostet zur Saison nicht viel.

    Hohe Kosten haben Gemüse, die im professionellen Anbau Handarbeit erfordern, Himbeeren, Johanisbeeren, Erdbeeren (die haben alle noch den Vorteil beim Aufwand, dass sie mehrjährig sind). Dann noch Massenträger wie Gurke, Zucchini und Tomate. Physalis evtl.
    Knoblauch vielleicht noch, minimalster Aufwand und pro m2 würde man schon einige Euro rausbekommen, wenn man denn soviel isst.

    Heidelbeeren tragen bei mir nur sehr schlecht, lohnen sich bei mir also nicht.

    Wirklich lohnen tut sich das bei mir, wo ich einfach besseren Geschmack und Frische bekommen.

    Sehr weit vorne stehen da für mich als Bayer in Sachsen die Rettiche, aber auch frischer Kopfsalat, frisch geerntee Erdbeeren, manche Tomatensorte oder Gemüse, das ich im Supermarkt nicht finde wie z.B. Portulak oder frische Erbsen zum roh snacken.

    bei Pparika fehlt bei meinen Sorten auch die Menge, die tragen in Relation zum Aufwand zu wenig, ich bau sie trotzdem an. Soll andere Leute geben, die 5-10kg Paprika pro Staude ernten, ich wüsste nicht wie.

    Manche Sachen baue ich wirklich nur zum Spaß an wie z.B. Süßkartoffeln, Rosenkohl, Käferbohnen....

    Knoblauch und Zwiebeln baue ich vor allem auch als Mischkulturfrucht an.
     
    Sehr weit vorne stehen da für mich als Bayer in Sachsen die Rettiche,
    DAS glaub ich gerne!
    Ansonsten Danke für Deine detaillierte Analyse!

    Aus all dem hier gesagten werde ich mir natürlich meine persönliche "Hitliste" zusammenstellen. Rettich ist vermutlich eher nicht dabei ;)

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Thematik nicht nur mich interessiert, also weiter her mit euren "Best-off" Vorschlägen.
     
  • Schlecht bei der Relation von Geldnutzen sind Melonen, Möhren, Kohlrabi, Kartoffeln, Zwiebeln, Rosenkohl
    Finde auch, dass das die mit am wenigsten lohnenden Gemüse/Früchte sind, aber eher auch wegen der Relation von Ertrag und Platzbedarf.

    Wobei Melonen - da gibt es lohnende Sorten. Z.B. die Minnesota Midget und die Golden Midget.
    Ganz wenig Platzbedarf, Früchte tolle Größe (also genau für 1-2 Personen), und tragen sehr gut.
    Lassen sich sogar in einem großen Kasten ziehen.
     
  • .Oder z.B. Kartoffeln lohnen nicht, weil sie im Handel vergleichsweise günstig sind. Dass man im Anbau andere Sorten haben kann, die im Handel nicht zu bekommen sind, soll hier kein Kriterium sein.
    Kumma, das habe ich ja tatsächlich total überlesen!
    (hoffe, das es nicht negativ von dir @Platero, bewertet wurde)

    Zu den Salaten, möchte ich noch anmerken:
    Jeder Salat kann auch wie Pflücksalat geerntet werden, einfach die älteren Blätter abschneiden/abbrechen.

    Also ist das für mich ein Gewinn.
    Es gibt so bunt zusammengestellte Tüten, bei z.b. rewe online ca. 1,20€ für 125g.
    Da machste dann drei-sechs Sorten und kannst mehrere Wochen oder auch Monate jede Woche so eine Portion haben.

    Wenn ich da jetzt mal so nachrechne:
    9Wochen (geschätzt, wenn nicht sogar deutlich mehr) *1,20€ ca. 10€
    Finde ich lohnenswert!
     
    Schlecht bei der Relation von Geldnutzen sind Melonen, Möhren, Kohlrabi, Kartoffeln, Zwiebeln, Rosenkohl
    Wenn man selber weiß, wie viel Aufwand hinter der Aufzucht und Pflege der genannten Gemüsesorten steht, ist es dann nicht beschämend, wie wenig im Supermarkt dafür bezahlt werden muss, wie die Gemüsebauern abgekanzelt und kaltgestellt werden? Ich finde das gruselig und total unfair.

    Mit Blick auf den Kosten-Nutzen-Effekt lohnen sich Buschbohnen, Zuckererbsen (Schoten), Beeren aller Art, Kirschen, Zucchini, Pastinaken, Spargel, Grünkohl (wächst bei Plusgraden weiter und ist den ganzen Winter durch zu beernten), Kürbis und Salate, Kräuter.
     
    beschämend wie wenig im Supermarkt dafür bezahlt werden muss,
    Da muss nicht wenig gezahlt werden, dass die Bauern wenig bekommen ist richtig - die Zwischenhändler verdienen.
    Es gibt genügend Menschen/Familien, denen trotz Arbeit das Geld im Portemonnaie nicht mehr fürs Essen reicht, und die Preise im Supermarkt sind wirklich hoch.
    Das ist aber weder die Schuld der Bauern noch zum Nutzen derselben...

    Zudem sind die Quellen sehr unterschiedliche - Massenanbau im holländischen GWH oder Bio-Bauernhof in D..?
    Wir kaufen nur Bio, möglichst regional... das kostet wahrlich nicht wenig.
     
    Für mich gibt es nur zwei Gemüse, die ich auch bei der kompliziertesten Lebenssituation im Garten hatte...d.h. einige Jahre nur in je einem kleinen GWH...mehr Zeit gab es nicht und der Gemüsegarten ist einem Neubau gewichen.....das waren Gurken und Tomaten da habe ich sogar die Pflanzen gekauft oder mir bei Gartenfreunden besorgt...
    Jetzt habe ich zwingend dazu Stangenbohnen und Zucchinis als Pflicht....alles andere ist Kür...An Obst gibt es wieder Himbeeren und Sauerkirschen...
    Ich bin aber kein Maßstab, denn schon immer ändert sich unsere Lebenssituation...und es ist ein ständiger Wandel...und könnte sich auch wieder grundlegend ändern...
    Ich hätte kein Problem damit, alles im Supermarkt zu kaufen, die Rente reicht auch dafür....ich gärtner, weil es mir Spaß macht, besser schmeckt und ich lieber im Garten bin, als durch den Wald laufe...aber was sich für mich lohnt, habe ich geschrieben...für Experimente habe ich nicht mehr genug Zeit...
     
    Da muss nicht wenig gezahlt werden, dass die Bauern wenig bekommen ist richtig - die Zwischenhändler verdienen.
    Es gibt genügend Menschen/Familien, denen trotz Arbeit das Geld im Portemonnaie nicht mehr fürs Essen reicht, und die Preise im Supermarkt sind wirklich hoch.
    Das ist aber weder die Schuld der Bauern noch zum Nutzen derselben...

    Zudem sind die Quellen sehr unterschiedliche - Massenanbau im holländischen GWH oder Bio-Bauernhof in D..?
    Wir kaufen nur Bio, möglichst regional... das kostet wahrlich nicht wenig.
    Für Zwiebeln oder gewöhnliche Kartoffelsorten zahlt man wenig, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und je weniger Gemüse und Obst kosten, desto weniger bekommen die Erzeuger.

    Meine Eltern bauen keine Zwiebeln mehr an, weil sie im Supermarkt sehr günstig zu haben sind. Dabei reflektieren sie nicht, dass sie die Ausbeutung der Erzeuger damit fördern.

    Ich baue alles an, was ich benötige, um das kapitalistische Ausbeutersystem nicht zu unterstützen. Für einen wirksamen Boykott bin ich allein zu klein.
     
    ich brauche kein Hochbeet, ich brauche einen weiteren Garten und dann kann ich anbauen und aufzählen .Aber ich weiche ab, deshalb zähle ich mal auf was im Garten hier machbarbar ist. Dabei geht es mir nicht darum was lohnt.
    Im Hochbeet habe ich Petersilie, Schnittlauch, Tomaten wandern heuer in Eimer, Kohlrabi (passt jetzt dann mehr hin) , Radieschen, Gurken.
    Das mache ich nur damit die Enkelkinder sehen wie es wächst und auch mal selbst davon essen was sie hilfreich mit gegossen haben. Dann ist noch Platz für Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren auf der anderen Seite des Gartens.
    Ich weiß nicht ob das Platero hilft.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ich baue alles an, was ich benötige, um das kapitalistische Ausbeutersystem nicht zu unterstützen. Für einen wirksamen Boykott bin ich allein zu klein.
    Ich glaube du hast den Garten in der Größe wie ich ihn gern hätte. Andererseits bedeutet das auch wieder viel Arbeit und keine Zeit den jetzigen Entspannungsgarten zu nutzen ;)
     
    Für mich gibt es nur zwei Gemüse, die ich auch bei der kompliziertesten Lebenssituation im Garten hatte...d.h. einige Jahre nur in je einem kleinen GWH...mehr Zeit gab es nicht und der Gemüsegarten ist einem Neubau gewichen.....das waren Gurken und Tomaten
    Da sachste was, Matahari…. Ich habe ja lange in Spanien gelebt. Eben mal in den Supermarkt oder von Freunden geschenkte Tomaten, Paprika, Gurken …. Noch ein bissel altbackenes Weißbrot und Olivenöl und schwuppdich, fertig ist die Gazpacho. Wenn man das hier alles einkauft, ist das ein Gourmet-Essen.
    Aus diesem Grund habe ich auch eine Liebe zu all den Mediterran-Gewächsen, auch wenn es hier utopisch ist, so prächtige Zitronen- oder Orangenbäume zu ziehen.

    Wenn ich dran denke, dass ich einen eigenen, kleinen Olivenhain hatte und nichts damit gemacht habe, weil …..naja. Und jetzt steht der kleine Zier-Olivenbaum im Topf, wird gehegt und betüddelt und trägt nie ( vermutlich wegen mangelnder Bestäubung)…..🙄
     
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