Gewächshaus Fragen und Erfahrungen

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Gelöschtes Mitglied 79998

Guest
Hallo in die nette Runde,
ich habe so ein kleines preiswertes Minigewächshaus.
Hat mich ca. 300,-€ und viel Aufbauzeit gekostet.

Ich frage mich wofür das taugt.
Vor Frost schützt es nicht, weil überall die kalte Luft reinzieht.
Einmal nur -1° und schon sind die Tomaten erfroren.
Im Frühjahr, Sommer ist es ein Hitzezelt, wenn die Sonne drauf scheint.
Eigentlich schützt es nur vor Regen und macht das Innen sehr warm.

Frage: Macht so ein "Gewächshaus" wirklich sinn?
Meine Tomaten aussen mit Regenschutz sind besser, als in diesem Gewächshaus gewachsen.

Gewächshaus.jpg
 
  • Für die Anzucht würde ich einen Frostwächter empfehlen. Infos, wie wir es machen, wurden erst kürzlich in meinem Thread geschrieben. Wer so ein GWH hat, kann auf Kunstlicht verzichten. Im Sommer mögen Gurken und Melonen dort gerne sein. Tomaten wollen es luftiger. Aber mit etwas Geschick, klappt es dort auch sehr gut.
     
    Ich habe mal irgendwo gelesen, je kleiner ein GWH ist, um so weniger kann es Temperaturschwankungen ausgleichen. Das klappt bei größeren Häusern besser, da ist mehr Innenraum zu erwärmen, und der kühlt dann auch nicht so schnell ab. Also genau wie @UweKS57 es beschreibt.
    Da kann ich mich nur den Tipps von @Tubi anschließen:
    Mit Frostwächter für die Anzucht nutzen. Hier sollte die Größe von Vorteil sein, es ist weniger Innenraum frostfrei zu halten. Ritzen und Spalten ggf. mit Silikon abdichten und/ oder zusätzlich mit Noppenfolie dämmen. Im Sommer dann extrem wärmebedürftige (-tolerante) Kulturen einsetzen (und reichlich lüften).
     
  • Solche einfachen ungeheizten Gewächshäuser erweitern genauso wie die Frühbeet-Aufsätze für Hochbeete erstmal bloß etwas die Vegetationszeit. Tagsüber bei Sonne wird es darin auch im Winter und besonders im Frühjahr/Herbst schön muckelig warm, so dass Salat und co. ordentlich wachsen.

    Der Regenschutz ist bei Tomaten und allgemein zur Steuerung der Wassermenge natürlich auch noch sehr nützlich, was ich persönlich als Hauptvorteil sehen würde. Es plästert, schneit und hagelt nicht auf die diversen (Jung-) Pflanzen und man bleibt beim Gärtnern auch selber trocken. Aufleitungsschnüre lassen sich zudem gut installieren. Und Vögel fressen einem im Frühjahr nicht die Samen und jungen Sämlinge weg.

    Kälte halten diese dünnen Scheibchen halt nicht ab, da muss man mit Kerzen, Heizlüftern, Wärmekabeln oder ähnlichem arbeiten, möchte man ganzjährig Sommer simulieren.

    Im Hochsommer muss man dagegen beschatten und/oder für knackig Durchzug sorgen.
     
  • Frostwächter und gute Isolierung sind unbedingt notwendig.
    Im Sommer muß schattiert werden und das Wichtigste ist ein Dachfenster, damit die Hitze raus kann.
    Mein Gewächshaus - an dem das Dachfenster fehlte - habe ich vor Jahren abgebaut, weil die Tomaten im Freien viel besser wuchsen und ein Gew.Haus nur zur Anzucht, dafür war mir der Aufwand zu hoch.
    An meinem Gew.Haus waren beidseitig Türen, die im Sommer offen standen und das Dach war schattiert, das hat alles nichts geholfen.
    43439651sv.jpg

    Jetzt habe ich eine Laube mit Kletterrosen. So sah das nach dem Umsetzen aus.
     
    Angesichts der geschilderten Erfahrungen hoffe ich sehr, dass sich der Gewächshausbau für uns lohnen wird. Aber da unser Garten klimatisch so ungünstig liegt (nonstop starker Wind, kein einziges geschütztes Eckchen, da offene Feld- und Ortsrandlage) und dazu noch so viel Kälte, hoffe ich schon. Denn Tomaten & Co. sind hier im Freiland eine echte Herausforderung.
    Wir haben uns für 10qm mit 2,50m Dachhöhe, 2 Dachfenstern und automatischen Fensteröffnern entschieden, das ist vielleicht etwas anfängertauglicher als ein ganz kleines GWH, in dem nur wenig Luft ist. Hoffentlich...
     
  • Wir haben unser Gewächshaus nur gekauft, weil Tomaten im Freiland nicht mehr geerntet werden konnten...Zu naß, zu kalt, Braunfäule....richtige Freilandtomaten hat niemand mehr in unserer Gegend...

    netter Nebeneffekt, frühe Gurken von veredelten Kaufpflanzen...und früher Blattsalat von Rukola und Spinat
    Aber jede Region ist anders...und jeder Hobbygärtner hat andere Prioritäten....
     
    richtige Freilandtomaten hat niemand mehr in unserer Gegend...
    Denke, hier bei uns geht das auch nicht mehr. Auf dem Balkon/Terrasse unter Dach oder allgemein mit Dach über dem Kopf geht gerade so, aber wir haben in den letzten Jahren auch wahnsinnig viele Unwetter mit Sturm und Hagel und sonstigem gehabt... das macht keinen Spaß jedesmal zu zittern und danach in den Garten zu gehen, um die "Scherben" aufzuklauben.... :wunderlich:
     
    In meiner Gegend war es letztes Jahr ganz seltsam. Freunde von mir konnten weder im Gew.Haus noch unter dem Tomatendach noch im Freiland ernten. Alles kaputt.
    Ich hatte gelbe Cocktailtomaten, die ich bis in den Oktober ernten konnte.
     
  • @Taxus Baccata

    Allein dass du dein Gewächshaus nach Bedarf heizen kannst, wird deine Ernte spätestens im nächsten Jahr deutlich berechenbarer machen. Allein dass ich mein offenes Tomatendach bei Bedarf mit kräftigen Folien verkleiden kann, lässt meine mediterranen Kräuter seit März kräftig sprießen ohne dass sie kaputtgehen.

    Ich wette, du wirst begeistert sein, wenn es erstmal steht.
     
    Ich hoffe sehr @Kilatron.... etwas mehr Berechenbarkeit wäre bei den hiesigen Witterungsverhältnissen ein Segen. Denn seit knapp zwei Jahren empfinde ich unsere ganzen Stürme und Hagelunwetter als einzigen Kahlschlag. Die in diesem Umfang noch nie da gewesene Braunfäule vom letzten Jahr kam ja nur on top...
    Wenn es denn nur endlich käme, das GWH...
     
    Wir haben seit Jahren so ein kleineres GWH und wollen es nicht mehr hergeben. Im Winter überwintern dort die Dahlien in ihren Töpfen. Ab Anfang März stehen 24 bis 36 vorgezogene Salate, die bereits jetzt geerntet werden. Seit vergangener Woche auch die Voranzuchten aus der Wohnung wie Tomaten, Gurken, Chilis, Paprika usw. Im Sommer bleiben 3 Gurken und alle chilis und Paprika im Haus. Der Rest fliegt raus.. Tomis stehen dann etwas geschützt an der Hauswand.
    Das Fenster öffnet automatisch und notfalls schattiere ich im Sommer
     
    Das gezeigte Gewächshaus schützt Pflanzen vor Regen und vor Wind.

    Bei Sonnenschein wird es darin wärmer als es draußen ist. Das sind durchaus Vorteile für bestimmte Kulturen.

    Die Nachteile sind neben begrenzter Höhe und geringer Stabilität und Lebensdauer für die Pflanzen vor allem die schlechten Lüftungsmöglichkeiten und eine nur geringe Lichtdurchlässigkeit.

    Für Tomaten ergeben sich gegenüber einem frei stehenden Standort mit Dach im Freiland nur wenige Vorteile im Frühjahr, wenn man gegen Frost anheizt ind durch die wärmeren Tagestemperaturen.

    Dafür hat man im Sommer stagnierende Feuchte, Hitze, reduziertes Licht und auch wenig Platz nach oben.

    Für andere Kulturen können die Voraussetzungen besser sein, ich denke da z.B. an Gurken, evtl. auch Paprika.

    Der (ungeheizte) Wintergemüseanbau wäre prinzipiell auch sehr interessant (Türe offen lassen außer bei extremen Frost, Hitze ist im Winteranbau kritischer als Kälte), sofern die Lichtdurchlässigkeit der Stegplatten ausreicht. Das muss man eben probieren.

    Was auch geht ist die Anzucht von Jungpflanzen, dann aber ggf. mit Heizung und mit Abhärtung gegen UV, bevor die ins Freie kommen (die Stegplatten blockieren UV-Licht vollständig)

    Die Lebensdauer wird so bei 5, maximal 10 Jahren legen oder halt bis zum ersten schweren Sturm, in der Zeit kann man Erfahrungen sammeln für ein "richtiges Gewächshaus".

    Wie sehr sich ein Gewächshaus aufheizt hat nur wenig mit seiner Größe zu tun (die Wärmekapazität von Luft ist unbedeutend), aber sehr viel mit seinen Lüftungsmöglichkeiten. Kleine Gewächshäuser haben oft nur ein Fenster, damit kann man sie nun mal nicht tauglich lüften.

    MfG

    PS: Die meisten Brast Gewächshäuser haben auf der Giebelseite keine diagonale Strebe. Bau selber eine ein, denn ohne diese Strebe kann das Gewächshaus keine seitliche Windlast aufnehmen (außer über die 4mm zarten Stegplättchen) und klappt bei seitlich einwirkender Windlast in sich zusammen.
     
    Angesichts der geschilderten Erfahrungen hoffe ich sehr, dass sich der Gewächshausbau für uns lohnen wird. Aber da unser Garten klimatisch so ungünstig liegt (nonstop starker Wind, kein einziges geschütztes Eckchen, da offene Feld- und Ortsrandlage) und dazu noch so viel Kälte, hoffe ich schon. Denn Tomaten & Co. sind hier im Freiland eine echte Herausforderung.
    Wir haben uns für 10qm mit 2,50m Dachhöhe, 2 Dachfenstern und automatischen Fensteröffnern entschieden, das ist vielleicht etwas anfängertauglicher als ein ganz kleines GWH, in dem nur wenig Luft ist. Hoffentlich...

    Euer Gewächshaus hat hochwertigere Stegplatten mit besserer Lichtdurchlässigkeit (hoffentlich auch nach 10 Jahren noch)
    Wenn ihr nicht regelmäßig über die Türe lüften könnt solltet ihr unbedingt über Seitenfenster nachdenken.

    Gewächshäuser werden ideal belüftet, indem zuerst am obersten Punkt Fenster aufgehen, so dass Hitze nach oben entweichen kann und in einem zweiten Schritt an den Seiten weitere Fenster aufgehen, so dass kalte Luft nachströmen kann. Erst dieser Kamineffekt ermöglicht einen raschen Luftwechsel.

    Im Sommer sollte die Gewächshausluft in 3-5 Minuten(!) einmal vollständig ausgetauscht werden, damit es nicht zur Überhitzung kommt. An der Zahl sieht man schon, dass das Volumen des Gewächshauses vollkommen egal ist, die Luft speichert die Wärme (Kälte) bei knallender Sonne nur für wenige Minuten.

    Im Sommer heizt die Sonne mit bis zu 1000 Watt pro Quadratmeter Grundfläche, also in Eurem Fall mit 10m² wären das 5 Heizlüfter gleichzeitig auf Vollgas.

    Ihr werden Eure eigenen Erfahrungen machen, vielleicht ist es bei Euch durch den Schatten auch entspannter oder ihr findet andere Lösungen.
    Falls nicht, kann man beim Vitavia Zeus, Dach- und Seitenfenster zum Glück noch nachkaufen.

    MfG
     
    Wenn ihr nicht regelmäßig über die Türe lüften könnt solltet ihr unbedingt über Seitenfenster nachdenken.
    Auf jeden Fall. Wir werden zwar auch über die Tür lüften (praktisch, dass sie zweigeteilt ist), aber sich automatisch öffnende Fenster sind an den heißen Tagen sicherlich unersetzlich.
    Wir gucken uns mal an wie die Hitzeentwicklung ist (da tatsächlich während der heißesten Stunden zumindest Teilschatten sein wird), aber ich denke schon, dass wir mindestens ein Seitenfenster mit Fensteröffner einbauen werden.
     
    @Taxus Baccata
    aber ich denke schon, dass wir mindestens ein Seitenfenster mit Fensteröffner einbauen werden.
    Macht die gleich an 2 (schräg) gegenüberliegenden Dachfenstern.
    Hier kocht es im GWH zeitweise schon fast bei den aktuellen Temperaturen.
    Ihr braucht bloß mal einen Tag nicht da sein oder krank oder verpennt... - nicht gut :eek:
    Bisher reicht das hier gut, wenn ich zusätzlich tagsüber noch die Tür öffne.
    Seitenfenster hat mein GWH nicht und bisher habe ich sie auch nicht vermisst.
     
    Stimmt, bei mir reichten heute ein paar Stunden Frühbeetaufsatz mit aus Versehen nicht morgens nicht geöffneten Deckel, um den Salat im Beet gefährlich zu kochen. Selbst bei den relativ schmalen Außentemperaturen von 16 Grad, wurden im geschlossenen Frühbeetaufsatz so mal eben 37 Grad erreicht.

    Ein Gewächshaus sollte also unbedingt sehr gute Lüftungsmöglichkeiten haben!
     
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