Hermann Hesse ich nicht mehr so meins. Thomas Mann schon.
Da unterschreib ich mal schnell. D'accord! :grins:
Jetzt war ich ein bisschen nicht hier, weil, blöd: die Threads, die mich am meisten interessieren, lösen solche Gerölllawinen im Kopf aus, dass ich entweder Riesenantworten schreiben müsste oder, wenn ich mich zusammenreißen kann und das unterlasse, die halbe Nacht Selbstgespräche im Kopf führe.
ZB Jonathan Borofsky: über seinen "Man Walking to the Sky" hab ich mal dies & jenes geschrieben, die Figur in München kannte ich aber nicht, klasse, der weiße Riesenkerl, und "Tod in Venedig" find ich ein grandioses und eitles und verzweifeltes Stückchen Literatur, über das man monatelang staunen und sich freuen kann. Doro, kennst du den Film von Visconti? Aber besser erst lesen, dann Film kucken. Dann nochmal lesen. Dann nach Venedig fahren und dann Jarmusch's "Dead Man" kucken ...
Dave McKean find ich auch großartig, die Münchner Klavieraktion ebenfalls, aber die Rhinozerosse machen mir, obwohl sie witzig aussehen, doch ein leichtes Unbehagen, das sieht so sehr nach City-Marketing aus. In Gießen waren es mal Saurier, in Brüssel Kühe, ich weiß nicht mehr, in welchem Provinzstädtchen ich Schafe gesehen habe ... das ist leichte Unterhaltung, aber klar, die muss auch sein und bringt ein bisschen Spaß und kleines Lächeln in die Welt, übertüncht aber nur die Unwirtlichkeit unserer Städte.
Bah, und schon ufere ich aus.
Klappe halten und ein paar kunstfreie Bilder einstellen! :grins:
Das halbe Diözesanmuseum und rechts-hinten die Doppelturmfassade der Abdinghof-Kirche.
Hier in PB gibt's alljährlich das Großereignis namens "Libori", Liborius ist nämlich der Stadtheilige, und der wird 10 Tage lang gefeiert mit "Kirche, Kirmes und Kommerz", für mich die ideale Kombi im Genre "Stadtfest". Das ist alt und traditionell und hat im Laufe der Jahrhunderte dadurch ein bisschen Würde eingefahren. Und wenn der Untergrund würdig ist, kann man darauf auch alle möglichen Albernheiten ausbreiten.
Ach so nee, hier sind wir noch im Dom. Romanisch-gotisch. Westfälische Gotik ist ein Witz für sich. Hier wohnten geerdete Menschen, die sich von französischer Diaphanie nicht verblüffen ließen. Sie schafften es, jegliche Luftigkeit ins Klotzige zu transformieren.
Und hinter dem Dom haben sie ein Pflaster, dass dem Teufel graut. Leider muss man da durch, denn der Kommerz spielt sich hier ab, der sogenannte Pottmarkt. Mit meiner Mutter im Rollstuhl bin ich hier vor 3 Jahren furchtbar gestrandet.
Nein, es gibt nicht nur Affenheiten im Kommerzbereich. Aber die doch auch. Und die sollte man genießen, denn wann findet man schon so viel schreckliche Schönheit auf einmal!
Kommentarloser Kleiderständer ...
... und am Schluss ist es doch wieder feierlich!
Jetzt hab ich die Bilder von der Kirmes ausgelassen, die Karrussellbilder hab ich ja schon in Doros Fotothread gepostet. Und überhaupt ist dies kein bisschen repräsentative Fotoreportage, in natura ist das alles vielvielviel unterhaltsamer.