Das alljährliche Problem mit der Erde

Sunfreak

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Tja, bei der alljährlichen Anzucht klemmts wie immer an der Erde. Jedes Jahr sage ich mir: Das passiert mir nie wieder! Und doch schaffe ich es nie einen Sack im Keller einzulagern für die zeitige Januar-Aussaat. Hintergrund ist ja der, dass schon paar Mal angegangen bin mit Aussaaterde. Und das mit Firmen mit denen ich an für sich immer zufrieden war. Und die Ursache ist an der Überlagerung bzw. falschen Lagerung der Erde zu suchen. Die Probleme in der Vergangenheit, die darauf zurückzuführen waren, sind:

  • Trauermücken (der Klassiker)
  • Vollgesogen mit Wasser
  • Schlechte Struktur (nicht locker-flockiges Substrat, starkes Verdichten)
  • Ausgewaschene Nährstoffe (Stickstoffmangel, kein Wachstum mit der Aussaaterde)
  • Bodenbürtige Pilzkrankheiten (schlechte Keimraten, sterben von Keimlingen, missbildete Keimlinge)
Und nun sehe ich mich wieder dieser Gefahr ausgesetzt sind. Da die Erden jetzt im Januar wohl ganz sicher Restbestände aus der alten Saison sind. Die wohl schon 'ne Weile rumliegen. Wie immer ohne Dach. Ich müsste bis April warten. Aber dann brauch ich auch keine Chilis mehr anziehen...


Ich wollte mit diesem Thread einfach mal nach euren Erfahrungen umhören. Wie macht ihr das? Macht ihr auch solche negativen Erfahrungen mit "Januar-Erde" wie ich?


Ich überlege mir nun zum ersten Mal die Erde in 'nen Backofen zu erhitzen. Denn das ist 'ne Methode die ja offensichtlich mittlerweile recht verbreitet ist bei Hobbygärtnern zur "Desinfektion". In der Vergangenheit blieb mir diese Methode verhindert, wenn meine Mutti spitz bekam dass ich wieder mit der Aussaat beschäftigt war, hatte ich in diesem Zeitraum Küchenverbot. *lach* Aber nun bin ich mein eigener Herr in der Küche. Ja, was nehm ich denn überhaupt her? Eine Auflauf-Form?


Auf Aussaaterde werde ich dieses Jahr wohl zum ersten Mal verzichten, sie gelten ja als Ladenhüter schlechthin.


Grüßle, Michi
 
  • Ich habe mir dieses Jahr das erste Mal überhaupt Anzuchterde besorgt. In 2013 habe ich die Tomatensamen in Blumenerde versenkt, ging wunderbar. Die wird dank guter Umsätze auch immer halbwegs frisch sein. Nur die Chilis werde ich demnächst in Anzuchterde tun. Bin gespannt... Die eine Hälfte kommt in Kokostabs.

    Zu fest, nicht krümelig - da kann man bestimmt was tun. Mit Sand mischen und etwas trocknen lassen.
    Gegen Trauermücken gibt es Stechmückenfrei
    Zu nass hatte ich noch nie bei Erde. Die lagert zwar meist im freien aber auf riesen Paletten, wo das Wasser an den Plastiksäcken gut abläuft und nur die oberste Schicht im Regen steht. Wenns schimmelt - zurückbringen und Blumenerde nehmen. Mit Sand mischen, dann sollte das passen. Oder halt mit Perliten für Dich als Profi
    :-)

    Nährstoffe sollte Anzuchterde doch eh fast keine haben... Wie man die jetzt aus einem geschlossenen Beutel rauswaschen könnte... Glaub ich nicht so recht dran. Zur Not halt gaaanz vorsichtig Flüssig düngen. Wobei, dann könnte man eh schon fast auf Substrate wie Kokostabs oder Steinwolle umsteigen und komplett flüssig ernähren.

    Erde in den Backofen finde ich persönlich dumm. Da kauft man absichtlich was lebendiges, Erde halt, keine Substrate, und dann tötet man da alles ab... Ansonsten.. Aufs Backblech...

    Ende Januar kann ich Dir mehr sagen zu meinen Erfolgen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Nährstoffe sollte Anzuchterde doch eh fast keine haben...

    Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Eine gute, hochwertige Anzuchterde enthält mehr Nährstoffe als man denkt. Natürlich in reduzierter Form, um die jungen Keimlinge nicht zu schädigen und das Wurzelwachstum anzuregen. Angenommen man pflanzt eine Tomate in ein 2 Liter Topf. Sie sollte bei anständiger Erde reife Früchte produzieren. Wenn auch wenig und geschmacklich wenig wertvoll unter akutem Nährstoffmangel. Aber so 'ne Anzuchterde hat mehr Potenzial als die meisten Leute glauben. Guck und vergleich mal die Nährstoffangaben auf Deinem Beutel.

    Wie man die jetzt aus einem geschlossenen Beutel rauswaschen könnte... Glaub ich nicht so recht dran.

    Die o.g. Punkte sind gemachte Erfahrungen. Und zwar von mir! Ich hatte mal 'nen Sack Anzuchterde von Raiffeisen. Ich war mit der Firma bis dahin immer zufrieden. Ich hab mich schon beim Einladen gewundert wie schwer der Sack ist. Aber ganz ehrlich: Ich schobs auf "Muskelschwund" nach dem Winter und wenig körperlicher Anstrengung. Daheim bestätigte sich aber: Der Sack war völlig durchnässt. Und ich habs selber albern abgetan - das ist doch kein Reklamationsgrund, die lachen Dich aus, wenn du mit dem Sack wieder angetrabt kommst. Also hab ich die Erde bis zu einer annehmbaren Feuchtigkeit getrocknet und dann die Chilis ausgesät. Ich habe damals intensiv berichtet hier im Forum.

    Und das Ergebnis (zumindest das was gekeimt hat) sah so aus:

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    Man beachte die gelben Blätter und den Schimmel.

    Und hier eine Chili, in Aussaaterde mit ausgewaschenem Stickstoff:

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    Und hier der weitere Verlauf, nachdem die Pflanze aus der alten Erde gezogen und die nakten Wurzeln auf frische, nährstoffhaltige Blumenerde pikiert wurden:

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    Die Bilderserie geht noch weiter. Aber ich find das Foto nicht, wo zwei Pflanzen in diesen 9er Töpfen mit reife Beeren tragen.

    Grüßle, Michi
     
  • Such dir einen Baumarkt wo die Erde drinnen gelagert wird, da gibt's viele und die Säcke sind trocken um diese Zeit und oft auch günstig da sie eh noch kaum einer kauft.
    Max Bahr macht gerade noch Ausverkauf ,wenn du da einen in der Nähe hast....
     
  • Ich nehme immer Anzuchterde für die Kulturen, die ich im Haus vorziehe. Wenn vom 10L-Sack noch was übrig ist, nehme ich das fürs nächste Jahr. Wenn nicht, kaufe ich im Spätherbst noch mal einen Sack im Voraus. Ich habe den Sack mit der Erde immer offen im Schuppen stehen. Nach dem Umpflanzen nehme ich ein Gemisch aus normaler Erde und Komposterde. Wenn eine Pflanze zu lange in einem Topf heranwächst, muss man dann natürlich Nährstoffe zugeben, oder umpflanzen. Hat seit vielen Jahren immer bestens geklappt.

    Gruß Karl
     
    glück auf !

    das schöne am garten ist ja auch das vier gärtner mind. fünf meinungen haben .

    da ich in der wohnung vorziehe kann ich mir auch keinen streit um krabbelnde anzuchterde leisten .
    ich nehme normale gesiebte komposterde oder ausgekippte paprika bzw.sonstige blumentopferde ,die in einen alten stahltopf mit deckel auf den grill und dann gibt es ein lustiges winterfeuer im garten ( mit heissen obstwein und alten gärtnergeschichten )mit kies gemischt , meist friert sie auch noch richtig durch .super schwarze erde mit vollen anzucht erfolg -

    bitte keine einwände wegen umweltbelastung und feinstaub . nach dem silvesterfeuerwerk ...
     
  • Ich nehme Anzuchterde vom Aldi. Kaufe davon immer zuviel. Ein Sack reicht ja pro Saison bei mir, aber bis ich das festgestellt habe.... Die Säcke lagere ich im Gerätekeller bei den Töpfen, trocken. Die Pflanzerde allerdings war draußen gelagert, schon beim Kauf. Die koche ich 10 Minuten bei 800 Watt in der Mikrowelle in einem alten 2 Liter Mikrowellentopf. Nach dem Abkühlen mische ich noch paar Hände Perlite dazu, damit sie locker bleibt. Bisher klappt alles gut.
     
    Ich habe mir auch überlegt, einfach Blumenerde von draußen zu holen.
    Hatte damit letztes Jahr auch alles angezogen.

    Hab mir sogar auch das mit dem Backofen überlegt. In eine Auflaufform. Aufs Blech würd ich nicht machen. Da hat man gewiss schnell alles links und rechts in den Ritzen.
    Zwei Stunden auf 100°, da müsste doch alles tot sein.

    LG
     
    Einige im Boden befindliche Sporen würden das überleben. Empfohlen werden dafür 130 Grad.

    Wobei ich aber glaube, dass eine Stunde ausreichend sein müßte.

    Sicherer wäre es in einem Schnellkochtopf. Aber wer macht das schon?
     
    Ich packe meine Chili Samen in kleine Schnapsgläschen mit Anzuchterde, nicht in 2L Töpfe. In dem Stadium stehen die Pflanzen längst in Blumenerde.

    Mein 5L Sack aus dem Obi fühlt sich schon von aussen locker und luftig an. Nix mit schwer und matschig. Eventuell einfach mal den Händler wechseln?
     
  • Zum auskeimen, mehr nicht. 1.-2. Blattpaar oder wenn im Glas die ersten Wurzeln unten sichtbar werden werden die umgetopft. Eigentlich, sobald ich das gefühl habe, ich zerstöre den zarten Keimling nicht mehr durch blosses schief angucken. Die Schnapsbecherchen aus Plastik sind extrem billig und man spart sich auf die Weise das pikieren.

    Ich hab in 2013 allerdings nur sehr wenig Chilis gemacht, ich fange dies Jahr etwas mehr damit an.
     
    ich habe letztes Jahr die Anzucht Erde von Dehner gekauft. Und weil ich damit gute Erfahrungen gemacht habe habe ich sie dieses Jahr wieder gekauft.

    mich würde aber diese Perliten interessieren. Wo bekommt man sowas?
     
    das schöne am garten ist ja auch das vier gärtner mind. fünf meinungen haben .

    Das ist aber nicht nur bei den Gärtnern so... ;)

    Mir als Moderator als auch begeisterter Hausgarten.net User ist die Meinungsäußerung, die Meinungsverschiedenheit und die Diskussionen sehr wichtig. Wenn mir was gegen den Strich geht ist, wenn alle auf Gleichschaltung gehen und irgend so 'nen selbsternannten Tomatenpapst (oder -päpstin) anhimmeln, anstatt mal das Hirn einzuschalten und Dinge zu hinterfragen.

    Deshalb muss ich mich an meiner eigenen Nase packen. Ich glaub ich hab ein klein wenig Angepisstheit durchschimmern lassen. Aber im Grunde, wenn ich's nochmal im Hirn durchrechne, ist es doch völlig in Ordnung wenn ralph12345 mein geschriebenes Wort in Frage stellt.

    Grüßle, Michi ... will nicht angehimmelt werden
     
    Ich packe meine Chili Samen in kleine Schnapsgläschen mit Anzuchterde, nicht in 2L Töpfe. In dem Stadium stehen die Pflanzen längst in Blumenerde.

    War nur ein theoretisch. Ich geb Dir aber Recht, dass man solange nicht mit Anzuchterde rumhampfeln sollte. Blumenerde ist spätestens bei 2L die bessere Wahl.

    Ich mach auch die Schnapsbecher (auch dieses Jahr wieder), nur lasse ich meine länger in der Anzuchterde und in den Schnapsbecher...

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    Die Fotos zeigen jetzt 'ne gesunde Chili in gesunder Anzuchterde. Nur für die Leute, die mir bis heute nicht abnehmen wollen das man damit Chilis groß ziehen kann. Damit will ich jetzt nicht Dich damit ansprechen Ralph, sondern es hält allgemein sich nach wie vor sehr hartnäckig die Meinung, dass Anzuchterde frei von Nährstoffen sei.

    // Edit

    Für Stupsi, die Chili auf dem o.g. Foto hat genau das richtige Alter umgetopft zu werden. Beim Umtopfen verwende ich dann Blumenerde und i.d.R. 9er Töpfchen oder 0,5 l Vierkanttöpfe.

    Grüßle, Michi
     
    Such dir einen Baumarkt wo die Erde drinnen gelagert wird, da gibt's viele und die Säcke sind trocken um diese Zeit und oft auch günstig da sie eh noch kaum einer kauft.
    Max Bahr macht gerade noch Ausverkauf ,wenn du da einen in der Nähe hast....

    Ich habe blos keine Lust durch drei Landkreise mit meinem Fahrrad+Anhänger zu Gurken... :d

    Hab sonst kein Fortbewegungsmittel. ;)

    In der näheren Umgebung hat es zwei Bezugsquellen. Der eine ist der toom Baumarkt, mit dieser Eigenmarke-Erde war ich immer sehr zufrieden. Aber die lagern ihre Säcke im Freien und die Wegstrecke dorthin ist bergig. Hab ich nicht so die Lust...

    Die andere Bezugsquelle ist zwar angenehm von der Fahrt. Aber ich war mit der Qualität der Erde nicht zufrieden (Raifeisen). Ich hab mehrere Säcke von der Erde verarbeitet und die Pflanzen sind nicht richtig angewachsen. Obwohl ich früher nie dieses Problem mit Raiffeisen-Erde hatte. Durch flüssiges Nachdüngen bestätigte sich dann der Verdacht, dass die Blumenerde viel zu wenig mit Stickstoff aufgedüngt war.

    Deshalb hatte ich jetzt die Schnapsidee (wenn wirs schon von Schnapsbechern haben) und bin im Begriff Erde online zu bestellen. Die Versandkosten von 4 € nehme ich dankend in Kauf. Bevor ich da in Buxtehude rumgurke. Im Endeffekt mach ich da 'nen Widerspruch. Auf der einen Seite ist mir keine Erde gut genug aus dem Baumarkt und auf der anderen Seite kauf ich welche online wo ich noch nicht mal sehen kann wie und wo die Erde gelagert wird. Aber ich hab jetzt einfach kein Bock Erde mit dem Fahrrad-Anhänger zu transportieren. Schluss aus basta! :D

    Grüßle, Michi
     
    ich bestell auch viel online. Ist total stressfrei, und ohne Auto würd ich wohl alles online bestellen..

    Sind bei mir 20 40 liter Töpfe abgeliefert worden, ganz wenig Versandkosten, die sind sperrig und in der Menge dann auch schwer, da hätte ich im Baumarkt selbst mit Auto mehr zu tun gehabt..
     
    Ich habe auch schon jeweils 25 kg Urgesteinsmehl und Algenkalk nach Hause liefern lassen. Die kamen sogar ohne Porto. Das Zeug schleppe ich doch nicht hierher!
     
    Das mit den Versandkosten, das legen die blos um. Das sieht man ständig auf eBay. 2x den gleichen Artikel Eingestellt...

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    Grüßle, Michi
     
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