Der Olle Geschichten Fred

  • Ersteller Ersteller Gartenacki
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  • Ach komm, Vorfreude ist doch die Schönste aller ;)

    Schon aber diese Anspannung bis fast zum Platzen .

    Ich kann mich erinnern das Muttern Vater gezwungen hat, uns Kinder
    eben Schwesterchen und mich, stundenlang im Goggo durch den Harz zu kutschieren.
    Weil zu Hause einfach Ruhe für Ihre Vorbereitungen brauchte.

    !0 Grad u. Null und im Goggo die Heizung kaputt .Mehr als sehschlitze in der
    Scheibe war da nich.

    Aber wie hast Du so schön geschrieben " Wir waren Helden "
     
  • Bei uns wurde nicht die Sau durchs Dorf sondern die Kühe durch den Hausflur
    getrieben
     
  • Es ist so schoen, hier zu lesen, viele eurer Geschichten habe ich fast genau so "erlebt", da brauche ich gar nicht selbst zu schreiben!!!

    Weiter so.... :grins:

    Kia ora
     
    War früher alles schöner?

    Als ich geboren wurde, gab es im Elternhaus noch kein Klosett. Dafür stand im Garten ein Holzhäuschen. Später wurde am Haus angebaut und ein WC installiert.

    Kaum jemand im Dorf hatte ein eigenes Telefon. Wer jemanden anrufen wollte, der ging zur Post oder ins Telefonhäuschen.

    Wenn wir in die 5 km entfernte Stadt mussten, nahmen wir selbstverständlich den Omnibus, denn kaum jemand hatte ein eigenes Auto. In die Ferien und zu den Verwandten nach Bad Dürkheim fuhren wir mit dem Zug.

    Eingekauft wurde in einem der beiden Lebensmittel-Läden im Dorf. Oder in der Metzgerei, der Bäckerei, dem Schreibwaren-Laden, dem Tabak-Laden, dem Laden für Haushaltswaren, dem Milch-Laden .... Die Einkäufe wurden in der Tasche nach Hause getragen.

    Wer Pferde oder Schweine hielt, hatte einen Misthaufen neben der Haustüre. Das ganze Dorf roch danach. Ab und zu trieb der Schäfer seine Herde durch unsere Straße auf die benachbarte Wiese (heute völlig mit Häusern zugebaut). Ab und zu verirrte sich ein Schaf in unseren Hof, denn wir Kinder hielten das Hoftor weit auf. Leider trieb der Schäferhund sofort alle Ausreisser wieder zusammen. Schade, wir hätten so gerne ein eigenes Schaf gehabt.

    :grins:

    Samstags war Badetag. Unter der Woche wurde nur Katzenwäsche gemacht. Heute unvorstellbar! Es gab eine Sorte Shampoo für die ganze Familie. Für das Badewasser samstags gab es grünes Fichtennadel-Schaumbad.

    Die Lehrer waren streng. Als ich eingeschult wurde, bekamen wir noch einen Hieb mit dem Stock auf die Hände, wenn wir nicht gehorsam waren. In der ersten und zweiten Klasse trugen wir Mädchen Kleider und Schürzen darüber.
    Das Schulkleid wurde die ganze Woche über getragen. Für den Kirchgang sonntags hatten wir Sonntagskleider. Jeder hatte nur zwei Paar Schuhe. Ein Paar für die Wochentage und ein Paar Sonntagsschuhe. Weil meine Eltern in einer Kinderschuhfabrik arbeiteten, bekamen meine Schwester und ich in jeder Saison ein Paar hübsche Lackschuhe zusätzlich (mit kleinen Fehlern, die waren billig zu haben).

    Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit, möchte aber nicht wieder in dieser Zeit leben.
     
  • Es ist so schoen, hier zu lesen, viele eurer Geschichten habe ich fast genau so "erlebt", da brauche ich gar nicht selbst zu schreiben!!!

    Weiter so.... :grins:

    Kia ora

    Schön das wir sogar auf der anderen Erdhälfte Spaß bereiten .
    Aber überleg nochmal mit selbst schreiben und so .

    Ich überlege gerade wie ich meinem Opa (1967 gestorben) erklären würde
    was ich hier gerade tue.
     
    Wir waren bei Bekannten der Schwiegereltern im Garten. Unser Sohn war damals ca.4 Jahre. Er trat von einem Bein aufs andere, bis die Bekannte meinte "Mein Junge, mußt du mal aufs Klo?"
    Klar mußte das Kind aufs Klo. Die nette Bekannte brachte ihn zum Herzhäuschen, Kind sah hinein und meinte:" Das ist ein Frauenklo, habt ihr keins für Männer?"
     
    Mein Patenonkel wohnte auf einem kleinen Bauernhof zur Miete .

    Das Federvieh durfte frei auf dem Haushof rum laufen. Wenn es Dunkel wurde
    ging es mit der Taschenlampe aufs Häuschen .

    Die Puten nutzten das Örtchen als Wärmestübchen , und waren natürlich total
    erschrocken wenn sie in ihrer Abendruhe gestört wurden.

    Im dunkeln pinkeln gehen wurde dann zum Abenteuer Urlaub
    ala Dschungelcamp
     
  • Meine Tante hatte ein riesiges Grundstück mit Obst-und Gemüsegarten und allen möglilchen Tieren.
    Am Übergang vom Wohn-zum Gartenbereich war ein Hühnerhaus. Auf diesem wohnte gern der Hahn. Wer zum Örtchen in den Garten wollte, war gut beraten, einen Besen mit sich zu führen. Das Federvieh hatte die unangenehme Angewohnheit, sich auf die Köpfe der vorbei gehenden Besucher zu stürzen.
     
  • Meine Oma hatte früher auch Hühner. Sie waren aber in einem Gehege eingesperrt. Neben dem Zaun stand das Holzhäuschen mit dem Herz in der Türe. Ich erinnere mich nicht mehr so stark an dieses Häuschen, weil ich sehr klein war und auf das Töpfchen durfte.

    :grins:

    Hier könnt ihr mich beim Füttern der Hühner sehen. Der Hut gehörte dem Vater.

    16478300ct.jpg
     
    Ich bin zwar auf dem Land aufgewachsen, aber Tiere hatten meine Eltern nicht. Vor den Hühnern von Tante und Oma hatte ich immer einen richtigen Respekt. Das Flattervolk war mir zu unberechenbar.

    Tolles Hutgesicht hast du.;):):)
     
    Mein Opa liebte es, uns mit allerlei Geschichten zu veräppeln.
    Wir hatten auch Hühner im Stall hinten auf dem Hof. Wie gerne hätte ich mal eines gestreichelt. Aber sie liefen immer weg, wenn ich ihnen zu nahe kam.
    " Opa, ich würde so gerne mal ein Huhn streicheln," meinte ich eines tages zu ihm. " Das ist doch ganz leicht, behauptete mein Opa. " Du brauchst nur etwas Salz und streust das auf den Hühnerschwanz !" Ich ging sofort nach oben und wartete eine günstige Gelegenheit ab. Als meine Mutter aus der Küche ging, holte ich den Salzstreuer aus dem Schrank und ging damit in den Hühnerstall. Natürlich hatten meine Zähmungsversuche keinen Erfolg. Und von meiner Mutter gab es auch noch " Mecker", weil ich den Salzstreuer zweckentfremdet hatte.

    Meine Oma hatte ihre besondere Art, der ganzen Familie zu Neujahr immer wieder den selben Streich zu spielen, wenn sich die ganze Familie zum Nehjahrshörnchenessen nachnittags eingefunden hatte. Ihre selbstgebackenen Eiserröllchen schmeckten wirklich hervorragend, bis auf drei oder vier. In die hatte sie nämlich immer kleine Stückchen Lappen eingebacken, die man aber nicht sehen konnte.
    Wir waren alle jedes mal sehr gespannt, wer eines mit Lappen erwischte. Einmal hatte ich wirklich Riesenpech. Ich erwischte sehr zur Freude der ganzen Verwandschaft ale drei Hörnchen mit Lappen. Natürlich hatte Oma immer so viele gebacken, dass wir und für ein " Lappenhörnchen" ein neues nehmen durften.
    Evi
     
    Hallo Evi, so sind halt die Opas.
    bei uns hat es immer gehheißen, Salz auf den Schanz des Hasen..............
     
    Zuletzt bearbeitet:
    So, mal eine Geschichte von den Opas,

    im Mai sind wir immer auf den Friedhof gegangen um Maikäfer zu fangen. Mit einem Schuhkarton voll Maikäfern kamen wir zu rück und fütterten die Maikäfer den Hühnern. Mein Opa gefiel das nicht und sagt:
    "Dieter, keine Maikäfer den Hühnern füttern, denn dann sind die Maikäfer in den Eiern der Hühner, oder möchtest du ein Ei mit einem Maikäfer drin essen?"
    Großes Kopfschütteln vom Dieter.:d:d:d:d
     
    ja, Opas sind schon was besonderes. Mein anderer Opa konnte gut Geschichten erzählen, kannte viele Heilpflanzen und sprach fließend englisch und französisch. Er hat mit mir öfters Vokabeln gelernt. Nur über die Aussprache hatten wir uns ständig in der Wolle, denn es war schließlich schon einige Zeit her, dass er auf die Schule ging.
    Er erzählte mir auch gerne Märchen. Allerdings wandelte er sie auf seine Weise ab. So erzählte er mir z. B. das Märchen von Schneewittchen so:... " Und die Stiefmutter, die alte Xanthippe...."
    Als uns unsere Lehrerin in der Schule das Märchen vorlas, zeigte ich an der entsprechenden Stelle sofort auf: " Frau...das ist aber nicht richtig. Das heißt da ' und die Stiefmutter...' hat mein Opa gesagt ". Die Lehrerin konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    Meine Mutter erzählte uns zwei Geschichten vom handwerklichen Geschick meines Opas:
    Einmal wollte er den Küchenfußboden streichen. Er ließ alle Stühle und den Küchentisch stehen und fing an der Küchentür an. Natürlich bekamen die Tischbeine und die Stuhlbeine alle einen Farbrand verpasst. Und als er fertig war, stand er am Küchenfenster und konnte nicht wieder zur Tür zurück. Meine Oma lachte sich schlapp. Gut, dass die Wohnung ebenerdig war. So konnte er aus dem Küchenfenster klettern und musste nicht werten, bis die Farbe trocken war.
    Ein anderes mal wollte er im Keller eine Kartoffelkiste zimmern. Oma hörte es aus dem Keller eine ganze Zeit lang nur hämmern. Plötzlich wurde es still. Danach kam ein Hilferuf aus dem Keller. Oma dachte wohl: Was hat er denn jetzt wohl wieder fabriziert?" und stieg in den Keller hinab. Sie traute ihren Augen kaum.
    Da saß mein Opa in der Kartoffelkiste und kam nicht mehr heraus. Er hatte die Nägel von innen an den Deckel geschlagen. Meine Oma grinste und meinte: "Das müssen die Kinder sehen." In dem Moment kam meine Mutter mit ihren Geschwistern aus der Schule. Alle amüsierten sich herrlich über Opa. Dann wurde er aus dem Kartoffelkistengefängnis befreit.
    Evi
     
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