@ Jan
Schwierige Frage, auf die ich kein Wundermittel als Antwort kenne.
Ich habe meine Pflanzen letztes Jahr (als die Krankheit für uns noch keinen Namen hatte) konsequent ausgerissen, anstatt Experimente durchzuführen, welches Mittelchen wie gut helfen könnte. Als die Diagnose dann kam, standen bei mir nurnoch sehr wenige Pflanzen rum. Zuwenig um einen aussagekräftigen Test durchzuführen.
Mit Sicherheit kann ich nur eins sagen, dass das Hexenbräu bei mir nicht geholfen hat. Denn das Hexenbräu war das erste Mittelchen, welches mir in der Panik sofort in den Sinn kam, als sich die Symptome erstmalig an meinen Pflanzen zeigten. Ich habe es auch nicht nur einmalig angewendet, aber ich hatte den Eindruck, dass es nicht wirkt.
Nachdem wir die Diagnose hatten, war es dann einfacher, man kannte dann ja den Feind. Und eine schnelle Google-Suche brachte mich zum Netzschwefel. Und ja, beim Schwefel habe ich einen positiven Eindruck gewonnen.
Gespritzt wurde einmalig am Dienstag, 31. Juli 2012 eine einzige Testpflanze. Und dieses Foto ist vom Samstag, 27. Oktober 2012:

Links, rechts, alles Ex. Aber die eingeschwefelte Pflanze hat überlebt und neu ausgetrieben und sogar nochmal Früchte angesetzt. Die Milben waren natürlich mit einer Schwefel-Spritzung nicht bekämpft und saugten Millionenfach an der Pflanze. Aber es brachte zumindest 'ne gewisse Linderung.
Im Ökoanbau und im Heimgarten ist Schwefel das einzige zugelassene Mittel gegen die Tomatenrostmilbe. Die Wirksamkeit des Schwefels lässt sich durch den Einsatz von Rapsöl verbessern. Dadurch haftet der Schwefel länger an den Pflanzen. Das Rostmilben-Hexenbräu wird genauso hergestellt, wie das reguläre Hexenbräu. Nur dass die Zutat "Backpulver" durch "Schwefel" ersetzt wird. Ansonsten bleibt alles gleich.
Was ich aber so gelesen habe, wirkt der Schwefel im Frühjahr ausgezeichnet, lässt aber im Sommer an Wirksamkeit nach (warum auch immer). Und im Sommer ist die Gefahr durch Verbrennungen an den Blättern auch scheints recht groß.
Präventiv können auch Raubmilben als Nützlinge eingesetzt werden. Aber nicht in Kombination mit Schwefel oder echten Akariziden, da diese Mittel auch die Nützlinge miterfassen würden.
Im kommerziellen Anbau, abseits vom Ökoanbau, wird sofort Akarizide eingesetzt, die einzig richtig wirksame Waffe gegen diese Viecher.
Grüßle, Michi