Kürbisgewächse sind ein gutes, anschauliches Beispiel um zu erklären auf was ich hinaus will.
Wenn ihr euch die Blüten von Gurken, Melonen, Kürbissen oder Zucchinis mal genau anschaut, werdet ihr feststellen, dass einige Blüten hinter der Blüte sitzend einen kleinen Fruchtansatz/Fruchtknoten haben. Andere Blüten haben keinen solchen Fruchtknoten. Je nachdem werden die einen Blüten als weibliche, die andern als männliche Blüten bezeichnet. Die weiblichen Blüten sind logischerweise die Blüten mit Fruchtknoten.
Wenn ihr die Blüten eurer Kürbisgewächse weiter studiert, werdet ihr feststellen, dass der Fruchtknoten bereits vor dem Aufblühen der Blüte existiert. Folglich existiert dieser Fruchtknoten unabhängig davon ob eine Bestäubung stattgefunden hat oder nicht. Denn bei einer geschlossenen, noch nicht aufgeblühte Blüte, kann noch keine Bestäubung stattgefunden haben.
Und wenn ihr euch nun die Fruchtknoten genau anschaut werdet ihr auch feststellen, dass diese bereits das Aussehen der späteren Frucht haben.
Zuckermelone
Wenn ihr euch die Blüten von Gurken, Melonen, Kürbissen oder Zucchinis mal genau anschaut, werdet ihr feststellen, dass einige Blüten hinter der Blüte sitzend einen kleinen Fruchtansatz/Fruchtknoten haben. Andere Blüten haben keinen solchen Fruchtknoten. Je nachdem werden die einen Blüten als weibliche, die andern als männliche Blüten bezeichnet. Die weiblichen Blüten sind logischerweise die Blüten mit Fruchtknoten.
Wenn ihr die Blüten eurer Kürbisgewächse weiter studiert, werdet ihr feststellen, dass der Fruchtknoten bereits vor dem Aufblühen der Blüte existiert. Folglich existiert dieser Fruchtknoten unabhängig davon ob eine Bestäubung stattgefunden hat oder nicht. Denn bei einer geschlossenen, noch nicht aufgeblühte Blüte, kann noch keine Bestäubung stattgefunden haben.
Und wenn ihr euch nun die Fruchtknoten genau anschaut werdet ihr auch feststellen, dass diese bereits das Aussehen der späteren Frucht haben.
Zuckermelone
In manchen Fällen betrifft das nicht nur die Fruchtform, sondern auch teilweise die Fruchtfarbe, etwa bei Zucchini:
Fruchtknoten von 'Cocozelle von Tripolis' charakteristisch die dunklen Streifen
Fruchtknoten von 'Gold Rush F1' charakteristisch die gelbe Fruchtfarbe
Demnach ist das Aussehen des Fruchtknotens bereits vor dem Aufblühen und vor dem Bestäuben festgelegt.
Idealerweise nimmt nun ein Bestäuberinsekt - Biene, Hummel, ... - Pollen einer männlichen Blüte auf und transportiert diese auf die weibliche Blüte. Nach erfolgreicher Bestäubung wächst der Fruchtknoten zu einer Frucht heran. Andernfalls stirbt der Fruchtknoten wieder ab. Und die spätere Frucht wird so aussehen, wie einst der Fruchtknoten.
Genauso verhält es sich bei Tomaten, nur dass es da nicht so anschaulich ist. Und dass es hier keine männlichen und keine weiblichen Blüten gibt. Denn Tomaten-Blüten sind zwittrig, sowohl männliche, als auch weibliche Geschlechtsorgane befindet sich auf einer Blüte.
Aber das Prinzip mit dem Fruchtknoten ist dasselbe. Er ist aber nicht von außen sehbar, wie bei Kürbisgewächsen. Sondern man muss dazu die Blüten außeinander nehmen. Wenn man die Staubbeutel und evtl. noch die Blütenblätter (= "alles Gelbe") entfernt, kommt der Fruchtknoten zum Vorschein:
Man erkennt schön: Das hätte mal 'ne gerippte Fleischtomate gegeben.
Der Bestäubungsmechanismus bei Tomaten ist nicht so leicht erklärt wie bei Kürbisgewächsen, wo eine Biene von einer männlichen auf eine weiblichen Blüte fliegen muss. Aber fangen wir mit der Begrifflichkeit an, dass Tomaten Vibrationsbestäuber sind. In der Natur löst diese Form von Bestäubung der Wind aber auch Bestäuberinsekten los. Dazu muss aber der Wind oder das Insekt keine Pollen transportieren. Sondern es geht lediglich um eine Vibration, um ein Schütteln. Dass sich der Pollen durch die Vibration von den schwach klebenden Staubbeuteln löst und auf die Narbe fliegt.
Aber was ist das alles? Narbe, Staubbeutel und so...?
Hier ein ganz tolles Foto, welches den Blütenaufbau einer Tomate gut zeigt:
Den Fruchtknoten (engl. "ovary") kennen wir ja bereits. An diesem Fruchknoten "angeschlossen" befindet sich der längliche, grüne Griffel (engl. "style"). An der Spitze ist so 'n "Bobbel", das ist die Narbe (engl. stigma). Fruchtknoten, Griffel und Narbe sind das weibliche Geschlechtsorgan einer Blüte.
Das männliche Geschlechtsorgan sind die Staubblätter (engl. "anther"). Sie sind neben den Blütenblätter auch gelb und verdecken von außen die Sicht auf das weibliche Geschlechtsorgan der Blüte. Sie sind zu einer Röhre verwachsen. Inmitten dieser Röhre befindet sich das weibliche Geschlechtsorgan.
Wird nun eine Vibration ausgelöst löst sich der Pollen von den Staubbeuteln, fliegt in der Röhre hinunter und trifft auf die Narbe. Auf der Narbe keimen die Pollenkörner. Es wächst ein sog. Pollenschlauch den Griffel hinunter, bis zum Fruchtknoten. Durch diesen Pollenschlauch transportieren sich die Spermien hinunter, wo sie auf die Samenanlagen im Fruchtknoten treffen und diese befruchten.
Ich weis nicht, ob ihr euch das bildlich vorstellen und mir folgen könnt. Was ich sagen will: Das Aussehen einer Frucht ist immer definiert, bereits bevor es zu einer Bestäubung kommt. Und wenn nun eine Bestäubung stattfindet, dann passiert da ausschließlich was mit den Samen.
Demnach müssen Narben oder Löcher andere Ursachen haben.
Fakt ist, dass sie ein bekanntes Phänomen bei Fleischtomaten sind. Aber im Prinzip hat jede Tomate Vernarbungen, auch Cherrytomaten, nur hier viel kleiner und wenig auffällig. Diese Vernarbungen, sie sind an der Stelle, welches Blütenende genannt wird. Also wo gerne die Blütenendfäule auftritt, oder wo der Griffel an den Fruchtknoten angewachsen war, bis dieser nach erfolgter Bestäubung naturgemäß abfällt, sprich abgestoßen wird. Und das ist die Ursache dessen. Bei Fleischtomaten hat der Griffel auch den größten Durchmesser. Mit dem Wachsen der Frucht, wachsen auch die Vernarbungen mit.
Fruchtknoten von 'Cocozelle von Tripolis' charakteristisch die dunklen Streifen
Fruchtknoten von 'Gold Rush F1' charakteristisch die gelbe Fruchtfarbe
Demnach ist das Aussehen des Fruchtknotens bereits vor dem Aufblühen und vor dem Bestäuben festgelegt.
Idealerweise nimmt nun ein Bestäuberinsekt - Biene, Hummel, ... - Pollen einer männlichen Blüte auf und transportiert diese auf die weibliche Blüte. Nach erfolgreicher Bestäubung wächst der Fruchtknoten zu einer Frucht heran. Andernfalls stirbt der Fruchtknoten wieder ab. Und die spätere Frucht wird so aussehen, wie einst der Fruchtknoten.
Genauso verhält es sich bei Tomaten, nur dass es da nicht so anschaulich ist. Und dass es hier keine männlichen und keine weiblichen Blüten gibt. Denn Tomaten-Blüten sind zwittrig, sowohl männliche, als auch weibliche Geschlechtsorgane befindet sich auf einer Blüte.
Aber das Prinzip mit dem Fruchtknoten ist dasselbe. Er ist aber nicht von außen sehbar, wie bei Kürbisgewächsen. Sondern man muss dazu die Blüten außeinander nehmen. Wenn man die Staubbeutel und evtl. noch die Blütenblätter (= "alles Gelbe") entfernt, kommt der Fruchtknoten zum Vorschein:
Man erkennt schön: Das hätte mal 'ne gerippte Fleischtomate gegeben.
Der Bestäubungsmechanismus bei Tomaten ist nicht so leicht erklärt wie bei Kürbisgewächsen, wo eine Biene von einer männlichen auf eine weiblichen Blüte fliegen muss. Aber fangen wir mit der Begrifflichkeit an, dass Tomaten Vibrationsbestäuber sind. In der Natur löst diese Form von Bestäubung der Wind aber auch Bestäuberinsekten los. Dazu muss aber der Wind oder das Insekt keine Pollen transportieren. Sondern es geht lediglich um eine Vibration, um ein Schütteln. Dass sich der Pollen durch die Vibration von den schwach klebenden Staubbeuteln löst und auf die Narbe fliegt.
Aber was ist das alles? Narbe, Staubbeutel und so...?
Hier ein ganz tolles Foto, welches den Blütenaufbau einer Tomate gut zeigt:
Den Fruchtknoten (engl. "ovary") kennen wir ja bereits. An diesem Fruchknoten "angeschlossen" befindet sich der längliche, grüne Griffel (engl. "style"). An der Spitze ist so 'n "Bobbel", das ist die Narbe (engl. stigma). Fruchtknoten, Griffel und Narbe sind das weibliche Geschlechtsorgan einer Blüte.
Das männliche Geschlechtsorgan sind die Staubblätter (engl. "anther"). Sie sind neben den Blütenblätter auch gelb und verdecken von außen die Sicht auf das weibliche Geschlechtsorgan der Blüte. Sie sind zu einer Röhre verwachsen. Inmitten dieser Röhre befindet sich das weibliche Geschlechtsorgan.
Wird nun eine Vibration ausgelöst löst sich der Pollen von den Staubbeuteln, fliegt in der Röhre hinunter und trifft auf die Narbe. Auf der Narbe keimen die Pollenkörner. Es wächst ein sog. Pollenschlauch den Griffel hinunter, bis zum Fruchtknoten. Durch diesen Pollenschlauch transportieren sich die Spermien hinunter, wo sie auf die Samenanlagen im Fruchtknoten treffen und diese befruchten.
Ich weis nicht, ob ihr euch das bildlich vorstellen und mir folgen könnt. Was ich sagen will: Das Aussehen einer Frucht ist immer definiert, bereits bevor es zu einer Bestäubung kommt. Und wenn nun eine Bestäubung stattfindet, dann passiert da ausschließlich was mit den Samen.
Demnach müssen Narben oder Löcher andere Ursachen haben.
Fakt ist, dass sie ein bekanntes Phänomen bei Fleischtomaten sind. Aber im Prinzip hat jede Tomate Vernarbungen, auch Cherrytomaten, nur hier viel kleiner und wenig auffällig. Diese Vernarbungen, sie sind an der Stelle, welches Blütenende genannt wird. Also wo gerne die Blütenendfäule auftritt, oder wo der Griffel an den Fruchtknoten angewachsen war, bis dieser nach erfolgter Bestäubung naturgemäß abfällt, sprich abgestoßen wird. Und das ist die Ursache dessen. Bei Fleischtomaten hat der Griffel auch den größten Durchmesser. Mit dem Wachsen der Frucht, wachsen auch die Vernarbungen mit.
Ähnlich könnten auch Löcher zu erklären sein. Oder auch Ausbeulungen am Blütenende. In allen drei Fällen könnten auch Verwachsungen schuld sein, wenn eine Blüte mehrere weibliche Geschlechtsteile enthält ("Monsterblüten", "Bunkerfrüchte") oder ineinander verwachsene Zwillingsblüten.
Monsterblüte - brachte eine 1,7 kg Frucht
2x Zwillingsblüten + je 2x weibliche Geschlechtsteile pro Blüte = 4x weibliche Geschlechtsteile.
Zum Schluss, vielleicht dämmerts jetzt, noch ein Foto einer außeinander gezupfelten Blüte:
Die Blüte enthält zwei Fruchtkknoten. Strenggenommen sind es also zwei Früchte. Sie werden aber zu einer verwachsen. Wie so häufig bei Fleischtomaten. Und jetzt schaut man sich doch mal die Unterseite des Fruchtknotens an (das Foto ist verkehrt herum). Das Verhältnis der Unterseiten-Fläche der beiden Knoten zu dem Verhältnis der zwei aneinandergewachsenen Griffel-Fläche. Dass das mal 'n Loch und böse Vernarbungen geben wird, kann man der Blüte ansehen!
Grüßle, Michi
Monsterblüte - brachte eine 1,7 kg Frucht
2x Zwillingsblüten + je 2x weibliche Geschlechtsteile pro Blüte = 4x weibliche Geschlechtsteile.
Zum Schluss, vielleicht dämmerts jetzt, noch ein Foto einer außeinander gezupfelten Blüte:
Die Blüte enthält zwei Fruchtkknoten. Strenggenommen sind es also zwei Früchte. Sie werden aber zu einer verwachsen. Wie so häufig bei Fleischtomaten. Und jetzt schaut man sich doch mal die Unterseite des Fruchtknotens an (das Foto ist verkehrt herum). Das Verhältnis der Unterseiten-Fläche der beiden Knoten zu dem Verhältnis der zwei aneinandergewachsenen Griffel-Fläche. Dass das mal 'n Loch und böse Vernarbungen geben wird, kann man der Blüte ansehen!
Grüßle, Michi
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