Vorsicht - nicht gestreut...

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21. März 2007
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...ist in Gebäuden auch eher selten der Fall.

Und so hab ich das mit dem Rutsch ins neue Jahr schon mal ein paar Tage vor Jahresende geübt.
Also kurz vor der 10...
Quasi so bei 9,95...

Ich brauche morgens zwar erstmal nur nen Kaffee (sehr stark, schön schwarz, möglichst heiß und transportabel), aber spätestens im Büro bei der Durchsicht der Tagestermine findet man mich „stulle-mümmelnd“ am Schreibtisch vor.
An diesem Morgen hatte ich mein Frühstück im Auto vergessen.

Ich machte mich also noch mal auf zu meinem Wagen, schnappte mir meine zwei Boxen - eine mit Brot, die andere mit Möhren (Vitamin A soll ja sehr gut sein für die Augen) - und eilte mit dem Elan des ersten Kaffees wieder Richtung Büro.

Ich hatte es bereits fast über den beachtlich langen Flur bis zur Bürotür geschafft – immer mal links und rechts freundlich Patienten grüßend – da merkte ich, wie sich mein Schwerpunkt merklich außerhalb meines Reaktionsbereichs verlagerte. Hätte ich mehr Möhren gegessen, hätte ich die Nässe auf dem Boden vielleicht gesehen, aber das Gemüse weilte ja noch in der Box. Ich verlor also das Gleichgewicht und ging zu Boden.

Im Fallen muss mir folgender Gedanke durch den Kopf geschossen sein: „Wenn Du Dich schon langmachst, dann möglichst cool!“, denn ich fiel lediglich auf die Knie und rutschte Bruce-Springsteen-like üder den Flur bis vor die Füße eines Patienten, der mir mit seinen Gehstützen den Weg versperrte. Der Mann – gut an die 70 - sah ein wenig überrascht und auf jeden Fall sehr hilflos auf mich hinunter.

Meine Frühstücksdosen hatte ich schon mal vorangeschickt. Sie machten ihr Einverständnis über meine spontane Planänderung hinsichtlich Ihres Transports mit lautem Gepolter deutlich und rutschen nach ihrer Landung kollegial weiter über den Boden

Als mein Gegenüber weiterhin nichts von sich gab (erwartet hätte ich ja so was wie: „Hoppla, junge Frau - wo wollen wir denn so schnell hin?“), teilte ich ihm vorsichtshalber mit, dass dies hier kein Antrag werden würde und ich sowieso schon verheiratet sei. Er lachte und ich konnte meine kleine Einlage wenigstens unter Patientenbespaßung verbuchen.

Um einerseits zu verhindern, dass der Mann doch noch mutig seine Gehhilfen von sich warf und womöglich noch eine Luxation riskierte (ja – googelt nur), um mir aufzuhelfen und mich andererseits möglichst schnell der Situation zu entziehen, sammelte ich meine ausgebüxten Büchsen wieder ein und rappelte mich auf. Wirklich peinlich ist mir so eine Situation nicht (mehr). Nein – nicht, weil ich so was ständig mache, sondern weil ich jahrelang gekellnert und in dieser Zeit mengenmäßig locker ein komplettes 12er Service zu Bruch gebracht habe. Wer schon mal mit vollen Suppentellern balancierend auf ein – übrigens sehr stabiles - Matchboxauto getreten ist und unbeholfen nie dagewesene Pirouetten gedreht hat, weiß wovon ich rede...

Zurück an meinem Schreibtisch rieb ich mir mein schmerzendes Knie und zog folgendes Resümee:
...wetterbedingte Feuchtigkeit und Absätze sind kein Traum-Duo
...man wähle angesichts dieser Kombination besser einen publikumsärmeren Weg ins Haus
...die Sache mit den Möhren wird ohnehin überbewertet

Haltlose Grüße
Phila
 
  • Köstlich Phila,


    so was ähnliches ist mir letzte Woche im Einkaufcenter
    passiert. Nur hab ich mich da gleich auf einen Mann
    gestürzt ... oder vielmehr er hat mich abgefangen.
    :D:D

    LG Feli
     
    mehr davon...die Tricks werde ich mir merken....:D
    können ganz nützlich sein,wenn ich mal einen neuen Mann brauche! :D
     
  • mehr davon...die Tricks werde ich mir merken....:D
    können ganz nützlich sein,wenn ich mal einen neuen Mann brauche! :D


    Du musst nur aufpassen, dass Du in die richtige Richtung fällst, Christa!
    Die Zeit muss sein, dass Du vorher abcheckst, auf welcher Seite die schnuckeligen jungen Sahneschnittchen bereitstehen.
     
  • So, hab Hausaufgaben gemacht:

    Eine Luxation (lat. luxare „verrenken“, engl: dislocation) oder Verrenkung (Verb verrenken, ausrenken oder auskugeln)[1] ist ein vollständiger oder unvollständiger (Subluxation) Kontaktverlust gelenkbildender Knochenenden. (Quelle: Wikipedia)

    Vielen Dank für den aufheiternden Beitrag, Phila!!!
     
    Köstlich Phila,


    so was ähnliches ist mir letzte Woche im Einkaufcenter
    passiert. Nur hab ich mich da gleich auf einen Mann
    gestürzt ... oder vielmehr er hat mich abgefangen.
    :D:D

    LG Feli

    ...hör bloß auf - lange her, aber ich sach nur Disse, quer über die leere Tanzfläche, ein Depp mit ausladender Gestik und nem vollen Bierglas in der Hand...
    Und da hab ich mich sehr wohl noch geschämt!:cool:
     
  • So, hab Hausaufgaben gemacht:

    Eine Luxation (lat. luxare „verrenken“, engl: dislocation) oder Verrenkung (Verb verrenken, ausrenken oder auskugeln)[1] ist ein vollständiger oder unvollständiger (Subluxation) Kontaktverlust gelenkbildender Knochenenden. (Quelle: Wikipedia)

    Vielen Dank für den aufheiternden Beitrag, Phila!!!

    1... setzen... :cool:
     
    Köstlich, ganz köstlich! :D
    Und Du schreibst wieder einmal sehr plastisch. Ich bin gedanklich mit ausgerutscht :D

    schlitternde Möhrengrüße
    Tono
     
    Oh man Phila,

    hab ich grad lachen müssen, einfach toll.
    Ich lese ja äußerst selten so lange Geschichten, doch diese machte mich neugierig und ich dachte dabei an eine schöne Zeit in einem anderen Gebäude, nämlich im Rathaus, wo die Menschen tagtäglich ein und aus gingen.

    Dort hatte ich vor vielen Jahren mal eine Art von ähnlichem Desavü, aber mit unterschiedlichem Inhalt.

    Beim 1. mal,

    ich stand - wie sollte es anders sein - im Obergeschoss an der Brüstung um mir noch einige Änderungen von einem Kollegen erklären zu lassen, hatte den Arm voll frisch kopierter und sortierter Dokumente, an die 120 Exemplare, pro Exemplar 82 Seiten, noch nicht geheftet, um sie versand fertig zu machen.
    Das Gespräch war mehr ein Durchgangsgespräch, so zu sagen zwischen Tür und Angel und während er weiter ging, drehte ich mich um, um die Treppe zu nutzen und dabei viel mir der gesamte Stapel durchs Treppenhaus und ich verknackste mir den Fuß und rutschte eine halbe Etage tiefer. Das tat weh.... Ich musste mich erst mal sammeln und gott sei Dank, keiner in der Nähe...

    Nun durfte ich erst mal wieder neu sortieren, aber mit 'ner riesen Wut im Bauch! Man hatte ich eine Wut..:D


    Ein 2. mal,

    ich kam von der Mittagspause, holte mir noch, (den Mantel im Arm,) schnell einen Kaffee und ging aus dem Raum, rutschte im Flur aus, viel auf die Knie und hatte dabei wie eine Eins, die Kaffeetasse natürlich randvoll (das liebe ich so) immer noch in der Hand dabei kaum verschüttet und heil, den Mantel in der Linken, nur mein Reflex, nach dem ich Schritte von oben hörte und ein Rufen :ist was passiert? Ja, mein Reflex war enorm.
    Ich dachte nur - egal wie weh dir die Knie tun und sie taten verdammt weh, nur nicht unten bleiben, das dich einer so sieht...

    Na ja, damals war ich so an die 30 und wollte mir nicht die Blöße geben, gefallen zu sein – was Dumm!! Heute lache ich drüber.. Komisch, warum ist einem das Aussehen danach dann so wichtig, ist doch wichtiger, dass alles heil geblieben ist..

    Aber solche Storys passieren eben

    Mo, die so manche Bodenberührung als Kind hatte
     
  • ach ist das köstlich, gut das solcherlei Dinge auch anderen passieren....herrlich und excellent geschrieben! Schade das man selbst in solch Sizuationen nicht so Schlagfertig ist....
     
    hatte den Arm voll frisch kopierter und sortierter Dokumente, an die 120 Exemplare, pro Exemplar 82 Seiten, noch nicht geheftet, das sind nach Adam R. :confused:... und während er weiter ging, drehte ich mich um, um die Treppe zu nutzen und dabei viel mir der gesamte Stapel durchs Treppenhaus ....9840 Seiten ? Respekt !
    Nun durfte ich erst mal wieder neu sortieren, aber mit 'ner riesen Wut im Bauch! Man hatte ich eine Wut..:D das glaub ich gern, aber jetzt passt auf :

    wir haben hier vor Weihnachten einen Treppenhausbrand im Ort gehabt und die Bewohner wollten wenigstens eine schnelle vorerst provisorische Renovierung damit sich niemand den Ruß an die Sachen schmiert und damit wenigstens wieder etwas Licht ins Treppenhaus (Th) kommt über die Feiertage.
    Also haben wir im gesamten Th den Ruß von Decken und Wänden abgewaschen, grundiert und einmal weiß gestrichen.
    Ich hatte mir im EG einen halben Eimer Farbe hergerichtet und bin dann mit diesem ins 2. OG hoch wo meine Kollegen schon am streichen waren.
    Ich fang an die Decken und Wandflächen zu rollen ohne hinter mir das Übel zu sehen als ein Kollege mich fragte ob es sein könne das mein Eimer ein Loch hat. Ich dreh mich um und seh die Bescherung. Tatsächlich, ich hatte es vorher wirklich nicht bemerkt. Abgedeckt war natürlich nur die Etage wo auch grad gestrichen wurde. Der Rest des Th war natürlich von einer durchgehenden weissen Trennlinie (muß die gewesen sein, die man manchmal nach vollendetem Straßenbau auf selbiger vermißt) durchzogen ....
    ich hatte vielleicht ne Wut, aber sowas von....
    Also schnell den Bodenwischer geschnappt, warm Wasser geholt und die "Trennlinie" entfernt.
    Als ich fertig war damit und oben ankam viel mir zur Belustigung meiner Kollegen (die hatten ohnehin ihren Spaß damit) folgender Spruch ein YouTube - TV Total Nippel - Ich bin fick und fertig! und alles war wieder gut
     
    ..... hatte mir im EG einen halben Eimer Farbe hergerichtet und bin dann mit diesem ins 2. OG hoch wo meine Kollegen schon am streichen waren.
    Ich fang an die Decken und Wandflächen zu rollen ohne hinter mir das Übel zu sehen als ein Kollege mich fragte ob es sein könne das mein Eimer ein Loch hat. ........
    Als ich fertig war damit und oben ankam viel mir zur Belustigung meiner Kollegen (die hatten ohnehin ihren Spaß damit) folgender Spruch ein YouTube - TV Total Nippel - Ich bin fick und fertig! und alles war wieder gut

    Hihi lieber Frank,
    daß ist ja noch viel schöner..ä ....schlimmer....!!:(:D:D

    Mo, der da wieder der Heinrich mit dem Topf einfällt, :D
    ihn aber leider nicht von hier einsetzten kann..:rolleyes:
     
    Hallo zusammemn,

    herrlich eure Geschichten,

    mußt sehr schmunzeln, als ich mir das alles vorstellte und erst die verdutze Gesichter von euch:(:(:(:(.
    hinterher ist immer gut lachen:D:D:D
     
    ...er lächelte mich plötzlich an und lächelte über sich selbst. Ab dem Tag habe ich mit ihm nie ein Problem gehabt und wir kamen prima miteinander aus. Und eigentlich war er mir ab dem Tag recht sympathisch ...

    Tja - was ein Lächeln so ausmachen kann :cool:
     
    phila.....köstlich......genial....du bist einfach nicht zu toppen.

    liebe grüße von geli...die die anderen miß(t)geschicke aber auch gut fand
     
    :D Geschichten, die das Leben schreibt:D
    wenn so viele hier im Forum fallen, dann dürft ihr über mich auch lachen:
    Ich hatte eine 2 Liter Gießkanne in der Hand und wollte im Treppenhaus die Blumen gießen. Dort sind 3 Steinstufen. Ich habe natürlich den Fuß nur halb auf der ersten Stufe (ist eine Eigenartvon mir), die andere Hälfte hängt dann in der Luft (wenn ihr versteht, wie ich das meine). Natürlich rutsche ich aus, und den Rest der Stufen auf dem Po.. runter. Aber: die Gießkanne halte ich krampfhaft in der Hand, sonst hätte ich ja wischen müssen:mad:, statt mich abzustützen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich wochenlang am Steißbein einen megagroßen Bluterguß hatte. Immer wenn ich mich irgendwo angelehnt habe, hätte ich schreien können. Zum Arzt gehen? Warum, der kann mir auch nicht helfen!:mad: Im Nachhinein wurde dann festgestellt, dass ich mir mein Steißbein gebrochen habe. Aber nach so vielen Jahren kann man da auch nichts mehr machen.
    Meine Schuld, weil ich nicht gerne wische;)
    Heute kann ich auch darüber lachen:D
     
    oh, hör mir bloß auf mit Steintreppen.....

    Wollte im letzten Jahr nur kurz in den Keller gehen, irgendwas holen, gemeinerweise lag eine Kartoffel auf der Treppe (der Sack mit den Kartoffeln steht auf der 2. Stufe von oben), nunja, es kam, wie es kommen musste, ich die Kartoffel unterm Fuß und schon ging die Fahrt abwärts.

    Hab den Tag nix gesagt, wegen der Dusselei, aber als ich dann am nächsten Morgen vor Schmerz nicht aus dem Bett kam, musste ich es doch GG beichten...:(

    Krankenhaus, geröntgt, kein Bruch, nur Prellungen...ich hatte ganz lange was davon.

    Liebe Grüße
    Petra, die seit dem immer eine Hand am Kellergeländer hat
     
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