Vom Kreisregner zur Beregnungsanlage - Tagebuch

  • Ersteller Ersteller top_gun_de
  • Erstellt am Erstellt am
Hallo Detlev,
das nenn ich mal ne ausführliche Erklärung *lach*
der Aufbau der SChichten und woher das Oberflächen/Schichtenwasser kommt war mir zwar klar, aber ich dachte schon das es da Konzentrationen (sprich Senken in der Tonschicht) geben könnte die man irgendwie orten kann und wo man einfach länger Wasser hat als an anderen Stellen.

Lieben Gruß
Torsten
 
  • Ich kann mir schon vorstellen dass die Tonschicht Dellen hat die man ausnutzen könnte. Schließlich haben da mal Gletscher gewütet, und die haben kräftig geschoben. Aber: Üblicherweise werden Brunnen ja nach ökonomischen Gesichtspunkten geplant. Da jeder Meter Tiefe Arbeit und Geld kostet, erstrecken sie sich dann nur 1-2m in die wasserführende Schicht hinein.

    Bei mir in der Straße ist man üblicherweise bei 6m Tiefe. Ein Kollege in 1000m Luftlinie hat Wasser ab 2m Tiefe und sich 2m Filterstrecke legen lassen. Die nutzen also nur den obersten Teil der Schicht. Ob darunter noch 3, 4 oder 5m Potential sind, macht dann keinen Unterschied.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    So, die Planung für die Regner ist in Arbeit.

    Am Anfang steht eine möglichst genaue Skizze der zu beregnenden Fläche - mit Hindernissen, z.T. sind Spielgeräte kritisch, beispielsweise muss man sich beim Trampolin Gedanken über die Strahlhöhe der Beregner machen. Durch das Sprungtuch kommt vielleicht noch was runter, aber der Strahl wird dort enden.

    In der Skizze richtet man bei sauberer Vorgehensweise sog. Hydrozonen ein. Das sind Zonen mit gleichem Wasserbedarf. Beispielsweise kann unter Bäumen oder Sträuchern höherer Wasserbedarf auftreten, d.h. dort müssen die Regner länger laufen als anderswo. Bei mir gibt es eine Hydrozone "sonnenbeschienen" und eine Hydrozone "Schatten durch Obstbäume" (rechtes oberes Viertel). Zweck: Regner innerhalb einer Hydrozone bekommen ein gemeinsames Bewässerungsventil und so gleich lange Wasser.

    Bei mittleren und großen Rasenflächen sind auch innerhalb einer Hydrozone noch Aufteilungen nötig. Meine Hydrozone "sonnenbeschienen" hat ca. 4000l Wasserbedarf, ich habe da zwei Ventilkreise eingerichtet. So entstehen 3 Ventilkreise mit Durchsatz von je 2000 Litern in der Stunde. Da kann man noch bei DN32-Rohren bleiben und normale Filter etc. mit 8Bar Belastung einsetzen. Ab etwa 3000l kommt man zu dickeren/starren DN40-Rohren, und vor allem haben die Pumpen dann 8-10 Bar statischen Druck, was eine Herausforderung für Hauptleitung, Filter usw. ist.

    Als letzten Schritt plant man eine Verrohrung jedes Ventilkreises von der Ventilbox ausgehend bis zu den Regnern. Hier ist es sinnvoll, sich die Länge des Rohres bis zu den entferntesten Regnern anzusehen, und wenn man sorgfältig arbeitet, rechnet man auf jedem Rohrabschnitt bis dahin aus, wieviel Wasser fließt und wieviel Druck bei dieser Durchflussmenge verlorengeht. Die Berechnungen dazu sind sehr mühsam, was für mich rauskam: Mit DN32-Rohr (1") und 1000-1200l ist der Druckverlust minimal. Jenseits der 1500l muss man genauer rechnen. Bei DN25 (3/4") lohnt sich schon ab etwa 1000l ein genaues Rechnen.

    Hier mein aktueller Planungsstand. Kommentare, Verbesserungsvorschläge: Jederzeit gerne :)

    https://drive.google.com/open?id=17mqJfVwXmfjpyLGzly52ctDfIaMZz4Qh

    Wer in die Ecke links unten und rechts unten schaut: Links unten ist gepfuscht, da kommt bald ein Lernbeet hin. Rechts unten wird noch nachgearbeitet, da brauche ich mindestens noch einen MP1000-90.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • So, u d unerwartet gab es doch noch etwas an der Brunneninstallation zu tun. Letzte Woche war die Förderleistung plötzlich miserabel.

    Hintergrund: Der Y-Filter hat eine vorgegebene Flussrichtung. Die wurde in meiner Montage beachtet. Aber: Der Sand bleibt so nicht im Filter, sondern rieselt wieder in das Steigrohr zurück. Der Filter ist immer fast leer, denn der Sand hat den Filtereinsatz Richtung Erdmittelpunkt verlassen und kommt erst beim Fördern woeder nach oben.

    Ich musste den Filter waagerecht anordnen, damit dr Sand sich in der Drainagekappe sammelt.

    Jetzt sitzt auf dem Brunnenkopf mit 45°-Winkel der Druckschalter. Mit zwei weiteren Winkeln und enem Doppelnippel geht es dann waagerecht in den Filter, der jetzt mit der Glocke nach unten hängt. Zwei Vorteile: a) Sand sammelt sich jetzt wie vorgesehen im Filter wo man ihn rausholen kann, jmd b) die Rückspülöffnung des Filters zeigt jetzt nach unten. So kann ich Rückspülen ohne nass zu werden. In der alten Anordnung habe ich nur einmal rückgespült und musste mich dann umziehen.

    Das sieht jetzt noch unsauber montiert aus, Bilder erst wenn ich stabilere Messingfittings habe.

    Lesson learned: Bei Y-Filtern muss man nicht nur auf die Durchflussrichtung achten. Auch die Ausrichtung der Filterglovke ist kritisch. Das Ende mit der Rückspülöffnung gehört nach unten, sonst gibt es irgendwann Probleme.

    Es ist doch einiges an Lernkurve dabei...
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Lieber Detlev, jetzt wo Du explizit darauf hinweist, sehe ich das mit der „abschüssigen“ Filterkartusche natürlich auch. So geht das natürlich nicht….

    So hast Du jetzt immer noch kein reales Bild, was da an Sand wirklich noch um die Ecke biegt. Ich habe nach ein paar mal enttäuschtem
    Nachschauen, den Filter nicht mehr aufgeschraubt. Irgendwann muss doch auch bei Dir alles < 0,5 mm oben sein?

    Rückspülen? Wohin wird denn da zurück gespült? Schraubt man den Filter nicht auf und spült die Kartusche? Ist das ein Scheibenfilter?

    Mein Mitgefühl für die Begegnung mit Automobilisten, die nicht so schlau, wie fließend Wasser sind.
    Hoffentlich nur gebeultes Blech. Da kann man wenigstens auf jemanden wütend sein. Es gibt Gärtner, die sich beim Wechseln einer Opalglasglocke den Daumen so lädieren, dass das bereits minutiös geplante Rasensanierungskonzept am stillgelegten Daumen scheitert.
    Die können dann selbigen niemandem mehr drücken. Momente, in denen man sich wirklich einen Rasen-Roboter wünscht.
     
    Rückspülen ist simpel: Du siehst ja auf dem Filter die kleine Schraubkappe. Wenn man die öffnet und die Pumpe kurz laufen lässt, spült der Wasserstrahl den Filter leer. Bisher war das leider ein geschlossener Kreislauf: Der Sand wurde vom Filter festgehalten, nach Pumpende sackte er wieder in das Fallrohr, beim nächsten Pumpen wieder hoch, und wieder runter.

    In der neuen Anordnung sammelt sich der Sand bestimmungsgemäß in der Verschlusskappe. Nach 3cbm gab es in der Kappe etwa 1mm feinen Sand, das hätte keinen Teelöffel gefüllt. Insgesamt ist das keine besorgniserregende Menge mehr. Als sandfrei gilt Wasser bei unter 1g pro cbm, ich denke dass das fast erreicht ist. Möglicherweise ist mein 120er-Filter auch feiner als nötig, der hält Teilchen ab ca. 0,1mm auf. Aber ich sage: Lieber oft zentral putzen als später die Regner alle paar Monate rausdrehen. Im Filter ist eine normale Patrone mit Stahlnetz. Scheibenfilter machen mW Sinn wenn man organische Rückstände hat, zB in Oberflächenwasser.

    Einmal gespült habe ich auch, aber nur um zu sehen wo es hinspritzt.

    Zum Verkehr: Nix passiert. Ich erlebe nur täglich auf der A2, dass eine einzelne Fahrbahnauflösung von 3 auf 2 Spuren den Fluss enorm hemmt, nach der Baustelle ist die BAB halb leer. Irgendwie können 1 Million Wassertropfen das besser als 1000 Autofahrer ;)

    hoffentlich kommt der Daumen schnell wieder in Ordnung :)
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Hallo Detlev,
    Kurze Meldung aus dem Urlaub.
    Du solltest so einen Filter eigentlich VOR dem druckschalter installieren. Die Dinger haben eine Dichtung am Ausgang um den Wasserfluss zu stoppen. Kommt da Zuviel dreck in Form von Sand rein schließt dieses Ventil nach einer Weile nicht mehr und die Pumpe springt dauernd an. Hast du natürlich nur magnetventile und dahinter isses nicht dramatisch.
    Und diese kleine Kappe auf dem Filter ist normalerweise die entlüftungsöffnungvzum rückspülen sind mir keine einfach sandfilter bekannt. Das haben die großen hauswasserfilter die unter der glasglocke so nen extra Ausmaß haben.
    Mag sein das es ein bisschen Sand rausspült, aber würde mich schwer wundern wenn man damit wirklich den gefilterten Sand komplett raus bekommen würde.

    Lieben Gruß
    Torsten
     
    In der Tat wäre es vor dem Druckschalter besser, und so war es zunächst auch aufgebaut.Bei der geringen Sandmenge die jetzt noch kommt lebe ich mit dieser Lösung bis ich eine bessere habe. Im nächsten Frühjahr, wenn wieder Zeit für so etwas ist, baue ich wahrscheinlich eine kleine Ventilbox daneben und setze dort den Druckschalter rein, dann kann der Sandfilter alleine in dieser Box bleiben.

    Gegenwärtig musste ich mich zwischen zwei Varianten entscheiden: Filter vor dem Druckschalter -> Keine Entleerung möglich, oder Filter hinter dem Druckschalter -> Filter hält Sand und kann entleert werden, dafür ist der Druckschalter ungeschützt.

    Beim hiesigen Wasser erwarte ich allerdings über die Jahre ohnehin Ablagerungen am Druckschalter durch Eisenoxidausfällungen. Da darf man sich nichts vormachen, Jahrzehnte hält diese Technik nicht. Das Innenleben meiner alten Metabopumpe hat nach 3 Jahren schon ordentlich Patina.

    Bei Y-Filtern ist die Öffnung durchaus zum Reinigen vorgesehen. Die Konstruktion ist als Y-Filter oder Y-Strainer sehr gängig, und wenn man ein wenig sucht, findet man durchaus die Anweisung, den Filter so zu montieren dass die Öffnung nach unten weist um Schmutz zu sammeln und zu Reinigungszwecken abzulassen. Mal ein Zitat von Jeff Stryker: "Screen filters are cleaned by flushing them with a stream of water or removing the screen and cleaning it by hand. Depending on the flush method used you will probably have to periodically hand clean the screen to remove garbage not removed by flushing. Several methods of flushing are common. The simplest is a flush outlet. The outlet is opened and it is hoped that the debris washes out of the flush outlet with the water! An improved variation on this is the directed-flow flush. Again a flush outlet is opened, but in this case the structure of the filter is designed so that the flush flow rushes over the face of the screen sweeping the debris along with it. Somewhat like hosing off a sidewalk with a strong stream of water. This is the most common method found in inexpensive filters. " (https://www.irrigationtutorials.com/filters.htm)

    Sprich: Unterhaltsreinigung durch die "Blow down"-Öffnung, aber vereinzelt ist das Ausbauen des Filters und eine gründliche Reinigung nötig. Wie oben beschrieben: Solange es sich um reinen Sand handelt, sinkt der im Filter durch Schwerkraft ohnehin nach unten und setzt sich direkt in die Verschlusskappe. Am Filter selbst werden sich ggfs. organische Anteile anlagern, oder halt sedimentierende Kalk- und Eisenoxidschichten. Da hilft dann natürlich kein Spülen, ggfs. wird irgendwann auch eine neue Filterpatrone fällig. Kostet um die 10€, die Beschaffung wird eher das Problem, und womöglich holt man dann am Ende einen neuen Filter für 13 € weil man so einfacher an die 10€-Patrone kommt.

    Zum Luftablassen taugt dieser Schraubdeckel eher nicht, denn die Installationshinweise der wenigen Firmen die dazu was aussagen sind einheitlich: Filterglocke mit dem Loch nach unten positionieren. Luft kann man so denkbar schlecht ablassen.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Wie eisenhaltig ist denn das Wasser links und rechts von der A2?

    Im Berliner Stadtrand entscheiden wenige Meter über den Eisengehalt. Mein erster Brunnen war 9 Meter tief und der Eisenanteil war optisch nicht feststellbar. Allerdings war der Nitratanteil 23 x höher, als bei Flaschenbier.
    Jetzt ist der Brunnen 13 Meter tief und ich fördere nun Eisenmengen, die benetzte Gegenstände innerhalb von Wochen braun werden lassen.
    Natürlich ist diese bräunliche Patina auch an allen Bewässerungsobjekten sichtbar. Es baut sich aber an Senkrechten nichts auf.

    Spannender ist die Frage: Was passiert in den Leitungen?

    Düsenfilter.jpg

    So sehen meine Filter bei er Inbetriebnahme im Frühjahr aus. Das lässt sich erklären, weil meine Leitungen durch die DRAIN Ventile nach jedem Betrieb halbleer laufen und damit auch wirklich jedes Eisenkrümelchen als Rost ausflockt.

    Abhängig vom Eisengehalt Deines Grundwassers und dem „Leerlaufen“, wirst Du sicher nach der ersten Saison sehen, ob in jedem Frühjahr eine „Revision“ aller Düsenfilter erforderlich ist.
     
    Das ist ein guter Hinweis, gerade weil ich dieses Jahr noch folgenlos alles mögliche testen kann :) 13m? Ich dachte Du förderst mit einer ebenerdigen Pumpe - ist das ein Spezialmodell?

    wenn ich das durchdenke, dann spricht der Eisengehalt im jiesigen Wasser gegen automatische Entwässerung. Wenn in der Saison das Wasser stehenbleibt ist weniger Sauerstoff in der Leitung und es fällt weniger Sediment aus, richtig?
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • 13 m?
    10 Meter hätten dicke gereicht, aber es ging so gut. Es waren 100 Mark/m vereinbart. Da hat der Brunnenbauer erzählt, dass es in 13 Metern richtig gut sei… und schwupp, hatte er 300 Mark eingespielt und mich mit dieser Eisenbrühe ausgestattet.

    Geschenkt! Ich pumpe jetzt seit ca. 20 Jahren 3m³/h. Verockert ist da bisher nichts.
    Entscheidend ist nicht die Tiefe des Brunnens, sondern der „Pegel“ des Grundwassers.
    Das ist hier im Spree Urstrom Tal bei 3 bis 4 Metern unter Grund. Also keine Wunderpumpe, sondern Kreisel Karo Einfach.

    Man hat im Frühjahr sein Tun, diese Filter zu reinigen. Der Efeu bspw hat zum Herbst hin eine sehr exotische Blattfarbe und benetzter Beton ist eben rostig braun. Das ist dann eben der Preis für RAL 6005 auf der Wiese.

    Wäre meine Wiese größer, könnte man über Enteisung nachdenken. Mir erzählte ein Bewässerungsmann, dass in den Stadtteilen Berlins, in denen die Grundstücke etwas größer sind und deren Gärten von Personal gepflegt wird, durchaus mit Sauerstoffinjektion gearbeitet wird.
    Das sind dann aber gleich Investments und Platzbedarf, die Trinkwasser für die Beregnung sofort attraktiv erscheinen lässt.

    Meine Ventile befinden sich im Keller. Ich könnte das System auch prima via Schwerkraft entleeren.
    Wenn ich heute, so wie Du starten würde und mir diese Rostproblematik bekannt wäre, würde ich auch ohne DRAIN Ventile operieren. Rückbau geht nicht, weil ich mich nicht erinnere, wo sie sind.
    Du hast den großen Nachteil dieser Ventile bei einsenhaltigem Wasser messerscharf erkannt.

    Das muß man jetzt entscheiden…Kompressor mieten oder kaufen vs eine Filterputzrunde im Frühjahr.

    Wenn Du Sedimentminimierung anstrebst, wirst Du wohl auch Gehäuse mit Rücklaufsperren verwenden müssen. Dann gehört der Kompressor aber endgültig auf den Wunschzettel.
     
  • Erst mal Danke für die vielen offenen Hinweise. Was sich bewährt hat und was nicht, das vorher zu wissen spart viel Arbeit, Geld, Zeit und vor allem Energie!

    Wenn ich die druckgeregelten Gehäuse nehme wird eine Rücklaufsperre automatisch mit drin sein. Ich kämpfe noch mit mir, ob ich das nur auf den ersten Regnern jedes Kreises oder auf allen mache. Mal gucken. Aber das ist in der Tat ein Grund. Nun muss ich noch ein Gefühl dafür bekommen was aus dem neuen Brunnen kommt. Bisher habe ich keine Flecken, aber es ist auch alles in den Rasen gegangen. Die Sprenger haben kein stehendes Wasser erlebt, sind also auch kein Indikator.

    Der Kompressor steht fest, da gab es eh schon mehrfach Leidensdruck. Wer mal ein Kinderplanschbecken mit einer Standpumpe aufgefüllt hat, ...

    was ich zu deine, ersten Brunnen überlege: Ist Nitrat in der Gartenbewässerung (nicht als Trinkwasser oder im Teich) wirklich ein Problem? Ich bringe ohnehin monatlich ca. 3g leicht löslichen Stickstoff aus, die großenteils als Ammoniumnitrat gebunden sind.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Lieber Detlev, Dir hier Brunnen-Erlebnisse zu entlocken ist blanker Eigennutz.
    Der Tag könnte kommen, an dem meine strapazierte Filterstrecke streikt und dann lese ich hier mal nach, in welchen Etappen ich mich auf niedersächsischen Standard heben kann. Du machst das wunderbar.

    Wenn ich Dich so lese, dann scheint es doch Unterschiede im Eisengehalt unseres Brunnenwassers zu geben. Ich mache morgen mal einen Test mit einem 1 Liter Weckglas und zeige Dir die Bilder.
    Das Wasser trübt sich über den Tag ein und am nächsten morgen ist der Glasboden mit Rost bedeckt.
    Wenn das bei Dir nicht der Fall ist, ist Dein Eisenanteil sicher vorhanden, führt aber nicht zu diesen gezeigten Rostmengen aus dem Berliner Brunnen.

    Nitrat? In Bayrischem Flaschenbier sind das zwischen 14,4 und 19,4 mg/l Der Grenzwert bei Trinkwasser liegt bei 50 mg/l. Mit diesen 460 mg/l des Berliner Brunnens, geht das jetzt nicht als Heilquelle durch.
    Ich bin nicht sicher, wie genau das gemessen wurde. Die „Analyse“ hat zwar ein Chemiker gemacht, aber wer weiß, wieviel Flaschenbier er bei der Messung getrunken hat. Ich erwähne das auch immer nur, weil es der einzige Bestandteil ist, den ich kenne.

    Kritisch für die Gartenbewässerung halte ich das nicht. Dieser Nitratgehalt stamm aber sicher aus landwirtschaftlicher Nutzung und ich tue nichts, um diesen Anteil zu senken…im Gegenteil.

    Kompressor? Da hast Du noch nicht genau geforscht? Hunter schreibt: Mindestens 120 l/min.
    Von den Berliner Bewässerungsfritzen weiß ich, dass die sich bei Baugerätevermietern mit schwerem Gerät ausstatten. Da spielt sicher die Größe des Leitungsnetzes die entscheidende Rolle.

    Druckregulierte Gehäuse? Ich hätte an manchen Stellen gern Druckerhöhung… Wenn man ein normales Gehäuse (ich habe mir das bei Hunter PRO-SPAYERN angeschaut) mit 3,5 BAR beschickt, quellen ein paar Tropfen aus der Dichtung des Aufsteigers und die Reichweite entspricht den Herstellerangaben bei 3 BAR. Aber wenn man seine „Stationen“ so dimensioniert, dass die Pumpe am Start bspw mit 3,5 BAR Fließdruck unterwegs ist, liegen an meiner letzten Sprühdüse noch 2,2 BAR an… (der genannte Fließdruck am Start ist ein spezielles Berliner Beispiel)
    Ich weiß nicht für welche Zielgruppe diese druckregulierten Gehäuse bestimmt sind? „Zahlungskräftig“ scheint ein wichtiges Kriterium zu sein.

    Fließdruckmesser-in-Aktion.webp

    Dieses Ding ist sicher für die ersten Experimente wunderbares Hilfsmittel (eine andere Station, bei der die 2 BAR dicke reichen - eine historische Aufnahme von der ich mich Frage, ob damals der Zünsler schon am Buchs geknabbert hat)
     
    Eisenhaltiges Brunnenwasser

    Wie angekündigt – ein kleiner Test, um zu sehen, wie eisenhaltig das Wasser wirklich ist.
    Ich habe sicher einen ordentlichen Eisenanteil im Wasser, aber es dürfte innerhalb der Berliner Maßstäbe nicht der Gipfel der Fahnenstange sein.

    Start1100 .jpg

    Heute gegen 11:00 habe ich eine Schale aufgestellt und ca. 2 Liter Brunnenwasser eingefüllt.

    1400.jpg

    Gegen 14:00 sah das dann so aus

    1800.jpg

    Um 18:00 habe ich die Beobachtung eingestellt.
    Das Flens diente nicht zur Bestimmung des Nitratgehalts – es war lebensrettend, nach dem ich die halbe Wiese mit einer Hand gemäht hatte.

    Das Ganze hätte noch wesentlich spektakulärer ausgesehen, wenn ich das Wasser gerührt hätte.
    Dann wäre gegen 18:00 das Wasser richtig tief braun gewesen.
    So fällt das Eisen ganz allmählich aus.

    Wenn Du keine Einfärbung des Wassers beobachtest, dann hast Du sicher auch einen Eisenanteil, aber der wäre dann aus meiner Sicht zu vernachlässigen.
     
    So, ich habe gestern auch mal ein Glas voll gezapft und über nacht im Geräteschuppen stehengelassen. Rasenmäßige Heldentaten kann ich nicht anbieten, habe aber immerhin 5m Maschendrahtzaun und Stacheldraht mit dem Bolzenschneider weggemacht, der entstandene Kratzer taugt nicht mal für „Mimimi“ ;)

    Das Wasser ist nach knapp 24h noch klar und dürfte nicht zur Rohstoffgewinnung taugen. Glück gehabt :)

    Für ein Bier fehlt mir wie beschrieben die Ausrede. Aber im Kühlschrank warten 2x 500g Rinderhüftsteak, die sollen um 18:00 angebräunt und 18:30 fertig sein. Dazu wird es was geben :)

    4BCE0443-CA29-4649-BE04-91EE5FDA04E8.jpg

    *Update: Ach was soll‘s, hier mal ein Bild off-topic. :)

    26A3B1D7-942C-4079-B7DA-2726C20C32D7.jpg
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Nur am Rande: Willst Du druckgeregelte Sprühgehäuse ohne Auslaufsperrventil, schau dir die Hunter PRS 30 und PRS 40 an.
    Als ich noch dachte, dass ich die druckgeregelten bräuchte, waren die mein Ziel, um die Schwerkraft gestützte Entwässerung zu verwirklichen.
     
    Hm, gibt es denn noch andere?

    Aktuelle Überlegung:

    - Zwei PRS 30, um bei zwei Regnern auf die minimale Reichweite zu kommen. Da muss so ein Gehäuse ohnehin sein, die sind aber nicht am Ende der Kette.
    - Die MP 3000 mit PRS40 ausstatten, weil die bei >2,8 Bar einfach mehr durchschieben ohne mehr Reichweite zu haben
    - Evtl. noch die ersten Regner jedes Kreises

    Selbstentwässerung sehe ich momentan nicht als Priorität. Ein Kompressor wird ohnehin kommen, und wenn man den auf ca. 3 Bar reduziert scheint mir die Entwässerung mit Kompressor ein No-brainer, der nur ein bischen Zeit braucht - Druck aufbauen, durchblasen, aufbauen, blasen, ... Aus der Ventilbox führt gerade noch ein 3/4"-Wasserhahn raus, und da lässt sich mit wenig Aufwand ein Kompressor adaptieren.

    Würdest Du Selbstentwässerung empfehlen? Parzival habe ich so verstanden, dass er das heute wohl nicht mehr machen würde weil bei ihm erhebliche Eisenmengen ausfallen.

    Ciao,

    Detlev
     
    Das kommt auf die Gegebenheiten an. Ich selbst bewässere mit Leitungswasser und entwässere dann im Keller.
    Kennst du denn das Wasser deines Brunnens? Hier in der Umgebung klagen auch viele über eisenhaltiges Wasser im Südkreis Gifhorn...

    Rainbird hat auch PRS im Angebot, die habe ich bei deutschen Händlern nur in Verbindung mit den SAM, also Auslaufsperrventil gefunden.

    http://www.rainbird.com/products/1800-prs-series-spray-heads
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Das mit dem Eisen ist in ganz Deutschland eine Sache. Vor 2000 Jahren haben sich Römer und Germanen die Köpfe eingehauen, und die liegengebliebenen Schwerter sind jetzt im ersten Grundwasserleiter zeroxydiert ;)

    Im Ernst: Eisen ist wohl ein sehr häufiges Thema, das fast überall auftritt, dabei scheinen die Eisengehalte aber über die Bodenschichten stark zu variieren. Der Gehalt beim neuen Brunnen scheint niedriger zu sein, so dass Entleerungsventile vielleicht möglich wären.

    Gleichwohl sehe ich Risiken beim Gebrauch von Drainventilen - die Leitungen werden sich jeweils über das Grundstück mehrfach verzweigen, zudem hat die Hauptfläche links und rechts der Längsache eine ausgeprägte Bodenmulde. Dabei wird sich eine gewisse Berg- und Talführung in den Leitungen nicht verhindern lassen, und dabei die tiefste Stelle im Leitungssystem sauber auszumachen sehe ich als Hobbyist ohne Vorerfahrung als fehlerträchtig an. Und: Wenn der Wasserspiegel im Rohrsystem etwas gesunken ist, sehe ich bei einem nicht durchgängigen Gefälle das Risiko dass Teilstrecken noch viel Wasser enthalten.

    Kurzfassung: Für meine Buddelkünste dürfte Kompressoreinsatz die bessere Lösung sein ;)

    Was mich an den Ventilen noch stört: Eine Erfolgskontrolle der Entleerung scheint mir wieder nur durch Druckluft und "sehen ob noch was kommt" möglich. Dann wäre der Kompressor doch wieder im Einsatz.

    Gruß,

    Detlev
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Une bonne eau! Besser sieht das aus den Vogesen auch nicht aus.

    Wenn Du es jetzt noch superrichtig machen willst, läßt Du Dir eine Analyse geben.
    Das kostet sicher richtig Geld, aber dann wäre klar, ob es fürs Planschbecken taugt.
    Die Steaks sehen auch gut aus.

    Kompressor: Stell Dir das nicht zu einfach vor. Wenn der Bursche nicht genug Puste hat, ist das eine elende Fummelei. Ich lese da Geschichten, von Ziegelsteinen auf den Aufsteigern, um Teilabschnitte auszublasen. Ich sage nur: Kaeser oder ähnlich, ist an dieser Stelle souverän.

    Wenn es das Wasser hergibt, sind DRAIN Ventile erste Wahl. Man sollte sich nur unbedingt merken, wo man sie verbaut.

    Deine Bedenken mit dem Verfehlen der tiefsten Stelle kann ich zerstreuen.
    Man legt dann eben die tiefste Stelle selber an. Entweder man gräbt das Ende einer „Station“ vorsätzlich tiefer ein, als den Rest. Bei mir liegen jüngere Leitungen keine 15 cm tief.
    Oder man setzt eine Anbohrschelle an der vermeintlich tiefsten Stelle, nimmt eine Rohrverlängerung 45 cm und eine Muffe und schon ist der tiefste Punkt vorhanden.

    Ob das alles leer läuft? Wer da kein Gottvertrauen hat, testet das eben. „Wellen“ im Rohrsystem werden von der Schwerkraft spielend überwunden. Ausserdem müssen nur die Gehäuse leerlaufen und staubtrocken müssen sie gar nicht sein.

    So ein PE Rohr übersteht „Durchfrieren“. Wie gesagt! Auch hier kann der Zweifler im kommenden Winter ein Test auf dem Gartentisch simulieren.

    Wie teste ich, ob mein Gehäuse leer ist (Erfolgskontrolle)? Da zieht man so einen Aufsteiger einfach mal hoch. Der clevere Gartenmann schaut dann, ob der Schaft feucht ist. Der „Einsteiger“ lässt ihn einfach wieder los und prüft dann die herausgespritzte Wassermenge auf seinen Knien.
     
  • Zurück
    Oben Unten