Bis ca. 18 h ein feiner Sonnentag mit duftigem Gewölk hin und wieder, nicht zu heiß, ich stopfe gemütlich Steckzwiebeln ins Beet und pflanze endlich meine vorgezogenen Feuerbohnen ein ... so laaangsam wird's seltsam dunkel am hellichten Tag, naja ich bin eh gleich fertig, bloß noch eben im Auto zum Supermarkt ...
Hab im Supermarktlicht nicht sofort realisiert,
wie dunkel es inzwischen draußen geworden war, erst an der Kasse fiel's mir auf: der Himmel wie nasser Schiefer. Und dann muss jemand das Brett weggezogen haben und die Wassermassen fielen einfach so runter. Solche Fluten sind wir hier gar nicht gewöhnt,
Starkregen haben doch immer nur die anderen - ?!?
Dummerweise hatte ich Eis gekauft und mochte daher den Vorschlag der Kassiererin, die mir bis 21 h 'Ladenasyl' anbot, nicht annehmen ... aber die Frau war praktisch veranlagt: stülpte mir einen Einkaufskorb über den Kopf, sich selbst einen zweiten und 'Ich begleite Sie zu Ihrem Auto und nehme dann gleich den Korb wieder mit!' sagte sie und zog ihre Schuhe aus, da der Parkplatz schon knöcheltief voll Wasser stand.
Meine Hose war trotz der 10-Meter-Kurz-Rennstrecke bis zum Auto so gut wie durchgeweicht. Im Auto fing ich dann an mich zu ärgern: so ein herrlich breiter Wasserfall schwallte aus der Regenrinne des Supermarkts und ich sitz hier ohne Handy und verpasse das Foto des Jahres!
Zum Glück weiß das Auto die Strecke auswendig, denn vom dichtschraffierten Draußen war wenig zu erkennen, als wir mutig heimschlichen, Autochen und ich. In dem Getöse meldete sich sogar ein Gewitterchen, das aber keine Chance hatte, akustisch durchzudringen, es war dem Lärm der Sturzflut nicht gewachsen und gab denn auch ohne einen einzigen Blitz bald auf.
Singing in the rain wär jetzt erst recht nicht durchgedrungen, obwohl mir der Sinn sehr danach stand, und am einzig angemessenen
roaring in the rain hinderte mich der Gedanke an das schmilzende Eis in meinem Einkaufskorb: also bloß heim zum Gefrierschrank!
Einerseits sind die Kellerfenster ja regensicher abgedeckt.
Andererseits hatten es 3 cm Wasser doch nach drinnen geschafft, aber kein Drama. Keller laufen hier nicht voll, so eine leichte Hanglage hat ihre Vorteile. Nach einer halben Stunde hüpfte ich neugiergetrieben und schirmbewehrt raus Richtung Regenmesser: 25 Liter und es regnete immer noch, wenn auch jetzt moderat. Das Himmelsgrau hatte sich inzwischen einen Gelbton angeschminkt, was ein wildes Abendlicht ergab: alle Rottöne knallten, wie von innen beleuchtet. In den Mohnblüten hatte jemand Licht angemacht.
![Big grin :D :D](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Haustür auf, Gartentür auf, man wanderte von einer zur anderen und stand baff im Zauberlicht, das man keinem Maler auf keinem Gemälde jemals geglaubt hätte.