Touristen....

Fini

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08. Okt. 2007
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bin heute bei einer Aussenstelle des Vernichtungslagers Mauthausen vorbeigefahren ... und stehengeblieben ... einfach um mal stehenzubleiben, Andacht zu halten und zu lesen was da alles vorgefallen ist....

Kommen zwei Touristinnen daher mit Fotokammera stellen sich dort auf grinsen und lassen sich neben dem Mahnmal, auf dem Mahnmal breit grinsend fotografieren ... dann die andere .. die haben so ein richtiges Fotoshooting veranstaltet ...


hmmm ... ich war entsetzt ... :(:(

oder reagier ich da über?
 
  • nein reagierst Du nicht, Manche Touristen spulen Ihr Programm ab mit Foto's machen, so das Sie zu Hause was zum vorzeigen haben, ich find so ein Verhalten grad an so einem Ort einfach niveaulos und schlichtweg nicht angebracht Fotoshooting allso wirklich...
    entsetzte Grüße
    Ise
     
    nee das finde ich auch voll daneben...da gibts doch nix zu griensen, da verhält man sich entsprechend...

    ich war mit einer Klassenfahrt mal in ehemaligen KZ Dachau, ich habe mir alle Bilder und Tafeln angeschaut und gelesen, mit Tränen in den Augen, da ist mir definitiv nicht zum lachen gewesen

    Foto´s sind ja in Ordnung aber ich finde dann schon bitte respektvoll
     
  • Himmel,

    was waren das für Doofnüsse?
    Paris und Nicole?
    Naja, wohl eher nicht, aber mit eben deren IQ!

    LG Anett
     
  • also ich war echt voll entsetzt ...

    vor allem wie kann man nur neben so einem Mahnmall (stellt einen abgemagerten Menschen dar) sich hinstellen und posieren ... :schimpf::schimpf:

    wies auch sei ... bei manchen ist der Schmerzpunkt wohl sehr niedrig angesetzt ...
     
    Hast du nichts gesagt?

    Wie alt waren die Dämlichkeiten denn?
     
  • ... die sprachen eine mir nicht bekannte Sprache ...

    und auch wenn, warum soll ich da Leute erziehen, die ihre Erziehung bereits abgeschlossen haben (wie auch immer ...):(:(

    .. es kam ja niemand zuschaden dabei ...
     
    Mh, manchmal muß man aber was sagen!

    Und manchmal nützt es auch was!
    Leider zu selten.
    In diesem Fall wäre es wahrscheinlich reine Verschwendung von Worten oder Gesten gewesen.

    Schon schlimm.
     
    ....viele Leute sind einfach nur grauenhaft gedankenlos........einfach erschreckend.

    Ich erinnere mich, dass wir vor vielen Jahren auf einer Klassenfahrt auch solch eine Stätte besuchten. Wir wurden angehalten auch dort Fotos für eine Dokumentation über die Klassenfahrt zu machen. Es waren keine Leute darauf zu sehen und trotzdem störte es mich sehr. Irgendwie fand ich es trotzdem pietätlos. Aber mein Vorschlag, Postkarten dafür zu kaufen, wurde nicht akkzeptiert.
     
    hallo Fini,
    wie verroht die Menschen doch sind. Sie leben nach dem Motto: "Wir haben damit nichts zu tun". Grüße m
     
  • Das Problem sind nicht die "Touristen", wie es der Titel dieses Fred Glauben lassen will, auch nicht Ignoranz oder schlechtes Benehmen sondern schlicht fehlende Bildung.

    So gesehen ist es schon ein Fortschritt, dass diese "Touristen" wenigstens mit dem Ort des Leidens konfrontiert wurden. Wenn ihnen dann in 10 oder 20 Jahren beim Betrachten der Fotos oder der Erinnerung daran ein Licht aufgeht, dann ist schon viel gewonnen.


    Ein weiterer Aspekt: Ich kann von mir nicht behaupten, die fernöstlichen Sitten und Gebräuche verstanden zu haben. Kann ich sicher sein, mich beim Besuch einer Tempelanlage nicht ebenfalls unbewußt "unhöflich" verhalten zu haben? :roll:


    höfliche Grüße
    Tono
     
  • Das Problem sind nicht die "Touristen", wie es der Titel dieses Fred Glauben lassen will, auch nicht Ignoranz oder schlechtes Benehmen sondern schlicht fehlende Bildung.

    So gesehen ist es schon ein Fortschritt, dass diese "Touristen" wenigstens mit dem Ort des Leidens konfrontiert wurden. Wenn ihnen dann in 10 oder 20 Jahren beim Betrachten der Fotos oder der Erinnerung daran ein Licht aufgeht, dann ist schon viel gewonnen.

    Ja aber offensichtlich haben sie gar nicht verstanden um was es da ging...ich kann mir das fast nicht vorstellen, daß jemand so verrohpiepelt ist

    Ein weiterer Aspekt: Ich kann von mir nicht behaupten, die fernöstlichen Sitten und Gebräuche verstanden zu haben. Kann ich sicher sein, mich beim Besuch einer Tempelanlage nicht ebenfalls unbewußt "unhöflich" verhalten zu haben? :roll:

    ich glaube schon, daß du dich vorher informieren würdest, also ich schon, wenn ich an solche Orte gehe, möchte ich mich nicht ungehörig benehmen und würde dementsprechend Lektüre oder Einheimische befragen..

    höfliche Grüße
    Tono

    Xena die dann auch mal ganz still sein und ihre Klappe halten kann
     
    ich denke mal, das diese touristen noch nicht mal das hintergrundwissen der deutschen geschichte kennen, falls ein reiseleiter mit von der partie war,dies entweder nicht richtig vermitteln konnte oder wenn diese ausländischen touris auf eigene faust unterwegs waren, sie es schlicht als ein sogenanntes arbeitslager ( für straftäter ) angesehen haben. es aber nicht verstanden haben, warum und wofür diese lager damals in deutschland errichtet wurden.
    also null ahnung hatten, das es sich um lager handelte die menschenunwürdig waren ect.
    nur so kann ich mir das unverfrorene verhalten erklären, denn wer lesen kann ist klar im vorteil...und das konnten sie wohl nicht :schimpf: oder sie waren zu blöd das zu verstehen...keine ahnung, versuche gerade krampfhaft eine erklärung für dieses verhalten zu finden.

    jasi, die eigentlich der meinung ist, das nach so langer zeit jeder in der welt weiß, was damals passiert ist, in den lagern hier in DL.
     
    vielleicht ist die Musikauswahl einer amerikanischen Girl-Band nicht wirklich stimmig, was hat eine blondierte Ische mit sowas zu tun.....aber der Vergleich zur Schlußszene aus dem Film "La Vida es Bella" darst Du ruhig mal wagen.



    Das ganze hätte mit einer anderen, ebenso modernen, vielleicht aber geschmackvollerem und nicht reißerischem Song etwas anders gewirkt. Daß der Mensch, klein und gebrechlich wie er wirkt, sich das Lachen nicht hat auslöschen lassen, das ist des Köterchens Kern. Und der alte Herr hat mit Sicherheit nicht permanent so lustig getanzt.

    Beste Grüße
    Doro
     
    Hallo,

    wir fahren recht oft nach Tschechien, auch weil meine Mutter dort geboren wurde.
    So haben wir uns auch das Lager Theresienstadt angesehen.
    Da ist es besser, man läßt keinen Ton verlauten, damit niemand mitbekommt, daß man Deutscher ist. Ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir ein Foto geschossen hätten.

    respektvolle Grüße
    tina1
     
    Da ist es besser, man läßt keinen Ton verlauten, damit niemand mitbekommt, daß man Deutscher ist. Ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir ein Foto geschossen hätten.

    respektvolle Grüße
    tina1

    da ist es dann auch besser, man hätte gesagt: wir haben von alle dem nichts gewußt.
    da ist es dann auch besser, wenn man nicht zeigt: schau her, nicht alle Deutschen sind ne Braune Brut, die sich freuen.

    Das ist doof, Tina. Das ist nicht wirklich respektvoll, sondern ich hab das Gefühl, Du verstecktst (in dem Falle ) Deine Herkunft. Und die würde ich NIEMALS verstecken, vor keinem.

    Beste Grüße
    Doro
     
    Wir in den neuen Bundesländern sind ja ganz anders mit dem Thema aufgewachsen. Da waren Besuche in den KZ Pflichtprogramm bei den jährlichen Jungendweihefeiern.
    Ich bin aber auch froh, dass meine Jungs heute noch durch die Schule an diese Themen herangeführt werden. Der Große hatte vor Jahren eine Projektwoche in unserer Heimatstadt, wo sie die Reste eines Zwangsarbeiterlagers von Unkraut und Schutt freigeräumt haben und auch mit Überlebenden "unseres" Zwangsarbeiterlagers reden durften. Diese Projektwoche hat meinen Großen damals doch sehr nachdenklich gestimmt, es hat ihm mehr gebracht als jede "normale" Geschichtsstunde.

    Das einfachste wäre natürlich, man könnte sagen, so etwas wäre in der deutschen Geschichte nie geschehen. Nur leider lässt es sich nicht rückgängig machen. Wir sollten uns aber auch bewusst sein, dass es zu unserer Geschichte gehört und wir uns diesem stellen müssen.
    Andererseits weiß ich nicht, wie ich in der Situation gehandelt hätte, die Fini geschildert hat. Hätte ich den Mund auf gemacht oder doch nur vor mich hin geschimpft? Leider glaube ich, ich hätte mich eher für das zweite entschieden und das obwohl mir mein Verstand sagt, es ist nicht der beste Weg.
     
    da ist es dann auch besser, man hätte gesagt: wir haben von alle dem nichts gewußt.
    da ist es dann auch besser, wenn man nicht zeigt: schau her, nicht alle Deutschen sind ne Braune Brut, die sich freuen.

    Das ist doof, Tina. Das ist nicht wirklich respektvoll, sondern ich hab das Gefühl, Du verstecktst (in dem Falle ) Deine Herkunft. Und die würde ich NIEMALS verstecken, vor keinem.

    Beste Grüße
    Doro

    Hallo,

    dann kann ich nur respektvoll, dir gegenüber, sagen, fahr mal hin. Mach deine eigenen Erfahrungen. Es sind schon Bekannte von mir aus dem Auto gezerrt worden, die konnten sich nicht mal erklären. Und-sprichst du tschechisch? Ich nicht. Ich versehe es nur so halbwegs.
    Zum anderen, die Leute haben so einen Hals, die wollen sich gar nichts erklären lassen. Daß ich in meinem Alter damit nichts zu tun hatte, das wissen die selbst.

    LG tina1
     
    Hallo,

    es gibt dort Gegenden, da hat es in jeder Familie unendlich viel Leid gegeben. Ich weiß jetzt nicht, ob man sagen kann, die Leute dort sind voreingenommen.
    Vor einigen Jahren wollte meine Mutter und ihre Schwester sich den Ort ihrer Kindheit anschauen.
    Das ist eine Ansiedlung zwischen zwei Dörfern, dort stehen ca.5 Häuser, ehemalige Bauerngehöfte. Ein Kaff, wo man nicht tot über den Zaun hängen möchte.
    Mit einem normalen Auto gar nicht zu befahren. Wir haben an der Straße geparkt und sind zu Fuß gegangen. Sofort wurden wir hinter den knappen Gardinen gesichtet und die Häuser und Hoftore verrammelt.
    In der Pension haben wir dann mit der Besitzerin gesprochen, die hat an den Daten aus dem Personalausweis meiner Mutter bei unserer Anmeldung gesehen, daß sie aus dem gleichen Dorf stammen. Sie meinte, die Leute würden nach der Wende befürchten, die früheren Besitzer kommen zurück und wollen sie aus den Häusern vertreiben. Ehrlich, da hätte ich nie wohnen wollen.
    In solch Situation bin ich nicht willig, was erklären zu wollen, obwohl man uns im grenznahen Raum wohl verstanden hätte. Dort spricht oder versteht jeder deutsch, gibt es nur nicht zu.

    LG tina1
     
    Ach so, es stehen also permanent Tschechen vor den Lagern, die immer die Deutschen aus den Autos zerren? Das sind Einzelfälle, Tina, das ist genauso scheisse und ein Fehlverhalten (wenn auch nachvollziehbar) wie das Grimasseschneiden der beiden Touristinnen.
    Du willst nicht wirklich sagen, daß, wenn z.B. Klassenfahrten mit jungen Schülern durchgeführt werden, die Schüler angegriffen werden?

    Du kennst wohl den Unterschied zwischen partieller Wut und dem nicht belehrbarem Menschen, der die Wut auf die Vergangenheit auf Menschen abläd, die nix dafür können. Da sollte man mit gutem Beispiel vorangehen und REDEN. Sonst NiX LERNPROZESS. Auf beiden Seiten nicht.

    Ach ja, nur mal so als Beispiel: ich bin als Deutsche in Rumänien großgeworden, unter Ceausescu. Das war nicht wirklich witzig. Der mochte die Deutschen nicht. Und die Deutschen hier in Deutschland mochten die Siebenbürger nicht.
    Aber was bringt es, sich ewig zu verstecken....vor wem denn, vor mir selber?

    Beste Grüße
    Doro
     
    Tina, meine Verwandten fahren immer wieder an den Ort zurück, um mit den Rumänen zu reden, die in unserem kleinen Dorf in UNSEREN alten Häusern, teils rechtmäßig gekauft und teils enteignet, leben und um sich die Gegend anzuschauen.

    Es geht vieles, und manches ist zerfahren. In manchen Gegenden ist es wie eine Wand, in manchen Gegenden geht es aber durchaus. Mißtrauen kann man durchbrechen, es ist keine starre Mauer.

    Und meinste net, daß in den ersten Jahren nach dem Umbruch sehr viel Mißtrauen auf den Feldern wuchs? Wir wurden auch hinter Gardinen begafft, ist doch verständlich. Aber mittlerweile herrscht da wieder ein reges Treiben, da muß man aber auch als GEmeinschaft daran arbeiten. Das dauert Jahre, da muß man Kontakte auch halten, und immer wieder hinfahren. Das schweißt wieder zusammen, glaub mir, ich weiß wovon ich rede.

    Beste Grüße
    Doro
     
    Ach so, es stehen also permanent Tschechen vor den Lagern, genau so ist es, es gibt täglich eine Andachtdie immer die Deutschen aus den Autos zerren?Wo hab ich behauptet, daß das dort passiert ist? Das sind Einzelfälle, Tina, das ist genauso scheisse und ein Fehlverhalten (wenn auch nachvollziehbar) wie das Grimasseschneiden der beiden Touristinnen.
    Du willst nicht wirklich sagen, daß, wenn z.B. Klassenfahrten mit jungen Schülern durchgeführt werden, die Schüler angegriffen werden?
    Das hab ich nirgends geschrieben.
    Du kennst wohl den Unterschied zwischen partieller Wut und dem nicht belehrbarem Menschen, der die Wut auf die Vergangenheit auf Menschen abläd, die nix dafür können. Da sollte man mit gutem Beispiel vorangehen und REDEN. Sonst NiX LERNPROZESS. Auf beiden Seiten nicht.
    Sorry, ich kann ja nicht mit der Kuh französich reden, weil ich der Sprache nicht mächtig bin.
    Ach ja, nur mal so als Beispiel: ich bin als Deutsche in Rumänien großgeworden, unter Ceausescu. Das war nicht wirklich witzig. Der mochte die Deutschen nicht. Und die Deutschen hier in Deutschland mochten die Siebenbürger nicht.
    Aber was bringt es, sich ewig zu verstecken....vor wem denn, vor mir selber?

    Beste Grüße
    Doro

    LG tina1
     
    Ach so, es stehen also permanent Tschechen vor den Lagern, genau so ist es, es gibt täglich eine Andachtdie immer die Deutschen aus den Autos zerren? Wo hab ich behauptet, daß das dort passiert ist? Entschuldigung Tina, dann mußt Du Dir einfach mal angewöhnen, die Dinge auch richtig, ausführlich und nicht vermischend darzustellen. Du hast gesagt, ich solle in ein Lager fahren und dort meine Erfahrungen machen, also gehe ich davon aus, daß es dort passiert ist. Das sind Einzelfälle, Tina, das ist genauso scheisse und ein Fehlverhalten (wenn auch nachvollziehbar) wie das Grimasseschneiden der beiden Touristinnen.
    Du willst nicht wirklich sagen, daß, wenn z.B. Klassenfahrten mit jungen Schülern durchgeführt werden, die Schüler angegriffen werden?
    Das hab ich nirgends geschrieben.
    Du kennst wohl den Unterschied zwischen partieller Wut und dem nicht belehrbarem Menschen, der die Wut auf die Vergangenheit auf Menschen abläd, die nix dafür können. Da sollte man mit gutem Beispiel vorangehen und REDEN. Sonst NiX LERNPROZESS. Auf beiden Seiten nicht.
    Sorry, ich kann ja nicht mit der Kuh französich reden, weil ich der Sprache nicht mächtig bin. Wovon redest Du?? Wenn Du nicht gewillt bist, mit der "Kuh" zu reden, und dafür schafft man sich in dem Land, daß man besucht, einen Fremdenführer, einen Dolmetscher oder sonstiges an, ansonsten kann man Schwierigkeiten nicht beseitigen. Meine Schwester holt sich immer wieder Leute mit an Bord, die noch besser Rumänisch können als sie. Entschuldigung, wenn man sich darauf ausruht, daß es ja "unüberwindbare" Hindernisse gibt, dann weiß ich nicht, was ich Dir sonst noch erzählen kann.
    WIR haben sehr gute ERfahrungen gemacht, mit dem Aueinanderzugehen, aber wer nicht lernen will, der tut es natürlich auch nicht.

    Ach ja, nur mal so als Beispiel: ich bin als Deutsche in Rumänien großgeworden, unter Ceausescu. Das war nicht wirklich witzig. Der mochte die Deutschen nicht. Und die Deutschen hier in Deutschland mochten die Siebenbürger nicht.
    Aber was bringt es, sich ewig zu verstecken....vor wem denn, vor mir selber?

    Beste Grüße
    Doro

    BEste GRüße
    Doro
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo

    Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Es ist schon so, wie Tono sagt.
    Wer weiss, was das für Leute waren.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass gebildete Leute mit Wissen um die Problematik dort, solche Dinge tun würden.
    Ansonsten wüsste ich jetzt auch nicht, warum ich als 44 jähriger beim Besuch eines ehemaligen KZ mich verstecken müsste. Dass ich dort erscheine, ist doch wohl als würdigend zu bezeichnen.
    Und nochwas: Bei uns in der DDR gab es wirklich diese schulischen Pflicht-Ausflüge ins KZ Buchenwald. Wie ist es dann zu erklären, dass gerade bei uns im Osten der Rechtsradikalismus solche Blüten trägt?!
    Da haben wohl einige doch nichts dazu gelernt.
    Man kann solche Veranstaltungen zur Pflicht machen, wie man will. Die Erziehung im Elternhaus und der Schule spielt da eine tragende Rolle. Solange Kinder verwahrlosen, ob reich oder arm, gehen sie die falschen Wege.

    Maik
     
    Hallo

    .
    Und nochwas: Bei uns in der DDR gab es wirklich diese schulischen Pflicht-Ausflüge ins KZ Buchenwald. Wie ist es dann zu erklären, dass gerade bei uns im Osten der Rechtsradikalismus solche Blüten trägt?!
    Da haben wohl einige doch nichts dazu gelernt.

    Maik

    Das frage ich mich auch immer!
    Jede Nazikritzelei wurde in den Schulen nachverfolgt um rauszubekommen wer es war,
    im Unterricht haben wir das Thema ausführlich behandelt!
    "Nackt unter Wölfen" und die "Abenteuer des Werner Holt" waren Pflichlektüre.

    Verwahrloste Kinder gab es mit Sicherheit, aber nicht mehr oder weniger als im "Westen" auch!
    Also so leicht läßt es sich nicht erklären!

    Aber Tina, ich muß sagen, ich fahre auch oft in die östliche Gefilde und man kann mit den Leuten reden!
    Erst recht wenn man weiß wovon man spricht!
    Und man muß auch, wie soll sich sonst etwas ändern!
    Es kommt halt auch ein bißchen darauf an, wie man es anpackt!
    Unverbesserliche gibt es überall, aber das sind die wenigsten!
    LG Anett
     
    Danke für diese Diskussion die da entstanden ist. Sehr interessant!

    Ich würde niemanden verschweigen wer und was ich bin, egal wo, nur um etwaige Konflikten aus dem Wege zu gehen.

    Ich, und viele andere, die diese Zeit nicht miterlebt haben, haben nicht den Hauch von einem Schimmer wie es damals zugegangen ist.

    Familienmitglieder waren im KZ und haben nur knapp überlebt. Ein Verwandter wurde erschossen. Meine Familie entging nur knapp den Gang ins KZ. Das Verbrechen? Sie sprachen kein reines Deutsch ...

    Was meine Mutter da oft jetzt erzählt das kann man nicht in Worte fassen. Diese Kinder hatten niemals eine Psychotherapie und arbeiten das Ganze erst jetzt im Alter auf. Ich höre ihr gerne zu. Aber verstehen? Das wird niemals jemand können ...

    Nur ob es jetzt meine Schuld ist oder die Schuld meiner Generation, sei dahingestellt ... kommt mir so vor wie die Erbschuld in der Bibel.

    Vergessen sollte man solche Greultaten niemals und jeder kann das seinen Kindern weitergeben.


    Schuld daran, daß diese Bewegung wieder neuen Zuschub bekommt, sehe ich woanderst. Wenn Kinder keine Perspektive haben, keinen Ausbildungsplatz bekommen, von Klein auf im sozialen Elend aufwachsen, dann suchen sie sich Feindbilder die an ihrer Misere schuld sind. Da kann man sie nochsooft in diese Lager schicken, nochsooft mahnen, es wird nix bringen.
     
    von Klein auf im sozialen Elend aufwachsen,

    Hallo Fini

    Eben, das ist es ja, was nicht ganz passt. Bei uns im Ort gibt es z.B. kein soziales Elend, Trotzdem sehe ich hier drei vier jugendliche rumrennen mit dem typischen "rechten" Outfit. Kinder von ganz normalen Leuten, die eigentlich ganz gut ihr Geld verdienen. Wo kommt dann sowas her? Ist es das Verbotene, das Andere, das Besondere, das Coole, was die Jungs dazu bringt?
    Vielleicht ist auch alles nur Show, ich weiss es nicht.
    Auf jeden Fall würde ich gerne mal mit deren Eltern sprechen, ob die überhaupt etwas geschnallt haben.

    Maik
     
    .... Trotzdem sehe ich hier drei vier jugendliche rumrennen mit dem typischen "rechten" Outfit. Kinder von ganz normalen Leuten, die eigentlich ganz gut ihr Geld verdienen. Wo kommt dann sowas her? Ist es das Verbotene, das Andere, das Besondere, das Coole, was die Jungs dazu bringt?
    .....

    Ich möchte hier mal kurz einwerfen, dass nicht jeder Skinhead auch rechts ist. Die Mode der Skinheads hat sich in England entwickelt. Nur leider haben sich rechte Kreise die Mode als ihr "Erkennungszeichen" ausgewählt, so dass heutzutage viele der Meinung sind, Skinhead = rechts.

    Mein Sohn und seine Freundin sind bekennende Skinhead, jedoch nicht rechts. Trotzdem werden sie diesbezüglich auch immer wieder angefeindet. Höhepunkt dieser Anfeindung war erst vor kurzem. Die beiden haben eine kleine Tochter und sind mit dem Kinderwagen unterwegs. Aussage eines Passanten: "Solche dürften gar keine Kinder haben!" :schimpf:

    Man sollte also darauf bedacht sein, andere Menschen nicht nur aufgrund ihres Äußeren zu beurteilen.
     
    Dass mein Sohn aufgrund seines Äußeren als rechts abgestempelt wird, damit kann er leben. Aber die Aussage zu ihrem Kind war dann doch schon mehr als nur harter Tobak.
    Aber andererseits kann man auch die "Unwissenheit" der Leute nachvollziehen. In den Medien werden sie immer wieder mit den Taten der Rechten und derem Äußeren konfrontiert. Woher sollen sie also wissen, dass nicht jeder, der Springerstiefel und Bomberjacke trägt, ein rechter ist.

    Darum versuche ich die Leute immer wieder "aufzuwecken" und daran zu erinnern, dass man nicht vom Äußeren auf den "Inhalt" schließen kann.

    Ein bisschen Späm an, um das Thema aufzulockern:
    Mein Enkelchen ist noch zu klein für Springerstiefel (sie ist erst ganze 5,5 Wochen alt), hat aber eine Glatze! Ist die Klenne jetzt auch schon rechts? Späm aus. :grins:
     
    und was bitte ist dann ein Skin, für was steht er?

    fini .. die da komplett ahnungslos war ...
     
    Skinheads entstand in den 60er/70er Jahren (ja das hättet ihr bestimmt nicht gedacht) als Moderichtung vergleichbar mit Poppern, Punks u.ä.
    Ganz kurz und einfach könnte man sagen, der unpolitische Skinhead steht für Männlichkeit. (Wobei wenn ich mir den einen Kumpel von meinem Sohn anschaue, selbst mit Springerstiefel und Bomberjacke ist er nicht wesentlich männlicher - der Ärmste :grins:)
    Nur leider ist es heute auch die Mode/Markenzeichen der Rechten und es lässt sich auch nicht abstreiten, dass bestimmt 95 % der Skinheads (wenn nicht sogar etwas mehr, aber eben nicht alle) rechts orientiert sind.
    Und genau darauf versuche ich aufmerksam zu machen, man soll nicht alle in einen Topf werfen.

    Wer wirklich interessiert ist, kann ja mal hier schauen Skinhead - a way of life

    Wer nicht ganz so viel lesen möchte, hier ein kurzer Auszug:

    In den Gruppen der (unpolitischen) Skinheads gibt es keinen Führer, keine Autorität. Denn genau das verabscheuen sie auch. Sie wollen selbst entscheiden oder ein Problem in der Gemeinschaft lösen. So schreibt Georg in Farin I ( 18 ): "Fuck off Autoritäten, die einem Grenzen setzen wollen."

    Der ursprüngliche Zweig der Skinheads ist unpolitisch. Skinheads haben zwar eine eigene Meinung, trennen diese aber strikt von ihrer Mitgliedschaft zur Gruppe. "Ich verbinde ‚Skinhead - Sein' nicht mit Politik […]. Rechtes und linkes Parteigesülze hat in der Skinhead - Szene nichts zu suchen, das zersplittert und zerstört die Szene nur. Außerdem benutzen die Parteien Skinheads nur und stehen nicht hinter ihnen", beschreibt Volker in Farin I (30). Weiterhin zeigt er die genaue Trennung von der Gruppe und seiner eigenen Person: "Meine politischen Ansichten lassen sich nicht links oder rechts einordnen; außerdem ist das meine private Sache und hat nichts mit meinem ‚Skinhead - Sein' zu tun."

    Unpolitisch heißt nicht, dass man keine Meinung zu politischen Gesinnungen hat. Viele der unpolitischen Skinheads grenzen sich offiziell von den rechten Skinheads ab. Schließlich liegen die Wurzeln der Skinhead-Bewegung bei den unpolitischen Skinheads, da sie fast genau den Stil der ersten Skinheads übernommen haben. Die spätere Verfälschung der Tatsachen durch die rechtspolitischen Skins führte zur Ablehnung dieser von den unpolitischen Skinheads.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    und was bitte ist dann ein Skin, für was steht er?

    fini .. die da komplett ahnungslos war ...

    Ich muss aber auch genauso zugeben, dass ich am Anfang genauso ahnungslos und auch sehr geschockt war, als mein Sohn seinen Bekleidungsstil änderte. Erst kam die Bomberjacke, dann die Springerstiefel und später der rasierte Kopf. Dadurch war ich gezwungen, mich mit diesem Thema zu beschäftigen.
     
    Hallo Malcolm

    bitte sprich die Eltern doch mal an. Ich habe gerade ein Buch gelesen über Eltern deren Kinder "rechtsradikal" geworden sind. Sie trauen sich oft aus Scham nicht zu reden.

    Die rechte Szene hat heute nicht mehr den Look Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln und Bomberjacke und dann noch Londsdale dazu. Die haben heute andere Erkennungszeichen.Und die "richtigen" Frisuren sind bestimmt keine Punk- oder Skin- frisuren, eher so dem Hitlerstil nachgeeifert.

    Ich finde das Benehmen der beiden jungen Damen einfach nur arm und kann sie nicht ernst nehmen. Weil Ahnung- wo sie da waren, haben sie nicht und falls doch- sind sie einfach zu blöd oder unerzogen um sich der Situation angemessen zu benehmen.
     
    ....

    Die rechte Szene hat heute nicht mehr den Look Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln und Bomberjacke und dann noch Londsdale dazu. Die haben heute andere Erkennungszeichen.Und die "richtigen" Frisuren sind bestimmt keine Punk- oder Skin- frisuren, eher so dem Hitlerstil nachgeeifert.

    ....

    Nur leider weiß der Otto-Normal-Verbraucher das nicht und in Medienberichten zu rechtradikalen Aufmärschen, Krawallen u.ä. sieht man nun mal den rechten Skinhead mit Glatze, Bomperjacke und Springerstiefel.

    Aber ich freue mich auch, dass doch einige Interesse haben sich mit den Hintergründen auseinanderzusetzen.
    Ich hoffe Fini nimmt es nicht zu krumm, dass wir von ihrem eigentlichen Thema abschweifen.
     
    nee nimmt sie nicht ... das hat sie noch nie gemacht ... ;)

    finde Diskussionen die aus einem Thema entstehen können sehr interessant!

    ... nur so eine Frage...


    .. wenn ich mich kleide und frisiere wie eine Gruppe die zu 98 % aus einer Gesinnung besteht, dann muß ich ja damit rechnen, als solcher auch angesprochen zu werden oder? Oder möchte man gerade das provozieren?

    Ich trage doch auch nicht immer mein Kärntner Dirndl obwohl ich jedem ins Gesicht sage, wer oder was ich bin .... und das auch gerne bin ...
     
    ... nur so eine Frage...


    .. wenn ich mich kleide und frisiere wie eine Gruppe die zu 98 % aus einer Gesinnung besteht, dann muß ich ja damit rechnen, als solcher auch angesprochen zu werden oder? Oder möchte man gerade das provozieren?

    Ich trage doch auch nicht immer mein Kärntner Dirndl obwohl ich jedem ins Gesicht sage, wer oder was ich bin .... und das auch gerne bin ...

    Ich glaube schon, dass sie auch damit provozieren wollen, aber eben mit ihrem Äußeren und nicht mit den Handlungen. Aber das Problem ist doch, dass die wenigsten dann die Betroffenen ansprechen aus Unverständnis, vielleicht auch Angst aufgrund der Vorurteile und auch verständlich, denn wer möchte sich schon mit der Persönlichkeit eines anderen auseinandersetzen, wenn ich ihn nur einmal kurz sehe und dann nie wieder.

    Noch interessanter find ich aber meine Mutter. Erst O Gott O Gott ... dann ellenlange Disskusionen mit dem Enkel und heute "Aufklärungsunterricht" beim Kaffeekränzchen mit anderen Omis und Opis :grins:
     
    Ganz kurz und einfach könnte man sagen, der unpolitische Skinhead steht für Männlichkeit...
    diese männlichkeit drückte sich in der anfangsphase der unpolitischen skins in alkoholexzessen und wilden brutalen schlägereien aus. feindbilder hatten diese unpolitischen skins natürlich auch. es waren die hippies und anfangs auch die punks.

    so harmlos waren/sind die jungs nun auch nicht.
     
    ...

    so harmlos waren/sind die jungs nun auch nicht.

    Ja aber jetzt sind wir doch auch wieder genau an dem Punkt, auf den ich aufmerksam machen wollte ... es werden wieder alle in einen Topf geschmissen ... :(

    Ich will nicht bestreiten, dass dieses bei einigen, vielleicht auch vielen vorkommt, aber doch eben nicht bei allen.

    Dieses Verallgemeinerung ist es die micht stört, denn
    - nicht alle Skin sind rechts
    - nicht alle Skin sind Säufer und Schläger
     
    ich war selbst mal in diesem einen topf und weiß wovon ich schreibe.

    Und wie sind Deine Eltern mit dieser "Entwicklung" umgegangen? Wenn Du alles nachgelesen hast, weißt Du, dass ich die Mutter eines Skins bin, der nicht rechts ist und auch kein Säufer und Schläger. Ich versuche aber mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und bilde mir lieber meine eigene Meinung und verurteile niemanden nur aufgrund seines Äußeren. Und ich hoffe, dass Dir als Skin nicht nur Vorurteile begegnet sind.
     
    es geht mir nicht um deinen sohn, es ging um deinen exkurs in die 60er bzw. 70er jahre und um deinen versuch einer definition der "unpolitischen" skins.
    Und wie sind Deine Eltern mit dieser "Entwicklung" umgegangen?
    da hatte ich schon lange keine eltern mehr.

    p.s. was wir damals als "unpolitische" skins produzieren wollten, waren in erster linie vorurteile :grins:
     
    .....

    p.s. was wir damals als "unpolitische" skins produzieren wollten, waren in erster linie vorurteile :grins:

    Jetzt stellt sich mir die Frage, wie alt bist Du eigentlich?

    Auch wollte ich einigen hier nur mal klar machen, dass eben Skinhead sein, nicht gleichzusetzen ist mit rechts sein. Und das ist doch die bestehende Meinung, die in den Köpfen eines Großteils der Bevölkerung ist.
     
    ich versteh noch immer nicht .. warum ist man dann Skin?

    nur um den Frisör zu sparen und bei der Kleiderauswahl nicht so wählerisch zu sein? (achtung war überspitzt gemein)

    aber wenn sich dein Sohn keiner Gruppe zugehörig fühlt die zu 99% aus nazionalsozialisten besteht .... warum macht er das, warum kleidet er sich so wie die, auch wenn die Erstbewegung mal ganz anders ausgesehen hat?

    geht mich auch nix an ... muß ich sagen, wenn ihr alle mit der Situation zufrieden seid, dann passts eh ..... :pa:

    möchts nur verstehen können ....
     
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