Tomatenzöglinge 2021

Hmm... hier wird gut erklärt, warum weder Milch noch Backpulver gegen Phytophtora Infestans wirken...
Backpulver gegen Krautfäule

Das klingt für mich sehr schlüssig.

Dann lasse ich es wohl gut sein und beuge nächstes Jahr mit Überdachung und Lecithin vor.
Schon seltsam wie man 20 Jahre lang ohne Braunfäule durch den Tomaten-Hobbyanbau kommt... und dann, ganz plötzlich, schlägt sie zu.
 
  • @Supernovae keine Sorge, ich lasse die Pflanzen auf jeden Fall noch leben, aber die Sache scheint wirklich schnell zu gehen.
    Die anderen Pilzerkrankungen (bis auf Grauschimmel) kenne ich ganz gut, die schreiten doch sehr viel langsamer voran.
    Mal abwarten. Falls Phytophtora die korrekte Diagnose ist, sollte die Sache recht schnell eindeutig sein...
     
    Tja, dann reihe ich mich mal ein bei den Braunfäule Opfern..... lag drei Tage mit einem Infekt im Bett und mein LG schickte mir Fotos von den Tomaten, mit der Absicht mich zu erfreuen, weil sie schön angesetzt hatten und dick und prall am Strauch hingen.
    Leider war ich gar nicht erfreut, denn mein Adlerauge entdeckte sofort einige Stellen, bei denen ich fürchtete....habe mich dann heute abholen lassen und bin mit einer Flasche Hexenbräu in den Garten geeilt, nur um festzustellen, dass 24 h nach den Fotos die Schlacht bereits verloren war.
    Habe direkt alle gerodet. :cry: Auch aus Rücksicht auf die Nachbarn die ebenfalls Tomaten haben (gesund bisher).
    Gibt es halt dieses Jahr wieder Tomaten von "Muttern", die stehen unter Dach und sind bisher safe.....
     
  • So nun sitze ich am PC. Ich finde das Foto nicht so eindeutig, tendiere aber zu Grauschimmel auf dem zweiten Foto von @Taxus Baccata . Man sieht es sehr gut, wenn man die Blattrückseite von der Seite aus anschaut.
    Dächer schützen Tomaten auch nur bedingt. Der Regen darf nicht seitlich kommen. Und wenn man dann aber Seitenwände runterlässt, dann steigt die Luftfeuchtigkeit innerhalb. Außerdem war die Luftfeuchtigkeit insgesamt über Tage zu hoch. Grauschimmel entsteht oft in schlecht belüfteten Gewächshäusern -Folientunneln.

    Ich habe gestern an einer Pflanze im Anbau meines Tomatenhause an einer Pflanze ein auffälliges Blatt gesehen. Die Pflanze steht außen. Heute habe ich keine weiteren Blätter gefunden.
    Im Pachtgarten sah es schon anders aus. Der Regen kam aber auch teilweise heftig schräg.
    Die einzige Freiländerin, Vesennij Michuryn, sah da noch ganz prima aus. Aber sie hatte ein auffälliges Blatt.

    Das Originalrezept von Anneliese enthielt neben Backpulver ja auch Rapsöl, Spülmittel als Emulgator und einen Tl. Spiritus.
    Ich habe heute mal geschaut, wo Lecithine so drin sind. Gefunden habe ich vor allem Soja und Raps.
    Ich denke von daher macht das Hexenbräu schon Sinn. Ich fand es nur nicht so toll, dass das doch einen schmierigen Film hinterlässt. Aber gut, wenn man die Pflanzen retten könnte.
    Sinn macht für mich auch Sojadrink. Nur in welcher Konzentration? Ich habe welchen im Keller, der mir nicht sonderlich schmeckt, trinke inzwischen lieber andere Pflanzen- und Nussdrinks. Milch habe ich keine. Müsste ich extra kaufen.
     
  • @Platero, das tut mir sehr leid... was für eine Saison. Erschreckend wie schnell die Braunfäule ihre Opfer vernichtet... ein Glück, dass du dank Muttern trotzdem an frische Gartentomaten kommst. Auch wenn es nicht dasselbe ist.

    @Tubi hast du in den Link oben reingelesen?
    Falls das stimmt, was der User dort erklärt (?) nützt auch das beste Hexengebräu nichts gegen die Braunfäule (und auch kein Lecithin), da der Pilz sich bei sichtbaren Symptomen bereits im Inneren der Pflanze befindet und von innen nach außen agiert.
    Im Gegensatz zu anderen Pilzen, die auf der Blattoberfläche sitzen und demzufolge auch dort bekämpft werden können.
    Oder ist diese Information falsch..?
    Ich kenne mich, mit der Braunfäule, wie gesagt nicht aus und versuche daher gerade, mir ein schlüssiges Bild zu machen.

    Ich bin gespannt wie die Pflanzen morgen aussehen...
     
    @Tubi hast du in den Link oben reingelesen?
    Falls das stimmt, was der User dort erklärt (?) nützt auch das beste Hexengebräu nichts gegen die Braunfäule (und auch kein Lecithin), da der Pilz sich bei sichtbaren Symptomen bereits im Inneren der Pflanze befindet und von innen nach außen agiert.
    Im Gegensatz zu anderen Pilzen, die auf der Blattoberfläche sitzen und demzufolge auch dort bekämpft werden können.
    Oder ist diese Information falsch..?
    Ich kenne mich, mit der Braunfäule, wie gesagt nicht aus und versuche daher gerade, mir ein schlüssiges Bild zu machen.

    Ich bin gespannt wie die Pflanzen morgen aussehen...

    Mhm, dann war es Zufall, dass ich meine Pflanzen mit Hexenbräu retten konnte? Michi schrieb auch irgendwo, dass er schon Mal erlebt hat, das Braunfäule sich nicht weiter ausbreitete, als das Wetter besser wurde.
    Wenn man nur wenige Pflanzen hat, dann kann man schon auch Rettungsnahmen betreiben. Aber bei >100 ist man da auch paar Stunden beschäftigt.
    Der Pilz, den ich im Garten habe, betrübt mich. Aber machen kann ich eh nicht viel. Da habe ich keinen Aufwand, immerhin.
     
    @Platero ich bin total bei dir.
    Vorher
    IMG_20210718_144129.jpg
    Nachher
    IMG_20210718_152329.jpg
    Phytophthora lässt grüßen.

    Aus Gründen des Spornvermeidungsdrucks habe ich alle gezogen.

    Wieder ein Jahr ohne Tomaten...

    Soll ich den Boden austauschen?
     
    Was mich total erstaunt, ist der Unterschied, den winzige Änderungen der Umgebung bewirken.
    Zwischen unserem und dem Garten der Nachbarn liegen etwa 2 Meter (die Gärten grenzen natürlich aneinander, ich meine die Tomatenpflanzstellen).Gleiche Himmelsrichtung, beide keine Überdachung.
    Der einzige Unterschied ist, dass die Nachbarn eine Gartenhütte haben, die das Grundstück von der Westseite abschliesst. Dort stehen deren Tomaten. Bei uns steht da keine Hütte, der Ausblick geht aufs offene Feld. Der Wind kann ungehindert rein und der Regen ebenso......
     
  • Was mich total erstaunt, ist der Unterschied, den winzige Änderungen der Umgebung bewirken.
    Zwischen unserem und dem Garten der Nachbarn liegen etwa 2 Meter (die Gärten grenzen natürlich aneinander, ich meine die Tomatenpflanzstellen).Gleiche Himmelsrichtung, beide keine Überdachung.
    Der einzige Unterschied ist, dass die Nachbarn eine Gartenhütte haben, die das Grundstück von der Westseite abschliesst. Dort stehen deren Tomaten. Bei uns steht da keine Hütte, der Ausblick geht aufs offene Feld. Der Wind kann ungehindert rein und der Regen ebenso......
    Das ist nur eine Frage der Zeit, dass es die Nachbarn auch erwischt.
     
  • Ich wünsche es ihnen nicht, die beiden sind total nett und ein gerade erst eingezogenes junges Paar im "Juhuu, wir haben einen eigenen Garten"-Fieber.
     
    Moin, also mein Acker lebt noch.
    Ich habe gerade einen Kontrollgang gemacht und nur eine kleine betroffene Stelle gefunden, denke die war gestern Abend schon da.

    Ich bin immer noch nicht überzeugt davon, dass es keine Braunfäule ist, denn ich habe die betroffenen Stellen ja ganz extrem früh gesichtet.
    Ohne die Beiträge hier im Forum hätte ich gar nicht so genau hingesehen, in der Masse an gesunden Blättern gingen die winzigen Stellen völlig unter.

    Die 24-48 Stunden Überlebenszeit laufen doch wahrscheinlich erst ab dem Auftreten deutlich sichtbaren Befalls..?
     
    Ich wünsche es ihnen nicht, die beiden sind total nett und ein gerade erst eingezogenes junges Paar im "Juhuu, wir haben einen eigenen Garten"-Fieber.
    Platero, ich drücke euren netten Nachbarn die Daumen. Wenn ich an meine erste Tomatensaison vor 20 Jahren zurückdenke... da wäre ein Braunfäule-Befall schon ein sehr herber Tiefschlag gewesen.

    Interessant - unser Garten liegt genau wie eurer mit offener Westseite zum Feld. Mein Tomatenacker hat nur ein wenig Schutz durch eine Rotbuchenhecke. Ist schon eine raue Lage für Tomaten...
     
    Was mich immer noch interessieren würde... stimmt denn nun die Info, dass die Phytophtora die Pflanze von innen heraus zerstört und deshalb einzig und allein ein chemisches Fungizid dagegen wirken kann?
    @Tubi @Sunfreak @Supernovae etc..?

    Es wird ja viel von Dächern gesprochen - aber die Feuchtigkeit alleine scheint es auch nicht zu sein, höchstens was den Befallsdruck selbst betrifft.
    Irgendwie muss der Erreger ja vorhanden sein und über die Wurzeln in die Pflanze gehen.

    Bei uns ist es tatsächlich so, dass wir im vergangenen Jahr Erde im Garten aufschütten ließen, weil eine Stelle etwas tiefer lag. Dort stehen jetzt die Ackertomaten.
    Es war Ackerboden. Zwar ist mehr als unwahrscheinlich, dass Kartoffeln darin angebaut wurden, doch ich weiß es nicht.

    Alle Pflanzen, die ebenfalls ohne Überdachung aber in anderer Erde stehen zeigen (noch) keinerlei Krankheitsanzeichen.

    Mir geht es einfach nur darum, dass ich die Hintergründe und Mechanismen dieser Erkrankung gerne besser verstehen würde.

    Denn - wofür z.B. ein Dach oder GWH bauen, wenn es das letzten Endes auch nicht "wirklich bringt" (?) und einzig und allein eine chemische Spritzung zum gewünschten Erfolg führt..?
     
    Die Übertragung erfolgt über feuchte Pflanzenteile. Die Sporen sind auch in der Luft. Pflanzen absolut trocken zu halten ist allerdings schwierig bis unmöglich
     
    Es ist die Braunfäule. Schreitet schnell voran.
    20210719_121601.jpg 20210719_121551.jpg 20210719_121549.jpg

    Für nächstes Jahr werde ich mir wegen eines richtigen Fungizids Gedanken machen. Möchte mich da vorab noch etwas näher informieren.

    Ich kann jedenfalls mit Gewissheit sagen, dass Milch als wirksames Mittel gegen diese Art von Erkrankung reine Einbildung ist. An Backpulver glaube ich aufgrund dessen was ich gelesen habe auch nicht.
    (Gegen Mehltau hilft die Milch und vielleicht auch Backpulver, aber das ist auch eine ganz andere Erkrankung.)
     
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