Tomatenzöglinge 2017

  • Ersteller Ersteller Tubirubi
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Ich hab heute bei Eifelflor tatsächlich ein paar historische Tomaten gefunden und direkt welche mitgenommen. Blue Beauty (von meinen eigenen leben nur noch zwei, ausserdem will ich vergleichen), Blueberry, Antho gelb und Black Krim.
Ein paar Nachzügler hab ich auch noch, da tatsächlich unter anderem ein paar Streifenzifel eingegangen sind. Mal sehen, ob das noch was wird.
Die Großen stehen den ganzen Tag draußen in der Kellertreppe. Da haben sie etwa zwei Stunden Schatten, dann drei Stunden Sonne und dann wieder Schatten. Die machen sich super.
Aber kommenden Mitwoch fange ich mit auspflanzen an.
 
  • Hallo!

    Ich weiß, ich bin für diese Saison schon reichlich spät, aber ich möchte zumindest mal das Anzüchten üben, wenn auch nur für nächstes Jahr.

    Ich beschreibe euch mal, wie ich das angehen würde, vielleicht könnt ihr mir sagen, ob das so richtig ist oder man noch etwas ergänzen kann!

    1. Ich brauche ein Behältnis für die Samen (was nehme ich da am besten?)
    2. Ich fülle das Behältnis mit Erde und gebe 1 Samen (oder mehrere?) in die Erde, bisschen zudecken, da Dunkelkeimer
    3. Angießen
    4. Klarsichtfolie über das Behältnis?
    5. Ich habe keine Fensterbank, aber auf den Boden vor die helle Balkontür sollte ja auch funktionieren.
    6. Wenn die Erde trocken ist, Folie ab, gießen und Folie wieder drauf?
    7. Wie groß sollte die Pflanze denn sein, bevor ich sie ins Freiland umsiedeln kann?

    Ach Leute... ich bin so unwissend :D
     
    Methoden über die Anzucht gibt es wie Sand im Meer... Und im Prinzip hat jeder einzelne User hier seine eigene Herangehensweise... :)

    Behältnis? Dazu eignet sich vieles... Im Prinzip kannst Dir auch überlegen: Was hab ich daheim - was könnt ich dafür verwenden?

    Ich z.B. trinke Schnaps nur aus der Teetasse. Weswegen ich Schnapsbecher für die Aussaat über habe... :rolleyes:

    Kleine Kaktus-Töpfchen mit 4-5 cm ... auch 'ne Möglichkeit.

    Oder so niedrige Plastik-Schalen/Becher von Feinkost-Läden...

    Oder Becher von Fruchtzwerge...

    Oder was gibts noch?

    Du kannst mehrere Samen ins Töpfchen säen. Oder auch nur 1 Korn. Je nach dem wie viel Aufwand du Dir machen willst. Sprich wie viel Lust du hast Töpfchen mit Erde zu füllen. Hier kommts aber auf die Taktik drauf an:

    Ich z.B. lasse die Tomaten ohne Licht auf der Heizmatte keimen. Aber sobald die Keimblätter da sind, benötigen sie ja Licht. Dann ziehen sie um an einen hellen und kühleren Standort. In so 'ner Taktik könntest, bei 1 Korn pro Topf, schön differenzieren: Die ungekeimten Töpfe bleiben auf der Heizmatte, um optimale Keimtemperatur zu erhalten. Und die gekeimten kommen ans Licht bei kühlerem Standort, um gesund zu wachsen.

    Dann: Klarsichtfolie. Ich verwende keine. Die Erde ist ja fähig wie ein Schwamm Wasser zu speichern. Und dieses Wasser kann sich das Samenkorn dann zur Keimung erschließen. Meiner Meinung fördert so 'ne Folie nur die Schimmelbildung und somit auch die Gefahr, dass das Samenkorn wegen zu feuchter Erde verfault anstatt zu keimen.

    Boden vor Balkontür: Während der Keimung ist lediglich die Temperatur entscheident. Licht spielt keine Rolle. Licht schadet nicht. Aber es brauchts auch nicht. Ich will damit sagen: Während der Keimung würde ich gucken, dass du einen Standort findest, der den Samen gefällt aus sicht der Temperatur.

    Nach der Keimung sieht es anders aus: Hier gilt möglichst viel Licht. Und ggf. nicht zu warmer Standort.

    Grüßle, Michi
     
  • Vielen Dank, Michi!

    Also überdeckst du die Becher mit überhaupt nichts? Das ist ja am Praktischsten.

    Und wann könnte ich sie dann erstmals nach draußen pflanzen? Gibt es eine Mindestgröße?
     
  • Sie können sofort nach draußen, aber es sollte dazu warm genug sein (unter 10° C würde ich nicht gehen) optimal sind so 15-25 °C. Pralle Sonne mögen sie aber nicht über längere Zeit.
    Schau, ich habe meine in diesem Jahr draußen auf dem Balkon in der Reha angezogen (sie waren zur Nacht drin, wenn es sehr kalt wurde).

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  • "Draußen pflanzen" heißt für mich in den Garten pflanzen. Damit solltest du definitiv warten, bis die Eisheiligen rum sind.

    Dennoch, wie Tubi schreibt: Rausstellen kannst du sie natürlich auch vorher, so wie das Wetter es hergibt.

    Beispielsweise war es dieses Jahr so: Keimen hab ich sie lassen auf der Heizmatte, ohne Licht. Dann hab die Keimlinge direkt rausgestellt. Das Wetter hat gepasst. Den April hatte ich sie dann im Haus unter Kunstlicht. War kein Wachswetter. Seit heute hab ich sie wieder draußen.

    Und nächstes Jahr läufts wieder bissl anders, weil das Frühjahr-Wetter dann wieder anders ist. Aber grundsätzlich kann man selbst Keimlinge rausstellen...

    In einem Jahr war das Wetter z.B. so toll im Frühjahr, dass ich sie vom Keimlingsalter bis zu den Eisheiligen draußen groß ziehen konnte. Dennoch Töpfe sind aber wichtig, damit man sie reinschleppen kann. Fest in den Garten dürfen sie erst, wenn keine Gefahr von Nachtfrösten mehr gegeben ist.

    Grüßle, Michi
     
    Ach ja, habe über sehen, dass Du sie raus"pflanzen" wolltest... Das natürlich erst, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Sonst sind sie hin.
     
    Ach, super! Eure Erklärungen helfen mir total.

    Ich habe schon eine Tomaten Jungpflanze (aus dem Gartencenter). Die ist heute in einen großen Kübel gewandert und ist jetzt auf dem Balkon. Sollte ich sie nachts lieber nochmal reinnehmen oder sind die Temperaturen gerade okay? (So um 7° rum hier in Düsseldorf, wenn das stimmt)

    Ich bin gerade dazu geneigt, sie mit reinzunehmen.
     
    Meine bleiben draußen trotz Frostwarnung. Der wird aber nicht bei meinen Tomaten stattfinden.

    Hauswand und innerörts isses wärmer.

    Grüßle, Michi
     
  • Mir wäre es zu riskant, ich würde sie reinholen.
    (Da bekommst du im Laufe der Zeit dann auch ein Gefühl für, was für dich am besten passt.)
     
    Ich hab noch so ein paar alte Plastikbecher, wo ursprünglich andere Pflanzen drin waren (vom Gartencenter). Die habe ich jetzt mit Erde gefüllt (hatte leider keine Anzuchterde, also normale Blumenerde) und in ein 1cm tiefes Loch jeweils 2-3 Samen.

    Die stehen jetzt auf dem Fußboden (habe Heizung), vor der Sonne geschützt, bis sie keimen.

    Das "Problem" wird halt evtl. sein, dass ich eine Einzimmerwohnung mit Südfenster habe. Tagsüber, wenn jetzt die Sonne scheint, wird es hier knalle hell und warm. Ich hoffe halt sehr, dass es den Baby-Tomis dann nicht zu heiß wird. Bringt es eigentlich was, das Fenster zu öffnen und ein bisschen Zug reinzulassen, während die am Fenster stehen? Oder ist das eher kontraproduktiv? Natürlich nur, wenn es nicht windet.

    Ich zeige euch mal meine Fensterfront. Ich hätte halt überlegt, sie dann einfach vors Fenster zu stellen... aber da wirds knallewarm, aber Sonne brauchen sie ja auch...
     

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    guter Tipp für tolle Töpfe ist auch Friedhof.

    wenn ich meine eltern und oma mal besuche und sehe passendes, nehme ich es mit.

    gut für die umwelt und portemonnaie.

    akkurates auswaschen, heiss mit spüli ist angesagt wegen viren und bakterien.
     
    Seit 8.00 Uhr stehen sie wieder in den Frühbeetkästen auf dem Terrassentisch. Mal sehen, ob ich es heute wage die Kleinen draußen übernachten zu lassen. :orr:
     
    Krokodil: Passt. Lüften würde ich nicht über die Töpfe, das könnte die Temperatur ändern. Raus erst, wenn was kommt und es warm genug und nicht zu windig ist. (Erst in den Schatten, sonst Sonnenbrand!) Hinter der Fensterscheibe dann etwas vom Fenster wegrücken, wenn es brät. Und jetzt einfach gleichmäßig feucht halten, jedoch nicht ertränken, die Samen dürfen nicht austrocknen. Und ein bisschen Geduld mitbringen.
     
    Wie Michi so schön schreibt:

    Methoden über die Anzucht gibt es wie Sand im Meer... Und im Prinzip hat jeder einzelne User hier seine eigene Herangehensweise... :)

    Und genau deshalb schildere ich mal meine Variante. Aus der Bandbreite kannst du vielleicht sehen, was alles funktioniert und dass man gar nicht so viel falsch machen kann. ;)

    1. Ich brauche ein Behältnis für die Samen (was nehme ich da am besten?)

    Ich bin ein ungedulgiger Mensch, was das Keimen angeht. Deshalb will ich wenigstens sehen können, ob sich da etwas tut oder nicht. Deshalb packe ich die Samen auf zusammengefaltetes tropfnasses Küchenpapier auf einen Plastiklöffel, alles zusammen in einen Gefrierbeutel, der mit einem Gummiband fest um den Löffelstiel zugemacht wird. Auf den Löffel habe ich mit Edding den Namen der Tomate geschrieben. Das Ganze kommt auf meine Fensterbank, weil dort die Heizung drunter alles schön warm werden lässt.

    Vorsicht: Nicht zu warm, die Tomaten möchten nicht gekocht werden. rund um 25°C sind gut.

    Durch die Tüte kann ich dann sehen, ob ein Same keimt. Nachgießen muss man nicht, die eingeschlossene Feuchtigkeit reicht.

    Ist ein Sämling so weit draußen, dass man die grünen Keimblättchen erahnen kann, dann zieht er um.

    Ich packe ihn vorsichtig in Blumenerde (Tomaten sind Starkzehrer, da braucht man keine Anzuchterde), jeweils ein Pflänzchen in ein Kunststoffschnapspinnchen mit Loch unten und zwar so, dass die kleinen Keimblättchen rausschauen.

    Falls noch die Samenhülle über den Blättchen hängt ist jetzt der Zeitpunkt, wo sie vorsichtig abgestreift wird. Sie ist ja gerade perfekt eingeweicht und flutscht wunderbar runter.

    Der Namenslöffel wandert natürlich bis in den Endtopf immer mit - wie will ich sonst die Pflanzen noch zuordnen können?

    2. Ich fülle das Behältnis mit Erde und gebe 1 Samen (oder mehrere?) in die Erde, bisschen zudecken, da Dunkelkeimer

    Bei mir kommt immer nur ein Pflänzchen in ein Gefäß, so spare ich mir das Pikieren. Tomaten keimen im Hellen oder im Dunklen, das ist ihnen egal.


    Ja klar.

    4. Klarsichtfolie über das Behältnis?

    Nö, wofür?

    5. Ich habe keine Fensterbank, aber auf den Boden vor die helle Balkontür sollte ja auch funktionieren.

    Sobald die Pflänzchen draußen sind, möchten sie Licht haben. Stell also eine Kiste/Bücherstapel oder sonst etwas drunter, damit sie nicht in dem Schatten des Türrahmens stehen.
    Wenn du ohne Kunstlicht anziehst, dann würde ich nicht vor Anfang März starten.

    Meine Wohnung ist dunkel, deshalb landen die kleinen Pflänzchen unter der Pflanzlampe.

    6. Wenn die Erde trocken ist, Folie ab, gießen und Folie wieder drauf?

    siehe Punkt 4., was die Folie angeht.
    Beim Gießen denke immer dran, dass Tomaten keine Sumpfpflanzen sind. Sie nehmen dir mal etwas trocken fallen weniger übel, als wenn sie dauerhaft zu nass stehen.

    7. Wie groß sollte die Pflanze denn sein, bevor ich sie ins Freiland umsiedeln kann?

    Ich pflanze meine Tomaten immer dann in die nächste Topfgröße um, wenn der alte Topf durchwurzelt ist oder die Tomate mit heller werdenden Blättern nach neuen Nährstoffen schreit. Dazu habe ich inzwischen diverse Größen von den schwarzen Plastik-Pflanztöpfen gesammelt.

    Wenn das Wetter mitspielt, dann stehen die Tomaten draußen. Ich beginne mit der Sonnengewöhnung an einem trüben Tag, oder ich stell die Pflanzen in den Schatten der Balkonbrüstung. Sind sie an Sonnenlicht gewöhnt, kommen sie nur wieder rein, wenn die Temperaturen unter 10°C, gemessen auf meinem geschützen Balkon, zu fallen drohen.

    In die Endtöpfe auf dem Balkon wandern die Tomaten erst nach den Eisheilgen Mitte Mai, wenn ich sicher sein kann, dass die Nachttemperaturen nicht mehr zu tief fallen. Die großen 20lTöpfe kann und will ich nämlich nicht in mein Wohnzimmer schleppen.
    Es ist also keine Frage, wie groß die Tomate ist, sondern ob dauerhaft die Bedingungen passen.
     
    Däumling: Tomaten und wohl auch Chilis keimen sowohl mit als auch ohne Licht. Wichtig ist einzig warm und feucht. Wenn sie sich durch Erde durchkämpfen müssen, verlieren sie jedoch leichter ihre Samenhülle.
     
    Ich möchte doch auch noch an diesem Ort unserem Michi zum Forengeburtstag gratulieren. 10 Jahre hältst du es jetzt schon mit uns aus, das ist wirklich eine Leistung und ich bin froh, dass wir dich hier haben.

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    Liebe Grüße, Pyromella
     
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