Platzen der Früchte oder Hartschaligkeit: Ab Ende Juli, wenn die Tage wieder kürzer werden, ist vornehmlich mit Platzern an Tomaten zu rechnen. Insbesondere kühle Temperaturen verbunden mit einer hohen Luftfeuchte nach einer Schönwetterperiode können größere Ausfälle verursachen. Dies gilt auch für Freilandkulturen, die nach längerer Trockenperiode einen heftigen Gewitterregen bekommen. Ebenso, wenn der Hauptteil des Triebs kühl ist, die Bodentemperatur aber deutlich über der Lufttemperatur. Dies kommt bei abnehmender Tageslänge sehr oft vor. Dabei ist der Trieb weniger aktiv als die Wurzel. Tomaten platzen, wenn die Wurzel mehr Wasser aufnimmt als das Blattwerk verdunsten kann. Besonders Cocktailtomaten sowie stark besonnte, freihängende Früchte mit einer dünnen Haut sowie Sorten, die eher Früchte mit dünner Fruchthaut bilden sind gefährdet. Ein zu starkes Blattpflücken oder zu spätes Stutzen des Haupttriebes begünstigt das Platzen. Die Schäden lassen sich durch rechtzeitiges Stutzen ca. 5-6 W vor Ernteende im Sommer und Reduzieren des Blattpflückens mindern. Wird der oberste Geiztriebes belassen wirkt sich das ebenfalls günstig aus. In Zeiten mit niedrigen Temperaturen sollte die Bewässerung reduziert und der EC der Nährlösung etwas angehoben werden. Dies bremst die Wasseraufnahme der Wurzeln. Eine ausreichende Lüftung und eine zusätzliche Heizung stimulieret die Verdunstung über das Blatt. Tropfbewässerung mit möglichst kurzen Gießvorgängen und Gießabständen bei Steuerung mit Hilfe von Tensiometer oder Solintegrator vermeidet die Bildung von hartschaligen Früchten. Sie platzen dann im vollreifen (rotreifen) Zustand bei plötzlichen Wassergaben nicht so leicht auf. Auch beim Pflücken der Früchte sehr früh am Morgen wenn Pflanze und Frucht sehr turgeszent sind kann die Frucht beim Fallenlassen aufreißen. Dabei entstehen vom Blütenkehlch her radial Risse, die oft schnell mit Bakterien und Pilzen befallen werden und rasch verrotten beginnen. Ganz anders können Microrisse und etwas größere Risse, die halbkreisförmig angeordnet sind während des Fruchtwachstums wieder verwachsen und zu "verkorkten" Rissen führen. Dies führt lediglich zu verminderter optischer Qualität und weniger glänzenden Früchten. Ebenfalls fördernd sind zu hohe CO2-Werte bei der CO2-Düngung, was auch zu einem zu schnellen Fruchtwachstum führt, wenn viel Assimilate in kurzer Zeit eingelagert werden.