(teilw.) Selbstversorgung wegen 'giftiger' Lebensmittel

Oder meinst du alle sollten studieren und Akademiker werden, oder sonst
eine höhere Laufbahn einnehmen?


Hallo Feli ,

nein, das meinte ich nicht.
Ich hatte mich bei meiner Äußerung ausschließlich auf die Aussage von Stupsi bezogen, dass ich mit wenig Geld gezwungen sei, beim Discounter einzukaufen - was grundsätzlich ja auch stimmt - und damit in Kauf nehmen müsse, "verseucht" zu werden. Und diesem "verseucht" kann ich so nicht zustimmen. Ich mag diese Katastrophensichtweise nicht, wo jedes Gemüse vor Pestiziden nur so leuchtet. Dass mit Pestiziden gearbeitet wird, ist keine Frage, aber ich muss auch nicht so tun, als ob ich von Discounter-Gemüse sterbenskrank werde. Das Fleisch wiederum, da gehe ich mit euch d'accord, sollte man tatsächlich nicht beim Discounter kaufen. Und zwar zum einen, weil ich nicht wissen kann, wie elend die Tiere bei den Zulieferern behandelt wurden, und zum anderen, weil ich nicht wissen möchte, wie das Schlachtfleisch dann noch weiterbehandelt wurde.

Neben Stupsis Beitrag hatte mich die Aussage von Marianne getriggert, dass sich nur gut verdienende Menschen gesundes Essen leisten können, alle anderen würden sklavenmäßig ausgebeutet. Spätestens hier kamen wir vom Essen zum Einkommen. So eine pauschale Aussage stört mich dann, weil ich zu viele Menschen kenne, die ihr Leben ganz alleine, ohne fremde Hilfe geschrottet haben und nun nix besseres zu tun haben, als auf "die Besserverdienenden" oder auf "die Politiker" oder auf "den Staat" zu schimpfen.

Zu diesen Menschen gehört zum Beispiel mein Schwager, der mir allen Ernstes erzählt, er könne nur Fertigfutter vom Li.. kaufen, weil er ja so wenig verdiene. Hallo? Was hat denn das Wissen um gesunde Ernährung mit dem niedrigen Einkommen zu tun? Nüscht. Aber wenn ich nicht kochen kann, wenn ich nicht weiß, wie ich 4 Leute satt kriege, wenn ich Reste von den Mahlzeiten ohne Sinn und Verstand wegwerfe, weil ich eben nicht weiß, was ich daraus noch zaubern kann (an dieser Stelle ein Kompliment an den "Resteverwertungsthread"!), na Mensch naa, dann muss ich natürlich 4 Fertigpizzen kaufen und danach darüber schimpfen, dass das nicht wirklich schmeckt und darüber hinaus auch noch ungesund ist.

Weißt du, Feli, ich gebe ja zu, dass ich mit meinen Beiträgen vielleicht ein paar weitere Überlegungen eingeworfen habe, die das eigentliche Thema noch ausweiten. Aber mir einfach vorzuwerfen, ich hätte das Thema nicht begriffen, oder ich würde am Thema vorbeilabern, kränkt mich allen Ernstes. Denn dass wir uns hier überhaupt Gedanken darüber machen, ob eine Selbstversorgung die gesunde Alternative zum Supermarkt sein kann, beruht doch auf der Tatsache, dass Supermarkt alleine offensichtlich nicht so das Wahre ist.

Die Frage nach gesundem Essen kann jedenfalls meiner Meinung nach nicht beantwortet werden, ohne sich Gedanken um den Boden, das Grundwasser, die Pflanzen und Tiere sowie "Lebensmittelerzeugung" im Allgemeinen und im Besonderen zu machen. Deshalb bin ich ja förmlich perplex, dass ich noch nicht filetiert wurde, weil ich gewagt habe, das Pharisäertum in der Öko-Bewegung anzuprangern, Stichwort Öko-Strom. Auch ein Aspekt, der zugegebenermaßen wenig mit Schrebergartenromantik und Öko-Folklore zu tun hat. Mea culpa.

Ich habe nicht das leiseste Interesse, mich hier mit irgendjemandem zu zanken oder gar "raushängen" zu lassen, dass ich nunmal Akademikerin bin. Aber ich mag auch nicht kuschen, bloß weil jemand meinen Gedanken nicht folgen kann oder mag. Ich dachte, Diskussionen leben davon, dass unterschiedliche Menschen ihre Sichtweisen einbringen. Und dann muss ich auch mal hinnehmen, dass jemand was sagt, was a) eventuell schon einmal geschrieben wurde oder b) mir nicht so recht in den Kram passt. Wenn das also so daneben ist, was ich geschrieben habe, dann wäre ein gnädiges Ignorieren für mich auch ok gewesen. Denn merke: Da, wo jeder das Recht hat, seine Meinung zu sagen, hat auch jeder das Recht, wegzuhören.

Liebe Feli, sorry für den vielen Text, und bitte fühle dich nicht angegriffen von mir!
Ganz im Gegenteil - ich hab' deinen Beitrag einfach zum Anlass genommen, meine Gedanken beim Schreiben der Beiträge allen Usern, die das hier lesen, zu erklären. Vielleicht war das jetzt auch schon wieder zu viel, dann weiß ich auch nicht weiter...


Liebe Grüße
Emmi
 
  • Liebe Feli, sorry für den vielen Text, und bitte fühle dich nicht angegriffen von mir!
    Ganz im Gegenteil - ich hab' deinen Beitrag einfach zum Anlass genommen, meine Gedanken beim Schreiben der Beiträge allen Usern, die das hier lesen, zu erklären. Vielleicht war das jetzt auch schon wieder zu viel, dann weiß ich auch nicht weiter...


    Liebe Grüße
    Emmi


    Nein ich fühl mich nicht angegriffen, keine Sorge.

    Als ich aber deine Aussage über die Staplerfahrer so gelesen habe,
    kamen mir eben diese Gedanken.

    In manchem kann ich dir nur zustimmen, aber wie es eben so im Leben ist,
    in manchem auch nicht.
    :D


    Sorry wenn ich jetzt nur kurz Antworte, hab einfach heute nicht mehr
    den Kopf um zu diesem Thema ausführlicher zu schreiben.


    LG Feli
     
    Neben Stupsis Beitrag hatte mich die Aussage von Marianne getriggert, dass sich nur gut verdienende Menschen gesundes Essen leisten können, alle anderen würden sklavenmäßig ausgebeutet. Spätestens hier kamen wir vom Essen zum Einkommen. So eine pauschale Aussage stört mich dann, weil ich zu viele Menschen kenne, die ihr Leben ganz alleine, ohne fremde Hilfe geschrottet haben und nun nix besseres zu tun haben, als auf "die Besserverdienenden" oder auf "die Politiker" oder auf "den Staat" zu schimpfen.
    Emmi, ich habe nirgendwo geschrieben das sich "nur" Besserverdienende gesundes Essen leisten können, aber es ist nun mal eine Tatsache das ein Großteil der Bevölkerung unter der Mindestlohngrenze arbeiten muß. Allein die Tatsache das sie das tun spricht dafür das sie sehr wohl ihr Leben in die Hand nehmen, das sie keine Schmarotzer sind. Welche Umstände dazu geführt haben das sie keinen "anständigen" Beruf erlernen konnten bzw. warum sie in diesem nicht mehr arbeiten können, kannst du doch garnicht wissen. Die Chancengleichheit ist ein Ammenmärchen, es haben eben nicht alle Kinder die Möglichkeit alle guten Schulangebote zu nutzen. Allein die Tatsache das du solche Leute kennst die ihr Leben selbst geschrottet haben kann doch nicht dazu führen das man alle Geringverdiener in einem Topf schmeißt. Übrigends... Friseur/in ist ein Lernberuf... schau dir da mal die Gehälter an... wenn man nicht gerade bei Udo Walz arbeitet. Und wenn ich in meinem Post schreibe das es Menschen gibt die soviel Geld verdienen das sie und ihre Kindeskinder das im Leben nicht ausgeben können, dann meine ich mit Sicherheit nicht die "normalen" Besserverdiener, sondern jene die Millionen von Euro pro Jahr verdienen. Das sind Gelder die 3 Generationen nicht ausgeben können.
    Gruß
    Marianne
     
  • Hallo Feli ,

    nein, das meinte ich nicht.
    Ich hatte mich bei meiner Äußerung ausschließlich auf die Aussage von Stupsi bezogen, dass ich mit wenig Geld gezwungen sei, beim Discounter einzukaufen - was grundsätzlich ja auch stimmt - und damit in Kauf nehmen müsse, "verseucht" zu werden. Und diesem "verseucht" kann ich so nicht zustimmen. Ich mag diese Katastrophensichtweise nicht, wo jedes Gemüse vor Pestiziden nur so leuchtet. Dass mit Pestiziden gearbeitet wird, ist keine Frage, aber ich muss auch nicht so tun, als ob ich von Discounter-Gemüse sterbenskrank werde.
    Liebe Grüße
    Emmi

    Emmi das habe ich sooo nie geschrieben, du übertreibst jetzt aber total!
    Gehen wir mal vom Einkommen weg und sagen ich kann mich finanziell normal ernähren dann KANN ich im Supermarkt z.B Paprika kaufen und essen ODER (wo wir hier jetzt von reden) ich KANN mir auch sagen nee die möchte ich nicht essen da bestimmt mit Chemie behandelt oder mir im Bioladen zu teuer, ich kauf mir nen Tütchen Saatgut und zieh mir meine eigenen Pflanzen, da weiß ich sie sind wirklich ungespritzt.
    Habe nie gesagt man stirbt sofort davon aber das es auf Dauer ungesund ist Pestizide, Chemie u.a. zu sich zu nehmen ist ja wohl bekannt.

    Wenn du persönlich sagst nö kein Bock mir die Arbeit zu machen, ich kauf weiter Paprika ein ist doch OK aber gesteh doch auch einem anderen zu der sagt ich hab Spaß an Gartenarbeit und zieh sie mir selber, da ich dann weiß was ich auf dem Teller habe.

    P.S.Übrigens gibt es studierte Architekten u.a. die auch mal arbeitslos werden weil Firmen insolvent gehen, das KANN jedem passieren.
    Zu sagen alle die wenig Geld haben sind faul oder ungebildet, mit der Aussage wäre ich ein bisschen vorsichtig.....!
     
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