Ui - da gehen die Wogen ja hoch. Ich kann ja verstehen, wenn jemand aus Prinzip kein Gift auf seine Pflanzen sprüht, aber muss man deshalb gleich andere missionieren?
Was Wirksamkeit und Pflanzenverträglichkeit anbelangt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass andere Mittel besser sind als Hexenbräu. Ich habe 2012 z.B. Azoxystrobin als Fungizid getestet und war sehr zufrieden. Dieses Mittel hat einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum und man muss nur einmal spritzen, weil es lang und vorbeugend wirkt.
Man sollte nicht vergessen, dass so ein Acker auch mehr Aufwand als der Hausgarten bedeutet. Da macht es einen Unterschied, ob man einmal ein Mittel mit Langzeitwirkung ausbringt oder jeden Tag Hexenbräu sprüht.
Ich habe den Eindruck, dass Michi die Chemiekeule nur deshalb einsetzt, weil sein Projekt andernfalls scheitern würde. Nachdem Pestizide nicht gerade billig sind, wird er die Mittel nicht einfach zum Spaß einsetzt.
Im Endeffekt muss jeder entscheiden, was seine Prioritäten sind. Es gibt da schließlich einige "strittige Fragen" unter den Tomatenfans, z.B.
- Hightec-Hybridsorten oder doch lieber die guten alten erhaltungswürdigen samenfesten Sorten,
- mineralischen Flüssigdünger oder besser selbstgemachte Pflanzenjauchen,
- aufgekalkte Torf-Erde aus dem Baumarkt (z.B. die beliebte Compo-Blumenrde ist reiner Torf mit Kalk und Dünger) oder doch "nachwachsende" Substrate und Kompost
- Pestizide aus dem Baumarkt ja/nein
- "Bio"-Fungizide auf Kupfer-Basis (sind angeblich schädlicher als die gewöhnlichen Fungizide)
- Selbstgemachter Nikotinsud als Insektizid (ist auch für Mensch und Biene hochgiftig)
- ...
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzten. Bei allen Themen gibt es Meinungen, Überzeugungen. Teils rational begründet, teilweise eher religiöser Natur.
Ich z.B. werde innerlich ganz unrund, wenn jemand alles nach dem Mondkalender pflanzt, weil ich das für schwachsinnig finde. Aber ich will ja nicht für Unfrieden sorgen

Entscheiden muss jeder selbst ...