Sunfreak's Tagebuch 2013

Ich habe die ganze Zeit schon mitgelesen und kann Sunfreak ein bisschen verstehen. Er hat so viel auf sich genommen um das Projekt realisieren zu können und steht nun da und sieht das es beinahe nichts wird. Er musste auch mal seinen Frust und die Enttäuschung loswerden. Da er bisher auch immer strikt gegen Chemie war, glaube ich auch das er es sorgsam handhaben wird.
Wobei ich es nicht so gut finde schon präventiv zu spritzen, sondern lieber genauestens beobachten und dann schnell handeln.
 
  • Naja ich finde die Frage ist doch was ist das jeweilige Ergebnis und was möchte man für seine Prinzipien riskieren. Zudem hängt das ja noch von der Frustrationstoleranz ab, die ist ja auch von Person zu Person unterschiedlich. Aber warten wir doch ab, vielleicht war das ja auch nur temporärer Frust. ;)
     
  • Ui - da gehen die Wogen ja hoch. Ich kann ja verstehen, wenn jemand aus Prinzip kein Gift auf seine Pflanzen sprüht, aber muss man deshalb gleich andere missionieren?

    Was Wirksamkeit und Pflanzenverträglichkeit anbelangt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass andere Mittel besser sind als Hexenbräu. Ich habe 2012 z.B. Azoxystrobin als Fungizid getestet und war sehr zufrieden. Dieses Mittel hat einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum und man muss nur einmal spritzen, weil es lang und vorbeugend wirkt.

    Man sollte nicht vergessen, dass so ein Acker auch mehr Aufwand als der Hausgarten bedeutet. Da macht es einen Unterschied, ob man einmal ein Mittel mit Langzeitwirkung ausbringt oder jeden Tag Hexenbräu sprüht.

    Ich habe den Eindruck, dass Michi die Chemiekeule nur deshalb einsetzt, weil sein Projekt andernfalls scheitern würde. Nachdem Pestizide nicht gerade billig sind, wird er die Mittel nicht einfach zum Spaß einsetzt.

    Im Endeffekt muss jeder entscheiden, was seine Prioritäten sind. Es gibt da schließlich einige "strittige Fragen" unter den Tomatenfans, z.B.

    • Hightec-Hybridsorten oder doch lieber die guten alten erhaltungswürdigen samenfesten Sorten,
    • mineralischen Flüssigdünger oder besser selbstgemachte Pflanzenjauchen,
    • aufgekalkte Torf-Erde aus dem Baumarkt (z.B. die beliebte Compo-Blumenrde ist reiner Torf mit Kalk und Dünger) oder doch "nachwachsende" Substrate und Kompost
    • Pestizide aus dem Baumarkt ja/nein
    • "Bio"-Fungizide auf Kupfer-Basis (sind angeblich schädlicher als die gewöhnlichen Fungizide)
    • Selbstgemachter Nikotinsud als Insektizid (ist auch für Mensch und Biene hochgiftig)
    • ...
    Die Liste lässt sich beliebig fortsetzten. Bei allen Themen gibt es Meinungen, Überzeugungen. Teils rational begründet, teilweise eher religiöser Natur.
    Ich z.B. werde innerlich ganz unrund, wenn jemand alles nach dem Mondkalender pflanzt, weil ich das für schwachsinnig finde. Aber ich will ja nicht für Unfrieden sorgen ;)
    Entscheiden muss jeder selbst ...
     
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  • Danke eLukas!

    Es ist wohl mit dem Spritzen wie mit den Vegetariern, die einen ziehen ihr Ding durch, sind mit sich selbst im Reinen und lassen den Rest der Welt zufrieden. Andere hingegen springen jeden an, der gerade seine Bratwurst isst und meinen, dass dadurch die Fleischrfesser bekehrt werden und die Welt besser wird.

    Wie auch immer: wie eLukas schon sagte ein ganzer Acker ist eben kein Heimgarten. Und wenn Rapsöl, Backpulver und Spüli genau so gut gegen die Viecher und Pilze wirken würden, dann wären Bio-Produkte sicherlich nicht so teuer und kein Bauer würde unmengen an Geld für Pestizide ausgeben.

    Als ich die unbekannte Seuche an meinen Tomaten bekam - an allen - da habe ich auch mit Backpulver gesprüht, hat auch geholfen - 12 Stunden lang. Also habe ich morgens und abends gesprüht (versuch das mal mit 1000 Pflanzen). Dann habe ich versuchsweise ein Pilzmittel - also Chemie - drauf gemacht. Nun, die Blätter wurden grüner und das Zeug war für eine Woche weg. Zum Glück hat sich das ganze von alleine Erledigt, nachdem die Pflanzen nach draußen kamen. Ohne das wäre jetzt absolut jede Pflanze tot. Fazit für mich, ja Hexenbräu wirkt, aber manchmal ist was anderes eben besser. Ich greife auch zuerst lieber zu harmlosen Mittelchen, Neem-Öl und Schwefel habe ich auch. Aber in bestimmten Situationen sind, meiner Meinung nach, auch andere Mittel erlaubt.
     
  • Ihr Giftspritzer könnt euch bis zum Umfallen rechtfertigen. Letztendlich ist es Tatsache, dass ihr eure "Erfolge" auf Kosten der Umwelt erzielt. Punkt.

    Es ist also garnicht die Frage was richtig und was falsch ist. Das steht nämlich fest und ist für jeden offensichtlich.
    Eigentlich könnt ihr nur demütig eure Schwäche eingestehen und euch bei eurer Umwelt entschuldigen, statt hier noch große Töne zu spucken und das offensichtlich Falsche zu rechtfertigen.

    Und der "Vergleich" mit Leuten die nach dem Mond gärtnern ist ja wohl sowas von :d Denn im Gegensatz zu Giftspritzern schaden sie Nichts und Niemanden dadurch.
     
    Jetzt is aber mal gut!
    Stell doch erst mal selbst so ein Projekt auf die Beine,
    dann kannst Du deine Pflanzen von mir aus mit Besprechen bei Vollmond
    vor allen Widrigkeiten schützen.:rolleyes:
     
    Erstma brauchst du nicht beleidigent zu werden und zweitens brauch ich mich nicht zu rechtfertigen. Außerdem hab ich meine Bedenken so viele Tommis alleine auf nem Acker zu pflegen letztes Jahr schon geäusert. Und vor genau diesen Problemen wird Michi im Augenblick stehen. Es wird einfach nicht zu schaffen sein.
     
    Wo beleidige ich hier wen ? Michi ?
    Nö, ich hab Michi auch lieb, deswegen sage ich ihm ja meine ehrliche Meinung.

    Ihr tut ja so als würde ich mich auf seinen Acker setzen und ihm die Giftspritze klauen :grins:

    Ich finde einfach, dass es eine schlechte Idee ist und schreibe das. Mehr nicht.

    Soll ich sagen, "oh Michi find ich ja voll toll und verständlich", obwohl ich das Gegenteil denke? Ich glaube kaum, dass ihm das besser gefallen würde.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich sehe es auch so wie Gerd und Michi.
    Ich versuche mit Biologischen Mitteln auszukommen, aber bei 1000 Pflanzen ist ein Totalverlust nicht akzeptabel. Zumal das Projekt sicher nicht mehr als Hobby anzusehen ist.

    Hexengebräu ist spitze; bei mehrfachem und regelmäßigem Einsatz. Ich merke schon, das ich bei meinen 130 Tomaten nach Feierabend an meine Grenzen komme, was die Pflege betrifft. Hab jetzt auch Spruizid statt Hexengebräu probiert und es hilft meiner Meinung nach besser gegen die weiße Fliege...

    ok, auch das ist biologisch. Aber wenn ich an die Rostmilbe denke, ich würde wohl auch zu härteren Mitteln greifen. Allerdings wohl nicht vorbeugend... sondern erst wenn nichts mehr hilft.

    Andererseits würde ich nie Unkrautvernichter einsetzen. Aber da gibt es eben besseres (meine Hände) aber gegen Milben helfen die nicht... leider

    LG Kati
     
  • Ihr Giftspritzer könnt euch bis zum Umfallen rechtfertigen. Letztendlich ist es Tatsache, dass ihr eure "Erfolge" auf Kosten der Umwelt erzielt.
    [...]
    Eigentlich könnt ihr nur demütig eure Schwäche eingestehen und euch bei eurer Umwelt entschuldigen, statt hier noch große Töne zu spucken und das offensichtlich Falsche zu rechtfertigen.
    Und da sind die Giftspritzer natürlich die Einzigen. Willst du nicht auch diejenigen missionieren, die

    • ihre Tomaten in Torf-Blumenerde ziehen,
    • Saatgut von Agrarkonzernen kaufen und damit die Gentechnik-Lobby fördern,
    • Dünger aus dem Baumark verwenden und damit den Phosphat-Abbau unterstützen (die Phosphatvorkommen werden vor dem Erdöl aufgebraucht sein und beim Abbau wird die Umwelt mit Schwermetallen belastet),
    • mit dem Auto zum Baumarkt fahren und dort Plastiktöpfe für ihre Pflanzen kaufen.
    Und der "Vergleich" mit Leuten die nach dem Mond gärtnern ist ja wohl sowas von :d Denn im Gegensatz zu Giftspritzern schaden sie Nichts und Niemanden dadurch.

    Du hast mein Posting entweder nicht besonders gut gelesen oder nicht verstanden.
     
    Vieles natürliche ist auch Gift.... kommt immer auf die Dosierung an...
    Dosier nur mal das Backpulver falsch... ist nicht gut...

    Ich will es hier nicht schön reden, aber differenzieren. Ich denke viele hier versuchen den vernünftigen Umgang mit der Natur, ohne Chemie. Auch Michi, wenn er nach diesem Katastrophenstart für sein Megaprojekt den Einsatz erwägt - ich kanns verstehen... Umzug, spartanisches Leben über Wochen, viel körperliche Arbeit und dann alles für die Katz... nee das kann es auch nicht sein.

    Lebst du von Deinem Garten, Sam?
     
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