Solidaritätsbeitrag für Lehrer?

So, jetzt habe ich einmal eine Surfstunde eingelegt...

Scheinbar kommt es wirklich häufiger vor, dass Lehrer von ihrer Schule die Kosten nicht erstattet bekommen, bzw. "freiwillig" auf die Kostenerstattung verzichten sollen.

Lehrer müssen Reisekosten für Klassenfahrten nicht selber tragen - 123recht.net

Leserbriefe: Keine Klassenfahrten - gerecht?

Klassenfahrten | Westpol | WDR

Hauptschule in Rheinland-Pfalz: Schulfahrten

http://www.ggg-nrw.de/Aktuell/LERGE-NRW.2004-09.Pressemitteilung_Klassenfahrten.pdf
 
  • Das von mir zitierte Schulgesetz SH ist relativ neu. Als meine Räuber noch Klassenfahrten machten, haben die begleitenden Lehrkräfte regelmässig einen erheblichen Teil der entstehenden Kosten selbst tragen müssen. Das Land trug zwar offiziell die Reisekosten, aber mit pauschalierten (realitätsfernen) Sätzen.
    Damals (?) haben also engagierte Lehrkräfte, die viel mit den Kids unternahmen, erhebliche Leistungen aus dem eigenen Portemonnaie erbracht. Das ist die Kehrseite der Medaille

    Ich stelle gern -wenns interessiert- mal die bis vor wenigen Jahren in Schleswig-Holstein geltenden Entschädigungsrichtlinien für Hochschullehrer bei Lehrveranstaltungen ausserhalb des Hochschulstandortes (sozusagen Klassenfahrten für Studenten) hier ein. Da wird die Eigenleistung richtig deutlich.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hi Quekepuler!

    Damals (?) haben also engagierte Lehrkräfte, die viel mit den Kids unternahmen, erhebliche Leistungen aus dem eigenen Portemonnaie erbracht. Das ist die Kehrseite der Medaille

    Dazu zwei Anmerkungen:

    1. Das Portemonnaie ist recht gut gefüllt.

    2. Ein Lehrer, für den eine Klassenfahrt lediglich Mühsal und Plage ist, sollte den Beruf wechseln.

    Bye
    -John. Überspitzt.
     
  • zu 1: Unbestritten, aber für DAS Geld würde ich mir DEN Job nicht antun. Fragwürdig ist für mich aber in erster Linie das Verhalten des Dienstherrn, der erhebliche Eigenanteile eines Lehrers stillschweigend voraussetzt.

    Zu 2:Ich glaube, die wirklich engagierten Lehrer fallen hier auch nicht drunter

    Ich bin KEIN Lehrer!
     
  • Hi Quekepuler!

    Unbestritten, aber für DAS Geld würde ich mir DEN Job nicht antun.

    Es gibt sehr viele Menschen in diesem Land, die sich für sehr viel weniger Geld sehr viel unangenehmere Jobs antun (müssen?). 3.000 € netto, da muss manch ein junger Mann viel für stricken.

    Weitere Thesen (für den Titel des Forum-Luthers reichen die aber lang noch nicht aus):

    1. Ich halte es für positiv, dass deutsche Lehrer im internationalen Vergleich ein hohes Einkommen beziehen.

    2. Ich würde niemals die Erkenntnisse aus PISA-"Studien" in solchen Diskussionen verwenden.

    Bye
    -John
     
    Hi Quekepuler!

    3.000 € netto, da muss manch ein junger Mann viel für stricken.

    Unbestritten, nur wird ein junger Lehrer dieses Netto auch nicht haben. Der von Dir weiter vorne genannte Studienrat sollte ein Einkommen der Besoldungsgruppe A 13 beziehen, Brutto 2008 siehe hier
    http://www.uni-kiel.de/personalmanagement/aktuelles/bes08.pdf
    Um als lediger Mensch auf 3000 Euro netto zu kommen, müsste er im Bereich des 50. Lebensjahres liegen. Pflege- und Krankenversicherungsbeiträge gehen auch noch ab

    (2. verstehe ich jetzt nicht?)
     
  • Hallo John Robie und Queke,

    in unserem Bekanntenkreis kennen wir KEINE Menschen, die sich nach dem Lehrerberuf sehnen oder sehnen würden!!!

    Entweder werden sie gleich oder besser bezahlt....und sagen sinngemäß, dass sie sich für DAS Geld nicht mit fremder Leute Kinder herum ärgern wollten -

    ...........oder es fehlte ihnen jegliche Möglichkeit zur Qualifikation für ein Studium!!

    (Von denen hört man dann das Argument mit den Ferien usw...).

    Meine uneingeschränkte Bewunderung und Hochachtung gehört DEN LehrerInnen, die in Ballungsgebieten Klassen mit bis zu 30 Kindern/Jugendlichen unterrichten müssen, in denen sich 10% deutschsprachige befinden ....und die übrigen aus der gesamten Weltbevölkerung stammen..........mit rudimentären oder fast keinen Deutschkenntnissen.

    Die Zeitbombe tickt.......und der Politik haben wir es zu verdanken, dass Migrationskinder und Kinder aus bildungsfernen Familien NIRGENDWO in der zivilisierten Welt bildungsmäßig SOOOO VERNACHLÄSSIGT werden wie HIER....................

    ...........und diese Vernachlässigung finde ich persönlich EBEN SO SCHLIMM wie eine nahrungsmäßige oder emotionale!!!!!

    Wie gesagt...............die ZEITBOMBE TICKT!!!!!!!:mad:

    Mit melancholischen Grüßen
    von
    sahex
     
    in unserem Bekanntenkreis kennen wir KEINE Menschen, die sich nach dem Lehrerberuf sehnen oder sehnen würden!!!

    Ein erheblicher Teil der Lehrer, die ich kenne, sind nach dem Studium sofort in fremde Berufe gewechselt. Die tun sich das schlicht und einfach nicht an. Es ist zu befürchten, dass in der Tat zunehmend "Pädagogen" in die Schulen einziehen, die nur nach dem angeblich leicht verdienten Geld schielen und denen das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder sch....egal ist.
     
    Hi sahex!

    Die Zeitbombe tickt.......und der Politik haben wir es zu verdanken, dass Migrationskinder und Kinder aus bildungsfernen Familien NIRGENDWO in der zivilisierten Welt bildungsmäßig SOOOO VERNACHLÄSSIGT werden wie HIER....................

    "Migrationshintergrund" und "bildungsferne Schichten" sind für mich Begriffe, die Ursachen vernebeln und Lösungsmöglichkeiten dadurch ver- oder behindern. Politisch korrekter Dummsprech halt.

    Das "Christliche Jugenddorfwerk Deutschland" hat das Leitmotiv "Keiner darf verloren gehen!".

    Keiner darf verloren gehen!

    Das ist die volle Breitseite gegen die utilitaristische Denkweise. Und für die bedingungslose Verteidigung der Menschlichkeit.

    Bye
    -John. Team sahex.
     
    Hi John,
    nenn es wie Du willst!!!
    Natürlich hört sich "Keiner soll verloren gehen" menschlicher an, aber ich finde schon, dass der Migrationshintergrund und die Bildungsferne eindeutige URSACHEN für bildungsmäßige Vernachlässigung von Kindern darstellen!!

    Leider sind weder die Kinderbetreuungsmöglichkeiten noch unser Bildungswesen meiner Meinung nach (und da stehe ich nicht allein!!) in der Lage,........

    ...........die Folgen dieser zwei Ursachen zu mildern oder gar zu beseitigen!!

    Viele Kinder "gehen" schon von Geburt an "verloren".............- manche verlieren sogar ihr Leben!!!

    Traurige
    Grüße
    von
    sahex
     
  • Auch wenn wir uns zunehmend vom eigentlichen Thema entfernen ...

    Das Grundproblem sind meines Erachtens immer wieder die Eltern. Nur, wenn ein Kind die ihm gebührende Fürsorge und Förderung erfährt, kann es sich "entwickeln". Dabei ist es unerheblich, aus welchem Ursprung das Kind stammt. Ich habe sogar den Eindruck, dass manche Migrantenkinder besser in einem sozialen Netz geborgen sind als heimische. Gefährliches Thema jetzt, bin ich mir bewußt.
     
  • Nichts liegt mir ferner, als alle Migrantenkinder "über einen Kamm zu scheren".

    Und sicher erfahren viele dieser Kinder mehr bedingungslose Liebe als manches einheimische Würmchen!!!

    Das Problem scheint zu sein, dass viele jüngere Eltern, die vor 20 - 30 Jahren als Kinder in die hemmungslose Konsumgesellschaft hinein gewachsen sind,.............

    ........auf Äußerlichkeiten ZU VIEL Wert legen ...........

    ..........und ihnen nicht bewusst ist, dass diese Statussymbole eigentlich NICHTS WERT sind!!!

    Nachdem m. E. allerdings fast die gesamte Gesellschaft ihre Werte in Richtung "schöne Fassade" ausgerichtet hat,...........

    ..........müssen wir uns über die negativen, ja katastrophalen Folgen in Teilen unserer Bevölkerung nicht wundern!!!
     
    ..........müssen wir uns über die negativen, ja katastrophalen Folgen in Teilen unserer Bevölkerung nicht wundern!!!

    Ähmm...räusper...die Kinder dieser Bevölkerungsteile unterrichte übrigens ICH. Mit Leidenschaft. Bin als Kreuz- und Quereinsteigerin in diesem Job gelandet und es ist der beste meines Lebens.
    Meine Schüler sind auf alle nur denkbaren Weisen vorbelastet, wir haben das volle Programm an Vernachlässigung, Mißbrauch, Drogen, Alkohol, Hand in Hand mit unrühmlichen Schulkarrieren, Rausschmissen, Schwangerschaft mit 15 etc.

    Der Unterricht ist anstrengend, ja. Könnt Ihr Euch vorstellen. Theoretisch sind sie ja alle freiwillig da, aber Verhaltensweisen, die über ein ganzes Leben (sie sind zwischen 17 und25 Jahre alt) eingeübt und ausgeübt wurden, verschwinden nicht einfach. Das sitzt ganz tief drin...Schule ist doof und Lehrer sind zu bekämpfende Feinde, Punkt.

    Und dann die Entwicklung zu beobachten, wenn sie einem so ganz allmählich vertrauen, wenn sie endlich Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten fassen, wenn sie mich endlich ganz offen angucken...Leute, das ist einfach wunderbar.

    Da ich nicht an einer "richtigen" Schule unterrichte, sondern in der sog. Erwachsenenbildung tätig bin, werde ich ausschließlich für die erteilten Unterrichtsstunden bezahlt.
    Nicht für die Vor- und Nachbereitung, nicht für die Telefonseelsorge, von Feiertagen und Ferien gar nicht zu reden...so gesehen, könnte ich für meinen Stundenlohn auch putzen gehen und hätte meine Ruhe.

    Der Punkt ist nur: ich mach' das GERNE. Ich liebe meine Schüler (und das schließt auch den finstersten kleinen Terroristen noch mit ein!) und möchte auf gar keinen Fall was anderes machen...

    ich möchte einfach glauben, daß die meisten der Lehrer genauso denken. Obwohl ich WEISS, daß einige meiner Schüler Opfer von ignoranten und gleichgültigen Lehrern wurden.

    Wir entfernen uns ET-WAS vom Thema, oder...?:D

    Egal. Ich danke Euch für Eure Beiträge und Links und werde Euch über die Entwicklung auf dem laufenden halten...mein Tipp: das Ganze wird sang-und klanglos im Sande verlaufen und ich bin nur wieder die alte Nervensäge. - "Wo wir es doch gerade soo gemütlich hatten!"

    LG, Tina.
     
    Hi Tina,

    ich hatte ja auch geschrieben, dass Ihr meine allergrößte Bewunderung und Hochachtung genießt............- man sieht/liest ja immer mal wieder Berichte zu diesen Schulen und Schülern!!

    Da Euer Schulgesetz so abgefasst ist, wie ich es hier lesen konnte, ist dieser "Soli-Beitrag" ein echter "Hammer der Woche" und eine Dreistigkeit sondergleichen!!!

    Ich würde an Deiner Stelle wirklich dran bleiben, es aber nicht sofort "an die große Glocke" hängen, denn eigentlich müsste Euer Schulelternbeirat so etwas Ungesetzliches SOFORT zurück nehmen! Das durfte er nach Eurer Gesetzeslage NICHT beschließen!!!


    Herzliche Grüße
    und eine Gute Nacht
    wünscht Dir
    sahex:eek:
     
    ...also mir fehlen zu diesem Brief echt die Worte!
    Es ist mehr als lächerlich und unverschämt.

    Ich kann doch nicht alle "unangenehmen" oder zeitaufwändigen Tätigkeiten der einzelnen Jobs irgendwie solidarisch und finanziell auffangen!
    Es gibt eine vielzahl solcher Tätigkeiten im Berufsleben, die aber so higenommen werden, aber die Lehrer sind die armen, ja???

    Tut mir leid, für so etwas habe ich kein Verständnis und bin gerade froh, dass ich mich mit Lehrern nicht rumschlagen muss, denn ich habe schon sehr viele Horrorgeschichten über
    Schulen und das drumherum gehört! Traurig!!! Gruss Madonna
     
    Ich glaub's auch jetzt sollt ihr noch deren Urlaub finanzieren!?Sie verdienen doch eigendlich genug für die paar Stunden die sie arbeiten und den Urlaub den sie haben!Ich find es eine Frechheit und würd es auf keinen Fall machen!
     
    Hallo alle zusammen!:o:o:o

    Ich finde die Lehrer jammern auf hohem Nieveau. Lehrer brauchen sich in den Ferien keine Geanken über die Betreuung ihrer Kinder machen, denn sie sind ja zu 99% in den Ferien anwesend. Selbst wenn sie Vorbereitungen machen oder noch irgendwelche Korrekturen zu erledigen haben, können sie diese Arbeiten von zu Hause aus erledigen.

    Ich kenne ein Lehrerehepaar, er unterrichtet in Beligien, seine Frau in Deutschland.
    Sie leidet darunter, daß sie in den Sommerferien nur 4 Wochen gemeinsam Urlaub haben.:confused::confused::confused:.

    Ich habe sie ein wenig bedauert und ihr gesagt, wie traurig ich das finde. :rolleyes::rolleyes::

    Letztes Jahr hatte ich eine Woche Urlaub in den Sommerferien, daß fand ich dann wirklich traurig, denn ich habe auch noch 2 schulpflichtig Kinder.

    Einen schönen Gruß

    Luise, :confused::confused:

    die niemals 10 Euro Solidaritätsbeitrag für Lehrer zahlen würde.
     
    Letztes Jahr hatte ich eine Woche Urlaub in den Sommerferien, daß fand ich dann wirklich traurig, denn ich habe auch noch 2 schulpflichtig Kinder.

    Eltern schulpflichtiger Kinder haben Anspruch auf zeitlich angemessenen Urlaub während der Schulferien

    niwashi, dessen Schwester Lehrerin ist und das "Urlaubsproblem" etwas anders schildert ...
     
    Hi Tina!

    Der Punkt ist nur: ich mach' das GERNE. Ich liebe meine Schüler (und das schließt auch den finstersten kleinen Terroristen noch mit ein!) und möchte auf gar keinen Fall was anderes machen...

    Meine tief empfundene Anerkennung.

    Bye
    -John
     
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