Pyromellas Balkonurwald

Aber das gibt sich ja zum Glück nach und nach.

Hoffen wir mal das Beste. Ich hoffe auch, dass die Amsel dieses Jahr nicht mehrere Bruten in diesem Nest durchführt. Denn so niedlich das morgendliche Fiepen der Jungamseln ist, wenn der Frühstückswurm serviert wird, so lästig ist es, dass ich nicht dann, wenn ich Zeit habe, mal ein oder zwei Stunden am Stück auf dem Balkon werkeln kann.
 
  • Das kann ich gut verstehen. Vielleicht könntest du nach der ersten Brut flatternde Bänder oder so etwas in der Art an die entsprechende Stelle stecken? Das hält sie womöglich von diesem Brutplatz ab und lässt sie einen anderen suchen.
     
    Da bin ich zwiegespalten. Die Amseln abzuhalten ist irgendwie auch gemein, wo sollen sie denn hin? Die meisten Balkone sind hier dermaßen leergeräumt, da wüsste ich auch nicht, wie ich da als Amsel ein Nest bauen sollte.

    Ich bin diesmal in der Anfangszeit der Brut wenig zu Hause gewesen, die Amseln konnten sich also nicht gut an mich gewöhnen. Vielleicht schaffen wir noch ein Miteinander, dass ich auf der linken Seite gärtnern kann, während auf der rechten Seite die Jungamseln trotzdem ihren Wurm bekommen.
     
  • Es gibt Bäume, Münster ist ziemlich grün. Es gibt auch Hecken, in denen eine Amsel brüten kann, aber die Balkone der meisten Nachbarn sind wirklich traurig leer mit nur ein paar Blumenkästen, wenn man Glück hat. Eine komplett bewachsene Wand wie ich hat kaum jemand.

    Ich gehe von sehr kleinen Vogelrevieren aus, deshalb nehme ich an, dass unser Innenhof und der Garagenplatz ein anderes Revier ist als Bäume und Hecken, auf die ich mit etwas Abstand schaue. Und in unserem Innenhof sind vor Jahren die Fichten gefällt worden (stattdessen wurde etwas ipsiger Kirschlorbeer gepflanzt) und direkt gegenüber hat der neue Besitzer auch vor einigen Jahren schon den ehemals wundervollen Garten mit uraltem Baumbestand leergeräumt und gepflastert. Seitdem schaue ich den Leuten ins Wohnzimmer, früher habe ich auf einen großen Ahorn geschaut.

    Also lasse ich die Feuerbohnen hochranken, dann wird meine Aussicht netter und ich freue mich über jede Vogel, der unter diesen Umständen hier leben möchte. Ich grummel auch nur leise, wenn mir das Eichhörnchen irgendwas zerwühlt.

    Übrigens muss ein Rotkehlchen auch ganz nah brüten, so häufig, wie ich es hier vorbeikommen sehe. Wenn das Amselhähnchen das Rotkehlchen bei mir auf dem Geländer sieht, dann ist aber immer gleich Zoff. So lang die Amseln hier brüten, darf ich wohl nicht von anderen Vögeln besucht werden.
     
    Bevor ich gleich zu meinem Vater fahre, habe ich noch fix gepflanzt.

    Rechts der Tür die rote chinesische Coctailtomate (also direkt vor dem Amselnest)
    links der Tür Tubis Streifenzipfel, die auch noch einen Topf Genoveser Basilikum mit in den Topf bekam und schräg davor die gelbe chinesische Coctailtomate.
    Links an die Wand sind die Pepino gezogen. Als ich das Pflanzloch grub flog todesmutig eine Amsel über meinen Kopf und fütterte die Jungen.
    Jetzt muss ich allen mal etwas Ruhe lassen, aber eine zweite Füllung aller Gießkannen (sprich 25 Liter) will ich noch verteilen, auch wenn mir meine Mitbewohner es nicht direkt danken werden. Es soll ja bis Sonntag Abend nichts vertrocknet sein.
     
  • Bevor ich gleich zu meinem Vater fahre, habe ich noch fix gepflanzt.

    Rechts der Tür die rote chinesische Coctailtomate (also direkt vor dem Amselnest)
    links der Tür Tubis Streifenzipfel, die auch noch einen Topf Genoveser Basilikum mit in den Topf bekam und schräg davor die gelbe chinesische Coctailtomate.
    Links an die Wand sind die Pepino gezogen. Als ich das Pflanzloch grub flog todesmutig eine Amsel über meinen Kopf und fütterte die Jungen.
    Jetzt muss ich allen mal etwas Ruhe lassen, aber eine zweite Füllung aller Gießkannen (sprich 25 Liter) will ich noch verteilen, auch wenn mir meine Mitbewohner es nicht direkt danken werden. Es soll ja bis Sonntag Abend nichts vertrocknet sein.
    Amseln mögen aber auch gerne Tomaten essen. Deine nicht? Insbesondere rote und gelbe,
     
    Als ich heute nach Hause kam, saß jemand vor meiner Tür.

    "Hallo, mach mal diese komische Scheibe weg!"

    P1080025Amselküken vor der geschlossenen Balkontür.JPG

    "Das Geräusch war jetzt aber doof, nicht viel mehr, und ich wäre weggeflogen"

    P1080026Amselküken vor der offenen Tür.JPG

    "Aber ich hab ja versprochen, dass ich als Bote hier bleibe."

    P1080027Amselküken vor der offenen Tür.JPG

    "Also, ich soll Grüße von meinen Eltern und meinen drei Geschwistern ausrichten. Danke für die Brutzeit, in der du uns kaum gestört hast. Kannst gerne gleich gucken, wir sind wirklich ausgezogen und ich mach mich jetzt auch auf den Weg. Vielleicht kommen meine Eltern ja bald wieder für die nächste Brut, das wussten sie noch nicht so genau. Tschüss!"

    P1080028Amselküken vor der offenen Tür.JPG

    Ja, das Nest ist wirklich leer. Tschüss, kleine Amsel, ich wünsche dir und deinen Geschwistern ein gutes Leben. Passt auf euch auf und vielleicht kommt ihr mal vorbei und sing mir abends oder morgens ein Ständchen? Ich würde mich freuen.

    P1080030leeres Amselnest.JPG

    Irgendwie vermisse ich das hohe Fiepen vor meinem Fenster, den Ruf, den ich immer als "Mama Hunger!" "Papa Wurm!" übersetzt habe.

    Dann gibt es für euch auch einen Rundumblick über den Balkon, jetzt muss ja niemand mehr hungern, wenn ich länger herumschaue. In zwei Tomatentöpfen ziehen noch die Hyazinthenzwiebeln vom Frühjahr ein, sieht etwas unübersichtlich aus, aber über die Höhe werden die Tomaten jetzt schnell herausgewachsen sein.

    Also drehen wir uns einmal im Kreis und starten rechts der Tür, vor der Kletterhortensie, also quasi unter dem jetzt leeren Amselnest. Dort wächst Tubis Streifenzipfel, die noch Vanillebasilikum in den Topf bekommen soll, wenn die Hyazinthen genug Platz lassen.
    Vorne blüht die Kletterhortensie, und drunter der Kasten mit dem Elfenspiegel. Der beherrscht mit seinem Duft auch den ganzen Balkon.

    P1080029Tubis Streifenzipfel.JPG P1080032Kletterhortensie.JPG P1080031Elfenspiegel.JPG

    Die Feuerbohne wächst jetzt sehr schnell, sie ist schon über den Rankstab hinaus an der Schnur und wird bestimmt in den nächsten Tagen als erste Pflanze die obere Spannleine erreicht haben.
    Der Lorbeer wächst auch gut, bei ihm im Topf ist ein gelbes Löwenmäulchen aufgetaucht - gesät habe ich das nicht, aber es darf bleiben.
    Auch meine Pepino-Stecklinge haben das Wochenende gut überstanden.

    P1080033Feuerbohne.JPG P1080034Lorbeer.JPG P1080035Pepino.JPG

    Die gelbe chinesische Coctailtomate steht vorne, da muss ich noch entscheiden, was sie für ein Kraut zu Füßen bekommt. Bei der roten chinesischen Coctailtomate ziehen noch Hyazinthen ein und ich habe einen fertig gekauften Topf Genoveser Basilikum verteilt. Damit sind wir links der Tür angekommen.

    P1080036rote chinesische Coctailtomate.JPG P1080037gelbe chinesische Coctailtomate.JPG

    Unten im Hof macht ein Amselhähnchen Rabatz. Es könnte "meines" sein.
     
  • Das ist ja wirklich ein lieber Abschied. Schnell ging's, so kommt es mir vor, mit dem Brüten und Füttern. Aber vermutlich irre ich - die Zeit rast ja meist.

    Deinen Lorbeer finde ich toll. Meiner ging ja leider ein. Vielleicht sollte ich es dieses Jahr doch noch mal mit einem probieren.
     
    Mir ist diese Brutzeit auch sehr kurz vorgekommen, aber ich denke, es lag einfach daran, dass ich viel Zeit nicht zu Hause war und deshalb nicht soviel beobachtet habe, wie bei der ersten Brut, die an dem Platz ihr Nest hatte.

    Ich bin gespannt, ob die Amseleltern dieses Jahr nochmal wiederkommen, aber ich wäre froh, wenn sie mir das kommende Wochenende ließen, um ungeniert gärtnern zu können.
     
    Die Bilder vom oberen Garten stammen vom Samstag und Sonntag. Am Sonntag gab es tatsächlich etwas Nieselregen, daher ein paar Tropfen, aber um den Boden nass zu bekommen, hat es nicht gereicht. Ich habe also im Niesel noch die Kartoffeln per Gießkanne gegossen - und vergessen, ein Foto von den Kartoffeln zu schießen.

    Samstag:

    P1070953.JPG P1070954.JPG P1070955Schneeball.JPG

    P1070959Sieben-Söhne-des-Himmels.JPG P1070961Himbeerhecke.JPG P1070963schwarze Johannisbeere.JPG

    P1070964rote Johannisbeere.JPG P1070965Rose am Teich.JPG P1070968Brombeere.JPG

    P1070969Übersicht.JPG P1070970Quitte.JPG P1070976Akelei.JPG

    P1070977Blumenkannte.JPG P1070978Wolfsmilch.JPG P1070979Akelei.JPG

    P1070980Margaritte.JPG P1070982Löwe.JPG P1070983Rose im Rerrückenstrauch.JPG

    P1070984Wiesenraute.JPG P1070988Libelle an der Telekie.JPG P1070989Krete.JPG

    Sonntag:

    P1070990Rotklee.JPG P1070991Margaritte.JPG P1070992Steinbank.JPG

    P1070996Wildrose am TEich.JPG P1080002Schnecke.JPG

    P1080004Spinnwebe.JPG P1080005mein Beet.JPG
     
    Letztes Wochenende war ich mal wieder bei meinem Vater. Ich hatte den Eindruck, mehr wache Zeit im Garten als im Haus verbracht zu haben.

    Ich leichtsinniger Mensch hatte nicht nur die selbst gezogenen Kapuzinerkressen mitgebracht, sondern auch noch vom Wochenmarkt 10 Löwenmäulchen und 5 Ringelblumen, weil sie dort schon so wunderbar große Pflanzen hatten, die einem Schneckenangriff doch mehr entgegen setzen können, als ein kleiner Keimling. (Säen wollte ich trotzdem auch noch vor Ort.)

    Nun war aber gar kein Platz für so viele Blumen-Jungpflanzen, ich wollte sie ja nicht alle in Reihe in ein Gemüsebeet setzen. Also war großes Jäten angesagt. Ich habe bei meinem alten Kinderbeet angefangen und nach 5 20-Liter-Eimern voll Biomasse aufgehört, zu zählen. Es hat dieses Jahr noch niemand in der Blumenkannte gejätet gehabt (bisher waren die Gemüsebeete dringender gewesen) und es ist auch einiges rausgeflogen, was nicht so das klassische Beikraut ist.

    Kriechender Günsel darf z.B. gerne wachsen, wenn da sonst nichts passiert. Wenn ich den Platz aber brauche, dann fliegt er raus und wird bestimmt später wieder in jede verbliebene Lücke einwandern.

    Es wanderte aber auch schon der Gilbweiderich vom Nachbarbeet und sogar der wilde Wein vom Nachbargrundstück ein. Die ein oder andere Eiche habe ich auch ausgraben müssen.

    Am Donnerstag hatte ich noch optimistisch Kompost gesiebt, aber es nicht geschafft, ein Drittel zu leeren, damit Platz für einen neuen Komposthaufen entstünde. Also musste der letzte Haufen noch etwas in die Höhe wachsen, bis irgendwo genug Fläche frei wird, dass wir den gesiebten Kompost unterkriegen. (Gar nicht so einfach. Alles, was Futter braucht, hat im März schon den Mist verteilt bekommen, den uns der Nachbar über den Zaun gereicht hat, deutlich mehr, alls wir eigentlich brauchten - jetzt kann da nicht noch Kompost auf die Flächen, wenn nicht alles überdüngt werden soll. Dazu ist ja kaum ein Stück frei, es wächst ja überall etwas.)

    Freitag habe ich dann komplett gejätet, Samstag konnte ich endlich pflanzen, es war schwülwarm, die Sonne stach, ich trug einen Strohhut meines verstorbenen Onkels und hatte meinen Vater, dem das Wetter auf den Kreislauf geschlagen war gebeten, dass er ja mit seiner Wasserflasche im Schatten sitzen bleiben solle - und am Samstag Nachmittag haben wir dann unterm Vordach der Hütte gesessen und raus in den Regen und das Gewitter geschaut.

    Sonntag Vormittag habe ich dann noch in einer Blitzaktion Erbsen gesät und ein Stück vom unteren Gemüsebeet, das mein Bruder bei seinem letzten Besuch entkrautet hatte, bevor es wieder zuwächst mit Feldsalat eingesät.

    Das entsetzlich produktive verlängerte Wochenende wurde natürlich von täglich mindestens einer Fotorunde unterbrochen. Einen kleinen Teil der Bilder zeige ich hier - Mohnbilder habe ich hier eingestellt, und die Rosenbilder sind hier gelandet.

    P1080041.JPG P1080044Harbichtskraut.JPG P1080045Margaritten.JPG

    P1080067Akeleien.JPG P1080068Blumenkannte.JPG P1080069Kugeldistel.JPG

    P1080072Spornblume in weiß und rot.JPG P1080090Waldrebe.JPG P1080107Hollunder.JPG

    P1080135Margaritten.JPG P1080137Knabenkraut.JPG P1080138Kartoffelbeet.JPG

    P1080162.JPG P1080175.JPG P1080194Frauenmantel.JPG

    P1080099Akelei.JPG P1080100Akelei.JPG P1080133Wadscheinmohn.JPG

    P1080073Junikäfer.JPG P1080130Maikäfer.JPG

    Es wird übrigens ein unglaublich fruchtbares Jahr - jedenfalls, wenn alles, was angesetzt hat, auch ausreift. Nicht nur die für uns essbaren Bäume und Sträucher, auch Hainbuchen, Ahorn und Co hängen voll. Die Einzigen, die dieses Jahr nicht wollen sind die Zwetschge, die Mirabelle und die Schlehen.

    P1080053schwarze Johannisbeere.JPG P1080054rote Johannisbeere.JPG P1080056Vogekirsche.JPG

    P1080063Quitte.JPG P1080066Hainbuche.JPG P1080083KOrnellkirsche.JPG

    P1080085Mispel.JPG P1080089Feldahorn.JPG P1080161Weißdorn.JPG

    Die Sieben-Söhne-des-Himmels haben sich toll entwickelt. Aus dem kleinen, spillerigen Bäumchen, bei dem ich im ersten Winter noch überlegt hatte, wie man es schützen soll, ist ein mächtiger Strauch geworden, der sich immer mehr zum Baum auswächst. Gut, dass er in Verlängerung der Wildhecke wächst, da darf er das auch.

    P1080046Sieben-Söhne-des-Himmels.JPG
     
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