Ja, danke, ich bin gut zu Hause angekommen. Mein Vater hat mich schon gestern mit meinem ganzen Kram mit dem Auto nach Münster gebracht, so mußte ich nicht mit dem ganzen Gepäck in die Bahn und vor allem nicht vom Bahnhof in Münster nach Hause. Immerhin laufe ich draußen immer noch an Stützen und habe damit die Hände voll. Ich überlege aber, ob ich nicht für kurze Besuche bald wieder mit Bahn und Rucksack fahren kann.
Auch wenn die weitere Entwicklung nicht mehr so spektakulär ist wie zu Anfang, so merke ich doch, daß es immer noch weiter aufwärts geht. Neujahr sind wir schon 4-5km zur Sperrmauer der Ennepetalsperre spazieren gewesen, das hätte ich vor zwei Wochen noch nicht geschafft. Das Lauftempo wird auch immer besser, ich komme unserem alten Wandertempo immer näher. Endlich kann ich auch wieder auf der operierten Seite liegen ohne, daß sich etwas seltsam anfühlt.
In den zwei Wochen im Elternhaus habe ich auch wieder gelernt, wie ich normal die Treppe hochgehen kann, ich ziehe also das operierte Bein nicht mehr nach und brauche die Stützen nur noch, wenn ich müde bin.
In den dritten Stock von Wülfings Museum hoch war trotzdem eine Herausforderung, aber die tolle Hundertwasser-Ausstellung war es wert. Runter hat mich dann ein netter Mitarbeiter des Kunstvereins Radevormwald mit dem Lastenaufzug gebracht.
In Münster erwarteten mich endlich die nötigen Formulare, ich kann mich also ab Morgen um einen Platz in der IReNa (intensive Rehanachsorge) kümmern. Ich will ja wieder vollständig auf die Beine kommen, noch fehlen mir einige Bewegungen und Pausen brauche ich auch noch reichlich.
Mein Balkon sieht traurig aus, das Schneeflöckchen ist vertrocknet. Nur die Petersilie wuchert als grüner Busch, die Krokusse zeigen grüne Spitzen. Ansonsten ist Winterruhe.
Meine Pflanzen von der Fensterbank haben dank Gießkegel überlebt, aber sie schreien nach Pflege. Gut, daß ich wohl jetzt etwas Zeit zum Päppeln haben werde.