AW: Paprika- & Chili-Zöglinge
Nachdem ich einige Wochen nicht hier war, muss ich mal ne kleine Bestandsaufnehme machen:
Ich hab hier im Garten 32 Paprikapflanzen (4 Reihen à 8 Pflanzen) stehen. Der Boden ist leider sehr flachgründig und auch etwas arg tonhaltig, dafür aber recht humusreich, nachdem dort im Herbst eine sehr üppige Senfzwischenfrucht stand. Und im Frühjahr hab ich dann den Boden gelockert und ein paar Eimer abgelagerten Rindermist eingearbeitet. Für die Stickstoffversorgung gab's dann noch 2x Harnstoff (zur Saat und dann nochmal zur Blüte ein paar Wochen später).
Die Pflanzen hab ich alle selber gezogen, aber ich war nicht wirklich glücklich mit der Entwicklung in den kleinen Anzuchtbechern. Zum Auspflanztermin Mitte Mai waren die Pflänzchen gerade mal so groß wie die Salatsetzlinge, die man im Frühjahr für ein paar Ct/Stk. in den Gartencentern und Raiffeisenmärkten kaufen kann. Ich hätte sie gerne schon Ende April/Anfang Mai in den Garten gesetzt, aber dafür waren sie noch zu klein und hatten noch zu wenig Wurzeln gebildet.
Trotz allem sind diese Setzlinge sehr gut angewachsen und haben ohne groß in die Höhe zu schießen erstmal sehr viele Blätter gemacht. Die einzelnen Sorten (California Wonder, Zsuzsanna und Bontempi F1) konnte man zunächst nicht groß unterscheiden. Auf jeden Fall musste ich die Pflanzen regelmäßig gießen und immer wieder mal den Boden aufhacken, damit das Gießwasser gut einziehen und an die Wurzeln gelangen kann.
Der Pflanzabstand von etwa 40cm in der Reihe und einem Reihenabstand von 50cm hat sich als goldrichtig erwiesen. So können die Pflanzen, die längst zugewachsen sind, sich gegenseitig beschatten, was Wasser spart (weniger Verdunstung) und auch die Pflanzen vor einer zu intensiven Sonneneinstrahlung schützt. Die beiden Innenreihen entwickeln sich dadurch auch etwas kräftiger.
Und unter dem dichten Laub wachsen insb. bei der California Wonder (Blockpaprika) sehr große Früchte heran. Der Fruchtansatz ist aber bei der Hybride (Bontempi F1) höher. Ertraglich werden sich diese beiden Sorten aber nicht viel nehmen. Die Tomatenpaprika fällt gegenüber den beiden Blockpaprikasorten dann aber doch etwas auf mit ihren tomatenförmigen, hellgrünen Früchten und ihren kartoffelkrautförmigen Blättern. Leider ist diese helle Sorte etwas anfälliger für Sonnenbrand als die dunklen Blockpaprikasorten, bei denen sich die Früchte von der Farbe her (noch) nicht von den Blättern unterscheiden.
Frühreife Spitzpaprika, die vielerorts empfohlen werden, scheiden aufgrund ihrer dünnen Beerenhaut bei uns aus, weil die bei Temperaturen von 35-40°C und hoher Sonneneinstrahlung schnell einen Sonnenbrand bekommen und weich werden. Die dicken, blockigen Sorten sind da sehr viel besser.
Erstaunlich gut präsentiert sich die California Wonder, v.a. wenn man berücksichtigt, dass mich das Samentütchen beim Lidl gerade mal 19Ct. gekostet hat.