Oranginas Garten (und Versuchsgelände)

Ich kann im übrigen, dein Gefühl des Mauerfalls und der Geschichte, die die Damen hier schreiben auch absolut nachvollziehen, Lauren.
Ich bin ja von 1980 und war kaum älter als du.
Die Bilder und die Stimmung gebe ich mir manchmal noch-man findet ja so viel...

Lustig, Pyro! Bei dir war DDR und Glasnost/Perestroika aktuelle Politik, ich durfte das im Abi schon als Geschichte behandeln!
 
  • ich war einfach eine Eule, und das sozusagen von Geburt an. Bin immer schon später eingeschlafen und später aufgewacht - sehr zum Leid meiner Mutter, die zwar keine reine Lerche aber auch keine echte Eule ist. ;)
    Ich denke, die Wissenschaftler haben Recht, bis zu einem gewissen Grad scheint es wirklich in den Genen zu liegen.

    Das hab ich mit dir gemein, Lauren, ich war auch schon so, seit ich mich erinnern kann. Hab allerdings auch 2 Eulen-Eltern. Da gibt's die Familienanekdote, dass ich, knapp 3 Jahre alt, eines Morgens doch eher wach war als meine Eltern, und als das Telefon gegen 8 läutete, nahm ich ab und sagte gewichtig: "Guten Morgen, mein Mann schläft noch" und legte wieder auf. In solcher Mückenfrühe riefen nämlich nur Kunden meines Vaters an, also Bauern, für die war der Tag ja schon voll im Gange. (Meine Eltern haben mein "Telefonat" gar nicht mitbekommen, kriegten das aber später von dem Bauern erzählt, der sich kaputtlachte, und meinen Eltern war's erstmal peinlich, ehe sie soweit waren, das auch komisch zu finden. Und ich hatte gar nicht komisch sein wollen, sondern nur den Morgenschlaf meiner Eltern für schützenswert befunden ... )

    Ob das wirklich an den Genen liegt?
    Ich war auch immer eine Eule - spät einschlafen und am liebsten vor Mittag überhaupt nicht aufstehen. Immer auf den letzten Drücker zur Schule und danach zur Arbeit gekommen. Brauchte auch stets mehrere Wecker, um überhaupt aufzuwachen.

    Mir scheint, du beschreibst mich! Trifft haargenau auf mich zu! :d Auf den letzten Drücker zum Zug, der mich zur Schule brachte ... wenn der Weg nicht steil bergab gegangen wär, hätte ich wahrscheinlich viel mehr Züge versäumt.

    Heißt aber auch, dass der Tag sofort mit Stress begann, Tagesanfang war Horror pur, denn ich war ja nicht ausgeschlafen, hatte ja nachts um 3 noch Hausaufgaben gemacht, wie immer, denn nur nachts konnte ich vernünftig arbeiten, wenn endlich die nervige Familie im Tiefschlaf war ... :rolleyes:

    Lycell schrieb:
    Und nun? Ich habe vor wenigen Jahren meinen Rhythmus komplett umgestellt (gewollt). Inzwischen gehe ich circa 22 Uhr schlafen und wenn ich aufwache, bin ich richtig wach. Zwischen 5 und 6 stehe ich auf. Freiwillig! Wach! Ich find's toll.

    Spricht aber eigentlich gegen die Gentheorie, denn Gene kann man doch nicht ändern. Hhm...

    Deine Umstellung find ich toll, Lycell, vielleicht krieg ich das ja auch noch mal hin ... spricht aber nicht gegen die Hypothese der Genbeteiligung, denn erstens sind es relativ viele Gene, mehr als 10, die da beteiligt sind, und zweitens sind Gene an- und abschaltbar, das heißt, sie sind aktiv oder passiv, abhängig vom Lebensstil. So etwa hat Lauren das ja schon gesagt.

    Heute gab's im TV genau die passende Sendung zu diesem Thema: Ranga Yogeshwar in "Quarks & Co." beschäftigte sich mit der "inneren Uhr". Gibt's noch in der WDR-Mediathek: https://www1.wdr.de/mediathek/video...-warum-uns-zeitumstellungen-stressen-100.html Da kam auch zur Sprache, dass sich die innere Uhr im Laufe des Lebens verschiebt; Babys sind meist Lerchen, werden vor allem in der Pubertät zu Eulen, Anfang 20 teilen sie sich dann in Lerchen und Eulen, doch im späten Altern werden die Menschen wiederum zu Lerchen.

    Unsere Mangelwirtschaft trieb schon manchmal die tollsten Blüten: Wer einen Garten hatte, konnte seine Kirschen oder anderes Obst dem Konsum verkaufen für gutes Geld und hat es dann im selben Laden wieder für billig kaufen können. (Und erneut woanders verkaufen.)

    Herrlich! Das ist doch schlauester Kleinkapitalismus! ;) (Schließe mich Lauren an: nichts ist so informativ zu lesen wie die Berichte der Beteiligten!)

    Orangina schrieb:
    Na wenigstens gibt's hier noch ein paar andere freiwillige Frühaufsteherinnen, gell Lycell und Pyro. :lol:.:pa: Ich finde, so hat man mehr vom Tag.

    Mehr vom Tag kann schon sein, aber was, frag ich, habt ihr Lerchen denn von der Nacht, hmm??? Für die nächtlichen Duftorgien im Garten, sei's die Flieder- oder die Holundersaison, und dann kommen Jasmin und Rosen, lasse ich jeden Sonnenaufgang sausen! Und zum Igelbelauschen ist es auch besser dunkel.

    Und so komisch es sich anhört, der "Westen" hatte seinen eigenen Geruch, wenn man Westpakete öffnete, dann duftete das nach Kaffee oder Seife und den Duft vom Intershop hab ich nach der Wende in keinem Laden mehr wahrgenommen.

    Beate, das hört sich für mich kein bisschen komisch an. Ich war nur einmal in einem Intershop, kann mich also an diesen speziellen Geruch nicht erinnern, aber dass Länder ihre Gerüche haben ... boah, geh mal in einen italienischen Käse- und Schinkenladen!
     
    Ganz gleich um welches Thema und welche Zeit es sich handelt - es ist einfach immer unglaublich spannend Berichte von Menschen zu hören, die live dabei waren. :lol:

    Lustig, Pyro! Bei dir war DDR und Glasnost/Perestroika aktuelle Politik, ich durfte das im Abi schon als Geschichte behandeln!


    Das finde ich nun wiederum lustig, das erlebte Geschichte für Jüngere einfach Geschichte und Thema im Unterricht ist. Aber klar - ich hab auch unheimlich gern meiner Oma (Jahrgang 1892) zugehört, wenn sie von "früher" erzählt hat. Und da sie vom Dorf stammte, war das für mich eine ganz besondere Welt. Selbst Schilderungen meiner Mutter von ihrer Jugend im Krieg ('45 war sie gerade mal 20), fand ich auch immer sehr spannend.
    Ich selbst hab ja meine Kindheit und Jugend und einige Jahre darüber hinaus in der DDR verbracht. Und da man sich irgendwie auch in diesem System eingerichtet und "gelebt" hat, sind viele Erinnerungen einfach auch nur schön. Meine Mutter hatte ja auch in ihren Erzählungen viele lustige Erlebnisse wiedergegeben - trotz Krieg und schwerer Zeit.
    Ich wage sogar zu behaupten, dass sich diese DDR-Prägung in vielen Bereichen heute als (für mich) positiv auswirkt. Gesamtdeutsch wird auch nur mit Wasser gekocht und es ist nicht alles Gold, was glänzt. Man sollte seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und nach wie vor nicht alles glauben, was behauptet wird.
    Ich will die DDR bei weitem nicht wieder haben, vieles war ganz schlimm und eine Menge Leute haben ganz schlimme Erfahrungen. Aber in meinem Umfeld haben wir eben ein den Umständen entsprechendes ganz normales Leben gelebt.
    In der nächsten Generation sieht das schon wieder anders aus. Mein Sohn war 13, als die Wende kam. Er ist ganz anders geprägt, als GG und ich. Mich hat z.B. wahnsinnig aufgeregt, als er dann im Gymnasium westlicher Prägung war, was für eine Gammelei in der Abi-Zeit zwischen schriftlichen und mündlichen Prüfungen herrschte. Er fand's gut und gammelte genüsslich. Und die Prüfungen überhaupt. Was ist denn das, wenn man sich Prüfungsfächer aussuchen kann?


    Nee nee, die vergessen nix!
    ..... und wenn`s Jahre dauert .... irgendwann kommt der Hammer!
    Ämter haben ein Gedächtnis wie ein Elefant!

    Aber ich drücke dir die Daumen, daß dein Widersprucht hilft!

    Danke, Katzenfee, gespannt bin ich auch, aber gar keine Nachricht ist momentan auch keine schlechte Nachricht. Ich hatte in meinem Widerspruch auch drauf hingewiesen, dass in unserer Baumschutzverordnung Sturmschäden mit keinem Wort erwähnt werden. Wäre schön,
    wenn sie sich in dem Fall auch nicht auf eine Fällung unter normalen Bedingungen beziehen könnten. Schaun mer mal.:confused:

    Mehr vom Tag kann schon sein, aber was, frag ich, habt ihr Lerchen denn von der Nacht, hmm??? Für die nächtlichen Duftorgien im Garten, sei's die Flieder- oder die Holundersaison, und dann kommen Jasmin und Rosen, lasse ich jeden Sonnenaufgang sausen! Und zum Igelbelauschen ist es auch besser dunkel.

    Rosabel, Du scheinst ja sowieso die richtige Nachteule zu sein, wie ich mich öfter schon über Deine Post-Uhrzeiten wundern durfte.:orr:
    Ich schlafe in der Nacht und genieße dafür manchmal herrliche Sonnenaufgänge und lausche den Vögeln. Flieder und andere Blüten duften auch tagsüber und sehen am frühen Morgen wenn vielleicht noch Tau- oder nächtliche Regentropfen drauf sind, einfach hinreißend aus (und schreien förmlich nach der Kamera).
     
  • Ich kann im übrigen, dein Gefühl des Mauerfalls und der Geschichte, die die Damen hier schreiben auch absolut nachvollziehen, Lauren.
    Ich bin ja von 1980 und war kaum älter als du.
    Die Bilder und die Stimmung gebe ich mir manchmal noch-man findet ja so viel...

    Lustig, Pyro! Bei dir war DDR und Glasnost/Perestroika aktuelle Politik, ich durfte das im Abi schon als Geschichte behandeln!

    Ich bin Jahrgang 1974, dadurch fiel die entscheidene Zeit für mich ins Jugendalter, wo ich mich schon für Politik interessierte. Wir hatten dazu auch einen Klassenlehrer, bei dem wir Deutsch- und Politikunterricht hatten, der immer mal wieder mit uns eine aktuelle Stunde einlegte, wenn wieder etwas Bemerkenswertes geschehen war. Von den ersten DDR-Bürgern, die über Ungarn ausgereist waren, hatten wir für ein paar Wochen einen Jungen in der Klasse. (Die Familie zog später in eine größere Stadt, der Kontakt war schnell wieder weg.) Für uns wurde dadurch aber alles viel konkreter.

    Mehr vom Tag kann schon sein, aber was, frag ich, habt ihr Lerchen denn von der Nacht, hmm??? Für die nächtlichen Duftorgien im Garten, sei's die Flieder- oder die Holundersaison, und dann kommen Jasmin und Rosen, lasse ich jeden Sonnenaufgang sausen! Und zum Igelbelauschen ist es auch besser dunkel.

    Nein, von der Nacht hat die Lerche nur etwas, wenn sie doch mal nachts nicht schlafen kann. Hat wahrscheinlich alles seinen eigenen Reiz.
    Nachtgeräusche und -gerüche bekomme ich fast nur im Zelturlaub mit.

    Das finde ich nun wiederum lustig, das erlebte Geschichte für Jüngere einfach Geschichte und Thema im Unterricht ist. Aber klar - ich hab auch unheimlich gern meiner Oma (Jahrgang 1892) zugehört, wenn sie von "früher" erzählt hat. Und da sie vom Dorf stammte, war das für mich eine ganz besondere Welt. Selbst Schilderungen meiner Mutter von ihrer Jugend im Krieg ('45 war sie gerade mal 20), fand ich auch immer sehr spannend.

    Ich habe mir von beiden Großmüttern auch gerne erzählen lassen. Und weil das so unterschiedliche Welten waren, die ich damit "live" berichtet bekam, (die eine stammte aus Hagen, Eisenbahnerstochter, mein Großvater war Bauerssohn, die Familie der anderen Großmutter hatten eine kleine Ziegelei und musste aus Schlesien in den Westen fliehen) war ich eine Weile sogar im Geschichtsunterricht dafür verrufen, dass ich jede zweite Wortmeldung mit "Meine Oma hat mir erzählt" begann.

    In der nächsten Generation sieht das schon wieder anders aus. Mein Sohn war 13, als die Wende kam. Er ist ganz anders geprägt, als GG und ich. Mich hat z.B. wahnsinnig aufgeregt, als er dann im Gymnasium westlicher Prägung war, was für eine Gammelei in der Abi-Zeit zwischen schriftlichen und mündlichen Prüfungen herrschte. Er fand's gut und gammelte genüsslich. Und die Prüfungen überhaupt. Was ist denn das, wenn man sich Prüfungsfächer aussuchen kann.

    Oh ja, diese Zeit habe ich auch genossen. Man ist in dieser Zeit doch eh noch mit den Resten der Pubertät beschäftigt und freut sich, wenn dann nicht noch zuviel Schulstress dazukommt. :D
     
  • Ich kaufte mir in Marokko einen Rucksack. Wenn ich den nutze sagen wir hier beide: Der riecht nach Marokko. Im Land selbst war uns das gar nicht so bewusst, aber im Nachhinein können wir doch sagen, dass dieser Duft mit zu dem Land gehört und dort sehr vorherrschend war. Womöglich kommt aus solchen Erfahrungen diesed "Der Duft der großen, weiten Welt"?

    Was die DDR-erlebte Geschichte anbelangt, rate ich zur Anschaffung eines entsprechenden Mannes. :- ) Es ist durchaus interessant, wie verschieden man aufwuchs und Dinge erlebte, wie ich ja in meiner Ost-West-Beziehung aus eigener Erfahrung weiß. Daraus ergeben sich immer neue Geschichten - und durchaus auch ein relativiertes Bild über den angebliche tollen Westen versus des ach so "misslungenen" Ostens.
     
    Da gibt's die Familienanekdote, dass ich, knapp 3 Jahre alt, eines Morgens doch eher wach war als meine Eltern, und als das Telefon gegen 8 läutete, nahm ich ab und sagte gewichtig: "Guten Morgen, mein Mann schläft noch" und legte wieder auf


    Eine herrliche Geschichte, Rosabel! :grins:


    Für die nächtlichen Duftorgien im Garten, sei's die Flieder- oder die Holundersaison, und dann kommen Jasmin und Rosen,
    Und zum Igelbelauschen ist es auch besser dunkel.

    ..... genieße dafür manchmal herrliche Sonnenaufgänge und lausche den Vögeln. Flieder und andere Blüten duften auch tagsüber und sehen am frühen Morgen wenn vielleicht noch Tau- oder nächtliche Regentropfen drauf sind, einfach hinreißend aus


    Ich finde beide Varianten toll!
    ..... aber nur, wenn es draußen schön warm ist!

    Im Garten das Nachtleben auszuspionieren gefällt mir genauso gut
    wie Sonnenaufgänge und Morgenlieder der Vögel!
    Aber wie gesagt: die Temperaturen müssen stimmen,
    sonst bin ich für diese Genießermomente gar nicht zu haben.


    LG Katzenfee
     
  • So eine interessante Diskussion. (y)

    Rosabel, über deine Kindheitsgeschichte habe ich mich auch herrlich amüsiert - einfach köstlich! :grins:

    Orangina schrieb:
    Gesamtdeutsch wird auch nur mit Wasser gekocht und es ist nicht alles Gold, was glänzt. Man sollte seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und nach wie vor nicht alles glauben, was behauptet wird.
    Orangina, ich stimme dir vollkommen zu. Bereits die Konstruktivisten wussten: "Eine objektive Wahrheit gibt es nicht"...
    Abgesehen von schriftlich fixierten Daten (und selbst diese können falsch überliefert sein), ist es mit der "Wahrheit" und den "Fakten" immer so eine Sache.
    Ich glaube sofort, dass das Leben in der DDR nicht für jeden ein solcher Horror war wie es im Westen gerne dargestellt wurde, ich habe auch schon einige Zeitzeugenberichte gelesen, die ein ganz anderes Bild zeichneten.
    Der Vater meines Studienfreundes verbrachte tatsächlich einige Zeit im Stasigefängnis und verließ es als gebrochener Mann wieder... sehr schlimme Geschichte, die mich bis heute "verfolgt". Allerdings gehe ich davon aus, dass nicht die Gesamtheit der Bevölkerung im Gefängnis war und diese Erlebnisse bei weitem nicht jeden betrafen.


    Pyromella, uns trennen tatsächlich gar nicht so enorm viele Jahre... :lol: Aber natürlich macht es einen großen Unterschied ob man solche Ereignisse als Kind oder als Jugendliche/junge Erwachsene miterlebt.


    Die (Lebens-/Kindheits-)Geschichten meiner Großeltern (Jahrgang 1920 und 1933) waren für mich fester Bestandteil meiner Kindheit. Ich habe sie aufgesogen und verschlungen... konnte gar nicht genug davon bekommen.


    Orangina, wegen der Bäume drücke ich dir ganz fest die Daumen - zunächst mal ist ja gut, dass es noch dauert, so besteht momentan zumindest kein akuter Handlungsbedarf. Und dann kannst du ja sicherlich auch nochmal widersprechen.
    Die Mühlen der Verwaltung mahlen allgemein recht langsam, und in solchen Dingen, die nicht augenblicklich Geld in die Gemeindekasse spülen, wird man vermutlich auch nicht mehr Eile an den Tag legen als unbedingt nötig.
    Ich bin gespannt ob man die Sache mit den Sturmschäden berücksichtigen wird.
     
    Ich freu mich immer, wenn auch jüngere Leute Interesse an Geschichte haben. Mein Großer ist auch so ein Exemplar vom Typ "Wuslon" wie bei Jardin, nur am Geschichtsunterricht hatte er immer großes Interesse. Der Schuldirektor war auch sein Geschichtslehrer und so wurde bei manchem Blödsinn, den er so verbockt hat, doch ein Auge zugedrückt, zumal er sich auch immer für freiwillige Geschichtsprojekte gemeldet hat, das ging bis zu "Ausgrabungen" auf dem Gebiet eines ehemaligen Gefangenenlagers in unserer Stadt.
     
    Was die DDR-erlebte Geschichte anbelangt, rate ich zur Anschaffung eines entsprechenden Mannes. :- )

    Deinen Rat find ich sehr lustig, Knofilinchen. Bist Du von Haus aus Westberlinerin?
    Ich habe mir einen Ossi-Mann angeschafft. Damals gab's grad keine anderen. Und da wir fast gleichaltrig sind, haben wir natürlich auch die gleichen Erfahrungen gemacht.


    Ich glaube sofort, dass das Leben in der DDR nicht für jeden ein solcher Horror war wie es im Westen gerne dargestellt wurde, ich habe auch schon einige Zeitzeugenberichte gelesen, die ein ganz anderes Bild zeichneten.
    Der Vater meines Studienfreundes verbrachte tatsächlich einige Zeit im Stasigefängnis und verließ es als gebrochener Mann wieder... sehr schlimme Geschichte, die mich bis heute "verfolgt". Allerdings gehe ich davon aus, dass nicht die Gesamtheit der Bevölkerung im Gefängnis war und diese Erlebnisse bei weitem nicht jeden betrafen.

    Ja, Lauren, ganz furchtbar, was sich dieser Staat, der wirklich ein Unrechtsstaat war, gegenüber manchen Menschen erlaubt hat.:schimpf:Gut, dass er weg ist. Trotzdem, das ganz normale Alltagsleben mit den Nischen, die sich die Menschen geschaffen haben, hatte auch ganz viele schöne Momente, auf die man gern zurückblickt. Manchmal durfte man aber nicht genauer drüber nachdenken und musste bestimmte Dinge besser ausblenden.
    Ich erinnere mich z.B. an einen Kinobesuch als Teenager. "Blutige Erdbeeren" hieß der Streifen, hatte super Pop-Titel als Filmmusik und spielte in San Francisco. Eine Szene hat mich in meinem Kinosessel total geflasht. Die ganze Breitwand-Leinwand eine Totale von dieser Stadt und das Gefühl - da kommst du nie im Leben hin. Ich war fertig.
    Und später nochmal in Ost-Berlin am Brandenburger Tor. Da war die Welt zu Ende, obwohl man am anderen Ende die Siegessäule sah.:(
    Gut, Richtung Osten durfte man ein wenig die Welt erkunden: Polen, Tschechoslowakei haben wir häufig besucht, war sogar mal in Moskau...
    Richtung Westen ging's dann erst nach der Wende. Aber bis nach San Francisco hab ich es noch nicht geschafft.:rolleyes:

    Ein anderer typischer Unterschied zwischen früher und heute ist das Shoppen-Gehen. Früher, wenn ich in die Stadt bin, hab ich immer gesagt: Mal sehen, was es gibt! Und bin oft auch erfolglos wieder heim. Heute sag ich ich hol mir eine/ein neue/s ...:cool:


    Orangina, wegen der Bäume drücke ich dir ganz fest die Daumen - zunächst mal ist ja gut, dass es noch dauert, so besteht momentan zumindest kein akuter Handlungsbedarf. Und dann kannst du ja sicherlich auch nochmal widersprechen.

    Dankeschön, Lauren. Notfalls würde ich wirklich einen Anwalt einschalten.


    Ich freu mich immer, wenn auch jüngere Leute Interesse an Geschichte haben. Mein Großer ist auch so ein Exemplar vom Typ "Wuslon" wie bei Jardin, nur am Geschichtsunterricht hatte er immer großes Interesse.

    Beate, das glaub ich gern. Geschichte heutzutage ist ja viel interessanter als zu DDR-Zeiten, es muss nix zurechtgebogen werden. Da darf man wenigstens die ganze Wahrheit erfahren und nicht nur das, was gerade in's Konzept passt. Ich hab auch oft nach der Wende gestaunt, was uns damals im DDR-Geschichtsunterricht entweder gar nicht oder ganz anders erzählt wurde.:d


    Wir hatten heute wunderbares Sonnenwetter, keinen Wind und es war schon nicht mehr sooo kalt. Zum Nachmittag hin war der Schnee teilweise auch gut getaut und die Piepmätze auch gar nicht mehr sooo wild an den Futterplätzen.
    Hab mir die Kamera geschnappt und paar Fotos gemacht.

    So sah das Staraufgebot gestern noch aus.

    image002.jpg image003.jpg

    Der herrlichste Sonnenschein heut morgen.image004.jpg

    Stare im Baum. Gestern noch... image001.jpg ...und heute image005.jpg

    image006.jpg Die Überreste der Herbstanemonen. Immer noch schön - irgendwie.:orr:Aber jetzt wird's echt

    Zeit für neues Grün...
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Mein damals bester Freund dem hat es auch am meisten zu schaffen gemacht das er nicht reisen konnte zu der Zeit, heute lebt er in Australien, der wollte nur noch ganz weit weg :grins:
     
  • Sooo viele Stare!
    Hier sind zwar auch schon welche da, aber nicht so viele.
    Hmmmm - oder vielleicht sind es "Hiergebliebene"?
    Jedenfalls sehe ich so viele auf einem Fleck immer
    nur zur Kirschenzeit!


    LG Katzenfee
     
    Orangina_ schrieb:
    Bist Du von Haus aus Westberlinerin?
    Ich habe mir einen Ossi-Mann angeschafft. Damals gab's grad keine anderen. Und da wir fast gleichaltrig sind, haben wir natürlich auch die gleichen Erfahrungen gemacht.

    Nein, ich komme noch tiefer aus dem Westen, aus der Frankfurter Ecke, und das war so weit weg und mmein Wissen als (End-)Jugendliche ohne persönlichen Bezug belief sich lediglich auf das bisschen aus dem Unterricht, was nicht wirklich greifbar war. Ok, Deutschland wurde geteilt, die da in weiter Ferne "durften nicht raus" (*hüstel*), aber naja, irgendwo gab es auch Uganda und Australien - das war nicht wirklich besser greifbar für mich. Es war einfach viel zu theoretisch, als dass ich mir damit etwas Sinnvolles hätte vorstellen können.

    Vor fast 20 Jahren lernte ich meinen heutigen Mann kennen, der Ur-Berliner aus dem Osten ist und noch dazu auch ein paar Jährchen älter als ich. Während der Fall der Mauer für mich also mehr ein Spektakel wie viele andere aus der Flimmerkiste war, das mich nicht wirklich packte (Ich weiß noch, wie bewegt meine Nachbarin damals war, ich wollte jedoch lieber etwas lesen oder mich mit Freunden treffen.) nahm er wirklich aktiv daran teil, auch an den vorherigen Demonstrationen inklusive Masseneinpferchung. Das prägte uns natürlich deutlich verschieden. In den letzten Jahren kamen wir immer wieder auch auf das Thema Ost-West, meistens ganz automatisch im Alltag. Es ist nicht so, dass sich Ost- und Westdeutsche grandios voneinander unterscheiden würden. Aber alleine dadurch, dass im einen Staat einiges ganz anderes geregelt war als im anderen, erhält man an manchen Stelle durchaus auch mal einen anderen Blick auf das Leben und Miteinander, als es einem vorher so vermittelt worden war. Und wenn wir heute durch die Stadt gehen und an einer Reisegruppe vorbei kommen, in der ein junger Reiseführer gerade erzählt, wie das damals so war in der DDR war, passiert es nicht unbedingt selten, dass an meiner Seite ein "So ein Unsinn" ertönt und wir direkt ins nächste Gespräch vertieft sind. :- )
     
    Und wenn wir heute durch die Stadt gehen und an einer Reisegruppe vorbei kommen, in der ein junger Reiseführer gerade erzählt, wie das damals so war in der DDR war, passiert es nicht unbedingt selten, dass an meiner Seite ein "So ein Unsinn" ertönt und wir direkt ins nächste Gespräch vertieft sind. :- )

    Knofilinchen, erst mal vielen Dank für Deine Erklärungen.:cool:

    So, wie Du Deinen GG zitierst, geht es mir, wenn ich manche (West)Menschen im Fernsehen schlau daherreden höre. Aber irgendwann in naher Zukunft hat sich das Ossi-Wessi-Thema sowieso überlebt. Aber noch kann man ja ab und zu seine Erfahrungen zum Besten geben.:grins:

    Jetzt reicht's wirklich mit dem hartnäckigen Winter - der soll endlich verschwinden!!! Doch ich höre schon wieder was von kalten Ostern.:schimpf: Der vernünftige Gartenmensch sagt sich zwar: Okay, besser jetzt die Kältewelle als Mitte April, wenn's dann die Blüten killt. Der normale dagegen kann's kaum noch aushalten und hat die Schn.... einfach nur voll.:rolleyes:
    Die gesamte (!) letzte Woche habe ich die Neuanschaffung von Pflänzchen erfolgreich vermieden. Weiss ja noch nicht mal, was alles im Beet überlebt hat.
    Heut war ich bei Thomas Philips, weil ich nochmal Vofu nachkaufen musste (hoffentlich zum letzten Mal). Die ganzen schönen bunten Blümchen hab ich fast keines Blickes gewürdigt, der Augenwinkel hat wohl für einen Sinneswandel nicht gereicht.:grins: Ich wollte Futter kaufen!
    Gut, ich konnte mir selbst auf die Schulter klopfen; ich hatte Größe gezeigt.

    Aber danach bin ich zu Netto - und da standen sie: Stauden, Bäumchen, Obst- und andere Sträucher. Da konnte ich nicht widerstehen...:d

    image001.jpg image002.jpg

    So richtig weiss ich ja noch nicht, wohin mit ihnen, aber bis sie nach draußen gepflanzt werden, braucht's ja noch ein bisschen. Zeit zum Hin-und-Her-Überlegen.:confused:
     
    Das ist ja wirklich gemein, mit wie vielen Versuchungen du heute konfrontiert wurdest! Sooo tapfer von dir ... aber dann war deine Leidensfähigkeit verständlicherweise erschöpft und du musstest zulangen. Versteht hier bestimmt jeder. ;) Die Clematis sieht gut aus! Zwar bisschen viele Blüten auf dem Foto, deren Menge man nicht ganz glauben kann, aber trotzdem Glückwunsch zum Kauf, die wird schön!
     
    Orangina, die Versuchungen habe ich auch gesehen, konnte aber widerstehen, da ich zum einen mehrere Clematis habe und mit dem Pampas-Gras nicht wusste wohin. Glück gehabt! Ich bin aber trotzdem noch mal um das Tischlein rumgeschlichen und habe nach anderen Sachen Ausschau gehalten. Die Palmen haben mir auch gut gefallen, große Pflanzen habe ich im Haus schon reichlich.
     
    Die Neuzugänge machen sich bestimmt gut im Garten!
    Du findest sicher den passenden Platz.

    Pampasgras hatte ich auch mal.
    Leider hat es den Winter nicht überlebt!


    LG Katzenfee
     
    Das ist ja auch gemein: Da denkt man, man hat alle Kämpfe erfolgreich bestanden, und dann fallen einen die Pflanzen einfach aus einem Hinterhalt heraus an. Ts... :- )
     
    Orangina, herzlichen Glückwunsch zu deinen Neuzugängen! :)

    Zwar bisschen viele Blüten auf dem Foto, deren Menge man nicht ganz glauben kann, aber trotzdem Glückwunsch zum Kauf, die wird schön!
    Rosabel, unsere direkte Gartennachbarin hat eine Clematis, die genau so üppig blüht... eine echte Gemeinheit, wenn die eigenen vor sich hinspargeln. :D
    (Soweit ich beobachten konnte, lieben Clematis Sonne, Sonne, Sonne - auch wenn sie "Waldrebe" heißen. Alle Exemplare, die ich bisher so derart üppig blühen sah, hatten eins gemeinsam... einen SONNIGEN, warmen, luftigen Standort.)
     
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