Noch ein Kirschbaum , diesmal in Strauchform

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Südhessen
Guten Morgen zusammen.
Ich habe vor 2 Jahren 2 Kirschbäume auf schwach wachsenden Unterlage gepflanzt. Sie sollen quasi in Strauchform wachsen.
Letztes Jahr haben sie schon getragen , und einiges an Ästen neu geschoben. Jetzt sind an den neuen Ästen ganz viele Blüten. An denen wird er ja dann nächstes Jahr nicht tragen.

Jetzt möchte ich gern wissen , wie ihr ihn schneiden würdet. Weil er soll ja möglichst seine Strauchform behalten und trotzdem tragen.

Die Sorte ist übrigens Burla. Falls das auch wichtig ist.

Sorry für das gedrehte Bild. Ich hab keine Ahnung wie ich das anders machen kann :confused:
 

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  • gedreht. Nutze ein Grafikprogramm zum drehen. Ich nutze das kostenlose von paint.net

    Unbenannt.png Unbenannt1.png

    Wächst etwas peitschenartik könnte eine Sauerkirsche sein.

    Kannst du die Art und Sorte nennen?
     
  • Bist du sicher dass sie nicht burlat heißt? Burlat ist wohl eine der besten Kirschen überhaupt, steht bei mir auch im Garten.

    Und es ist sicher keine Zierkirsche? Denn als Süßkirsche muss hier ordentlich die Schere dran. Wenn die Zweige so dich stehen kommt kein Licht in den Baum und er wird innerlich verkahlen. Die Zweige bleiben dünn und haben dann nur noch an den äußersten Spiten Früchte. Ferner wachsen sie dann längferfristig vermutlich immer steiler nach oben und der Ertrag geht zu Lasten eines ungewollt hohen Wuchses verloren.

    Mit dem Beschneiden von reinen Kirschbüschen kenne ich mich jedoch gar nicht aus. Vermutlich muss man nur auslichten und den Steilwuchs ableiten aber ich würde Vorschläge gerne einem versierteren ÜBerlassen.


    Auf alle Fälle ist jetzt die fgalsche Zeit dafür. Entweder Sommerschnitt nach der Ernte oder in der Ruhephase, insofern hast du noch Zeit jemanden zu finden der Dir mehr helfen kann.
    Stell auf alle Fälle mal Bilder ein die nicht verkleinert sind, damit man sich die beiden (es sind doch zwei) genauer ansehen kann.
     
  • So neuer Versuch
     

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  • Ach so, es sind 2 Bäume, die völlig unterschiedlich aussehen. Jetzt haben sie an jedem Zweig überall Blüten. das hätte ich natürlich nächstes Jahr auch gern :rolleyes:
     
    Kann ich dir nicht sagen. Die steht schon voll im Saft. Eigentlich ist es zu spät. Ansonsten würd ich die nach innen wachsenden Triebe entfernen und die Haptäste nen bißchen spreizen so das der Baum oder Strauch mehr Volumen bekommt. Nach der Ernte nen bißchen auslichten wäre wohl auch nicht verkehrt.
     
    Der Linke sagt ich bin ein Baum
    und wers nicht glaubt der wird schon schaun
    denn schon in einigen Jahren
    werd ich nur in der Krone tragen.

    Da kann man ja zum Dichter werden.

    Tatsächlich will der linke Busch lieber ein Halbstamm oder Buschbaum werden.
    Wenn du ihn so wachsen läßt, dann wird er die unteren Äste überbaun und denen die Sonnen rauben. Dadurch werden diese verkahlen und der Ertrag findet dann nur noch in der Krone statt.

    Aus meiner laienhaften Sicht wäre es durchaus sinnvoll dem Linken eine Kronenerziehung zu erlauben weil dies optisch sicherlich besser zu dem Baum passen würde. Nur werden dann Mittel- langfristig die Fenster beschattet, was vermutlich nicht gewollt ist.

    Ich gehe stark davon aus, dass der Ertrag beim klassischen Kronenaufbau deutlich höher sein würde, weil es leichter ist diesen in die Breite mit waagrechterenTrieben zu erziehen.

    Willst du die lieber aus den Fenstern sehen und damit die Buschform erhalten wirst du dennoch Kirschen ernten undhast dennoch freie Sicht, dann muss die Krone weg. Wie tief du den Leitstamm zurücknehmen musst fällt mir aber sehr schwer zu sagen. Vermutlich sogar sehr tief.

    Das Bild ist leider nicht superscharf geworden, aber wenn ich es richtig sehe, dann blüht der linke Strauch nur an ganz wenigen Stellen und dies fast ausschließlich an den recht waagrecht zum Stamm gelegenen Trieben. Auf der rechten Seite unten ist auch ein recht waagrechter Trieb, der evt eine Blüte haben könnte.
    Ferner sind die Knospen fast alle oder all nur an den äußersten Enden der recht dünnen Äste. Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber so macht es mir den Eindruck

    .... und genau das hätte ich auch so erwartet.

    Steil heißt Wachstum, Flach heißt Ertrag.

    Je breiter der Busch wird, desto ertragreicher wird er.
    Je weniger Triebe, Blüten und Früchte er hat desto hochwertiger die Qualität.

    Bevor ich meinen Vorschlag für den Schnitt schreibe muss ich nochmal sagen, dass ich blutiger Anfänger bin mit einem kleinen bischen Einfühlungvermögen für Obstbäume, mehr aber auch nicht, daher kann auch alles total falsch sein und sollte gegengeprüft werden.

    1. Du kannst den Schnitt nicht in einem Jahr erreichen, denn es müsste viel zuviel entfernt werden was dem Baum/Busch schaden würde und nur durch langwierige Korrektur wieder bereinigt werden müsste.

    1 Jahr: Krone ab und die unteren Triebe durch spreizer oder durch runterbinden mehr in die Waagrechte binden. Baumscheibe anlegen (erleichtert auch das Rasen mähen)

    2. Jahr ca. die Hälfte der Triebe herausnehmen und weiter den Busch in die Breite erziehen.

    oder alternativ Buschbaum-Erziehung
    Alle Treibe unterhalb der Krone ab, die Triebe der Krone deutlich zurücknehmen auf Außenauge und Saftwaage und eine neuen Leittrieb möglichst senkrecht binden und zurücknehmen.

    Beim zweiten Busch
    Schon eher ein Busch der aber auch schon beginnt einen sehr schrägen Stamm auszubilden und seinem großen Vorbild dem linken nachzueifern. Langfristig würde er so wachsend umfallen und womöglich sogar entwurzelt werden.

    Leitstamm zurücknehmen unteren Äste spreizen oder binden und deutlich zurücknehmen. Allzugroß auslichten müsste man dann - zumindest im gleichen Jahr - nicht.

    Aus meiner Sicht (der auch nie genügend Geld hat) wäre es hier wirklich sinnvoll einen Fachmann kommen zu lassen der etwas von der Buscherziehung versteht.
    Wird nicht ganz so einfach zu finden sein, denn die reine Buscherziehung ist eine eher seltene Form der Erziehung bei Kirschen.
     
  • Hallo turbinchen,

    Kirschbäume werden im Sommer geschnitten. Idealerweise nach dem Abernten. Das ist aber Ansichtssache; es gibt auch Gärtner, die im zeitigen Frühjahr scheiden.

    Habt Ihr einen Obst- und Gartenbauverein im Ort? Falls ja, wird Dir hier von Fachkundigen geholfen.

    ;)
     
  • Hallo turbinchen,

    Kirschbäume werden im Sommer geschnitten. Idealerweise nach dem Abernten. Das ist aber Ansichtssache; es gibt auch Gärtner, die im zeitigen Frühjahr scheiden.

    Habt Ihr einen Obst- und Gartenbauverein im Ort? Falls ja, wird Dir hier von Fachkundigen geholfen.

    ;)
    Ich schneide bevorzugt Januar Februar bei Plus 5 Grad, das bringt Wachstum.
    Nach der Ernte beruhigt den Baum eher.

    Beim Schnitt im zeitigen Frühjahr schneidet man der Kirsche Knospen ab, die der Baum bis zur Blüte nicht mehr nachbilden kann. Bei jungen Bäumen kommt es aber mehr auf das Wachstum der Bäume an und so wäre bei Dir auch sinnvoller gewesen Anfang des Jahres zu schneiden.
     
    Hallo Turbinchen,

    wenn ich mir die beiden Bilder von Thread 6 ansehe, dann kann nur zum Ausgraben der Bäumchen geraten werden. Auf dem linken Bild steht der Baum viel zu nah am Haus und die Äste würden schon in wenigen Jahren die schöne Hausfassade beschädigen. Auf dem anderen Bild steht der Baum viel zu nah am Zaun.
    Im nachfolgenden Link sieht man die Wuchshöhen und -breiten von Kirschunterlagen. Bei dem schwachwüchsigsten Unterlagen "Weirot 72" und "Gisela 3" wäre die Wuchshöhen schon 3,5 - 4 m und die Breite ca. 3 m.

    Falls Du Dich entschliesst, die Bäume stehen zu lassen, würde ich Dich bitten, noch gar nichts zu tun - was das Schneiden betrifft, auch nicht nach den gut gemeinten Schnittanleitungen hier.

    http://images.google.de/imgres?imgu...d=0ahUKEwiPsdrK04PMAhXEeg8KHRFrAFQQMwgdKAAwAA

    Thomas würde ich bitten, den Begriff "Busch" bei Obstgehölzen zu ergoogeln.
     
    Busch bei Obstgehölzen ist fast immer als Buschbaum gemeint mit klassischem Kronenaufbau. Es gibt aber mittlerweile auch in seltenen Fällen die echte Buscherziehung, die aber eher nicht vorteilhaft ist, weil der Ertrag geringer ist.

    ... hab ich doch oben schon geschrieben.
     
    .... upps aber ich hab noch was wichtiges vergessen.

    Du musst natürlich darauf achten dass du keine Wurzelaustriebe und keine Austriebe unterhalb der Veredelung zuläßt. Ansonsten würden daran nur die Wildform der Kirsche ausreifen welche nicht gewollt ist.
     
    Ich hab jetzt bei mir mal einige meiner Bäume und Sträucher eingestellt.
    2 davon sind Buscherziehung

    - die rotblättrige Krischpflaume
    - Mispel

    die rotblättrige Kirschpflaume ist eine "echte" Buscherziehung, bei der auch Triebe aus der Wurzel selbst kommen dürfen.
    bei der Mispel hingegen stammen alle Triebe aus einem Stamm und ist eigentlich nicht viel anderst als eine Buschbaumerziehung mit Hohlkrone

    Du must deine erziehen wie meine Mispel.

    http://www.hausgarten.net/gartenfor...homashs-bestes-gartenjahr-51.html#post1639679
     
    Diese einjährigen Veredelungen, die es bei Aldi und Lidl für gerade mal 3,99€ zu kaufen gibt, sind auf Colt veredelt und nicht auf Weiroot, Gisela oder Piku, wo allein die Unterlage schon so teuer ist wie dieses Obstbäumchen.

    Diese einjährige Veredelung sieht zwar mickrig aus, kann sich aber noch zu einer ganz stattlichen Kirsche heranwachsen, und Burlat ist eine recht wüchsige Sorte.
    Du kannst eine solche Kirsche nicht als Strauch erziehen. Das funktioniert hinten und vorne nicht.

    Du musst bei dem ersten Baum, der nahe am Eingang steht, das ganze Gestrüpp im unteren Bereich entfernen bis einschließlich dem unteren der beiden parallel laufenden Äste, die nach rechts abgehen.
    Und oben im Bereich der Spitze hast Du auch zwei konkurrierende Äste, von denen Du den steileren ebenfalls entfernen solltest. Schneiden kannst Du übrigens auch jetzt schon. Du brauchst da nicht auf den Sommer warten. Der Baum soll schließlich die wertvollen oberen Äste ernähren und nicht dieses undefinierbare Gestrüpp am Boden.

    Für die zweite Kirsche gilt das allergleiche. Du kannst nicht die Äste und Fruchtruten so steil nach oben wachsen lassen. Da hängt später kaum was dran, weil sich an diesem steilwachsenden Holz keine Blütenknospen bilden. Schon jetzt hast Du die unteren Äste viel zu stark werden lassen. Die hätten frühzeitig weggehört, damit sich ein schöner Stamm entwickeln kann. So machen sich die Äste alle gegenseitig Konkurrenz und vom eigentlichen Stamm geht kaum ein brauchbarer Ast ab.
    Wenn Du die drei stärkeren Äste in Bodennähe abschneidest, hast Du halt nur einen leeren Stecken, der nicht allzu schön aussieht, und die Wunden wären sehr groß für diesen kleinen Baum. Das kann auch nicht der Weisheit letzter Schöluss sein.

    Was auf jeden Fall weg muss, ist der steilstehende Konkurrenztrieb zum Haupttrieb. Ansonsten würde ich versuchen, diese Nebenäste auf flache Seitenäste (die auch Blütenknospen und damit Früchte ausbilden) zurückzuschneiden. Auch den Haupttrieb musst Du deutlich zurücknehmen. Diese wasserschosserartigen steilwachsenden Ruten, solltest Du auch entfernen (nicht komplett, sondern auch wieder auf einen flacheren Seitenast zurückschneiden). Nur so kann sich auch etwas Fruchtholz entwickeln.
     
    Wenn die Bäumchen auf der Unterlage Colt stehen, ist es ja noch schlimmer.
    Aber danke, mit Deinem Beitrag hast Du mir Schreibarbeit erspart. Hätte es nicht besser erklären können.
     
    Desperado hat unumwunden recht. Ehrlich gesagt hatte ich mich auch gewundert, dass es Süßkirschen auch in Strauchform gibt.
    Bei Wildkirschen hatte ich schon Angebote gesehen und selbst diese werden 4 Meter hoch.

    Wenn die Unterlage wirklich Colt ist, dann muss auch über die Standortfrage neu gesprochen werden, denn der eine ist wirklich zu nah am Haus und der andere zu nah am Zaun. Ich hab als Unterlage Gisela und schon bei der wäre die Straucherziehung kaum möglich, selbst jetzt als sehr junger Baum hat diese schon ein schönes Stämmchen.

    Schon schade dass es keine noch schwachwüchsigere Sorte gibt.
     
    Vielen Dank ihr Lieben!
    Da hab ich mir ja was angelacht. Gesetzt wurden sie im Winter 2014/2015. Das letzte Jahr war also unser erstes Jahr im Garten. Dann werde ich sie umsetzen , am besten etwas mehr zusammen denke ich mal. Eventuell muss halt einer weichen und es bleibt bei einem Sträuchchen. Das verdecken des Fensters ist nicht sooo schlimm. es ist Südseite und im Sommer bzw teils auch jetzt schon sind die Rollläden meist unten....
    Ich hab echt gedacht , man kann die so erziehen, dass sie ähnlich bleiben wie sie jetzt sind. Also werde ich mir morgen mal alles ausdrucken und dann in Ruhe an die Bäume stellen. Jetzt sind so viele Blüten dran , dass ich es nicht übers Herz bringe , daran rumzuschnippeln. Die Kirschen würde ich erst mal gern essen ;)
     
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