Monsanto... jetzt reicht es!!!

Das das Kartellamt da nicht einschreitet, ist mir schleierhaft.
Ja, das finde ich auch extrem erstaunlich, bzw. eigentlich schon bedenklich.

Über kurz oder lang werden dem Gärtner nur noch Hybriden vorgesetzt (natürlich Gentechnisch verändert)
Weißt du wieviele gentechnisch veränderte Pflanzen eine Zulassung zum Anbau in Deutschland / in Europa haben?

Ich meine auch mal gelesen zu haben, das die EU das private Tauschen von Saatgut verbieten will.
Ich meine, dass du damit falsch liegst.

Lieben Gruß
Orlaya
 
  • Ich meine auch mal gelesen zu haben, das die EU das private Tauschen von Saatgut verbieten will.

    Wir brauchen ja vieles, nur nicht die EU und nicht diese Regierung ;)

    Ich meine, dass du damit falsch liegst.

    Lieben Gruß
    Orlaya


    Ich habe das auch irgendwo gelesen, weiß leider nicht mehr wo. Und die privaten Saatgutarchive und kleinen Händler sind denen mit Sicherheit ein Dorn im Auge. Irgendwann wird es die nicht mehr geben. Dann kann man Tomatensaat auch nicht mehr als Zierpflanzen verkaufen.
     
    Und die privaten Saatgutarchive und kleinen Händler sind denen mit Sicherheit ein Dorn im Auge. Irgendwann wird es die nicht mehr geben. Dann kann man Tomatensaat auch nicht mehr als Zierpflanzen verkaufen.

    Gerade auf "die" hat es die EU abgesehn. Das sind Rebellen, die nicht in das Raster der EU passen.

    Wozu brauchen wir eigentlich diesen Verein, der uns nur bevormundet? Ich weiß es nicht. Ging vorher ja auch ohne ganz gut. Und ich muss es wissen. ich bin ü50.

    Raus aus der EU, Mark wieder her und es geht uns allen wesentlich besser.
     
  • Habs gefunden:

    Vorschlag für eine VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Erzeugung von Pflanzenvermehrungsmaterial und dessen Bereitstellung auf dem Markt (Rechtsvorschriften für Pflanzenvermehrungsmaterial) /* COM/2013/0262 final - 2013/0137 (COD) */

    BEGRÜNDUNG
    1. HINTERGRUND DES VORSCHLAGS
    Pflanzenvermehrungsmaterial ist unter den Aspekten Produktivität, Vielfalt, Gesundheit und Qualität von grundlegender Bedeutung für die Landwirtschaft, den Gartenbau, die Lebensmittel- und Futtermittelherstellung sowie für unsere Umwelt. Weite Flächen der EU sind mit Wald bedeckt, der vielseitige gesellschaftliche, wirtschaftliche, umweltbezogene, ökologische und kulturelle Funktionen erfüllt. Das geltende EU-Recht über die Bereitstellung von Pflanzenvermehrungsmaterial auf dem Markt stützt sich im Wesentlichen auf zwei Säulen: die Registrierung von Sorten/Material und die Zertifizierung einzelner Partien von Pflanzenvermehrungsmaterial bestimmter Pflanzenarten gemäß den einschlägigen Richtlinien („in der EU gelistete Arten“).
    Der Vorschlagsentwurf sieht eine Konsolidierung und Aktualisierung der Rechtsvorschriften über das Inverkehrbringen von Pflanzenvermehrungsmaterial vor, indem die folgenden zwölf Richtlinien aufgehoben und ersetzt werden: Richtlinie 66/401/EWG des Rates über den Verkehr mit Futterpflanzensaatgut, Richtlinie 66/402/EWG des Rates über den Verkehr mit Getreidesaatgut, Richtlinie 2002/53/EG des Rates über einen gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten, Richtlinie 2002/54/EG des Rates über den Verkehr mit Betarübensaatgut, Richtlinie 2002/55/EG des Rates über den Verkehr mit Gemüsesaatgut, Richtlinie 2002/56/EG des Rates über den Verkehr mit Pflanzkartoffeln, Richtlinie 2002/57/EG des Rates über den Verkehr mit Saatgut von Öl- und Faserpflanzen, Richtlinie 68/193/EWG des Rates über den Verkehr mit vegetativem Vermehrungsgut von Reben, Richtlinie 98/56/EG des Rates über das Inverkehrbringen von Vermehrungsmaterial von Zierpflanzen, Richtlinie 92/33/EWG des Rates über das Inverkehrbringen von Gemüsepflanzgut und Gemüsevermehrungsmaterial mit Ausnahme von Saatgut, Richtlinie 2008/90/EG des Rates über das Inverkehrbringen von Vermehrungsmaterial und Pflanzen von Obstarten zur Fruchterzeugung und Richtlinie 1999/105/EG des Rates vom 22. Dezember 1999 über den Verkehr mit forstlichem Vermehrungsgut.


    Blablabla.... Quelle: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/?uri=CELEX:52013PC0262


    Ich könnte nur noch brechen. Für was haben wir eine Regierung? Zum abnicken? Loosertruppe... weg damit!
     
  • Dann solltest Du mal die Nachrichten verfolgen. Und damit meine ich nicht die in Deutschland und schon gar nicht die Staatssender ARD und ZDF.

    Sorry, noch nie so was dummes als Kommentar gelesen.



    Achso, entschuldige bitte. Ich vergas das du ja allwissend bist und der rest, inclusive meiner Person, völlig ungebildet ist.

    Ich werde dieses Thema hier mit dir aber nicht weiter diskutieren.
    Warum? Kannst du dir bestimmt denken, bist ja superschlau.
     
  • Meine Nachrichten beziehe ich aus ausländischen Medien, die nicht von der Bundesregierung gesteuert sind!!! Ihr müsst mal so langsam erwachen aus eurem Dornröschenschlaf..

    Diese Regierung fährt uns ungebremst gegen die Wand!!! Und die EU? Ein totgeborenes Kind. Nette Idee aber nicht umgesetzt.

    *Edit* @ feiveline...Du kommst doch sicher aus der DDR... wie ich deiner Schreibe so entnehme ? Das würd vieles hier erklären.
     
  • Ich meine auch mal gelesen zu haben, das die EU das private Tauschen von Saatgut verbieten will.
    Ich meine, dass du damit falsch liegst.
    Ich habe das auch irgendwo gelesen, weiß leider nicht mehr wo.
    .
    Liebe Tubirubi und natürlich alle anderen Interessierten,

    tja, das Internet kann manchmal eine ganz tolle Informationsquelle sein, manchmal werden da aber auch Fehlinformationen immer weiter verlinkt, geliked und von einander abgeschrieben.

    Silvaner hat ja die These aufgestellt, dass der private Tausch von Saatgut verboten werden soll.
    Und das ist einfach nicht korrekt. Man möge doch einfach mal einen Blick in das entsprechende Gesetz werfen:
    Saatgutverkehrsgesetz
    Im §3 Absatz 1 steht "Saatgut darf zu gewerblichen Zwecken nur in den Verkehr gebracht werden, wenn ...."
    Im §2 kann man dann noch die ganzen Begriffsbestimmungen nachlesen, zum Beispiel der Punkt 12. "Inverkehrbringen zu gewerblichen Zwecken: das Anbieten, Vorrätighalten zur Abgabe, Feilhalten und jedes Abgeben an andere im Rahmen eines Gewerbes oder sonst zu Erwerbszwecken;"

    Ein Tauschverbot lässt sich da also beim besten Willen nicht konstruieren. Soweit mal zu der Aussage von Silvaner und meiner darauf gemünzten Antwort.

    Etwas anderes ist natürlich:
    Und die privaten Saatgutarchive und kleinen Händler sind denen mit Sicherheit ein Dorn im Auge. Irgendwann wird es die nicht mehr geben. Dann kann man Tomatensaat auch nicht mehr als Zierpflanzen verkaufen.
    Und da sogar eigentlich nur "der kleine Händler", denn das private Saatgutarchiv wird doch sicherlich nur kostendeckend und nicht zum Erwerbszweck aktiv sein.

    Ich denke schon, dass man immer mit wachem Blick auf die Regierenden schauen darf und sollte, ich mag aber keine Panikmache und vor allem keine Verschwörungstheorien.
    Schade finde ich auch, dass meist eine andere Seite nicht betrachtet wird. Was denkt ihr, wie es dem kleinen Bio-Bauer oder Bio-Gärtner geht, der ungeprüftes Saatgut kauft, das anbaut, viel, viel Arbeit reinsteckt und mitten in der Saison feststellen muss, dass die Tomaten / die Gurken / das Getreide ... einfach nicht die angepriesenen Eigenschaften hat? Wenn ihm das bei mehreren Produkten oder mehrere Jahre passiert, dann wird es den Bio-Bauer bzw. den Bio-Gärtner auch nicht mehr lange geben.

    Lieben Gruß
    Orlaya
    (die irgendwie gerne die Kirche im Dorf lässt)
     
    Nun, ich bin schon der Meinung, dass die Gesetzgebung einiges dafür tut, altherkömmliche und regionale Sorten vom Markt verschwinden zu lassen.

    Das größte Problem hierbei ist wohl das Prozedere der Sortenzulassung.

    Gewerblich gehandelt werden nur Sorten mit entsprechender Zulassung. Nur sind diese Kriterien für eine Sortenzulassung mit logischem Menschenverstand nicht unbedingt nachvollziehbar und für denjenigen, der tatsächlich eine Zulassung anstrebt, meist nicht erfüllbar.

    Da wären neben den Kostenfaktor schlicht und ergreifend völlig unsinnige, der Vielfalt der Natur widersprechende "Ansprüche" an eine Sorte, die stark an die EU-Lachnummer "Krümmungsverhalten einer Salatgurke" erinnern. Die EU setzt auf homogene Formen. Geschmack oder Tradition spielen keine Rolle. Nur die berühmte Schablone zählt, der jede Frucht der zur Zulassung beantragten Sorte entsprechen soll - und das europaweit.

    Dreschflegel, Bingenheimer Saatgut und andere kämpfen tagtäglich mit all diesen irrwitzigen Kriterien und schildern die Problematik regelmäßig in ihren Saatgutkatalogen.

    Da werden beispielsweise in Norddeutschland alte Zucchini-Sorten zurückgezüchtet. Um eine Sortenzulassung zu erlangen, müssen diese norddeutschen Zucchinis die EU-Kriterien in Südfrankreich unter Beweis stellen.

    Wo bitte ist hier der Sinn? Wer würde andersherum ernsthaft glauben, südeuropäische Zitrusfrüchte könnten in Norddeutschland so wachsen, dass diese irgendeine Handelsklasse erfüllen könnten?

    Durch diese Gesetzesvorgaben werden alte Sorten in der EU keine generelle Zulassung für den gewerblichen Anbau erhalten, da es meist regionale, an das Klima angepasste Sorten sind. Die wachsen nun mal am besten in der Heimatregion.

    Für diese Sorten bleibt bestenfalls die Aufnahme als Erhaltungssorte - oder eben der nichtgewerbliche, also der private (Grau)Bereich.

    Dunkelgrau wird es spätestens dann, wenn Saatgutinitiativen diese Sorten trotz fehlender Sortenzulassung in ihr Sortiment aufnehmen möchten. Dann sind diese Sorten irgendwie gekennzeichnet als "freie Saaten" und buchhalterisch werden die Erlöse oftmals als Spenden erfasst, die in ein Projekt Saatguterhaltung oder dergleichen fließen.

    Letztendlich alles völlig unnötige Verrenkungen, nur um sich juristisch abzusichern gegen ein aufgeblähtes Konstrukt, das einzig und allein geschaffen wurde, Saatgutgiganten den Weg freizuschaufeln, Bürgern ihr laborgenormtes Zeugs aufzuzwängen.

    Ich möchte mich nicht in meiner Wahlfreiheit beschränken lassen, was ich in meinem Garten anbaue und was ich letztendlich dann auch esse. Wenn irgendein nach Brüssel abgeschobener Politiker meint, historische oder regionale Gemüsesorten seien Zierpflanzen, dann esse ich eben Zierpflanzen.

    Die sind mir eh tausendmal lieber als Pressschinken oder Analogkäse, beides Produkte, die merkwürdigerweise Zustimmung in der EU-Politik finden.

    Wobei so merkwürdig ist das gar nicht, denn es sind ja ebenfalls Laborprodukte aus der Industrie.

    Zur Kirche im Dorf lassen gehört für mich nicht die Saatguteinteilung in gewerblich zugelassen und nicht zugelassen oder Erhaltersorten. Zur Kirche im Dorf lassen gehört für mich, allen Menschen den Zugang zur biologischen Vielfalt zu ermöglichen.

    Dies ist aber spätestens dann nicht mehr möglich, wenn Industrieriesen weitreichende Patente auf Leben oder Teilen davon rechtswirksam erhalten.

    Wenn wir uns nicht endlich gegen diese Politik wehren, wird der Monsanto-Konzern sein Ziel erreichen: Die weltweite, knallharte Kontrolle über den gesamten Lebensmittelmarkt.
     
    Hallo Tubi,

    ich kann da natürlich nur für mich sprechen.

    Ich kaufe kein Saatgut im Super- oder Gartenfachmarkt. Dort findet man zu 95% F1 Saatgut von Firmen, die zum Monsanto-Konzern gehören. Wenn ich Saatgut kaufe, dann auf Saatgutmärkten oder direkt bei einer der Saatgutinitiativen. Das ist mein kleiner Beitrag, die wichtige Arbeit dieser Vereine zu unterstützen.

    Dann beziehe ich einige Infopost und bin somit relativ aktuell informiert, wenn gerade wieder Petitionen oder andere Aktionen zu unterstützen sind, die auf den Erhalt der Vielfalt gerichtet sind. Ich verweise auch gerne auf solche Aktionen, damit sich möglichst viele Unterstützer finden.

    Am wichtigsten finde ich, die samenfesten Sorten anzubauen und neben den Früchten auch möglichst sortenreines Saatgut zu ernten, welches ich wieder unter das Volk bringe. So habe ich die Patenschaft für zwei Tomatensorten übernommen, die ich für ProSpecieRara anbaue und das gewonnene Saatgut zur Verfügung stelle.

    Viel mehr legale Möglichkeiten als den beschriebenen Boykott, die Unterstützung in Form von Demos oder Petitionen sowie die Verteilung von samenfesten Saatgut sehe ich leider auch nicht.

    Doch wenn das sehr viele Menschen machen, dann hat das auch Erfolg. So hatte ein Masseneinspruch das Patent auf Schweine gekippt. Die Kühe sind noch nicht aus dem Schneider.

    Wer sich mal informieren möchte, welch irrsinnigen Patente beantragt sind, sollte mal nachfolgenden Link aufrufen: http://no-patents-on-seeds.org/de/information/patente

    Dort ist beispielsweise gelistet, dass Monsanto ein Patent auf die biologische Vielfalt beantragt und in manchen Ländern auch erhalten hat.

    Einfach pervers.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Maja, das mit dem Samenerhalt klingt interessant, wie viele Pflanzen baust Du von den beiden Sorten jeweils an?
     
    Ok, und Samen machst Du dann von der stärksten Pflanze oder was sind die Kriterien? "Verhütest" Du die Blütenstände, oder wie stellst Du Sortenreinheit sicher?
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Ähem... Monsanto gibt es nicht mehr. Das ist jetzt Bayer.

    Die Sortenzulassungen regelt die EU - auch bevor Bayer Monsanto übernommen hat.
     
    Die stehen jeweils als Alleinpflanzungen mit Abständen von etwa 25 Metern zu anderen Tomaten. Ein Verhüllen der Blütenrispen ist daher nicht notwendig.

    Das Saatgut wird nur von kräftigen, robusten Pflanzen entnommen, deren Früchte den sortentypischen Merkmalen entsprechen.
     
    Ähem... Monsanto gibt es nicht mehr. Das ist jetzt Bayer.

    Die Sortenzulassungen regelt die EU - auch bevor Bayer Monsanto übernommen hat.

    Ja klar. Wo ist jetzt Dein Problem? Monsanto ist zum Synonym geworden für arrogante, rücksichtslose Unternehmensführung mit dem Ziel, die Herrschaft über den Lebensmittelmarkt zu erlangen.

    Die Sortenzulassungen regelt die EU - analog den Wünschen und Vorstellungen der Großindustrie.

    Ob nun Bayer Monsanto übernommen hat oder nicht, spielt thematisch keine Rolle.
     
    Wo ist jetzt Dein Problem? Monsanto ist zum Synonym geworden für arrogante, rücksichtslose Unternehmensführung mit dem Ziel, die Herrschaft über den Lebensmittelmarkt zu erlangen.

    Die Sortenzulassungen regelt die EU - analog den Wünschen und Vorstellungen der Großindustrie.

    a.) Bitte ein anderes Synonym nehmen.

    b.) Es liegt auch im Interesse der Bauern, dass sie keine Matschtomaten verkaufen. Die Tomatensorten, die derzeit in Europa angebaut werden, sind konventionell gezüchtet und haben mit Monsanto Nullkommanull zu tun.
     
    Dann mach Dich doch bitte mal schlau, welche Firmen zum Monsanto - Entschuldigung Bayer-Konzern gehören. Da findest Du nahezu alle Saatgutproduzenten.

    Gegenstand der Diskussion ist auch gar nicht so sehr, welche Sorten die Bauern derzeit anbauen, sondern welche Sorten gewerblich nicht angebaut werden dürfen. Nicht zugelassen werden die alten, samenfesten Sorten, die eben nicht von obigen Saatgutproduzenten hergestellt werden.

    Davon betroffen sind nicht nur die "Matschtomaten", sondern nahezu alle Pflanzenarten.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Es muss grausam für die Ökos sein, dass Monsanto nicht mehr existiert - wo das so ein netter Hasspickel mit wohlklingendem Namen war Das war spendentechnisch richtig griffig für BUND und WWF: Amerikaner, fancy Name, Gene. Ich glaube sogar, Monsanto ist an seinem Namen gescheitert - Bayer ist viel unangreifbarer, zumal man die in der Medizin braucht .

    Da kann man schlecht auf die Straße gehen und sagen: "Wir kämpfen gegen Bayer und bitten um eine Spende", denn da fragen die Leute "Bayer? Sind das die mit dem Aspirin?"

    Die Angst geht um:

    http://www.handelsblatt.com/unterne...nto-umweltschuetzer-rufen-stopp/14549594.html
     
    Dann mach Dich doch bitte mal schlau, welche Firmen zum Monsanto - Entschuldigung Bayer-Konzern gehören. Da findest Du nahezu alle Saatgutproduzenten.


    Mach Du Dich mal schlau, seit wann die Tomaten auf Antimatschfunktion gezüchtet werden und was mit dieser Entwicklung diese Firmen zu tun haben - nämlich gar nichts. Die Lagerbarkeit von Früchten ist eines der ältesten Zuchtziele der Welt. Tomaten sind entsprechend durchgezüchtet. Konventionelle Zucht betreiben Menschen seit Jahrtausenden - sie ist völlig legitim. Und wenn das große Saatguthersteller machen, dann ist das ebenfalls legitim. F1 Hybriden sind keine Erfindung von Monsanto, sondern von Mendel.
     
    Heute kannst Du eine Tomate von Spanien nach Deutschland transportieren. Das ging früher nicht. Gelitten hat dabei der Geschmack. Gelitten haben aber auch wir - ich kenne noch Zeiten, da gab es überhaupt keine Tomaten zu kaufen, weil das Gemüse zu empfindlich war. In großen Städten, in klimatisch unbegüstigten Lagen, gab es deshalb hauptsächlich Dosengemüse. Deine "regionale Sorte" hat dort niemandem genutzt, weil sie den Weg nicht geschafft hat. Heute können wir Beides haben.

    Früher war alles besser? Dieser Spruch zählt nicht. Früher gab es diese Auswahl gar nicht. Vielleicht gab es diese Auswahl, aber sie erreichte die Menschen nicht.

    Jetzt regelt das die EU und Menschen haben Tomaten - auch dort, wo sie sonst keine hätten. Problem bleibt der Geschmack - aber es wird ja weiter gezüchtet.
     
    Früher war alles besser? Dieser Spruch zählt nicht….


    Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Ein Zahnarztbesuch war sicher früher nicht schön.

    Der „spanischen Tomate“ verdanke ich eine recht üppige Population an Nacktschnecken.
    Ich würde am 24.12. vielleicht auch ohne Tomatensalat durchkommen. Hast Du schon mal geschaut, wieviel Wasser eine Tomate bis zur Reife braucht? Kennst Du die spanischen Niederschlagsbilanzen?

    Die größte Sünde ist wahrscheinlich der Verzehr einer kalifornischen Mandel. Nach meiner Erinnerung werden 4 Liter Wasser für die Aufzucht einer Mandel in Kalifornien gebraucht.
    Elaborate…, ich weiß und Dein Tellerrand ist hoch.

    Monsanto und warum ich denen überhaupt nichts glaube. Wenn ich Deinen Nick richtig interpretiere, steht die 72 für Dein Geburtsjahr.
    Der „Vietnamkrieg“ ist also für Dich überhaupt kein Thema. Agent Orange… vielleicht liest Du mal ein paar Seiten. Es war einfach profitabler Glyphosat so herzustellen, dass noch ein bisschen Dioxin drin war. Die paar Charlies… es war kein Chemiewaffeneinsatz. Entschädigungen fallen aus. Rendite stimmt.

    Ich beneide Dich, wenn ich sehe, wie unbedarft Du auf die Dinge schaust.

    Hoffen wir mal, dass die spanische Tomate irgendwann so schmeck, wie bspw. „Harzfeuer“.

    Ich bin sicher, dass Bayer (aka Monsanto) dem Kleingärtner einen völlig unbedenklichen geschmacksverstärkenden Dünger zur Verfügung stellen wird.
     
    Monsanto und warum ich denen überhaupt nichts glaube. Wenn ich Deinen Nick richtig interpretiere, steht die 72 für Dein Geburtsjahr.


    Schon falsch.

    Hoffen wir mal, dass die spanische Tomate irgendwann so schmeck, wie bspw. „Harzfeuer“.

    Ich bin sicher, dass Bayer (aka Monsanto) dem Kleingärtner einen völlig unbedenklichen geschmacksverstärkenden Dünger zur Verfügung stellen wird.

    Harzfeuer ist entbehrlich, weil es eine nicht leckere Allerweltstomate ist, und Letzteres ist biotechnologischer und biologischer Unsinn. Die Gene machen den Geschmack, nicht die Nährstoffe. Den Geschmack kann keine Anbauform dieser Welt - ob bio oder nicht - beeinflussen. Er ist genetisch angelegt.

    Die Sortenwahl ist wichtig, aber keinem hilft eine wohlschmeckende Tomate, die man nicht kaufen kann, weil sie vorher Matsch ist. Die hilft mir nur im Garten, wo ich sie sofort verzehren kann, und da benutze ich sie auch.

    Den Luxus einer gekauften Tomate gab es aber früher nicht. Das war nicht nur beim Gemüse so.

    Bei uns gab es gerade mal zwei Sorten Käse: Emmentaler und Brie. Ich weiß es noch wie heute, wie mir die Augen aufgegangen sind, als plötzlich sehr viel mehr Sorten zur Verfügung standen. Tommes de Savoy hat mir mein Schüleraustauschvater extra einmal im Monat geschickt. Das waren kleine Wunder, und jetzt jammert man - trotz Vielfalt - über das Gemüse.

    Ich sage sicher nicht, dass alles gut ist, aber es war früher bedeutend schlechter und frisches Gemüse ein Luxusprodukt mit sehr begrenzter Auswahl. Rosa-lila-gelbe Tomaten gab es nicht, auch wenn das angeblich früher gängige Sorten sein sollen. Das sind bestenfalls lokale Spezialitäten, aber nichts, dass man jemals hätte kaufen können. Man kann hier doch nicht so tun, als sei irgendwas ausgerottet worden, das früher jeder hatte.

    Wir hatten das nicht. Unser multinationaler Konzern hieß Bonduelle. Clemens Wilmenrod kippte nicht umsonst Bohnen aus dem Glas in sein Gericht " Fisch mit Kartoffeln und Bohnen".

    Wir jammern hier auf höchstem Niveau, und es ist ein Luxusproblemchen, wenn nicht gar ein Ernährungswahn.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Die Gene machen den Geschmack, nicht die Nährstoffe. Den Geschmack kann keine Anbauform dieser Welt - ob bio oder nicht - beeinflussen. Er ist genetisch angelegt.

    Ohoh. Ich würde mal sagen, die Anbaubedingungen sind sogar noch entscheidender für den Geschmack, als die Gene!
    Wesentlich ist, wie viel Wasser in welchen Abständen, wie viel Sonne, welches Verhältnis von N:p:K die Pflanze erhält!
    Das konnte ich besonders wieder in diesem Jahr feststellen, als ich einige der doppelten Pflanzen meiner 110 Sorten in den Pacht-Garten unter freien Himmel setzte. Identische Gene (weiß ich, da ich das Saatgut selbst gewonnen habe) unter anderen Bedingungen ergaben z.T. völlig andere Geschmäcker und Konsistenzen. Man hätte es nicht gedacht, wenn man es nicht wüsste.
    Im übrigen sind Sorten wie Harzfeuer und Matina sicherlich geschmackvoller als die meisten Salattomaten, die man im Supermarkt kaufen kann (unter optimalen Anbaubedingungen gezogen) und m.E. auch nicht gleich Matsch. Matina kann man sogar gut nachreifen lassen.

    Ich persönlich kenne es von Kind an, dass man Tomaten im eigenen Garten anbaut und erntet. An gekaufte Tomaten im Winter kann ich mich nicht erinnern. Und ich brauche die Dinge auch nicht alle außerhalb ihrer Saison (Erdbeeren gehören auch dazu).
     
    Ohoh. Ich würde mal sagen, die Anbaubedingungen sind sogar noch entscheidender für den Geschmack, als die Gene!
    Wesentlich ist, wie viel Wasser in welchen Abständen, wie viel Sonne, welches Verhältnis von N:p:K die Pflanze erhält!

    Das nutzt einem nur alles nichts, wenn die Gene nicht stimmen. Die Anlagen müssen stimmen, sonst düngt und hegt man völlig umsonst. Aus einer gleichmäßig roten Antimatschtomate wird nie eine Götterfrucht, weil das dafür zustände Genkonvolut über Jahrzehnte versehentlich kaputt gezüchtet wurde. Das ist der Grund, weshalb Supermarkttomaten nicht schmecken.

    Im übrigen sind Sorten wie Harzfeuer und Matina sicherlich geschmackvoller als die meisten Salattomaten, die man im Supermarkt kaufen kann (unter optimalen Anbaubedingungen gezogen) und m.E. auch nicht gleich Matsch.

    Es geht nicht nur um den Matsch. Verbraucher wollen gleichmäßig rote Tomaten, die zusätzlich noch möglichst lange halten. Darauf haben Erzeuger reagiert und deswegen haben wir geschmacklose Tomaten. Harzfeuer könnten die jederzeit züchten. Die Sorte steht in der Saatgutbank der EU. Wenn man die, wie früher, grün pflückt und nachreifen lässt, ginge das wahrscheinlich, aber halbgrüne Tomaten kauft keiner. Wahrscheinlich darf man sie sogar nicht mal verkaufen, weil sich Menschen damit vergiften könnten.

    Monsanto hat mit dem Tomatenschiet rein gar nichts zu tun. Saatguthersteller können alles züchten und sie züchten was verlangt wird.

    Ich persönlich kenne es von Kind an, dass man Tomaten im eigenen Garten anbaut und erntet. An gekaufte Tomaten im Winter kann ich mich nicht erinnern. Und ich brauche die Dinge auch nicht alle außerhalb ihrer Saison (Erdbeeren gehören auch dazu).

    Der Normalmensch in Deutschland ist nicht so privilegiert, dass er einen Garten hat. Was ist da Dein Vorschlag? Sollen die Leute stattdessen Kuchen essen?

    Die Saison wirkt sich sowieso nicht auf den Geschmack einer Supermarkttomate aus, weil es die Gene sind.
     
    Das nutzt einem nur alles nichts, wenn die Gene nicht stimmen.

    Aber die Gene sind nicht alleinentscheindent, insofern stimmt Deine generalisierte Aussage oben nicht.


    Es geht nicht nur um den Matsch. Verbraucher wollen gleichmäßig rote Tomaten, die zusätzlich noch möglichst lange halten. Darauf haben Erzeuger reagiert und deswegen haben wir geschmacklose Tomaten. Harzfeuer könnten die jederzeit züchten. Die Sorte steht in der Saatgutbank der EU. Wenn man die, wie früher, grün pflückt und nachreifen lässt, ginge das wahrscheinlich, aber halbgrüne Tomaten kauft keiner. Wahrscheinlich darf man sie sogar nicht mal verkaufen, weil sich Menschen damit vergiften könnten.

    Es gäbe genügend historische Sorte, die genau diesen Kriterien (rot, rund, haltbar) entsprächen und nicht grün gepflückt werden müssten.


    Der Normalmensch in Deutschland ist nicht so privilegiert, dass er einen Garten hat. Was ist da Dein Vorschlag? Sollen die Leute stattdessen Kuchen essen?

    Wer einen Garten bearbeiten möchte, der kann das auch. Es gibt genügend Gärten und Feldstücke zu pachten. Aber der "Normalmensch" kauft sich lieber sein Essen, als dafür im Dreck zu wühlen.


    Die Saison wirkt sich sowieso nicht auf den Geschmack einer Supermarkttomate aus, weil es die Gene sind.

    Was ich Dir aus Erfahrung sagen kann, dass dem eben nicht so ist. S.o.
     
    Der „Vietnamkrieg“ ist also für Dich überhaupt kein Thema. Agent Orange… vielleicht liest Du mal ein paar Seiten. Es war einfach profitabler Glyphosat so herzustellen, dass noch ein bisschen Dioxin drin war. Die paar Charlies… es war kein Chemiewaffeneinsatz. Entschädigungen fallen aus. Rendite stimmt.
    Parzival, das Dioxin entstand bei der Herstellung von 2,4,5-T (und in geringeren Maßen bei 2,4-D), da die Produktion aufgrund zu hoher Nachfrage bei zu hoher Temperatur gefahren wurde - nicht Glyphosat. Und damit möchte ich auf keinen Fall die Grausamkeiten dieses Krieges (und vieler anderer Stellvertreterkriege dieser Zeit) herunterspielen, ich will nur nicht, das hier Wirkstoffe durcheinander gehauen werden :)

    --------
    So jetzt allgemein zu diesem, doch sehr kontroversen und teilweise leider unsachlich geführten, Thema... könnte ne etwas größere wall-of-text werden, da mich das, wohin das Thema noch führt, sehr interessiert, bedingt auch durch mein (Lebensmittel-)chemiestudium, welches ich momentan absolviere.
    Das Problem bei Monsanto ist, das diese Firma wohl für vieles steht, was Umwelt"schutz"organisationen ein Dorn im Auge ist: GMO-Produzent (das werde ich gleich auch noch ausführlicher thematisieren), Glyphosat und Patente "auf Leben". Zusätzlich setzen sie ihr Recht (teilweise auch zweifelhaft) und rabiat durch, und da ist bestimmt das ein oder andere schmutzig verlaufen, das möchte ich auch garnicht verharmlosen - aber darauf gehe ich in dem weiteren Beitrag nicht weiter drauf ein - und gerade dieser letzte Punkt macht die Firma zu einem gefundenen Fressen für diese Vereine, da man in ihr nun gut den Mon"Satan" sehen kann - klappt ja auch einwandfrei wie man sieht. Es geht denen doch nuícht um Monsanto, sondern um diese ach so bösen gentechnisch veränderten Organismen, Pflanzenschutzmittel usw (und deswegen gehe ich nicht weiter auf die Firma selbst ein - ich hoffe das war jetzt verständlich, ist irgendwie schwierig gut rüberzubringen, finde ich).

    GMOs werden nun seit ca. 20 Jahren angebaut und trotzdem noch immer verteufelt - wieso? Es gibt keine einzige belastbare Studie, die nach der guten wissenschaftlichen Praxis durchgeführt wurde und aufzeigt, das von diesen Pflanzen eine Gefahr ausgeht.
    Auf der anderen Seite werden GMO-Versuchsfelder von "Aktivisten" niedergetrampelt und im gleichen Atemzug wird nach aussagekräftigen Feldstudien verlangt - die wissen selber nicht was die wollen.
    GMOs haben so ein großes Potenzial:
    Die Kraut-und Kartoffelfäule, die vor allem dieses Jahr die Ernte regional enorm bedroht (Biolandbau bis zu 100% Verlust, Konventionell glaube bis zu 50%), könnte mit einer GMO-Kartoffel (entwickelt von der BASF) eingedämmt werden, da sie gegen den Erreger resistent ist. (Weltweiter Verlust ca. 20% jährlich)
    Der goldene Reis (frei von Lizenzgebühren) könnte in Asien die Erblindung und Tod von zehntausenden Kindern verhindern - aber grüne Gentechnik ist ja böse, also wird das schön von Green"peace" weiter blockiert.
    Bt-Mais und Bt-Baumwolle verringern den Insektizideinsatz deutlich.
    In vor allem trockenen Entwicklungsländern könnten gezielt trockenheitsresistente Pflanzen entwickelt werden...
    Das ganze Gerede um GMO ist ideologisch so stark beeinflusst, das wissenschaftliche Argument garkeinen Raum mehr in dieser Disskussion haben. Mit CRISPR/Cas9 ist mittlerweile eine neue Technologie auf dem Markt, wo man gentechnisch veränderte Organismen nicht mehr von unveränderten unterscheiden kann, da diese Veränderung ebenso in der Natur geschehen kann (natürlich viel viel seltener).
    Und ganz ehrlich, was ist an gezielter Veränderung der Gene schlecht, wo man genau weiß, was wie verändert wird?
    Bei normaler Züchtung werden Samen beispielsweise radioaktiv bestrahlt, in der Hoffnung, dass die Gene bei einem Samenkorn so verändert wurden, wie der Züchter es sich erhofft - ohne zu wissen was sonst noch so verändert wurde und mit einer viel geringeren Erfolgschance (und letztendlich mit höheren Kosten).
    Wenn ich könnte, würde ich mich so viel wie möglich von GMOs ernähren, da sie im Grunde die Umwelt schonen, von den Nährwerten besser sein können (das kann man ja auch verändern) und keine Gefahr darstellen.

    Dann hab ich hier noch gelesen, das Saatgutunternehmen ja böse sind, da sie F1-Hybridsaatgut verkaufen, was die Bauern abhängig von diesen Unternehmen macht. Erstens können die Bauern selbst entscheiden, was sie anbauen. Zweitens sind Unternehmen keine Wohlfahrtsverbände, die müssen Geld verdienen. Und Drittens hat F1-Saatgut handfeste Vorteile (sonst würde es ja von den Bauern nicht verwendet werden), z.B. haben Hybride einen höheren Ertrag (siehe: hier).

    Dann ist da noch das Thema der Patente...
    Da kann ich auch nur wieder anbringen, das die Firmen keine Wohlfahrtsverbände sind, die müssen schließlich Geld verdienen, sonst kann die Forschung nicht finanziert werden. Aber Patente laufen nach einiger Zeit aus (wie jetzt seit einer Weile mit Glyphosat geschehen - der Großteil kommt heutzutage aus China und nicht von Monsanto) und dann ist das ganze günstiger.
    Der goldene Reis zum Beispiel ist sogar von Anfang an Lizenzfrei, da er im Grunde vor allem für humanitäre Zwecke gedacht ist.
    Ich mein, versteht mich nicht falsch, wenn alles sofort frei verfügbar wäre, wäre das klasse, aber das ist nun mal wirtschaftlich nicht möglich, da so für die Zukunft keine weitere Forschung (bzw. sehr viel weniger) betrieben werden könnte, irgendwo muss das Geld ja herkommen. Dafür wurden Patente im Grunde doch entwickelt - damit der Erfinder im Erfolgsfall auch seine Kosten und zusätzliche Einnahmen erhält. Oder seid ihr auch dafür, das die "bösen Chinesen" (das ist jetzt verallgemeinert und nur beispielhaft gemeint) eine z.B. deutsche Erfindung sofort kopieren und sie für 50% weniger verkaufen und deswegen der eigentliche Erfinder Pleite geht?

    Ich bin aber gespannt wie die Spendensammelvereine in Zukunft ihre Kampagnen gestalten, jetzt kann man nicht mehr die Leute mit dem "bösen US-amerikanischen multinationalen Gift- und Genkonzern" verblenden. Aber in einer Zeit wo Barbara Hendricks, die Umweltministerin, Pflanzen mit Genen verbieten will (oh Herr, lass Hirn vom Himmel regnen und triff einmal!), wird denen auch irgendwas einfallen.

    So, ich hoffe ich hab das jetzt alles einigermaßen verständlich geschrieben und das ganze Thema einigermaßen abgehandelt. Und wie gesagt, es geht mir nicht um Monsanto, wo sicherlich manches Unrecht gegenüber Bauern verübt wurde (wenn dies stimmt - da hab ich mich nicht weiter mit beschäftigt, da es mir um dieses Thema garnicht geht) - es geht mir darum, das der Konzern nur das "Trägermaterial" für die ganze anti-GMO- oder auch anti-Glyphosat-Propaganda ist.
    Ich würde mir einfach wünschen, das Diskussionen allgemein weniger emotional und politisch geprägt sind, sondern mal mehr wissenschaftlich belegt und fundiert. Aber damit kriegt man keine Wählerstimmen...

    Für Interessierte mal zwei interessante, wissenschaftlich fundierte Vorträge:
    https://www.youtube.com/watch?v=hG8dmcvODJk (englisch) - Einfluss von GMO auf Herbizideinsatz
    https://www.youtube.com/watch?v=RhX07lVoNfg (deutsch)
     
    Auch wenn ich nicht jedem einzelnen Punkt von Grasstreifens Beitrag zustimme, so kann ich das:

    Ich würde mir einfach wünschen, dass Diskussionen allgemein weniger emotional und politisch geprägt sind, sondern mal mehr wissenschaftlich belegt und fundiert.

    zu hundertprozent unterschreiben.

    Und wenn ich nachher noch Zeit, Lust und Muse habe, dann schreib ich vielleicht noch mehr dazu.

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
    Aber die Gene sind nicht alleinentscheindent, insofern stimmt Deine generalisierte Aussage oben nicht.

    Doch - und dazu gibt es etliche wissenschaftliche Arbeiten.



    Es gäbe genügend historische Sorte, die genau diesen Kriterien (rot, rund, haltbar) entsprächen und nicht grün gepflückt werden müssten.

    Richtig. Und die sind die Genbasis unserer geschmacklosen Tomaten, deren Grundstein bereits 1920 gelegt wurde.



    Wer einen Garten bearbeiten möchte, der kann das auch. Es gibt genügend Gärten und Feldstücke zu pachten. Aber der "Normalmensch" kauft sich lieber sein Essen, als dafür im Dreck zu wühlen.

    Bisschen ahnungslos, was Land in einer Großstadt kostet und wieviel davon überhaupt noch übrig ist. Vielleicht ist Dir Dimension auch nicht bewusst. Beispielsweise würden in Frankfurt 700000 Leute Grund suchen um ein paar Tomaten zu pflanzen. Tatsächlich reichen die Stadtgrenzen aber nicht mal mehr für Wohnraum. Sollen sie doch Kuchen essen.... und überhaupt sind alle faul, die kein Grundstück finden, oder ihre Arbeitskraft der Gesellschaft anders zur Verfügung stellen. Das ist eine erzreaktionäre Einstellung, die Du da an den Tag legst. Such doch Du ein Grundstück und verkaufe Deine Supertomaten an die Menschheit, statt andere aufzufordern, die das gar nicht leisten können.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    GMOs werden nun seit ca. 20 Jahren angebaut und trotzdem noch immer verteufelt - wieso? Es gibt keine einzige belastbare Studie, die nach der guten wissenschaftlichen Praxis durchgeführt wurde und aufzeigt, das von diesen Pflanzen eine Gefahr ausgeht.


    Tatsächlich gibt es nicht mal eine Idee wie das gehen sollte, im Gegensatz zur Atomkraft bei der ein GAU eine vorstellbare und echte Bedrohung ist.

    Mir fällt aber auch gar nicht mehr ein, wie man den Menschen, die Angst vor Genen haben, beibringen könnte, dass dies völlig irrational ist. Früher wurden in der Pflanzenzucht Gene willkürlich bestrahlt um neue Sorten hervorzubringen. Davor hat sich keiner gefürchtet, obschon es völlig unkontrolliert ablief.
     
    Sodele, ich hab' ja schon gemeint, dass ich vielleicht noch was dazu schreibe... musste halt überlegen zu welchem Teil. Denn in diesem Themenbereich gibt es so viele Einzel-Themen über die ich schreiben könnte, aber ich habe mir jetzt mal die Anti-Matsch-Tomate rausgegriffen. Anhand dieses Beispiels kann man verschiedene Punkte betrachten.

    Tomaten mussten früher halb roh geerntet werden, damit sie einigermaßen transportfähig blieben. Genau das führte aber zu den Geschmacksverlusten (-> schnittfestes Wasser) - Tomaten sind nun mal "Sonnenkinder", je mehr Sonne, desto besser der Geschmack.
    Genauere Untersuchungen ergaben, dass die Tomate mit der Reifung ein Enzym produziert, das die Zellwände weich macht / zerstört. Die Tomate hat(te) also nur eine kurze Zeitspanne zwischen reif (schmeckt gut), bis überreif (sie wird matschig). Eines der ersten gentechnisch veränderten Produkte, das auf den Markt strebte, war also die Anti-Matsch-Tomate, eine Tomate, die auch im reifen Zustand nicht innerhalb kürzester Zeit matschig wurde.

    Schon damals gab es viel Widerstand gegen gentechnisch veränderte Pflanzen/Lebensmittel. Auch ich war ein absoluter und überzeugter Gegner dieser Technologie. Ich glaubte damals die Information, dass die Tomate gentechnisch ja nur eine feste Haut verpasst bekommen hätte und das hätte man erreicht, in dem man Gen-Sequenzen von Fröschen in das Erbgut der Tomate eingefügt hätte *schauder*. Frankenstein hatte angeblich eine Tomate mit Froschhaut geschaffen. Tatsache ist aber, dass die Forscher damals lediglich die Gen-Sequenz, die für die Produktion des Matsch-Enzyms verantwortlich ist, zusätzlich invertiert in das Genom eingefügt hatten. Diese Tatsache hätte aber vermutlich nicht genügend Emotionen gegen die GMO-Tomate geschürt.
    Mittlerweile ist diese gentechnisch veränderte Tomate schon lange vom Markt verschwunden (hat auch keine Anbau-Genehmigung mehr), sie wird einfach nicht mehr benötigt, da auch die konventionelle Zucht das Ziel erreicht hat und sehr viele (moderne) Tomatensorten nicht mehr das Enzym produzieren, das die Zellwände zerstört.

    So das sind jetzt die wissenschaftlichen Tatsachen laienhaft erklärt. Ich habe für mich viele Schlüsse daraus gezogen:
    1. Es wird leider zu oft mit Fehlinformationen gearbeitet und ich denke sie werden gezielt gestreut, um Emotionen zu schüren
    2. Mit nur wenig Nachdenken hätte man merken können, dass es im konkreten Fall eine Fehlinformation sein musste (hätte die Tomate nur eine feste Haut verpasst bekommen, dann würde eine sehr reife Tomate nach dem Anschneiden regelrecht ausfliessen).
    3. Mit ein wenig mehr Nachdenken wäre man darauf gekommen, dass das Einfügen von tierischen Gen-Sequenzen in eine Pflanze ungleich schwieriger ist.
    4. Es gibt viele tolle alte Tomatensorten (die man sicherlich auch gerne erhalten darf), sie sind aber nur bedingt für den Erwerbsgartenbau geeignet, da sie zu schnell matschig werden oder halb reif und damit mit wenig Geschmack geerntet werden müssen.
    5. Die viel gescholtenen Hollandtomaten waren also in erster Linie unreife Tomaten (sehr interessant dazu war übrigens die NDR-Sendung 'Markt' vor gut einem Jahr, ich habe sie durch Zufall gesehen).
    6. Die Gentechnik kann auch positiven Druck auf die Zucht/Zuchtziele ausüben (würde es ohne die Gentechnik auch schon so viele verschiedene Tomatensorten geben, die nicht so schnell verderben?)
    7. Alle Tomaten, die als Rispen auf den Markt kommen, sind moderne Tomatensorten.

    Und das könnte man jetzt sicherlich noch fortführen.

    Ich bin jetzt auch gerade mit meinen Gedanken sehr stark daran hängen geblieben, warum so oft davon gesprochen wird, dass früher alles besser war bzw. besser schmeckte. Könnte das nicht auch daran gelegen haben, dass man nur für eine sehr kurze Zeit die entsprechenden Früchte erhalten konnte und die deshalb etwas ganz besonderes waren?
    Ich verstehe auch nicht, warum es früher richtig war, verschiedene Tomatensorten zu züchten und das heute so argwöhnisch beäugt wird.

    Nachdenkliche Grüße
    Orlaya

    PS: Meine Oma hatte noch gar keine Tomaten im Garten, meine Eltern haben es einige Jahre lang probiert - die Tomaten schmeckten zwar schon sehr lecker, wenn sie denn mal reif wurden, viel zu oft wurden sie nämlich von der Braunfäule dahingerafft.
     
    und überhaupt sind alle faul, die kein Grundstück finden, oder ihre Arbeitskraft der Gesellschaft anders zur Verfügung stellen.

    Auch dazu gibt es wissenschaftliche Arbeiten.


    Such doch Du ein Grundstück und verkaufe Deine Supertomaten an die Menschheit,
    Ja, mache ich schon. Wenn auch erst im kleinen, da ich meine Hauptzeit und Arbeitskraft der Gesellschaft anders zur Verfügung stelle und dieses nur in meiner Freizeit betreibe. Aber wenn Du Dich so gut in Frankfurt und Umgebung auskennst, wirst Du sicher wissen, dass man dort in Frankfurt Oberrad, bzw. auf dem Offenbacher Markt im Sommer auch geschmackvolle Tomaten bekommen kann. Auch die Menschheit, die keine anbauen kann/will.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Ich bin jetzt auch gerade mit meinen Gedanken sehr stark daran hängen geblieben, warum so oft davon gesprochen wird, dass früher alles besser war bzw. besser schmeckte. Könnte das nicht auch daran gelegen haben, dass man nur für eine sehr kurze Zeit die entsprechenden Früchte erhalten konnte und die deshalb etwas ganz besonderes waren?

    Ich verstehe auch nicht, warum es früher richtig war, verschiedene Tomatensorten zu züchten und das heute so argwöhnisch beäugt wird.

    Es schmeckte nicht nur früher besser, es schmeckt auch heute besser. Den Grund sehe ich darin, dass das heimische Obst und Gemüse reif geerntet wird.

    Gegen das Züchten von Tomatensorten hat hier doch niemand etwas. Das Problem liegt in den heutigen Zuchtzielen und Patentierungen, die darauf abzielen, den natürlichen Kreislauf zu unterbinden. Soll heißen: Entweder sollen die Früchte gar kein Saatgut produzieren und falls doch, soll die Verwendung desgleichen unterbunden werden. Und damit das ganze besonders lukrativ wird, verbieten wir alles andere, was nicht innerhalb eines gigantischen Konzerns produziert wird.

    Und jetzt kommt bestimmt wieder jemand und poltert hier herum, dass die schaffende Menschheit ja sonst nur Kuchen essen könnte oder ähnlichen Blödsinn. Aber auch hier gilt: Man kann industriell hergestellten Kuchen abgepackt im Supermarkt kaufen oder selbst backen.

    Im ersteren Fall lasse ich mir von Großindustriellen vorgaukeln, was ich als Verbraucher haben möchte, im letzteren bestimme ich, welche Zutaten ich verwende und was ich schlussendlich esse.
     
    Es schmeckte nicht nur früher besser, es schmeckt auch heute besser. Den Grund sehe ich darin, dass das heimische Obst und Gemüse reif geerntet wird.


    Wieder falsch! Es ist Monsanto und die Forschung, die den Fehler der konventionellen Zucht wieder versuchen auszugleichen:



    http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/So-schmeckt-die-Tomate-wieder-/story/28961457

    Reife ist nett - aber die Tomaten schmecken trotzdem nach nix, selbst dann, wenn ich sie von einem Bauern 200 m entfernt von mir bekomme. Nur deshalb baue ich eigene Tomaten an. Finanziell ist das nämlich gaga.
     
    Die miesen Tomaten sind ein Produkt der konventionellen Züchtung - da gibt es überhaupt nichts daran zu rütteln und der Grundstein wurde bereits 1920 gelegt. Das Problem ist eingegrenzt, aber der Rückbau der Idiotie ist maximal schwierig, weil Gene zerstört wurden.
     
    Reife ist nett - aber die Tomaten schmecken trotzdem nach nix, selbst dann, wenn ich sie von einem Bauern 200 m entfernt von mir bekomme. Nur deshalb baue ich eigene Tomaten an. Finanziell ist das nämlich gaga.

    Na siehste Evchen, so langsam kommen wir doch auf einen gemeinsamen Nenner.

    Jetzt suchste Dir noch ein paar leckere Zierpflanzentomaten aus, die Du selbst anbaust, bastelst Dir ein Dach über Deine Tomaten, dann kannst Du nämlich auch auf Deine Fungizide verzichten - und schon hast Du schmackhafte Tomaten ohne auf Deine Monsanto-Forscher warten zu müssen, die den Geschmack zurückzüchten.
     
    Ich muss mir kein Dach über die Tomaten bauen, denn ich habe ein Gewächshaus. Aber Tomaten unter Glas und Dächern sind Krüppel, denen kurzwelliges Licht fehlt.


    Mit welchen Verlusten man sich die Fungizidfreiheit erkauft kann sich jeder selbst überlegen. Ich brauche solche Tomaten sicher nicht.
     
    Aber Tomaten unter Glas und Dächern sind Krüppel, denen kurzwelliges Licht fehlt.

    Und wieso sind meine mehrtriebiggezogenen "Krüppel" 3 m hoch?
    Sorry, aber ich unterstelle Dir jetzt einfach mal diesbezöglich einen äußert geringen Anteil an eigener Erfahrung gemacht zu haben.
    Vielleicht sind die Gene doch nicht so allentscheidend.
     
    Vielleicht sind die Gene doch nicht so allentscheidend.

    :d also einerseits will/soll man alte Sorten erhalten, weil die viel besser schmecken und dann sollen die Gene nicht über den Geschmack entscheiden. Nun bin ich aber vollends verwirrt. Eine alte Sorte wird doch durch ein ganz bestimmtes Genom gekennzeichnet. Wo steckt denn nun der Geschmack der alten Sorte :confused:

    Wenn der Geschmack nicht im Genom steck, dann brauche ich doch auch nicht das Genom wegen dem Geschmack erhalten.
    Naja, dann könnte/sollte man die alten Sorten einfach so im kleinen Massstab erhalten, so ähnlich wie ein Museum alte Dinge erhält und ausstellt, eine besondere Art des Freilichtmuseums.

    Ganz ehrlich, ich kann sehr viele Meinungen akzeptieren, aber ein so wildes Durcheinander in der Argumentation, ohne erkennbare Linie, überzeugt mich halt überhaupt nicht. Aber vielleicht schafft ihr ja doch noch eine durchgehende Argumentation.

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
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