AW: Möchten uns ein neues "gebrauchtes"Auto kaufen
Es gibt nun mal praktischere Autos - Du fährst ja nun selbst ein großes Auto - ein kleineres täte es wohl auch, oder?
Nicht wirklich....
Ich brauche (eben aus beruflichen Gründen) einen Zugwagen mit mindestens 1950 kg Anhängelast. Der ersetzt mir einen Minifuhrpark, d.h. mindestens einen Transporter mit > 6 m offener Ladefläche und ein "Ortsterminauto" und erlaubt mir vor Ort das Bewegen größerer - nicht selbst fahrender - Hubarbeitsbühnen (ggf auch auf schlammigen Baustellen).
Das "Ortsterminauto" könnte auch ein Klein- oder Sportwagen sein - wenn es denn einer wäre, in dem ein etwas größerer Fahrer öfter mal 10 bis 14 Stunden unterwegs sein kann.
Diese Anforderung erfüllen unsere Kleinwagen nicht wirklich. Zumindest ich fühle mich (verwöhnt wie ich nun mal bin) nach > 3 Stunden an deren Lenkrad doch soweit genervt und gerädert, dass ich mir eine längere Fahrtunterbrechung oder einen Fahrerwechsel wünsche.
Ich geb auch zu, dass ich der Verlockung zum zügigen Fahren (das auf langen Strecken insbesondere nachts durchaus bis 20% Fahrzeitersparnis bringen kann) nicht immer wiederstehen will und es durchaus genieße, mal über einen längeren Streckenabschnitt
deutlich über Richtgeschwiendigkeit fahren zu können.
Und 2 h halte ich nun nicht gerade für eine Kurzstrecke ...
Das ist eine Frage der Maßstäbe. Ich versuche i.d.R. meine Reisen so zu bündeln, dass ich einen oder zwei Tage unterwegs bin. Die Mehrheit meiner Kunden/Projekte ist leider > 200 km entfernt. Zu den wirklich interessanten Projekten habe ich i.d.R. Anfahrten > 500 km/Richtung. Meist fahre ich morgens gegen 2.00 Uhr los und komme später abends zurück.
Aktuell fahre ich aus unerwünschten privaten Gründen zusätzlich häufig Strecken zwischen 100 und 200 km. Für diese eignet sich ein Kleinwagen sehr gut - insbesondere, wenn sie über "verkehrsberuhigte" Autobahnen überwiegend im Flachland führen. Da nehme ich es erfreut zur Kenntnis, wenn der reale Verbrauch sich um die 4-l-Marke bewegt ohne dass ein nennenswerter Mehrbedarf an Fahrzeit anfällt.
....- wenn man auch mal den Sicherheitsaspekt mit einschließt.
Noch ist es ja wohl so, dass die aktive (vom Fahrer hergestellte) Sicherheit relevanter ist, als die passive. In Übrigen tun sich hinsichtlich der passiven Sicherheit Klein- und Mittelklassewagen gegenüber Vans sicher nicht viel. Die empfundene Sicherheit großer Kisten in Van-Form korreliert sogar sehr oft in keiner Weise mit den tatsächlichen Werten aus technischen Untersuchungen oder Unfallstatistiken.
Ich kann wohl mit Fug und Recht behaupten, daß meine Zwerge weder zur Kategorie "Fleischklops" noch zur Kategorie "Pänz" gehören - die laufen gerne zu Fuß (im Urlaub auch mal 20 km mit 600 m Höhenunterschied).
Ich meinte nicht deine, sondern die, die ich jeden Morgen einsteigen und mittags aussteigen sehe
Das sind inzwischen (schließlich geht das schon Jahre so) schon keine Zwerge mehr, sondern Jugendliche, die durchaus etwa die durchschnittliche Länge Erwachsener erreicht haben. Die Masse dürfte über dem Durchschnitt von Erwachsenen liegen.
Unter diesem Eindruck mach ich mir auch so meine allgemeinen Gedanken, wenn ich unterwegs im angeblichen "Schnellrestaurant" die motorisiert einfallenden Familien oder Gruppen Jugendlicher/Heranwachsender betrachte. Da fragt man sich doch oft, ob das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeuges nicht allein durch das Gewicht der Insasssen überüberschritten wird.
Da ich nun beruflich auf mein Auto angewiesen bin und auf dem Weg zur Arbeit bzw. auf dem Weg zurück am KiGa vorbeifahre, sehe ich nun nicht ein, daß ich die Kinder nicht im Auto mitnehmen soll.
Ist ja auch nichts gegen zu sagen
Nur sind eben die sog. "Mamataxis" inzwischen wohl eine statistisch fassbare Größe, die man nicht vernachlässigen sollte.
Ich persönlich halte auch dann nichts von überflüssigen Chauffeurdiensten für Kinder, wenn sich diese ohne zusätzlichen Aufwand realisieren lassen. Was Kinder zumutbar selber machen können, das sollen sie m.E. auch tun. Sie werden durch eigenständige Mobilität nur selbstständiger und entlasten ihre Eltern dadurch frühzeitig von Scheinpflichten.
Ich finde einen Van praktisch - auch wenn ich ihn selbst nicht fahre - wenn wir ein Kind mehr hätten, hätten wir auch einen Van.
Aber ein Kombi ist für mich ein absolutes Muß.
Da bin ich eben anderer Meinung und stelle diese deshalb neben anderen zur Diskussion.
P.S: Ich fahre untere Mittelklasse Kombi und da hat meine Große mit 5 1/2 Jahren schon arge Beinplatzprobleme, wenn sie hinter meinem Mann sitzen muß ...
Ja - so ist das eben mit dem was man manchmal auch "Mittelklasse" nennt. Gibt aber auch anderswo- vermutlich auch unter Vans. Ich musste mal in der Schweiz ein Monsterauto mit Allrad (so eine Art "Safarikutsche") mieten, weil ich zu der Zeit einen Pkw fuhr, der "nur" 195 cm breit war und keinen Allradantrieb hatte. Damit durfte ich in der Schweiz keinen Anhänger mit > 2 m Breite ziehen - obwohl dieser konkret mit Ladung noch nicht mal eine Tonne wog. Das notgedrungen gemiete "Unding", das man am besten mittels Leiter bestiegen hätte, um dann in einem Lehnsesssel zu versinken, stammte von Ford und soff reichlich über 25 l/100 km. Um mir vor dem Losfahren den Fahrersessel passend einzustellen, musste ich noch einmal aussteigen und meinen Aktenkoffer umräumern. In hinterster Position des Fahrersitzes war Fußraum dahinter praktisch nicht vorhanden - das schlanke Köfferchen darin verhinderte, dass der Sitz in hinterste Position gebracht werden konnte. ... Hat mich an einen BMW 2002 TII (Anfang der 1970er) erinnert - auch ein für die meisten Mobilitätsbedürftnisse eher unzeckmäßiges Gefährt - angeblich "Mittelklasse" aber bestenfalls ein 3,5-Sitzer....
Grüße
TB