Hallo Garten-und Naturfreunde
ich bin Sabine und wohne seit 17 Jahren mit meinem Garten auf der schönen Insel Rügen.
Meine 1. gärtnerische Untat waren allerdings Tomaten auf meinem Balkon in Hamburg, auf die ich unheimlich stolz war, weil sie so üppig und buschig wuchsen, ganz anders als diese spindeldürren, kaum belaubten Gewächse in den Kleingärten. Sie setzten auch jede Menge Früchte an, aber kaum eine wurde bis zum Frost reif. Ich wußte einfach nicht, das bei Tomaten die Seitentriebe herausgebrochen werden müssen, damit auch ein bischen Kraft in die Tomaten geht.
Dann hatte ich einen kleinen Stadtgarten in dem ich zur Verwunderung der Nachbarn Hühnen und natürlich auch einen Hahn hielt, Wecker konnten in der Straße also abgeschafft werden. Auch mit Gemüse wars nicht all zu doll, die Hühner scharrten am liebsten in den Beeten.
Nächste Etappe Schleswig-Holstein, dem Bauern ein paar Meter Feldrand abgeschwatzt, dort hatte ich zwar ein paar Problemchen, aber die Selbstversorgung mit Gemüse -außer Kartoffeln war ein paar Jahre gesichert. Nur dem Bauern war es nicht so ganz recht, daß sich meine Topinambur auch seines Ackers bemächtigten. Sa aber hübsch aus, wenn im Weizen die Topinambur blühten.
Nun also mein Garten auf Rügen: 2600m² hinter einer Grenze Eschen mit Brombeeren, 2. Grenze Brennessel mit Brombeeren und Weiden, dazwischen Gras, 3. Grenze verwilderte Obstbäume, natürlich mit Brombeeren un Giersch und ein Stück Grenze mit gepflegtem Garten, dieses Stück Grenze wird auch eifrig mit Gift versorgt. Gegenüber=andere Straßenseite das Fundament eines alten Kuhstalls überwuchert mit Brennesseln Eschen Weißdorn und natürlich Brombeeren. Diagonal gibt es einen Teich, der wenn es nicht sehr lange Trockenheit gibt nicht zu erreichen ist, weil drumherum alles unter Wasser steht oder tiefer Matsch ist. Also auch in meinem Garten überall Brombeeren. Zwischen Ziersträuchern und überall wo man nicht täglich hinschaut.
In den 1. Jahren hab ich mir Meter für Meter ca.300m² Gemüsebeet erobert, war gut ein 8Std.-Tag, im Frühjahr eher mehr. Die Diesteln sind immer wieder gewachsen und zwar auf gut gelockertem Boden umso besser, die Schnecken wandern aus der ganzen Umgebung ein und Ihnen schmeckt fast alles.
Nachdem ich durch Krankheit 2 Jahre nacheinander nicht im Garten tun konnte und sich zu allem Übel auch ein ganzer Wald Schachtelhalm in den Beeten ausgebreitet hatte, habe ich den Gemüseanbau nach Kläglichen Neuanfangsversuchen aufgegeben. Dort habe ich jetzt eine Schachtelhalm-Gras-Oregano-Zitronenmelisse-Blumenwildnis, wobei ich versuche, alle neuen Eschen, Weiden und Brombeeren rechtzeitig auszugraben. Wenn das ganze Feld voller Oreganoblüten ist flattern dort jede Menge Schmetterlinge und Bienen. Also darüber will ich mich nicht beschweren.
Meine große Liebe ist allerding mein Teich. Als ein Nachbar mal nen Bagger geliehen hatte, Bat ich ihn, auch bei mir vorbei zu kommen, um ein Loch zu baggern. Geld für ne Teichfolie und alles was man so braucht, hatte ich zwar nicht, aber erst mal ein Loch ist ja auch schon was. in ca. 1m Tiefe stießen wir auf eine Tonschicht vom allerfeinsten. Die wurde an den Teichrändern hochgezogen so gut es ging, noch ein paar Findlinge an den Rand und ferig war mein Teich. Ausgetrocknet ist er noch nie, weil dort wohl Oberflächenwasser von über der Tonschicht einsickert und ich auch das Regenwasser der ganzen Dachfläche eingeleitet wird, aber sehr unterschiedliche Wasserstände mit Schwankungen von bis zu 50cm gibt es schon.
Eingepflanzt hab ich eigentlich nur Hechtkraut, Froschlöffel und 2 Seerosen, aber selbst eingefunden hat sich zum Beispiel der wunderschöne Blutweiderich und Gauklerblumen. Rohrkolben Schilf und Binsen sind zwar im 1. Moment auch sehr dekorativ, können aber sehr schnell Überhand nehmen und alles zuwuchern. Weil sich im und am Wasser jede Menge Leben eingefunden hat, Vom Wasserfloh bis zu Ringelnattern brauche ich keine Fische.
Also ich merk grad, ich bin schon wieder dabei, ein Buch über meinen Teich zu schreiben.
Ich wills also jetzt kurz machen...Ich liebe meinen Garten und alles was dort kreucht und fleucht, auch wenn ich über die Wühlmäuse fluche die im Teich randalieren oder die Rehe die mir im Winter immer wieder die jungen Obstbäume anfressen und ich mit meiner Wildnis total überfordert bin.
Tschüß bis auf ein Wiedersehen im Teichforum oder wenn ich mal wieder nen guten Tip gegen Krankheiten am Pfirsichbaum brauche.