Hallo alle zusammen,
ich schreibe aus und lebe im Süden Deutschlands, mit Blick auf deutsche, österreichische und schweizer Alpen. Wenn ich ein paar hundert Meter vom Haus weggehe, auch mit Blick auf den Bodensee. Na ja, wenn man weiss, dass dort der See ist, erkennt man den hellen Streifen am Horizont als solchen. Aber immerhin: mit dem Auto nur 20 Minuten.
Also dort leben, wo andere Urlaub machen ;-)
Ausgesprochen ländlich, 1,5km von der Bushaltestelle weg, nur 4 Wohnhäuser in Sichtweite, dafür Schafe, Hopfen und Äpfel, keine Durchgangsstraße und im Winter viel zu wenig Schneepflug.
Mein "Garten" ist eigentlich keiner Erwähnung wert. Ein paar Quadratmeter Gemüseland, bei denen ich jedes Jahr zu spät dran, egal womit. Meine Favoriten sind daher Zwiebel, Möhren, Bohnen, Lauch und ein wenig Salat. Ach ja: jedes Jahr bastle ich an einem neue Provisorium, genannt "Tomatenhaus". Und wenn von den Kartoffeln von vor 3 Jahren wieder mal eine rausspitzen sollte, dann darf sie auch in Ruhe wachsen und reifen.
Der Rest Grünfläche ums Haus gehört zu 99% dem Nachbarn und Vermieter und darauf wachsen diverse Obstbäume, die alles liefern, woraus man Schnaps machen kann. Was an Fläche grün ist und keine Bäume oder Beerensträucher trägt, braucht dessen Traktor zum Fahren und Wenden. Ich darf mich überall aufhalten, aber halt nichts anlegen, zubauen, zustellen oder so, weil es ggfs. ganz schnell wieder weg muss. Zur wirklich eigenen Nutzung habe ich nur eine aufgekieste Hoffläche. Hört sich aber alles schlimmer an als es ist, denn ich hab - im Gegensatz zu früher - eh keine Zeit mehr für meinen Garten.
2004 habe ich angefangen, wie eine Wilde Hauswurz zu sammeln, zu vermehren, und schlussendlich auch zu Markte zu tragen. Zuletzt an die 300 Sorten. 2009 habe ich irgendwie einen Pilz eingeschleppt (der sich mittlerweile bei vielen Hauswurz-Produzenten breitmacht) und seither werfe ich jedes Jahr mehrere Schubkarren voll getopfte Hauswurz wieder weg. Dieses Jahr werde ich den Kahlschlag machen und definitiv nur die Pflanzen am Leben lassen, die kein einziges Krankheitszeichen aufweisen. Von den 300 Sorten sind jetzt schon nur noch 20-30 Sorten übrig. Mal sehen, wie es im April dann aussieht.
Parallel zum Niedergang der Semperviven habe ich ein weiteres Hobby und meine absolute Leidenschaft entdeckt: Weiden. Mittlerweile zum Nebenerwerb ausgebaut verbringe ich jede freie Minute meines Berufslebens mit Flechten, Workshops geben, Weidenanlagen pflegen, Weiden vorbereiten, ernten, sortieren....
Darüber bin auch zu hausgarten.net gekommen - ich hab was gegoogelt und bin bei einem Eintrag hängengeblieben. Gefällt mir gut, das Forum und ich lese gern mit. Auch wenn mein grüner Daumen so gesehen grade recht beschäftigungslos ist - man kann ja träumen und sich vorstellen, was wäre wenn...
Wer Fragen zum Thema Flechten und Weiden hat, darf sich gern an mich wenden. Auch über Semperviven und Sedum und Verwandte weiss ich ein wenig. Für alle anderen Fragen (es sei denn, es ginge darum, wie man möglichst schnell ein Provisorium für wasauchimmer basteln kann), gibt es hier sicher kompetentere Leute als mich.
Alles Gute euch allen
LiDa