Mein Obst- und Gemüse- (und Blumen-) Minigarten 2013

  • Ersteller Ersteller Lauren_
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Vielen Dank für eure lieben Worte und Gedanken, und für die tröstenden Umarmungen.

Hat zufällig jemand von Euch Erfahrung mit Trauerarbeit...?
Ich bin mir im Moment nicht sicher, wie ich am besten mit der Situation umgehen könnte.
Als vor einigen Jahren mein Opa starb (der auch wie ein Vater für mich war), fiel ich in ein sehr tiefes Loch, bzw. war regelrecht traumatisiert, es zog mir vollkommen den Boden unter den Füßen weg.

Jetzt habe ich ebenfalls das Gefühl, dass ich nicht wirklich mit dem Schmerz umgehen kann, wenn ich ihn zulasse - ich wusste gar nicht, dass der menschliche Körper so viele Tränen produzieren kann.

Doch was tut man in so einer Situation am besten?
Alle Tränen der Welt, alle Schmerzen und alle Traumata werden den geliebten Menschen nicht zurückbringen.
Mein Vater war herzlich, extrovertiert und positiv. Er hätte nicht gewollt, dass ich in ein so tiefes Loch falle, dass ich nicht mehr heraus komme.

Falls jemand einen Tipp hätte, was für "Methoden" der Trauerbewältigung es gibt, wäre ich sehr interessiert daran - sonst werde ich mich natürlich anderweitig belesen.


Ist sehr off-topic, ich weiß... doch vom Garten gäbe es auch unter glücklicheren Umständen, wenn ich einen Kopf dafür hätte, im Moment nicht viel zu berichten. Es ist kalt und schneit... wie im Winter. Und es soll auch in den kommenden zwei Wochen laut Wetterbericht nicht wirklich großartig warm werden.
Ich hoffe, dass ich mich in ein paar Wochen wieder so weit im Griff habe, dass ich mit dem Garten starten kann... mein Papa fand unseren Garten so toll, und ich weiß, dass er sich sehr freuen würde, wenn ich ihn ihm zu Ehren schön mache.
 
  • Ich weiß jetzt nicht so richtig was ich dir sagen soll...

    Als meine Ma vor zehn Jahren gestorben ist, habe ich mich hemmungslos in die Tränen und den Schmerz geworfen. Ich habe es zugelassen.

    Es hat gedauert bis ich mich darauf einlassen konnte, das der Tod nicht zu ändern ist. Der Schmerz und Verlust war für mich tiefgreifend.

    Ich habe von meinem Papa ein Andenken an meine Ma bekommen. Den Trauring von ihr (und der ihrer Mutter) baumeln an meinem Hals.

    Das hilft mir in schweren Zeiten. Ich kann die Ringe anfassen und fühle mich verbunden,. Ich denke, dass es dir auch so ähnlich mit deinem Baum gehen wird...
     
    Oh Lauren, ich wünsche Dir, dass Du da gut hindurch kommst und Trost finden kannst. Trauerarbeit geschieht in Phasen und die erlebt jeder individuell. Nimm Dir Deine Zeit, wie Du es brauchst. Das Akzeptieren und Weitergehen geht nicht von heute auf morgen.
    Manchmal hilft es mit dem Verstorbenen zu reden, und sich ihm dadurch nahe zu fühlen. Ihm zu erzählen, was man über xy denkt und ihn z.B. um Rat zu fragen.
     
  • Ein patent Rezept gibt es dafür wohl nicht.
    Aber man soll die Tränen und den Schmerz ruhig rauslassen, so kann man ihn am besten verarbeiten.
    Alles braucht seine Zeit, nur die Erinnerung bleibt, die kann keiner nehmen.

    https://www.youtube.com/watch?v=s6GKgqIxShQ

    Doro Pesch - Für Immer

    Dieses Lied hatte ich damals von einer guten Bekannten bekommen, das hatte mir damals sehr geholfen, wo meine Frau damals ging.
     
  • Supernovae, ich wusste bei deinem ersten, lieben Posting nicht, dass du aus eigener Erfahrung sprichst :(
    Es ist zwar lange her, doch beim Tod meines Opas habe ich feststellen müssen (ist jetzt neun Jahre her), dass die Sehnsucht/das Vermissen der geliebten Person nie wirklich aufhört. (Zumindest mir geht es leider so).
    Daher auch meine aufrichtige Anteilnahme und eine innige Umarmung, ich weiß, durch welches Tal du gehen musstest. :(
    Die Geste deines Vaters mit dem Ehering finde ich wirklich toll und eine schöne Idee, um sich bei Bedarf noch am geliebten Menschen "festhalten" zu können.


    Ich danke euch sehr für eure Erfahrungen/Tipps wegen der Trauerbewältigung... und es stimmt, grundsätzlich sehe ich es auch so, dass man die Dinge nicht "in sich hineinfressen" sondern rauslassen sollte, und dass es kein einheitliches Rezept für Trauerbewältigung geben kann.
    Aber... als damals vor neun Jahren mein Opa gestorben ist, war ich nicht nur für ein paar Monate sondern gleich für ein paar Jahre vollkommen durch den Wind. Mir passierten - selbst zwei Jahre später - noch Dinge, die mir früher nie passiert wären. Ich verlor plötzlich überall in der Uni meinen Geldbeutel, ließ meine EC-Karten in der Trambahn im Fahrkartenautomaten stecken, lief kopflos durch die Gegend, brachte alles durcheinander, fühlte mich wie betäubt... ich war total traumatisiert. Jeder fragte mich nur noch "was ist denn mit dir los...?"
    Es war wirklich sehr schlimm, ich funktionierte nur noch wie ein Roboter und war innerlich voller Trauer, Sehnsucht und Verzweiflung.
    Eine Trauma-Therapeutin, die ich zu dem Thema befragte meinte auch, dass es in der Regel ungewöhnlich sei, wenn die Trauerarbeit nach über drei Jahren noch nicht abgeschlossen sei. Es war aber leider so... ich denke, mit dadurch bedingt, dass mein Opa (genauso wie meine Oma) quasi auch ein Elternteil für mich war.

    Ich bin momentan ziemlich am Ende und möchte auf jeden Fall verhindern, wieder in eine so tiefe Trauerdepression abzurutschen, die über Jahre dauert - ich kann mir das mit einem kleinen Kind nicht leisten. Ich möchte nicht, dass meine Tochter Schaden nimmt, nur weil ich zu sensibel bin und nicht mit der Trauer zurecht komme. Und ich weiß, dass mein Vater, der seine Enkelin abgöttisch liebte und auf Händen trug, das auch nicht wollen würde.


    Ich werde auf jeden Fall nochmal recherchieren... es gibt sicherlich ein paar Verfahren und Methoden, die man ausprobieren könnte wenn die tiefe, massive Trauer zu lange anhalten sollte.
    Momentan habe ich nur "halb" realisiert, dass er nicht nur auf einer kleinen Reise ist, und nicht übernächste Woche wieder vorbeischauen wird.
    In den einzelnen Augenblicken, in denen mir bewusst wird, dass ich vorgestern Mittag seine Hand zum allerletzten Mal gehalten habe, habe ich das Gefühl, ich müsste selbst sterben.

    Puh, schwere Kost für einen Gartenthread, bitte verzeiht! :(
    Wahrscheinlich ist besser, ich vertiefe das Thema an dieser Stelle nicht, da es eigentlich nicht hierher gehört.

    Ich bin aber trotzdem froh, dass ich es euch erzählen konnte, und dass so liebe und teilnahmsvolle Reaktionen kamen... ich denke, ich habe es schon einmal gesagt... aber ich muss es nochmal sagen... ihr seid wirklich klasse. :pa:
    Ich möchte den Austausch hier nicht mehr missen...
     
    Lauren - fühl dich ganz dicke umarmt :pa: Ich weiss nicht, was ich dir für Tipps geben kann, aber ich kann mir vorstellen, wie es dir wohl ergehen mag. Mein Papa ist zum Glück noch am Leben, aber wir leben von CT bis zum CT. Vor zwei Jahren hatte er schlimmen Krebs mit recht komplizierter OP, Gott sei Dank ist er stabil. Aber es schwebt immer ein Damoklesschwert über uns. Ich habe die erste Zeit fast jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit im Auto geheult, es hat gut ein halbes Jahr gebraucht, bis ich mit der Diagnose leben konnte. Mittlerweile bin ich für jedes halbe Jahr dankbar, dass wir ohne "Sorge" verbringen können. Aber ich weiss, dass es jederzeit umschlagen kann. Krebs ist so ne fiese Sache, damit muss man erst leben lernen...immer nur vom Test zu Test planen, das muss man sich angewöhnen...

    Und es ist gut, dass eure kleine Maus da ist, das hilft ungemein. Das gibt so einem Tod einen Trost, denn dein Papa lebt in ihr weiter :pa:
     
  • Mein herzliches Beileid.

    Als mein Vater an Krebs verstarb war es besonders für Nachwuchs sehr schwer zu ertragen. Der Opa war ihr der Liebste. Es hat uns sehr geholfen immer wieder darüber zu reden. Es ist ungut die Dinge in sich hinein zu fressen. Jedes Mal, wenn du darüber redest, tut es ein kleines Bißchen weniger weh. Bis du das merkst, wird es dauern, aber es funktioniert. Es ist m.E. ähnlich wie bei dem katholischen Glauben die Beichte. Man muß es einfach heraus lassen. Heute ist Nachwuchs sogar mit dem neuen Partner meiner Mutter versöhnt. Das war anfangs ganz schwierig, denn mein Vater war wirklich ganz und gar in Nachwuchs vernarrt. Heute ist es nur noch eine ungute, aber nicht mehr schmerzhafte Erinnerung.

    Ich vermisse aber auch nach all den Jahren auch meine viel zu früh verstorbene Schwiegermutter. Immer wenn es eine Situation gibt die für sie typisch war , kommt sie mir wieder in Erinnerung. Meistens sind es dann Erinnerungen die uns um Lächeln bringen. Solange das so ist, ist so ein Mensch nicht gänzlich von uns gegangen. Ich habe dafür als Erinnerung im Garten ein Edelweiß und Silberdisteln, deren Saatgut sie einmal von einer Urlaubsreise mitbrachte.

    An meine Großmutter erinnern mich die weißen Schleifenblumen und Bauernastern, die ich aus ihrem Vorgarten ausgegraben hatte.

    Wenn du so etwas vorhast, nimm irgendwie etwas Robustes. Eurer Erinnerung sollte nichts passieren. Das wäre dann eine ganz dumme Situation.


    Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die nächsten Tage.
     
    Wahrscheinlich ist besser, ich vertiefe das Thema an dieser Stelle nicht, da es eigentlich nicht hierher gehört.

    Ich bin aber trotzdem froh, dass ich es euch erzählen konnte,


    Es hat uns sehr geholfen immer wieder darüber zu reden. Es ist ungut die Dinge in sich hinein zu fressen. Jedes Mal, wenn du darüber redest, tut es ein kleines Bißchen weniger weh. Bis du das merkst, wird es dauern, aber es funktioniert.
    .

    Liebe Lauren, wie viele hier schon geschieben haben, ist Trauern, den Verlust eines geliebten Menschen seelisch zu verabeiten, eine sehr individuelle Angelegenheit. Ich denke, Du solltest weiterhin über Deine Gedanken und Gefühle hier in Deinem Thread sprechen, wann immer Du das Bedürfnis dazu hast.
    Marmande hat da ganz recht, es hilft, wenn auch nicht sofort. Und Dein süßer kleiner Sonnenschein wir ihrerseits unbewusst dazu beitragen, dass es Dir allmählich besser geht. Sie wird Dich ablenken, Dir Freude bereiten, Dir Aufgaben geben...
    Lass Dir vor allen Dingen Zeit, lass es zu, dass die Tränen kullern, und wenn Du das Bedürfnis hast, was zu schreiben, dann tu es. Hier wirst Du immer auf Zuhörer treffen.
    Ich erinnere mich, als mein Vater vor nunmehr sieben Jahren starb, war das eine Zeit mit eher nicht schönen Erinnerungen. Jetzt bin ich davon überzeugt, dass meine Mutter und er wohlwollend auf Haus und Garten herunter schauen und sich sicher freuen würden, wieviel erhalten und auch neu gestaltet wurde.
     
    Supernovae, ich wusste bei deinem ersten, lieben Posting nicht, dass du aus eigener Erfahrung sprichst :(
    Wie solltest du das auch wissen?!

    Mir fehlt meine Ma auch heute noch und ich denke wirklich viel an sie-gerade jetzt wo ich auch einen Garten habe.
    Der Schmerz ist bei mir bis heute nicht vergangen, aber es sind nur noch manchmal kleine Stiche des Verlustes.
    Die schönen Erinnerungen kann mir keiner nehmen-daran halte ich mich fest.

    Das du drüber redest, oder auch schreibst, ist mMn ganz wichtige Arbeit.
    Durch euren kleinen Gartenzwerg wirst du in deiner Welt festgehalten und hast eine wichtige Aufgabe!
    Dein Papa würde sicher nicht wollen das du dich aus deinem Leben zurückziehst.

    Ganz viel Kraft für dich und deine Lieben!
     
    Ich danke euch so sehr für eure wunderbaren Beiträge und das Teilen eurer eigenen Erfahrungen! Es hilft mir wirklich sehr! Es ist immer sehr traurig zu sehen, dass anderen das Gleiche widerfahren ist, und dennoch fühlt man sich nicht so alleine.


    Jardin, ich fühle ganz stark mit euch. Auch ich hatte die letzten Jahre ständig Angst um meinen Vater. Zwar war seine Prognose eigentlich bis zuletzt gut... doch es war immer wieder sehr schwierig, und die Erkrankungen waren eben da, und man wusste, dass es nicht mehr ewig gehen wird. Es hätten - theoretisch - noch einige Jahre sein können. Nun waren sie es eben nicht. :(
    Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass dein Papa noch lange bleiben darf...
    Und den Gedanken mit unserer Kleinen, dass durch sie auch ein Stück von meinem Papa weiterlebt... fand ich ganz toll, dass du das geschrieben hast, denn er kam mir gestern, zwischendurch auch einmal ganz kurz. Es ist ein wunderschöner Gedanke, an dem ich versuche, mich festzuhalten.


    Marmande schrieb:
    Als mein Vater an Krebs verstarb war es besonders für Nachwuchs sehr schwer zu ertragen. Der Opa war ihr der Liebste.
    Marmande, vielen vielen Dank, deine Erfahrung hilft mir sehr! Genau so war es bei uns auch... unsere Kleine strahlte, wenn sie das Wort "Opa" nur hörte, und wenn sie sich sahen, waren sie sofort so eng, dass kein Blatt Papier dazwischenpasste. Mein Vater sagte auch immer und immer wieder, dass seine Enkelin für ihn das allerwichtigste auf der ganzen Welt wäre... ich kann den Gedanken daran gar nicht ertragen, es tut einfach unglaublich weh.
    Zu wissen, dass es bei euch auch so war und weitergegangen ist, hilft mir. Auch wenn im Moment die Vorstellung noch nicht da war... Man weiß natürlich bei den meisten Dingen, dass man nicht der erste Mensch ist, der durch eine Erfahrung gehen muss - und trotzdem hilft es dann sehr, wenn andere von sich erzählen wie es bei ihnen war.

    Marmande schrieb:
    Wenn du so etwas vorhast, nimm irgendwie etwas Robustes. Eurer Erinnerung sollte nichts passieren. Das wäre dann eine ganz dumme Situation.
    Da hast du Recht... wer weiß ob das Apfelbäumchen wirklich robust genug ist. Wobei mein Vater (anders als z.b. als mein Opa) gar kein nostalgischer Mensch war, und sich nie in Sentimentalitäten erging.
    Als unsere Kleine geboren war erzählte er, dass seine Mutter (die ich leider nicht kannte, weil sie auf einem anderen Kontinent lebte und auch früh gestorben war) immer gesagt hatte: Die eigenen Kinder sind wie Bäume, die man pflanzt, die Enkelkinder sind die Früchte dieser Bäume.
    Seine Seele wird daher vermutlich mehr in uns sein als in einer Pflanze, die ich für ihn setze... und ich denke, dass er das auch von oben so sehen wird.
    Ich werde den Baum ihm zu Ehren setzen - und wenn er sich nicht so entwickeln sollte, wie erhofft, werde ich eine andere Pflanze ihm zu Ehren setzen. Das tolle an meinem Vater war, dass er Dinge, die nicht gut liefen, immer schnell abhaken und sich auf etwas Neues fokussieren konnte. (Ich bin darin leider nicht annähernd so gut wie er!)



    Liebe Orangina, ich danke dir von Herzen.
    Es tut so gut zu wissen, dass man reden darf und ein offenes Ohr vorfinden wird. Und es tut so gut, verstanden zu werden.
    Orangina schrieb:
    Jetzt bin ich davon überzeugt, dass meine Mutter und er wohlwollend auf Haus und Garten herunter schauen und sich sicher freuen würden, wieviel erhalten und auch neu gestaltet wurde.
    Davon bin ich auch fest überzeugt. Es kann gar nicht anders sein. Mit Sicherheit macht jede kleine Pflanzung, Umgestaltung und liebevolle Überlegung ihnen eine große Freude und gibt auch Ihnen auf der anderen Seite Kraft.



    Supernovae schrieb:
    Mir fehlt meine Ma auch heute noch und ich denke wirklich viel an sie-gerade jetzt wo ich auch einen Garten habe.
    Der Schmerz ist bei mir bis heute nicht vergangen, aber es sind nur noch manchmal kleine Stiche des Verlustes.
    Die schönen Erinnerungen kann mir keiner nehmen-daran halte ich mich fest.
    Ich hoffe, dass mir das auch eines Tages (in nicht allzu ferner Zukunft) gelingen wird.


    Supernovae schrieb:
    Das du drüber redest, oder auch schreibst, ist mMn ganz wichtige Arbeit.
    Durch euren kleinen Gartenzwerg wirst du in deiner Welt festgehalten und hast eine wichtige Aufgabe!
    Dein Papa würde sicher nicht wollen das du dich aus deinem Leben zurückziehst.

    Ganz viel Kraft für dich und deine Lieben!
    So, wie ich ihn kannte, denke ich auch, dass er das nicht wollen würde. Er selbst sagte immer, es bringt nichts, die ganze Zeit über "früher" nachzudenken und in Sentimentalität zu versinken. Ich will versuchen, mir ein Beispiel an ihm zu nehmen und mich auf das Leben zu konzentrieren - bitte drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe.

    Als die Oma meines GG starb war er noch ein Kind und seine Mutter versank in einer schweren Depression. Es war für ihn ohnehin sehr hart, seine Oma zu verlieren, doch auch die Depression seiner Mutter (die auch über sehr viele Jahre ging), hatte damals Spuren hinterlassen obwohl sie sich wirklich die größte Mühe gab, es die Kinder nicht merken zu lassen! Ich denke, man kann in so einer Situation niemandem einen Vorwurf machen, doch ich hoffe sehr, dass ich es schaffe, unserer Kleinen nicht nur Stärke vorzuspielen sondern bald auch wieder stark für sie zu sein - sie ist so ein kleiner Sonnenschein und so lustig... und meinem Vater war immer so wichtig, dass kleine Kinder lustig, fröhlich und ein bisschen frech sind. Er würde niemals wollen, dass sie traurig ist.
     
  • Ganz wichtig finde ich, um Abschied zu nehmen, den Verstorbenen noch einmal zu sehen. Hoffe, das ist Dir möglich Lauren. Mir hat das zum Akzeptieren sehr geholfen. Ein Buch fand ich auch hilfreich:
    Roland Kachler: Was bei Trauer gut tut. Kreuz Verlag

    Das Buch beschreibt Hilfestellungen zum Trauerprozess.
    Im ersten Schritt geht es darum, was dem Verstorbenen gut tut und darüber dann hinweg, was Dir gut tut. Wichtig, wie Marmande auch schon schrieb, darüber zu reden. Über den Verlust, über das Ereignis des Sterbens und dann entwickeln sich die Erinnerungen auch an die schönen gemeinsamen Erlebnisse.

    Ich werde gleich in den Garten gehen und die Dahlie einpflanzen, die im Garten meiner Eltern war und die meine Mutter so liebte. Heute vor drei Jahren war ihre Beerdigung. Es tut nicht mehr so weh und ich freue mich über die Dahlie.
    Es ist schön, solche Erinnerungen zu haben.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Tubirubi, vielen Dank für den Buchtipp! Das werde ich mir auf jeden Fall ansehen, es wäre toll, wenn ich mir etwas herausziehen könnte!



    Tubirubi schrieb:
    Ganz wichtig finde ich, um Abschied zu nehmen, den Verstorbenen noch einmal zu sehen.
    Ich hatte das unglaubliche Glück, in den letzten Momenten seine Hand halten und sein Gesicht sehen zu können. Es war friedlich. Er sah jung und friedlich aus, das hat mich in diesem Moment innerlich sehr ruhig werden lassen.
    Leider ist es mir nicht gelungen, dieses Gefühl in die anschließende Trauer mitzunehmen. Ich versuche die ganze Zeit, es "wieder zu holen", doch es gelingt mir nicht. Ich hoffe, ich schaffe es irgendwann... denn ich war in dem Moment als er ging überzeugt davon, dass es das Beste für ihn ist, und dass er damit in Frieden ist. Das so erleben zu dürfen, betrachte ich als unendliche Gnade... ich weiß, dass nicht jeder diese Chance bekommt. :(


    Edit - Tubirubi, ich hoffe, dass diese Dahlie in deinem Garten wunderschön wachsen und gedeihen wird.
     
    Tubi, ich weiß nicht ob das geht... und ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen würde...
    Es war wirklich sehr gut, dass wir es geschafft haben, in der letzten Stunde bei ihm zu sein. Ich konnte seine Hand halten, solange sein Herz noch schlug... bis es nicht mehr schlug.
    Aber jetzt...
    Schwierige Überlegungen. Zudem die Frage ob es mir in dem Rahmen, in dem ich ihn jetzt sehen könnte (ich vermute, der Leichnahm wird gekühlt :() anschließend besser gehen würde. Mein Vater war so ein lebendiger Mensch, das Leben strahlte bei ihm aus jeder Pore und leuchtete aus seinen Augen... bis zuletzt. Wenn er bei uns war und mit unserer Kleinen spielte hatte er eine so kraftvolle Aura, wie sie die meisten jüngeren Menschen nicht haben. Jeder wunderte sich darüber, wie das überhaupt möglich war.

    Ich hoffe, dass die Erinnerung an die Verabschiedung, so wie sie wirklich war, und das Gefühl, dass er absolut in Frieden gehen konnte, wieder kommen.
    Ich fürchte, dass selbst wenn ich ihn nochmal sehen würde, anschließend der Schmerz und die Verzweiflung über den Verlust jedes andere Gefühl wieder "überschreiben" würden, da alles zu frisch ist.

    Vermutlich kommt die Erinnerung an den Abschied, wie er wirklich war, irgendwann später zurück - wenn sich alles etwas gesetzt hat...?
     
    Ach Lauren, laß dich drücken! :pa:
    Es tut mir so unendlich leid für dich!

    Als ich das gerade gelesen habe, war ich ganz (hier bei uns
    sagt man) "verdaddert", da du doch erst vor Kurzem erzählt
    hast, daß euch dein Papa durch seine gute Beratung vor einem
    Reinfall bei einer Hausbesichtigung bewahrt hat.

    Ich weiß gar nicht, was ich dir sagen soll, weil man sich doch bewußt ist,
    daß es nicht hilft/nicht helfen kann.
    Oft ist man sprachlos, findet keine Worte und wenn doch, können auch
    noch so gut gemeinte Worte die Realität nicht ändern.

    Ich finde nicht, daß dieses Thema hier nicht hergehört; es gehört doch
    (leider) zum Leben und auch in einem Garten kann man nicht immer
    fröhlich sein.
    Drum - wenn es dir auch nur ein klein wenig helfen kann - schreib dir
    ruhig deinen Kummer von der Seele.
    Viele verstehen es ( die, die es nicht verstehen wollen, sollen`s nicht lesen),
    weil sie es selbst schon erlebt haben.
    Auch ich habe dies schon ein paar Mal hinter mir.

    Am Schwersten fiel es mir bei meiner Oma.
    Zu ihr hatte ich eine besondere Beziehung.
    Und obwohl es mittlerweile schon so lange her ist, fällt mir immer
    noch bei vielen Gelegenheiten ein, was sie in bestimmten Situationen
    gesagt/getan hätte.

    Und solange diese Erinnerungen nicht verloren gehen, leben unsere
    Lieben in uns weiter!

    Ich wünsche dir viel Kraft, diese schwere Zeit zu überstehen!
    Deine Kleine wird dir da sehr viel helfen!


    mitfühlende Grüße
    Katzenfee
     
    Lauren schreibe ruhig weiter, denn es hilft.
    Damals dachte ich auch mein Herz ist zerrissen, und würde nie mehr heilen.
    Als wenn ein Stück rausgerissen wehr.
    Doch das stimmt nicht, wenn du an Orten vorbeigehst, wo eine schöne Erinnerung war, wird er bei dir sein.
    Selbst im Lachen von euren Sonnenschein wirst du ihn wieder finden.

    Damals gab es noch nicht das Internet wie Heute.
    Habe da über Videotext, Telefon und Fax nette Leute kennengelernt,
    die haben mir mit Sohnemann sehr geholfen.
    Ich habe damals auch alles niedergeschrieben was ich fühlte,
    unter anderem kam dieses bei raus.

    Habe so manche Nacht
    am Ufer des Sees über den Sinn des Lebens nachgedacht.
    Wenn die Sterne funkeln,
    ein lauer Wind über deinen Körper streicht,
    sind die Gedanken völlig frei.

    Du gehst zurück und doch weiter vor,
    denkst bei dich, das du doch nicht alleine bist.
    Wo du auch warst hast du Spuren hinterlassen,
    so manchen Freund und die Liebe des Lebens gefunden.

    Die Liebst verschied, nicht mal ne Freundschaft blieb.
    Freunde und die Liebe habe ich wieder gefunden.
    Es sind Bestandteile der
    Sinne des Lebens.
     
    ... doch ich hoffe sehr, dass ich es schaffe, unserer Kleinen nicht nur Stärke vorzuspielen sondern bald auch wieder stark für sie zu sein - sie ist so ein kleiner Sonnenschein und so lustig... und meinem Vater war immer so wichtig, dass kleine Kinder lustig, fröhlich und ein bisschen frech sind. Er würde niemals wollen, dass sie traurig ist.

    Als mein Opa starb, war ich gerade mal knapp drei Jahre alt. Ich habe nicht mehr viele Erinnerungen an ihn, aber die wenigen sind nur gute. So wird es Deiner Tochter auch gehen und Du kannst mit Erzählungen und Fotos dieses positive Bild aufrecht erhalten.
    Sehr gefreut hatte ich mich, als ich nach längerer Zeit nachdem mein Vater gestorben war (brauchte damals auch eine Weile, bis ich die Kraft hatte, seine Sachen zu ordnen), alte Fotos meines Opas beim Hausbau fand. Ein Zeitdokument mit großer persönlicher Bedeutung. Großeltern und Eltern leben in ganz vielen Andenken weiter, Möbel, Fotos, Dinge - und natürlich in uns und unseren Kindern oder der interessanten Familiengeschichte.
    Wirklich gestorben sind sie erst, wenn keiner mehr an sie denkt.

    Ich hoffe, dass die Erinnerung an die Verabschiedung, so wie sie wirklich war, und das Gefühl, dass er absolut in Frieden gehen konnte, wieder kommen.

    Liebe Lauren, Du wirst das schaffen. Dein Vater wird immer da sein in Deiner Erinnerung und Du wirst sehen, wie oft Du dich erinnerst. Das kann ich wirklich aus eigener Erfahrung sagen. Dann ist es gut, wenn Du ihm ein Andenken als aktiven, rührigen Menschen in Deinen Gedanken reservierst.
     
    Tubi, ich weiß nicht ob das geht... und ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen würde...
    Es war wirklich sehr gut, dass wir es geschafft haben, in der letzten Stunde bei ihm zu sein. Ich konnte seine Hand halten, solange sein Herz noch schlug... bis es nicht mehr schlug.
    Aber jetzt...
    Schwierige Überlegungen. Zudem die Frage ob es mir in dem Rahmen, in dem ich ihn jetzt sehen könnte (ich vermute, der Leichnahm wird gekühlt :() anschließend besser gehen würde.

    Lauren, war Dir in dem Moment klar, das er geht? Ich brauchte etwas, um es zu realisieren, ich hatte ja noch nie zuvor jemanden sterben sehen. Und um es richtig zu verstehen, war es für mich gut, noch einmal hinzugehen.
    Auch wenn das, nicht mehr der Mensch war, den ich kannte und liebte. Es half mir es zu begreifen, dass sie nicht mehr hier ist.

    Aber Du hast recht, die Situation in Deinem Fall ist anders. Und auch wenn man dabei war und auch später nochmal hingeht, trotzdem ist es schwer es zu begreifen. Und manchmal spielt der Kopf dann einen Streich und man denkt, man könne eben hingehen, um etwas zu erzählen. Und realisiert dann, dass es ja nicht mehr geht.
     
    Liebe Lauren,
    da geht mal ein Tag mein sch.... Internet nicht und dann nach dem ich endlich wieder hier rein kann lese ich ..... :(

    Es tut mir soooo leid für dich und deiner ganzen Familie und ich drücke dich mal ganz dolle und wünsche dir mein herzliches Beileid.
    (Voll blöd für mich so was zu schreiben, das ist einer der Momente eine reale Umarmung und real tröstende Worte angebracht wären aber geht ja nun leider nicht :( ich hoffe es kommt trotzdem richtig rüber...)

    Muss auch gerade ein bisschen weinen weil ich so gut mit dir fühlen kann, denn meine Familie ist ja nun fast komplett schon im Himmel und ich hab gerade so die einzelnen Trauerfälle wieder vor Augen.
    Deshalb kann ich nur sagen ein allgemeines "Trauer-Rezept" gibt es in meinen Augen nicht, nach der Erfahrung die ich gemacht habe war jede Trauer anders.

    Meine Mama die lange krank war vorher , da habe ich den Tod als eine Erlösung für sie gesehen und in der Zeit irgendwie schon Abschied genommen, da viel es mir nicht so schwer als der Tag kam, denn ich wußte nun hat sie keine Schmerzen mehr, das mit anzusehen war schlimmer als der Tag als sie erlöst wurde, ich wusste aber auch das sie da gehen wollte, also das sie es selber nicht mehr ertragen hat und sich sozusagen die Erlösung gewünscht hat.

    Als mein Opa starb (da war ich 15) bin ich auch regelrecht zusammengebrochen weil er mehr Vater für mich war als mein eigener, ich bin auch wie doof durch die Gegend gelaufen obwohl es nicht gerade plötzlich kam aber auch schneller ging als gesagt.
    Da ich durch ihn ja mit dem Thema Garten bekannt wurde (er hatte ja meinen Garten gekauft damit ich darin aufwachsen konnte und was von ihm vererbt bekomme)und wir einen gemeinsamen Apfelbaum hatten (da haben wir immer gespielt und gesessen etc.) hab ich mich auch an diesen Baum sehr sehr geklammert nach seinem Tod und als dann der Garten hinter meinem Rücken einfach verkauft wurde ist für mich ein zweites mal eine Welt zusammengebrochen, konnte den ja nicht einfach ausgraben und mitnehme obwohl ich das zumindest gern getan hätte.
    Ich sag dir deshalb keine gute Idee so was!!!!

    Hab jetzt ein Foto in einem ganz schönen Rahmen, zum Teil selbst noch bemalt und was dazu geklebt (wie eine Kollage) gemacht und das hilft mir bis heute sehr, denn immer wenn er mir fehlt geh ich zu dem Bild und rede mit ihm, so als stände er vor mir, mir hilft das sehr und ich kann heute auch schon wieder lächeln dabei ohne immer ganz traurig zu werden.
    Das Foto kann mir keiner weg nehmen :) eins habe ich auch immer bei mir falls mal was passiert(Wohnungsbrand oder so) damit ich Ersatz habe.

    Ihn noch mal ansehen würde ich nur machen wenn er aufgebart wird vom Beerdigungsinstitut, sonst geh bitte nicht mehr dahin, denn gerade bei Krankheit sehen die Menschen oft schon einige Stunden später nicht mehr so aus wie vorher, dann behalte ihn lieber so in Erinnerung wie er dir zuletzt begegnet ist.

    Also wie geschrieben, jeder Todesfall ist individuell, du kannst dir nur die Zeit zum trauern geben, weine wenn du weinen musst auch wenn die Kleine mal dabei ist dann sagst du halt ich bin traurig wegen Opa weil er nicht mehr da ist.
    Ich hab das als Kind auch schon begriffen auch wenn ich es noch nicht nachempfinden konnte.

    Ich habe mal gelesen wenn eine Trauerphase (egal aus welchem Grund also auch Liebeskummer ist ja eine solche) länger als 1 Jahr anhält dann soll man sich Hilfe suchen.
    Alles davor ist normal!
    Das ich auch heute noch mal kurz weine wenn ich mal Fotos in der Hand halte oder daran zurückdenke ist wohl auch normal, wem ergeht das nicht so?
    Wir haben nun mal Gefühle und die verschwinden ja nicht mit einem Todesfall, das was wir fühlen bleibt.
    Die Gefühle sollte nur irgendwann mehr in die Richtung gehen ,danke das ich dich in diesem Leben kennen lernen durfte und danke das du immer für mich da warst.
    Da ich selber an einen Himmel und Wiedergeburt glaube sag ich immer bis bald, noch lebe ich mein Leben aber wir sehen uns ja wieder, das ist mein Trost :)

    Gib dir die Zeit und wenn du darüber reden möchtest tu es, auch das kann helfen.

    Sorry das es so lang wurde.......schwer alles in kurze Sätze zu fassen.....
     
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