Krautige Beerenpflanze - was ist das?

WaA76

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Oberösterreich
Hallo liebes Forum!

Ich brauche mal eure Hilfe bei der Bestimmung.
Wir haben seit Frühjahr einen Erdaushubhaufen im Garten, der nun völlig zugewachsen ist (spannend, was da so alles hochkommt). Das meiste von dem ganzen "Unkraut" kenne ich - zumindest hab ichs schon öfter gesehen.
Aber eine der Pflanzen ist krautig und bildet schwarze Beeren. Ist auch die einzige ihrer Art dort. Sie dürfte einjährig sein. Wenn man die Beeren zerdrückt, ist das innere voll mit weißen kleinen Samen.
Vielleicht hat jemand von euch ne Ahnung, was das ist und ob das Zeug giftig ist.

lg

Erwin
 

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  • Jo, schwarzer Nachtschatten. Ist mehrjährig, aber nicht winterhart. Heißt: Wächst hierzulande nur einjährig, wenn nicht gerade mal wieder der Winter ausfällt...

    Grüßle, Michi
     
  • Der Erdhaufen wurde am Freitag komplett weggebaggert, daher auch der Nachtschatten samt Beeren. :D

    Habe im Internet gelesen, dass man die reifen Beeren essen kann. Ist da was dran oder sind die auch im reifen Zustand noch giftig?
     
  • Nein sie ist giftig - solange nichts anderes nachgewiesen ist.

    laut Wikipedia
    "
    Die Giftbeere ist in allen Teilen giftig, besonders aber in den Wurzeln.
    In den Wurzeln der Pflanze reichern sich verschiedene Alkaloide an, die Hauptalkaloide sind Hygrin und Tropinon. Ebenfalls in der Pflanze enthalten sind diverse Withanolide, von denen u. a. Nicandrenone für eine zytotoxische Wirkung bekannt ist."
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Giftbeere

    Wiki hat zwar nicht immer recht, aber in solchen themen irrt sie sich recht selten.

    Anderwerseits sagt Parcelsus
    "Alle Dinge sind giftig und Nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht das ein ding zum Gift wird."


    Dennoch hat die Giftbeere ihre Berechtigung im Nutzgarten:
    Angeblich gibt es keine Pflanze die so erfolgreich Schädlinge abwehrt wie die Giftbeere, daher wird diese (falls überhaupt) vorwiegend im Kohlbeet gepflanzt.
     
    Man sollte Solanum nigrum nicht mit Nicandra physaloides verwechseln...:rolleyes:
    Beeren des Schwarzen Nachtschattens werden von den Amis zu Wonderberry verarbeitet.
    Auch bei uns gibt es Nachtschattenbeeren-Marmelade.
    Wer sie einmal gegessen hat, wird sie nicht mehr missen wollen. ;)
     
    Man sollte Solanum nigrum nicht mit Nicandra physaloides verwechseln...:rolleyes:
    Beeren des Schwarzen Nachtschattens werden von den Amis zu Wonderberry verarbeitet.
    Auch bei uns gibt es Nachtschattenbeeren-Marmelade.
    Wer sie einmal gegessen hat, wird sie nicht mehr missen wollen. ;)
    Meinst du die Andenbeere bzw, Kapstachelbeere die auch geren mal als Pyhsalis bezeichnet wird, wobei pysalis meines Wissens der Oberbegriff für alle ist.

    Ferner gibt es noch die Lampionblume die auch giftig ist und zu der Gruppe gehört.
     
  • Bei den Amis wondert mich gar nichts mehr.

    Schade dass die nicht mehr davon essen - upps ich hab nichts gesagt;)

    Das Problem mit giftigen Pflanzen ist es, dass diese nicht unbedingt sofort mit körperlichen Erscheinungen beim Verzehr reagieren.

    Man versucht eine Beere, es wird einem nicht schlecht und im idealfall stirbt man auch nicht daran und doch reichern sich die Giftstoffe unbemerkt in der Leber an und werden dort möglicherweise nicht wieder abgebaut. Irgendwann kommt es dann zum Leberversagen und jeder denkt, er hat eben zuviel Alkohol getrunken.

    Es muss in diese Falle nicht so sein - kann es aber.

    Die Frage bleibt wies man nicht gleich bei vielen wohlschmeckeneren Beeren die nachgewiesenermaßen die Gesundheit fördern bleibt?
     
    Ich erkläre es dir noch einmal auf Deutsch.
    Du verwechselst die Giftbeere mit dem Schwarzen Nachtschatten.

    Einfach mal die richtige Wikipedia-Seite lesen.:grins:
     
    Man darf Solanum nigrum mit S. burbanki nicht verwechseln. S. nigrum schmeckt scheußlich, Solanum burbanki ist eine mehr oder weniger leckere Beere.
    Und ich glaube auch nicht, dass die Amis S. nigrum essen.

    LG Kiwi
     
    Völlig korrekter Einwand von Kiwi!

    Obwohl sonst alles nachtscharten-artiges aus der neuen Welt kommt, ist S. nigrum eine rein eurasische Abstammung. Die Amerikaner sagen deshalb u.a. zu S. nigrum auch European black nightshade (europäischer schwarzer Nachtschatten) zu.

    Diese Wildform wird als giftig eingestuft. Über ihre Giftigkeit kann man sich streiten. Ich habe schon als Kind die Beeren von S. nigrum gegessen. Ich tue es auch heute noch. Eine Solanin-Vergiftung habe ich noch nicht davon getragen. Gleichwohl ich die Früchte auch nie in großen Massen gegessen habe. Aber weil ich hier in einem öffentlichen Forum schreibe, kann ich nur dazu raten diese Beeren nicht zu essen. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass sie giftig sind. Insbesondere für Kinder.

    Aus der Wildform wurden diverse "essbare" Sorten gezüchtet. Sie sollen arm an Solanin und anderen Alkaloiden sein. In den USA besonders bekannt ist die "Wonderberry", die vom US-amerikanischen Züchter Luther Burbank gezüchtet wurde. Ich behaupte mal, dass Burbank es war, der den schwarzen Nachtschatten in Amerika bekannt gemacht hat.

    Aber auch diese Zuchtsorten sind mit Vorsicht zu genießen. Wie niedrig der Gehalt an Giftstoffen tatsächlich ist, entzieht sich meiner Kentnis. Ich weis auch nicht, ob überhaupt Untersuchungen über ihre Essbarkeit vorliegen. Dann wie stabil dieses Merkmal ist, oder ob der Giftgehalt durch verschiedene Modifikatoren (wie Lichtmangel, viel Licht, Nährstoffmangel, oder -überschuss, usw.) (stark) schwanken kann. Denkbar sind auch Rückmutationen.

    Mit großer Gewissheit aus eigenen Versuchen kann ich nur eines sagen: Auch wenn essbare Züchtungen gerne als eigene Art deklariert werden (Wonderberry z.B. als S. burbankii), sind sie genetisch gesehen doch sehr, sehr nahe mit der Wildform (S. nigrum) verwandt. Das bedeutet, dass die Zuchtformen ohne Probleme mit den Wildformen verkreuzen. Mir gelang es so ohne Weiteres Hybriden aus Wonderberry x S. nigrum herzustellen.

    Eine Verkreuzung hat zwar keine Auswirkungen auf die Beeren. Aber auf die Nachkommenschaft selbstgewonnener Samen und dessen Beeren. Deshalb würde ich zumindest dazu raten die "essbaren" Sorten vor Verkreuzung zu schützen und nur Samen von Beeren gewinnen wo man sicher sein kann, dass die Samen sortenrein sind.

    PS: Der Wikipedia-Artikel ist da nicht sauber geschrieben. Es ist gleichzeitig von einer Giftpflanze, als auch einer Nutzpflanze die Rede. Dass es eine giftige Wildform, als auch "essbare" Sorten gibt, darauf wird im Artikel nicht eingegangen.

    Grüßle, Michi
     
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