Dazu kommt noch das dem Menschen die eigene Tasche und der eigene Magen am nächsten ist und er dann (aber auch nur evtl...) an andere denkt; geschweige denn an seine Umwelt (es geht hier um's Klima... nicht vergessen). Dieses Denken/Handlungsart (sofern es sich überhaupt lohnt dies groß zu schreiben...) wird sich nicht ändern. Bin kein Pessimist, aber die Menscheitsgeschichte hat's nun mal bisher gezeigt, rund um unseren Globus. (Dies zieht sich durch alle Bereiche des Menschlichen Daseins, doch das gehört in ein neues Thema...)
Hallo Bru,
m.E. sollte man die natürliche Konzentration der Verantwortung auf ihren Träger und seine unmittelbare Umgebung nicht als prinzipiellen Fehler darstellen. Jeder Kopf sitzt in totaler biologischer Abhängigkeit auf einem Körper und der funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen (Versorgung/Gesundheit) bis zu einem gewissen Alter zuverlässig. Wie sehr er funktioneren muss, hängt von den Leistungen ab, die ihm abverlangt werden und diese wiederum werden vom Umfeld bestimmt. Letzteres bietet keine konstanten Bedingungen und daher ist es für jedes Lebewesen unverzichtbar, Reserven zu bilden, um Phasen schlechterer Bedingungen zu überstehen oder sich an bleibend veränderte Umstände anzupassen.
Daraus resultiert auch in einem Sozialwesen die Verpflichtung zur möglichst erfolgreichen Selbstentwicklung, denn jeder, der sich selbst nicht jederzeit mindestens "über Wasser hält", zehrt von den Leistungen anderer oder fällt schimmstenfalls als Leistungsträger (Stabilisator des Sozialwesens) aus.
Wenn ich von "Konzentration der Verantwortung" (auf die eigene Person) schreibe, dann bedeutet dies aber noch lange nicht, dass damit der totale Egoismus gemeint ist. Bildlich dargestellt verteilt sich die Verantwortung, bzw. das "Handeln zugunsten von Personen" in Form einer Ausstrahlung, deren Intensität (ebenfalls naturgemäß) mit der Entfernung abnimmt. I.d.R. befinden sich einerseits Familienangehörige, Freunde und Bekannte im Bereich höherer "Strahlungsintensität" - andererseits (mehr oder weniger verknüpft) Mitglieder von Interessensgemeinschaften (Arbeit, Politik, Religion, Hobby usw.)
Dieses System - "Für sich und andere Dasein" (in genau dieser Reihenfolge) ist m.E. die einzige real existierende Grundlage für jedes Sozialwesen. Natürlich funktioniert ein solches nur, wenn von den Mitgliedern genügend Leistung zu seiner
Entwicklung (nicht nur "Erhaltung") beigetragen wird. Der Zwang zur Entwicklung resultiert aus der immerwährenden Notwendigkeit der Anpassung an Veränderungen, ohne dass diese das Gemeinwesen (und damit auch viele Individuen) schädigen. Solange die individuelle "Stärke" sich einigermaßen gleichmäßig innerhalb einer gewissen Bandbreite einpendelt, funktioniert eine Gemeinschaft, die von Eigeninteressen getragen wird. Die erforderliche "Stärke" der Individuen wird allerdings inzwischen nicht mehr in PS (beim Ackern oder Keulenschwingen) benötigt, sondern längst primär in der Fähigkeit, gefährliche Tendenzen so früh wie möglich zu erkennen, Alternativen zu entwickeln und diese beurteilen zu können.
Niemand wird bestreiten können, dass alle Fehlentwicklungen, die Menschen zu verantworten haben, letztlich auf Kompetenzmängel zurückzuführen sind - egal ob sie eher kollektiv oder eher von Einzelnen/Gruppen verursacht wurden. Gleichmäßige Verteilung von Wissen ist m.E. die zuverlässigste (und damit einzig legitime) grundsätzliche Methode, jede Art von "Katastrophen" zu verhindern. Dazu gehört auch ständige "Aufklärung" - d.h. "Vertreibung des Glaubens" aus Bereichen über die es Wissen gibt, bzw. (längerfristig) wo sich mit grundsätzlich bewährten Methoden Kenntnisse erwerben lassen (Forschung). Leute, die in an ungeigneter Stelle (d.h. in "profanen", also weltlichen Fragen) mit Glauben argumentieren und/oder Wissenserwerb oder -vermittlung behindern wollen, sind von der Gemeinschaft angemessen "kalt zu stellen".... Das trifft nicht nur auf religiös Gläubige zu, sondern auch auf Ideologen, deren Argumente nicht auf prüfbaren Fakten/Kenntnissen beruhen.
Wenn wir aktuell sehr viel Geld bereitstellen um bevorzugt CO2-Freisetzung zu verhindern, konzentrieren wir uns vielleicht zu sehr auf einen Aspekt. Wenn wir z.B. damit zu weiterer Spreizung des Bildungsniveaus (national und international/global) beitragen, leisten wir kommenden Generationen einen Bärendienst, denn es ist absehbar, dass diese sich mit Problemen befassen müssen, die wir bestenfalls erahnen können. Ob wir (hier mal meine Generation) ihnen eine Atmosphäre mit 380 ppm oder 385 ppm CO2 hinterlassen interessiert m.E. in 50 Jahren niemanden mehr. (Vgl. "Saurer Regen"/"Waldsterben"). Aber ich fürchte, dass sich dann unsere aktuell relativ bescheidenen Bemühungen um Chancengleichheit auswirken werden.
Grüße
TB