Cannabis als Kindheitspflanze..? Das ist auch mal was anderes...
Wie kam es dazu,
Michi?
Als Kind hab ich immer gerne die Vögel gefüttert (meistens die Spatzen). Mit der Zeit wurde die Packung mit den Vogelsamen immer weniger und weniger. Irgendwann war halt nur noch der Bodensatz übrig. So aus dem kindlichen Denken heraus, war mir das echt schlimm, dass ich bald die Vöglein nimmer füttern könnte und die bald hungern müssten. Also beschloss ich diesen Rest auszusäen, um wieder frisches Vogelfutter zu haben.
Die Keimrate damals war echt gut. Und bald war der halbe Garten voll mit Cannabis-Pflanzen. Meine Eltern kannten diese Pflanzen nicht. Und mein Vater hätte sich sowieso niemals getraut das umzumähen. Das Geheul wär sonst ziemlich groß gewesen. Mein Opa wiederrum kannte die Pflanzen ziemlich gut, allerdings nicht als Drogenpflanze. Sondern als Nutzpflanze und auch als Pflanze, der auf dem Acker einen guten und fruchtbaren Boden macht.
Aber auch mein damaliger Nachbar kannte die Pflanzen offensichtlich. Er hatte diesen speziellen Blick, den ich nicht so richtig deuten konnte. Einen Blick, den ich von ihm zwei mal kennen gelernt hab. Einmal wegen meiner Cannabis-Brut und Jahre später, als ich mit seiner Tochter Kussübungen in der Gartenhütte gemacht hab.
Jedenfalls, geerntet hab ich damals keine Samen. Warum, weis ich nicht mehr. Aber ich hatte meine Freude mit den Pflanzen. Es war der Grundstein für mein Hobby. Tatsächlich war das so.
Die liebe zu den Nachtschattengewächse kam im selben Jahr ebenso: Mich hat der Schwarze Nachtschatten (S. nigrum) schon immer fasziniert. Bis heute. Als Kind hab ich die Beeren immer gefuttert, auch die Samen rausgepult und wieder ausgesät. Ich wusste über viele Jahren nicht, wie die Pflanze heißt. Schon als Kind hatte ich immer schon so eine Art Forschungsdrang. Und ich hab die Blüten von meinen S. nigrum Pflanzen mit den Gemüsepflanzen im elterlichen Garten verglichen. Und so für mich persönlich eine Verwandtschaft zwischen dem Schwarzen Nachtschatten, Tomate und Kartoffel hergestellt. Dass es Nachtschattengewächse sind, hab ich erst Jahre später gelernt...
Generell ist es so, dass sich alle meine drei Hobbys, die ich heute ausübe, sich in meiner Kindheit entwickelt haben. Kindheit war sowieso eine schöne Zeit, ich blicke da gerne zurück. Da ist es schön, sich mal triggern zu lassen und eine Art Zeitreise zu machen. Leider kann man heute nicht mehr mit meinem Radio, an dem ich rumgeschraubt hab, den Polizeifunk abhören (das Radio gibts aber noch!), aber ansonsten ist es auch mal wieder nett Windows 3.11 oder Windows 95 auf dem Computer zu installieren oder in/mit Visual Basic zu programmieren. Und um wieder auf den Garten zurück zu kommen: Begegne ich in der Natur einem Schwarzen Nachtschatten, halte ich an, hätschel die Pflanze und futter paar Beeren, sofern es reife gibt. Auch heute baue ich den noch an, obwohl die Beeren als giftig gelten. Ich hatte selbst schon eine Pflanze an der winterlichen Fensterbank. Wahrscheinlich war das die einzige S. nigrum Pflanze, die mitten im Winter in ganz Deutschland bzw. in unseren Breiten gewachsen ist, und Schnee erlebt hat (zum Glück hinter der schützenden Fensterscheibe).
Wie der Schwarze Nachtschatten hat eben Cannabis für mich ganz persönlich den gleichen Stellenwert. Ich hab schon soooo lange keine Cannabis-Pflanze mehr gesehen, würde gerne einfach mal wieder eine sehen und und am Besten vom Sämling an groß ziehen und hätscheln. Evtl. kann das ja jemand verstehen...