Heimat. Unsere alte Sägemühle.

Registriert
15. Jan. 2012
Beiträge
533
Ort
Unterthingau / Allgäu
Darf ich damit einen neuen Tread erstellen.? Indem ich von der alten Sägemühle im Allgäu erzähle, inder ich schon über 40 Jahre inmitten eines großen Blumen-, Gemüse u. Blumengartens lebe. Am 'Anfang waren auch viele Tiere da (mein Mann war Bauer von der Pieke an,- vor 8 Jahren ist er leider gestorben,- er fehlt mir natürlich sehr!
Zur Einleitung möchte ich aufeinen Tread im Forum hinweisen aus der Vergangenheit," Mühlen, faszinierende Heimat, Kulturgeschichte"
Ich habe unzählige Geschichten erlebt auf diesem geschichtsträchtigen Boden, lustige u. dramatische.- Jetzt lebt eine von 2 Töchtern bei mir im Haus, u. ich bin gottseidank nicht mehr ganz allein. Sie hat auch Floristin gelernt, hat auch die notwendigen Kenntnisse von den Pflanzenzusammenhängen. . Im Ernstfall hätte ich meine Mühle glatt verkaufen müssen.
Demnächst kommen wieder die Inder zu uns,- sie waren im Sommer als 'Wwoofer da, u. wollen den Schnee im Allgäu erleben. Ob es bis dahin nochmals schneit? --Meine Fensterbänke sind bereits voll mit selbstgesammelten Samen. Ich will zur "Dampfsäg" nach Sontheim fahren um diese anzubieten,- Spargelpflanzen , Topinambur, u. einige 'kleinere Stauden (Zwerglöwenmaul,usw. die im kalten Treibhaus gut überwintern.) Die Dampfsäg war schon früh ein Biomarkt,- ich war noch nie dort, denn da sind imner intressante Leute u. da will ich natürlich nichts verpassen. Fortsetzung folgt Eisenkraut
 
  • Liebe @Eisenkraut,
    ja, ein neuer Gartenfaden ist immer schön und wenn er dann noch so geschichtsträchtig ist... ich bin gespannt!
    Eine Frage hätte ich jedoch: wäre dieser Threat nicht besser bei "Mein Garten" untergebracht?
    Vielleicht mag einer der Mods ihn evt. verschieben?
     
  • bin auch schon sehr neugierig.
    die dampfsäg kenne ich nur durch flohmärkte.
    es ist immer sehr, sehr bedauerlich, wenn alte mühlen verschwinden, sind es doch erhaltenswerte baudenkmale, und gehören zur geschichte der jeweiligen gegend.
    zum glück findet gerade, auch in der bevölkerung, ein umdenken statt, die den wert und die geschichte dieser bauwerke zu schätzen wissen.
    es ist auch allerhöchste eiesenbahn, bevor noch mehr kulturgut zerstört wird.
    man sieht es auch häufiger im BR, wenn idealisten historische gebäude renovieren.
    das sind schätze, die wenn einmal zerstört, unwiderbringlich sind. es ist ohnehin schon viel zu viel allgäuer geschichte und kultur sinnlos zerstört worden.
    es ist nicht hoch genug ein zu schätzen, dass es noch menschen gibt, die den wahren wert erkennen.
     
  • Ich freue mich auch schon auf die Geschichten und Bilder.
    allgäuer: Man muß sich halt den Erhalt solcher Gebäude auch leisten können. Denke mal wollen würden es mehr, aber oft scheitert es am Geld, leider.

    lg elis
     
    Bin auch interessiert.
    Auch deshalb, weil wir hier auf unserem Grund und Boden ein um die 300 Jahre altes Häuslein stehen haben, das wir erhalten wollen.
    Aber kein Vergleich mit deiner Mühle.
     
    Vor ca 40 Jahren erzählte ich unserem Weihnachts-Besuch (einem Jugendfreund meines Mannes aus Nürnberg) eine"Bankgeschichte"
    : Ich hatte einiges Geld geerbt, u. brachte es zur Bank. Darauf war die mich bedienende Bankangesterllte plötzlich so auffallend freundlich, was ich vorher als Fremde noch nicht erlebt hatte. Sie bot mir sofort einen Kaffee an,- seitdem wurde ich regelrecht hoffiert. Hatte das wohl mit meinem Geldbetrag zu tun? Anscheinend! Dies erzählte ich unserem Besucher. Ich flocht auch ein, dass ich eigentlich nicht mehr arbeiten bräuchte, denn die Zinsen waren damals noch ziemlich hoch, u. bei sparsamer Lebensführung bräuchte ich eigentlich nicht mehr arbeiten gehen. Unser Besucher riet mir jedoch sofort ganz eindringlich davon ab, u. sagte, dass wir uns doch eine Immobilie kaufen sollten. Das leuchtete mir ein, u. sofortsetzte ich ein Inseat in die Tageszeitung mit einem Gesuch.Es kamen etliche Zuschriftebn, darunter war auch die "Heuwanger Säge" wo es dann später zum Kauf kam. Und immer, wenn unser damaliger Weihnachtsgast vorbeischaute, erzählte ich ihm, dass ich damals so beeindruckt war von seiner so eindeutigen soliden Einstellung, u. dass wir sozusagen ihm unsere Mühle verdanken....
    Natürlich erkundigte sich unser Weihnachtsgast, wieweit unsere Immobilie gediehen sei, und nach einigem Hin u. Her konnten wir ihm eine positive Nachricht schicken. . Bald nahm er u. seine Frau ihren Jahresurlaub,- u. halfen uns zunächst einmal mit Aufräumen. u. Umziehen. Auch meine Eltern kamen vorbei mit dem Kommentar:"die beiden müssen sehr gerne arbeiten, weil sie sich sowas antun..." Fortsetzung folgt, Eisenkraut
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Wir luden allesab, was wir aus unserer vorherigen Behausung mitbrachten,- im weiträumigen Gelände um unser neues, altes Haus gerum. Es waren 13 Traktor-Ladungen. Es waren natürlich auch landwirtschaftl. Geräte dabei u. viel Holz u. eine komplette Werkstatt u. Gartengeräte u. Zubehör und ein alter Küchernherd, den übrigen Hausrat usw. Bein Anblick solcher"Berge" wurde uns fast Angst, dass unsere Nachbarn (die alle fast l km weit weg wohnten,)einen denkbar schlechten Eindruck von uns bekämen. Wir waren doch keine Messis. Aber es nützte alles nichts, alles mußte ja gesichtet, aussortiert werden. So langam würen unserre Sachen schon weniger werden.Hinterher lacht man darüber, aber noch vor dem Wintereinbruch war alles wenigstens bei uns auf dem Gelände, u. wir konnten mit dem Einrichten u. den nötigsten Umbauten beginnen.
    An unserem nächsten Bauernhof war ein großer alter Stadl mit gebogenen Fenstern, an dem ich immer wieder vorbeifahren mußte. Dieser große Schuppen beschäftigte mich sehr, denn diese Fenster waren nich typisch für den Allgäuer Baustil.Auf der Gemeinde entdeckte ich eine Kronik über unsere neue Gemeinde u. kaufte diese sofort.
    Darin war über die Geschichte unseres Ortsteils geschrieben, u. ich entdeckte nun die Lösung, was es mit den gebogenen, nicht geschlossenen Fenstern unseres Nachbarschuppens auf sich hatte: Es war ein ehemaliger Getreide-Stadel mit offenen -fenstern., in die schräge Bretter eingelassen waren, damit keine Tiere hineinklettern konnten. Aha, dachte ich, es wurde also in der Vergangenheit Getreide angebaut. Dass diese Art v. Landwirtschaft bis weit in die Vergangenheit zurückreichte, erfuhr ich erst bei weiteren Rescherschen in der Unterthingauer Kronik. Fortsetzung folgt, Eisenkraut.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Obwohl ich in unseren Anfängen keine Zeit hatte für Bücher lesen, war ich doch so neugierig, dass ich doch in die Kronik hineinschaute, u. fand es so ineressant, dass ich nicht mehr aufhören konnte. Bei uns in der Nähe befindet sich ein sog. Burgstall, Das ist auf einem nahegelegnen Berg ganz in der Mitte ein rechteckiges Platteau, u. auf diesem befand sich vor 500 Jahren eine Burg mit Türmen, einem Burgfried u. rundherum ein mit Wasser gefüllter Graben. Über dem Graben befand sich das Tor, durch das man in die eigentliche Burg einreiten konnte. Die Burgställe waren immer um die Ortschaften herum platziert, sodass man von den Burgställen aus die ganze Gegen überschauen konnte, ob etwa irgendwelches räuberische 'Gesindel im Anmarsch war. Unser nachbarlicher Burgstall war also der Herrschaftssitz,- mit dem Geschlecht der .Geizere. Der Berg hieß Geisberg. Zu diesem Herrschaftssitz gehörte anscheinend auch unsere "Heuwanger Säge", eine Art v. Bauhof, ein Maierhof, den es immer noch gibt mit dem Getreidestadel, ein Jagdhaus (ist inzwischen neuerbaut) und eineKapelle (ist renovierbedürftig. ).des Weiteren las ich in der Kronik eine Geschichte von den Gebrüdern Grimm dokumentiert, dass dereinst eine große Zusammenkunft in Bamberg am Hofe stattfand,die der Kaiser Otto der Große ausrichtete. Neben allem was Rang u. Namen hatte, war auch ein Edelmann , Heinrich von Kempten geladen,- u. diesen begleitete unser strammer Junker. . Nach einigen Verwicklungen kam es dazu, dass unser Junkervon der hochherrschaftlichen Tafel ein Weißbrot stibitzte. Des Kaisers Truchseß, der die gestrenge Aufsicht hatte, sah es u. schlug unserem Junker eine solche Watschn ins Gesicht, dass er blutete. Heinrich von Kempten, der für unseren Junker verantwortlich war. ergriff einen großen Knüppel, u. schlug d Truchseß sogleich den Schädel entzwei. Da kam der Kaiser um die Ecke, u. befahl Rache. Aber Heinrich v. Kempten war ein Mann wie ein Bär,-, Heinrich schwor bei dem roten Bart des Kaisers dass er ihn erschlagen würde u.die Kaiserkrone flog daraufhin auf den Boden. .Der Kaiser zog es schließlich vor, sich nicht weiter mit Heinrich v. Kempten anzulegen,der Tumult war groß genug, u. es kam endlich zu einer gütlichen Einigung. Diese Geschichte erführ ich aus der Kronik v. Unterthingau, ( Gebrüder Grimm "Der Kaiser mit dem Barte")

    Fortsetzung folgt, Eisenkraut
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Similar threads

    Oben Unten