Hat schon mal jemand reinen Laubkompost gemacht?

  • Bin wirklich gespannt, was da bei euch rauskommen wird. Feine Gartenerde kann ich nicht glauben,aber ich werde eure Berichte verfolgen.

    Ob gefüllte Plastiksäcke besser als ein Laubhaufen sind( wie Elke meint zwecks der Optik) ist wohl Geschmackssache. Ich finde zu einem Garten gehört auch ein Komposthaufen, der nicht nur gute Erde bringt, sondern oft auch unterschlupf für Igel ist ,usw.....

    Wünsche gutes Gelingen und freue mich über eure Berichte.
    LG
     
    Das andere Forum ist: garten-pur!

    Ich war spionieren und es gibt da eine Seite mit vielen Informationen. Teilweise auch von Leuten, die sich fachlich mit Boden, Chemie, Biologie, C/N-Verhältnis usw. wissenschaftlich auszukennen scheinen. Im Prinzip bin ich aber nicht wirklich schlauer als vorher.
    Es scheint eben doch auf ein Abwarten der Testreihen hinaus zu laufen. Wer seinen Laubkompost zuerst fertig hat, schreibt einfach einen Bericht.

    Hallo Asta,
    als ich die Frage nach dem Laubkompost gestellt hatte, hab ich überhaupt nicht damit gerechnet, sooooo viele Antworten zu kriegen und auf Interesse zu stoßen. Es lohnt sich wirklich, hier Mitglied zu sein.
    Gespannt bin ich übrigens auch sehr und wenn ich mir vorstelle, noch so lange warten zu müssen... Immer diese Ungeduld.
    LG an alle anderen Gespannten:grins:
    Orangina
     
  • Ich finde zu einem Garten gehört auch ein Komposthaufen, der nicht nur gute Erde bringt, sondern oft auch unterschlupf für Igel ist ,usw.....


    Also meine Komposthaufen würd ich keinem Igel empfehlen. ;)Entweder sind's die Kästen für Küchenabfälle und ausgeleerte Blumentöpfe - da drin herrscht Matsch und Wärme und Igel müssten sich drunterher buddeln, wenn sie da überhaupt reinwollten - oder die Drahtkomposter - da drinnen ist es zugig oder warm oder regnerisch, je nach Wetter, auf jeden Fall herrlich ungemütlich!


    Viel Laub hab ich einfach unter die Hecke gefegt, das ist schon eher igeltauglich, aber meiner war noch gescheiter und hat sich - mit viel Geschnaufe, daher hab ich's mitgekriegt - Laub von der Hecke unter einen Wassertank geschleppt, genau wie schon voriges Jahr. Die Tierchen haben es halt gern trocken, was echte Komposthaufen nicht bieten können.

    Igelfürsorge spricht also nicht gegen Elkes Laubsäcke-Vorschlag.
     
  • Da scheinst du was falsch verstanden zu haben. Ich habe nicht geschrieben, dass die Säcke gegen Igelfürsorge wären. Sicher ist alles möglich.
    Nur meinte ich das Aussehen von Nylonsäcken gegenüber einem Laubkompost ist Geschmackssache.
    Auch nicht geschrieben, dass etwas dagegen spricht.

    Dein Zitat:……. Also meine Komposthaufen würd ich keinem Igel empfehlen. Entweder sind's die Kästen für Küchenabfälle und ausgeleerte Blumentöpfe - da drin herrscht Matsch und Wärme und Igel müssten sich drunterher buddeln, wenn sie………………..
    Sind das also Kästen, oder Komposthaufen???
     
  • Hallo Frau B,
    danke für den Tipp. Der kommt mit in die Sammlung von Wissen, Rat- und Vorschlägen, die hier von netten Gartenpraktikern schon abgegeben wurden.
    LG
    Orangina :D
     
    Kompostwürmer (soweit im Plastiksack vorhanden) reagieren sehr empfindlich auf Kalkstickstoff.
    Deswegen sollte man diesen nicht einarbeiten, sondern immer nur auf die oberste Schicht des neu eingebrachten Materials streuen.

    Gruß,
    Pit
     
    Wenn man den Begriff "reiner Laubkompost" überdenkt, sollte jegliche Beigabe
    unterlassen werden. Auch die von mir eingebrachten Hornspäne verfremden das
    Endprodukt.
    Nachdem ich noch Laub auf Halde habe, werde ich einen weiteren Sack befüllen und ohne jegliche Zugabe verschließen.
    So kann ich das entstandene Produkt im nächsten Jahr vergleichen.
     
    "Reinen" Laubkompost wird man nur schwerlich erhalten, es sei denn, man verwendet Blätter, die bereits während der Vegetationsperiode und unmittelbar nach dem Laubfall unter sterilen Bedingungen für ihre spätere Verwendung isoliert wurden.

    "Normales" Laub, das in den Plastiksack wandert, ist in der Regel mit Pilzen, Keimen, Unkrautsamen und den Exkrementen diverser Viecher behaftet.
    Hier wirkt der Kalkstickstoff.
    Oberflächlich aufgestreut, setzt er anfangs eine hohe Konzentration an Cyanamid frei, das hervorragend gegen Schädlinge im Überwinterungsstadium, Pilzen etc. wirkt.

    Nach relativ kurzer Zeit wird aus dem Cyanamid Harnstoff. Harnstoff ist dem Laub geläufig, da es garantiert schon zigmal von diversen Tierchen bepinkelt wurde.

    Die Mikroorganismen im (potentiellen) Kompost wiederum freuen sich sehr über diesen Harnstoff, die diesen für einen zügigen Abbau des relativ stickstoffarmen Pflanzenabfalls dringend benötigen.
    Kalkstickstoff unterstützt quasi im besonderen Maße die zügige Vermehrung der sehr wichtigen Rottebakterien.

    Gruß,
    Pit
     
  • Hallo,

    @asta,
    in einem kleinen Garten, in einer Wohnsiedlung, kann ich mir einen "wilden Haufen", so wie wir ihn hier - neben 4 Kunststoffkompostern - haben nicht gut vorstellen.
    Also nichts abgegrenzt oder so - einfach auf einen Haufen geschmissen.
    Da sieht ein Sack meiner Meinung nach doch etwas aufgeräumter aus.
    Und schneller geht es im Beutel auch.
    In meinen wilden Haufen sind auch keine Igel. Dafür aber jede Menge Spitzmäuse und Blindschleichen. Maulwürfe waren auch schon dran.

    Geschlossenen Sack habe ich noch nicht ausprobiert.
    Da bin ich gespannt.
    Ich hätte Sorge, dass mir der Inhalt schimmelt/gammelt.
    In meinen Säcken vor ein paar Jahren herrsche Dank der kreuzförmigen Einschnitte und der Zugabe von jeweils etwas reifem Kompost und Gartenerde reichlich Leben.

    Ich freue mich auf eure Berichte.

    Liebe Grüße
    Elkevogel
     
  • Laubkompost-Update:

    So, gestern war für mich das richtige Wetter, um meinen Laubkompost abzusieben.
    Nun habe ich zwei 40-Liter-Säcke feiner reiner Laubkompost-Erde.:D

    P1020523.jpg

    Der ursprünglich bis oben gefüllte Drahtkomposter hatte sich in fast einem Jahr auf ca. 30 cm Masse reduziert. Umgeschichtet habe ich im Frühjahr einmal, aber nur, weil ich ihn umgestellt hatte.
    Es scheint also gut zu funktionieren, das geschredderte Laub in einen Komposter zu
    schmeißen.
    Jetzt steht nur noch aus, wie der Kompost bei den Pflanzen ankommt, werde meine Hortensien und Azaleen hoffentlich damit erfreuen.
    Mit dem demnächst anfallendem Laub werde ich wieder so verfahren. Diesmal aber ohne zwischendurch umzuschichten (der Drahtkomposter steht jetzt richtig).
    Da kann ich dann nächstes Jahr erneut berichten...:o
     
    Wenn dein Laubkompost so wirkt wie er aussieht, kannst du hoch zufrieden sein. :)

    Leider kann ich keinen vergleichbaren Anblick bieten, da mein Laubkompost, der vielleicht erst nur 'Kompost' war, schon Anfang des Sommers unzerkleinert in die beiden neuen Hochbeete gewandert ist. Dafür fehlte es ja erstmal an Material, weshalb die zwei Drahkomposter vorzeitig geplündert wurden. Dem Hochbeet-Gemüse muss es aber gefallen haben, denn das hat sich mächtig ins Zeug gelegt.

    Ich fürchte, mein Kompost wird nie das Stadium erreichen wie deiner auf deinem Foto! :(Der eine Drahtkomposter sammelt nach wie vor Rasenschnitt, im anderen treffen zur Zeit erstes Obstbaumlaub und gehäckselter Heckenschnitt aufeinander. Also alles so richtig wie bei Gartendilettanten üblich. :rolleyes:
     
    Ein tolles Ergebnis, Orangina!
    Eine gute Anregung für meinen neuen Spatzen-Garten. Dort fliegt von der Nachbar-Weide einiges an Laub zu uns.

    Ich schmeiße das wenige Laub im hiesigen Garten immer in die Beete.
    Größere Blätter kommen/bleiben auf dem Rasen und werden dort zermäht.
     
    Ich fürchte, mein Kompost wird nie das Stadium erreichen wie deiner auf deinem Foto! :(Der eine Drahtkomposter sammelt nach wie vor Rasenschnitt, im anderen treffen zur Zeit erstes Obstbaumlaub und gehäckselter Heckenschnitt aufeinander. Also alles so richtig wie bei Gartendilettanten üblich. :rolleyes:

    Ich glaub nicht, dass Deine Methode dilettantisch ist, Rosabel. Man soll doch Abwechslung in die Schichten bringen, dacht ich? Den Rasenschnitt kannst Du auch gut zum Mulchen verwenden.


    Ein tolles Ergebnis, Orangina!
    Eine gute Anregung für meinen neuen Spatzen-Garten. Dort fliegt von der Nachbar-Weide einiges an Laub zu uns.Ich schmeiße das wenige Laub im hiesigen Garten immer in die Beete.
    Größere Blätter kommen/bleiben auf dem Rasen und werden dort zermäht.


    Lässt Du das "Zermähte" auf dem Rasen liegen, Frau Spatz? Noch hält sich hier der Laubfall in Grenzen und wird mit dem Rasenmäher beseitigt. Ich kann den Schnitt leider nicht auf den "normalen" Kompost werfen, da bei mir zu viele Unkräuter in der Wiese drin sind. Die sollen bei Kompostgaben nicht in den Blumenbeeten aulaufen!:d:rolleyes:

    Ich hab ja paar Bäume in den Wiesen stehen und auch drumrum, Wenn die Blätter fallen, ist die Wiese bedeckt und muss abgeräumt werden. Etwas kommt unter die
    Sträucher und als Mulch auf die Beete, der Rest in den Drahtkomposter.
     
    In meiner "Wiese" im Innenhof sind auch div. "Unkräuter" dabei und ich bringe den Schnitt davon trotzdem auf den Pflanzsteig runter, einerseits mulche ich damit und andererseits halt auch zur Einbringung von organischem Material in den Boden. Bis dato war das kein Problem, dass da Unkräuter auflaufen. Wichtig ist halt nur, dass noch keine Samen an den Unkräutern sind, solang die nur mal blühen, ist noch keine Gefahr, meine ich mal.
     
    Hallo
    Als meine Schwester noch gearbeitet hatte, hatten wir 2 gigantische Kompostwälle fast nur aus Laub. 2 mal 10m. lang und 1Meter hoch und breit.
    Das Laub dafür brachte meine Schwester vom Kindergarten mit der von etlichen Laubbäumen umringt war (säckeweise / täglich).

    Laubkompost alleine ist etwas einseitig und je nach Laub ist der Gerbstoffgehalt auch sehr groß und der Stickstoffgehalt vermutlich sehr niedrig (ohne ihn untersucht zu haben).
    Daher ist es am besten Laub mit anderem - vor allem Grüngut - zu mischen. Ferner ist zu empfehlen dass zwischendrin auch Äste sind, welche die Durchlüftung fördern.

    Problem am reinen Laubkompost ist die hohe Hitzeentwicklung. Zum einen ist das gut weil dadurch Unkrautsamen und Schädlinge minimiert oder komplett vernichtet werden zum anderen besteht aber auch ein minimales Risiko, dass isich der Kompost entzünden könnte. Bei uns ist jedoch nie etwas passiert aber an manchen Tagen stiegen Rauchschwaden auf.

    Ähnliches und teilweise noch heißer wird gehäckseltes Holz wenn es in zu großen Mengen und nicht schichtweise kompostiert wird. Wenn man dann den Haufen öffnet sieht man darin schimmelweise Asche und je tief man die Hand hineinsteckt desto unangenehmer wird die Hitze.

    Allerdings sind diese Entwicklungen meist nur dann so extrem je höher die Mengen auf einmal aufgetürmt wurden. Bringt man nach und nach Laub/Häcksel dann sind solche Extreme eher nicht zu erwarten.

    Auch Gras sollte man nicht in zu großen Schichten kompostieren. Am besten gleichmäßig verteilen und anderes Material dazwischen, sowie wieder Äste zur Entlüftung.

    Beste Verwendung größerer Laubmengen ist und bleibt das Mulchen.
     
    Danke für Deine ausführliche Antwort, Thomash.
    Ich habe ja drei Kompostbehälter stehen, die abwechselnd befüllt und geleert werden. Dort mische ich alles in Schichten. Mir ging es nur um das Laub, was bei mir nicht mehr unter Sträucher oder in die Beete passt. Ich hatte gelesen, dass dieser Kompost gut wäre für Saure-Erde-Pflanzen. Deswegen wollte ich ausprobieren, ob es mit Nur-Laub funktioniert. Mein (geschreddertes) Laub passt gerade in einen Drahtkomposter, die Rotte klappte gut, es ist nix schimmlig geworden. So heiß wurde es auch nicht. Eine Menge Getier gab es ebenfalls drin.
    Was ich noch nicht weiss ist, wie der Laub-Kompost meinen Moorbeetpflanzen schmeckt. Das muss ich erst noch abwarten...:o
     
    Auch wenn das hier schon ein alter Thread ist und auch momentan nicht gerade Laub-Zeit, möchte ich Euch trotzdem von meinem Laubkompost berichten.
    Ich habe sehr viel Nußlaub und wollte den nicht im normalen Kompost verarbeiten. Außerdem hätte er den total gesprengt. Darum habe ich einen Maschengitter-Komposter mit dem Nußlaub befüllt. Etwas Apfel- und Hasel-Laub ist wohl auch darunter.
    Wenn man den zwei Jahre liegen lässt, kommt dann etwas raus, das Torf sehr sehr ähnlich ist! Ich habe gar nix drunter gemengt, keine Erde, keine Hornspäne, kein Gras, NIX! Heiß geworden ist da nix, ist mir zumindest nix aufgefallen. Ich habe nichts abgedeckt, nicht gegossen. Er steht aber auch sehr schattig.
    Torf ist ja auch sehr nährstoffarm. Und ich verwende das auch wie Torf und vermische es dann mit Kompost und Gartenerde. Unser Lehm kann das gut brauchen.
    Wie sind denn Eure Ergebnisse? Gibt es noch Leute, die diesen Thread beobachten?
     
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