Hat schon mal jemand reinen Laubkompost gemacht?

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02. Dez. 2016
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Hallo Gartenfreunde,
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal all mein Herbstlaub (zerschreddert) in ein Silo gekippt, weil ich dachte, ich kann es auch selber als Kompost nutzen, ehe ich es in die braune Tonne werfe. Habe auch versucht, mich im Netz schlau zu machen. Aber überall steht was anderes: Mal soll man es mit Grasschnitt mischen, mal Erde zwischen schichten, mal Gesteinsmehl dazwischen, mal umschichten...
Weiß jemand, ob's auch einfach nur so geht und ob im nächsten Jahr wirklich Erde dabei rauskommt?
Vielen Dank im Voraus für Eure Ratschläge.
Schönen 2.Advent morgen,
Orangina
 
  • Hi Asta,
    danke für die Antwort. Wie sieht das aus, was am Ende rauskommt? Ist das richtige Erde und wie lange dauert der Prozess ungefähr? Krempelst Du das Ganze zwischendurch um? Kompost (den Üblichen) hab ich schon gemacht, der ist auch was geworden (ohne Umschichten).
    Orangina
     
  • Hallo Orangina,
    bewusst selber Laubkompost habe ich noch nicht gemacht, da wir nicht sooo viel Laub haben.
    Ein Teil des anfallenden Laubs wird als Winterschutz für Kübel und Töpfe gebraucht - Reste kommen im Frühjahr auf den Kompost.
    Alles andere kommt entweder am Stück oder "rasenmähergehäckselt" unter Sträucher und Stauden. Bis zum Frühjahr ist da meist nicht mehr viel von übrig.
    Aber auch hier wieder: Reste beim Aufräumen zwischen den Stauden landen im Kompost; unter Sträuchern bleibt es liegen.
    Dieses Jahr musste ich sogar noch Laub bei Nachbars "organisieren" da unsere Riesenbirke im Frühjahr endlich gefällt wurde (wegen Sturzgefahr).

    Zum Laubkompost finde ich diesen Link ganz interessant.

    Das kompostieren im Silo funktioniert ohne weiteres Getue. Hilfreich wäre ein bisschen reifer Kompost oder ein paar Schaufeln Gartenerde. Da sind die erforderlichen Mikroorganismen und vielleicht ein paar Regenwürmer drin, die die Kompostierung anschubsen.
    Im Sommer musst Du darauf achten, dass der Haufen nicht austrocknet.
    Ansonsten sollte das ohne weitere Hilfsmittel funktionieren.

    Wenn Du das Gefühl hast, es stockt und geht nicht weiter hilft evt. das hier:

    750 - 1000 g Zucker in 1 L heißem Wasser auflösen und auf knapp unter 38° abkühlen lassen
    1 Würfel Hefe in die abgekühlte Lösung bröseln
    Diese Mischung - noch warm - in einer Gießkanne auf knapp 10L verdünnen und über den Kompost gießen.
    Diese Hefeimpfung beschleunigt die Kompostierung rein biologisch und hilft wirklich:D

    Am Ende kommt Lauberde raus, wie sie auch im Wald entsteht.
    Bodenverbesserung vom feinsten - für die Gartenbeete ein Fest und eine prima Lösung um einfache Kübelpfanzenerde zu verbessern.

    Bitte berichte, wie sich Dein Laubkompost entwickelt.
    Bin neugierig:grins:

    LG
    Elkevogel
     
  • Warum sollte das Laub allein nicht verrotten? Wie schnell das geht, hängt aber von der Sorte ab. Das Laub der Ebereschen ist schon fast vergangen, bevor wir die letzten Reste zusammen harken und auf den Kompost geben. Eichenlaub braucht viel länger und setzt auch Gerbstoffe frei - keine Ahnung, welche Pflanzen außer Eichen damit klarkommen.
    Bei uns verrottet das meiste Laub gemischt unter der Wildhecke, da stört es nicht, wenn ein paar Blätter länger brauchen.
     
    Hallo und Dankeschön für die Antworten. Den Link hatte ich schon gelesen, aber da steht eben was von
    " durcharbeiten" und das will ich eigentlich nicht. Das Silo ist nur so ein einfacher Drahtkomposter mit relativ großen Zwischenräumen. Da fällt eh schon 'ne Menge raus. Und wenn ich dann noch drin rumwühle...
    Es handelt sich bei mir auch "nur" um das Laub von den Rasenflächen und Wegen, und wir haben viele Bäume, den Rest habe ich auch auf den Beeten und unter den Sträuchern verteilt. Andererseits will ich nicht, das das Zeug im Komposter anfängt zu faulen. Dann würde ich Dein Rezept. liebe Elke, mal ausprobieren. Momentan ist es wahrscheinlich sowieso zu kalt für irgendwelche Prozesse. Also abwarten und Tee trinken... :-)
    LG Orangina
     
  • Hallo Orangina,

    im Wald wird das Laub auch nicht gewendet - es sei denn, Wildschweine wühlen drin rum:grins:
    Aber da ist die Schicht auch nicht so dick, wie im Kompost/Silo.

    Das Silo ist nur so ein einfacher Drahtkomposter mit relativ großen Zwischenräumen. Da fällt eh schon 'ne Menge raus. Und wenn ich dann noch drin rumwühle...

    Da stellt sich mir die Frage: lieber mal wenden und ein bisschen Schwund in Kauf nehmen oder am Ende "Gammel" bekommen?
    Ich würde einfach mal abwarten, im Frühjahr evt. impfen und mit der Grabegabel ein bisschen "rühren". Dann merkst Du schon, wie sich das entwickelt.


    Im Herbst alles, was nicht verrottet ist, auf einen neuen Haufen werfen und als gesunde Basis für den nächsten Laubkompost nutzen. So wird es ein gesunder Kreislauf, der ohne weitere Hilfsmittel auskommen sollte.
    Wofür der reine Laubkompost gut ist, weiß ich mal wieder nicht.
    Aber da hat hier sicher wieder jemand einen Tipp oder Mama Gockel weiß was.

    Ach ja, falls Du keinen anderen Komposter hast (für Garten und Küchenabfälle) - Du kannst alle Gemüseabfälle, Kaffeesatz.... aus der Küche auf den Laubkomposter schmeißen. Schadet nicht und spart Platz in Bio- oder Restmülltonne.

    LG
    Elkevogel
     
    Wofür der reine Laubkompost gut ist, weiß ich mal wieder nicht.
    Aber da hat hier sicher wieder jemand einen Tipp oder Mama Gockel weiß was.

    LG
    Elkevogel

    Hi Elke,
    lieb, dass Du Dich noch mal mit Ratschlägen meldest. Mama Gockel (wie Du so schön sagst) meint, reiner Laubkompost würde einen ganz super Kompost für sauerliebende Pflanzen geben. Da habe ich einige davon und wollte das mal ausprobieren. Ich bin gartenmäßig nämlich noch lange nicht über die Testphasen
    hinaus.
    Eigentlich sieht der Komposter samt Inhalt ganz gut aus, hat sich auch schon um ca. 30/35 cm gesenkt (war ursprünglich rappelvoll). Von faulig ist jedenfalls nichts zu sehen und wenn, habe ich dann ja immer noch Dein Rezept.
    Meine Küchenabfälle und das Fallobst fliegen in die anderen Silos. Da hatte ich auch 'n bisschen Laub mit rein gemischt. Das wird auch schon mal umgerührt (so lange noch nicht so viel Inhalt drin ist - zu schwere Arbeit, wenn voll).
    Übrigens hatte ich dieses Frühjahr meinen allerersten Kompost abgesiebt und war stolz wie Oskar. Ich werde Dir, falls es Dich interessiert, berichten, ob Kompost aus dem Laub geworden ist. Versuch macht kluch.
    Noch eine schöne Weihnachtszeit
    Orangina:)
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo, ich habe vielleicht zu ungenau erklärt.Da es hier sehr viele Bäume gibt, gibt es natürlich auch dementsprechend viel Laub. Ich wende und schaufle nichts um, allerdings mische ich z.B. Erde der Maulwurfshügel unter. Aich nicht zu viel nasses Laub auf einmal, damit es nicht zu faulen beginnt. Dann lasse ich es zuerst nebenan etwas abtrocknen .Das mit der Hefe habe ich auch schon gemacht und es verrottet tatsächlich schneller . Küchenabfälle kommen bei mir nicht dazu. Beim reinen Apfellaub dauert es bis zur Erde schon ein gutes Jahr.
    Eichen, Nuss, Kastanie kommt bei mir nicht dazu.
    LG
     
    Eichen, Nuss, Kastanie kommt bei mir nicht dazu.
    LG

    Hallo Asta,
    da Du das ja schon kennst, kann ich also auf Erfolg hoffen. O.g. Laub hab ich auch nicht drin - nur Haselnuss und dieses Laub verrottet relativ schnell, hab ich gemerkt. Das hat mich auch erst auf die Idee gebracht. Außerdem noch die Blätter von Obstbäumen, Ahorn, Buche. Na schau'n mer mal.
    LG
    O.
     
  • In einem anderen Forum wurde dieses Thema schon ausführlich behandelt.
    Laub wird demnach in Müllsäcke gepackt und nach einem Jahr ist daraus reiner Laubkompost geworden, der sich sehr gut als Aussaaterde oder zur Jungpflanzen-Anzucht eignet. Sollte aber gesiebt werden, weil Samen von Bäumen drin sind.
    Das Laub von meinem Apfelbaum ist auch im Müllsack mit Beigabe einer Handvoll Hornspäne als Futter für die "Arbeiter" im Sack.
     
  • Gibt es dann auch Luftlöcher im Sack?
    Gammelt das feuchte Laub nicht darin?

    Finde das mit den Müllsäcken interessant!

    LG Karin
     
    In einem anderen Forum wurde dieses Thema schon ausführlich behandelt.

    Hero, kannst Du mir sagen, in welchem? Ich würde da gern nochmal schaun.


    Zero, Chrisel hat mir in einem anderen Thread gepostet, dass das Kompostieren von Laub im Müllsack gut funktionieren würde.
    (Habe leider null Ahnung, wie man aus einem anderen Bereich zitiert.):confused:
    Ob da Löcher rein müssen, weiß sicher jemand. Das fänd ich auch interessant.
    LG
    Orangina
     
    Hallo,

    kompostieren im Müllsack funktioniert super.
    Habe es mit viel zu viel Biomasse aus dem Gemüsegarten schon probiert.

    Möglichst dunkle, stabile Müllsäcke (bitte nicht die billigen, die sind zu dünn) dort platzieren, wo sie gut 1 Jahr bleiben können.
    Nach Füllung lassen sie sich nicht mehr bewegen:schimpf:
    Im Bodenbereich ein paar kleine Löcher schneiden (Kreuzschnitt) und füllen wie Kompost, oben zubinden und seitlich noch ein paar Löcher schneiden oder pieksen.
    Gut wäre, wenn ein paar Schaufeln reifer Kompost oder Gartenerde mit eingebracht werden. Kompostbeschleuniger mit einstreuen geht auch, muss aber nicht.
    Dann heißt es nur noch abwarten;):(

    Im Sommer evt. kontrollieren und ggf. gießen und/oder Hefemischung beigeben..
    Wie Komposter oder Silo:grins:

    Optisch ist das eher grenzwertig, aber im kleinen Garten immer noch besser als ein Laubhaufen.

    LG
    Elkevogel
     
    Weiß jemand, ob's auch einfach nur so geht und ob im nächsten Jahr wirklich Erde dabei rauskommt?


    Also ich weiß es nicht, bin aber selbst mordsgespannt, weil ich dieses Jahr zum erstenmal Laub kompostiere.

    Hab 2 Drahtkomposter aufgestellt, geplant war einer für Laub und einer für Rasenschnitt, aber leider hat sich's schon etwas vermischt, der Laubkomposter hat schon ein wenig Fremdmaterial abgekriegt, beschäftigt sich aber immer noch vorrangig mit dem ungeschredderten Laub der Obstbäume.

    Einen dicken Packen hab ich schon auf dem Gemüsebeet verteilt. Mal abwarten, ob der Rest im nächsten Jahr kompostähnlich aussieht und wirkt, ich muss mich einfach überraschen lassen, da ich zu wenig Ahnung habe. Bisher kannte ich nur die üblichen Komposter für Küchenabfälle etc., die tun auch weiterhin Dienst, aber eben ohne Laub.
     
    der Laubkomposter hat schon ein wenig Fremdmaterial abgekriegt, beschäftigt sich aber immer noch vorrangig mit dem ungeschredderten Laub der Obstbäume.

    Hallo alle,
    Rosabelverde, ich würde vorschlagen, wir berichten uns gegenseitig, was aus Deinem ungeschredderten und meinem geschredderten Laub am Ende geworden ist. Wenn das ungeschreddert genau so gut funktioniert, kann man sich im Vorfeld schon bisschen Arbeit sparen.

    LG
    Orangina:)
     
    Danke Elke für die Beschreibung mit dem Müllsack-Kompost.

    Für dieses Jahr ist mein Laub bereits entsorgt und der Rest liegt auf den Beeten. Dort soll das Laub auch liegen bleiben. Evtl. werde ich im Frühjahr das nicht verrottete Laub von den Beeten holen und die Müllsack-Methode ausprobieren.
    Finde das durchaus sehr interessant!

    LG Karin
     
    Das klingt wirklich interessant. Hoffe mehr von eurem Projekt zu erfahren.

    Danke euch für die netten Infos!:?
     
    Das andere Forum ist: garten-pur!

    Dort werden auch unterschiedliche Vorgehensweisen beschrieben.
    Ich habe das feuchte Laub vom Apfelbaum in den Sack gefüllt und eine Handvoll Hornspäne zugegeben. Danach habe ich den Sack zugebunden und in die hinterste Gartenecke gestellt. Keine Löcher im Sack und keine weiteren Zugaben!
    Ich lasse mich überraschen, was dabei raus kommt.
    Wenn ich Glück habe, wird es feinste Aussaaterde.
     
    Danke Dir, Hero.
    Da geh ich nacher gleich mal bei der Konkurrenz spionieren.
    Dann sind wir ja schon drei, die am Ende ihre "Produkte" vergleichen können. Wäre auch schön, wenn sich noch mehr User anschließen würden. So käme vllt. sowas wie eine repräsentative Umfrage raus...:grins:
    LG
    Orangina
     
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