Huhu Jasi,
ja ich habe von einem Tag auf den anderen aufgehört. Eigentlich war der Wille bei mir schon lange da, ich hatte auch schon mehrere gescheiterte Aufhörversuche hinter mir. Den letzten letztes Jahr im August, wo ich nach fünf Tagen wieder rückfällig wurde. Damals hatte ich versucht, mich mit Gartenarbeit abzulenken, aber das ging gar nicht. Denn gerade die Ziggis während der Gartenarbeit habe ich immer sehr genossen, sich zwischendurch mal hinzusetzen, eine zu qualmen und dabei das Werk der Arbeit zu betrachten. Und da wir wegen der Kinder eh nur draussen auf der Terrasse geraucht haben, fiel es mir draussen auch am schwersten, nicht zu rauchen, im Haus bin ich es ja gewohnt. Also hatte ich mir den Winter zum Aufhören ausgesucht und das hatte ja dann auch wunderbar geklappt. Bei dem langen Winter war ich dann sogar richtig froh, nicht immer zähneklappernd draussen stehen zu müssen zum Rauchen (heh, vielleicht war ich auch deswegen öfter krank:d).
Abgelenkt habe ich mich wie gesagt mit Sport, Step-Aerobic und Yoga hatte ich schon vorher gemacht und dann zusätzlich noch Kraft- und Ausdauertraining im Fitneßstudio. Und das stimmt, nach wenigen Tagen merkte ich auch schon, dass meine Kondition besser wurde und ich viel besser durchatmen konnte, auch beim Sport. Sport macht jetzt auch viel mehr Spaß.
Auslöser gab es viele: Mein Vater erkrankte an Lungenkrebs (selber starker Raucher), und eigentlich fühlte ich mich schon lange nicht mehr wohl als Raucher. Irgendwie passte es auch nicht mehr zu mir, ich achte auf gesunde Ernährung und bin viel draussen an der frischen Luft, arbeite mit Kindern usw., was soll dann das olle Rauchen? Außerdem hatte ich irgendwie immer Angst, nach Qualm zu riechen, weil ich weiß, wie unangenehm das für Nichtraucher ist. Ich habe auch nie in der Öffentlichkeit geraucht und auch die Mütter nie so wirklich verstanden, die so locker vor der Schule oder Kindergarten stehen und erstmal eine qualmen müssen. Ich finde, das passt nicht mehr in die heutige Zeit, es wird soviel Suchtprävention schon in der Grundschule gemacht, man darf ja in öffentlichen Gebäuden, in Restaurants usw. nicht mehr rauchen und dann aber direkt vor dem Schuleingang stehen und beim Warten aufs Kind erstmal eine durchziehen? Das wäre für mich nichts gewesen...(ich will jetzt aber nicht wieder jemanden verurteilen, sondern nur meine Einstellung und Beweggründe beschreiben).
Sicherlich würden wir uns was vormachen, wenn wir sagen wollen, das Aufhören ist ja sooo einfach. Denn wenn es so einfach wäre, würde es wohl viel weniger Raucher geben. Wer gibt schon gerne freiwillig so viel Geld aus, wer geht schon gerne freiwillig in einem Restaurant wie ein Hund vor die Tür, verlässt bei einem gemütlichen Beisammensein nach dem Essen fluchtartig den Tisch usw.. Es ist nicht einfach, denn es ist eine Sucht, aber man kann es schaffen, wenn man sich wirklich mal klar gemacht hat, wieviele Vorteile das Nichtrauchen hat und wie viele das Rauchen. Inzwischen kann ich auch sagen, ich geniesse das Nichtrauchen, wenn jemand neben mir eine Ziggi anzündet, bin ich froh, es nicht tun zu müssen...
Ich werde mich aber auch hüten, Raucher belehren oder bekehren zu wollen, denn ich weiß ja, wie man sich als Raucher fühlt und dass es sowieso nichts bringt, denn er muß von alleine drauf kommen, es muß einfach klick machen im Kopf, ansonsten nützt alles Reden nichts. Raucher reagieren darauf eher aggressiv, aber so war ich ja selber auch. Deswegen habe ich auch für alle Menschen Verständnis, die es eben nicht packen oder nicht wollen, dann ist eben der richtige Moment noch nicht gekommen.
LG
Sara