Sorry, aber es wird lang!
Ich ärger mich heute über eine sehr groß angelegte Übung von Rettungskräften (Feuerwehr, Krankenwagen, Notärzte... - nur der Hubschrauber fehlte noch) auf der A81
vor (nicht in) dem Hohentwieltunnel (Singen a. Htwl.) in Richtung Stuttgart.
Ja - sie müssen üben und das finde ich - in unser aller Interesse - richtig, wichtig und sinnvoll.
ABER - muss es denn ausgerechnet am Freitagnachmittag zur Hauptverkehrszeit sein.
Der gefühlt halbe Kanton Schaffhausen (CH) ist um die Zeit
(ab 16:00h) auf dieser Strecke unterwegs um in D die Geschäfte zu stürmen, dazu der Berufsverkehr, LKWs, Urlauber mit Wohnwagen/Wohnmobilen/Motorrädern
(eine Horde Italiener, die fuhren als gehörte ihnen die Straße alleine).
Wir haben für den Weg statt 25 Min. gute 50 Min. gebraucht.
In Singen-City herrschte das Chaos. Die Umleitung zur nächsten freien Auffahrt auf die A81 geht mitten durch die Stadt
(da mussten wir nicht lang
) .
Und vor allem direkt am Krankenhaus vorbei! Da wäre für die Rettungsfahrzeuge gar kein Platz gewesen, Verletzte zeitnah ins Krankenhaus zu bringen. Dafür ist die Schaffhauser Strasse nicht breit genug (
Stichwort: Rettungsgasse).
Gegen 18:00 ging es wieder nach Hause.
Immer noch Vollsperrung und Einsätze neuer Rettungsfahrzeuge mit schwerem Gerät aus der Schaffhauser Str. Richtung Autobahn.
Da gibt es eine Abbiegespur nach rechts, breite Bürgersteige mit flachem Bordstein zum ausweichen und vor allem Autofahrer, die gut reagierten. So kamen die recht zügig voran.
Die Kreuzung in Richtung Umleitung war komplett dicht.
Und dann diese "ich schaff das noch" Fahrer, die in eine Linksabbiegerkreuzung einbiegen müssen, obwohl sie ganz offensichtlich nicht durchfahren können = Kreuzung richtig dicht! Auch der Gegenverkehr (
wir und viele andere hinter uns) kamen nicht durch.
Es waren: ein Schweizer SUV, ein Schweizer Mini und ein osteuropäischer LKW.
Die Tusse im Mini grinst uns auch noch doof an "wo sie denn hinsollte

"
Der SUV-Fahrer fuhr ein Stück vor um eine Lücke zu schaffen und die im Mini machte sofort wieder dicht, so dass wir immer noch nicht durchkamen (
immerhin blieb der LKW kurz nach der Ampel stehen).
So werden Staus generiert!
Wo & wie haben die ihren Führerschein gemacht????
Meiner ist 40 Jahre alt und ich weiß immer noch, dass man in eine Kreuzung nicht einbiegen darf, wenn man sie nicht wieder freimachen kann
(oder wie auch immer das heißt)
Weiter ging es in Richtung Autobahnauffahrt.
Die Rettungsfahrzeuge aus Richtung Singen haben die (Linksabbieger-)Absperrung an der Autobahn vermutlich schnell beiseite geräumt, sind durchgefahren und haben die Absperrung wieder aufgestellt.
Aus der Gegenrichtung kamen aber auch noch Feuerwehrfahrzeuge, die die Auffahrt nehmen mussten, die ebenfalls gesperrt war.
Da kamen dann die Deppen ins Spiel, die die Autobahnauffahrt als Überholspur nahmen um rechts am Stau vorbei zu fahren und so ein paar Meter weiter nach vorne zu kommen. Und bis die dann wieder eingefädelt waren

Denkt da auch mal jemand drüber nach, dass er selber grade da in einen schweren Unfall verwickelt sein könnte? Und auf die Rettung angewiesen ist?
Die Krönung war dann ein osteuropäischer Transporter, der halb auf der rechten und halb auf der Abbiegespuer stand und links auf die offene Autobahn abbiegen wollte. Wir hielten an um ihn fahren zu lassen - hinter ihm dröhnten die Feuerwehrfahrzeuge weil sie nicht vorbeikamen und der Typ am Steuer schaute in aller Gemütsruhe auf sein Handy und hatte die Umgebung ziemlich offensichtlich komplett ausgeblendet.
Ich entschuldige mich hier bei allen Schweizer Forenmitgliedern, ebenso wie bei allen Fahrerinnen eines Minis für die Pauschalisierung.
Nochmal: solche - auch groß angelegten Übungen sind sehr wichtig!
Wir hoffen, dass die Einsatzleitung heute gelernt hat, dass nicht nur die Rettung wichtig ist, sondern dass sich auch um die Verkehrsführung gekümmert werden muss.
Es würde mich nicht wundern, wenn es "nebenbei" noch den einen oder anderen Auffahrunfall gegeben hat.